Trachycarpus princeps (Steintorpalme): Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
Teilen
Trachycarpus princeps
1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung
Trachycarpus princeps ist in einem bemerkenswert kleinen Gebiet im Südwesten Chinas endemisch, genauer gesagt in den Kalksteinkarstbergen nahe dem Steintor (Shimen) im Nordwesten der Provinz Yunnan, nahe der Grenze zwischen Tibet und Yunnan. Diese majestätische Palme bewohnt steile Kalksteinklippen und Schluchten in Höhen zwischen 1.400 und 2.450 Metern; der Typusfundort befindet sich in der Nähe von Gongshan. Die Art gedeiht in einer ungewöhnlichen ökologischen Nische, die durch hochgelegene subtropische Wälder mit Kalksteinuntergrund gekennzeichnet ist, und erlebt im Sommer starke Monsunregen und kalte, relativ trockene Winter mit gelegentlichem Schnee. Die extreme Topographie ihres Lebensraums mit senkrechten Klippen und tiefen Schluchten hat zu ihrer Isolation und ausgeprägten Evolution beigetragen.
Heimatkontinent
Wissenschaftliche Klassifikation
Synonyme
- Trachycarpus sp. „Stone Gate“ (informeller Name vor der Beschreibung)
- Trachycarpus Fortunei var. Princeps (falsch angewendet)
- Trachycarpus sp. nova Yunnan (vorläufige Bezeichnung)
Gebräuchliche Namen
- Englisch: Stone Gate Palm, Prince Windmill Palm, White Trunk Palm, Silver Palm
- Chinesisch:石门棕榈 (Shíménzōnglǘ), 白干棕 (Báigānzōng)
- Deutsch: Prinzen-Hanfpalme, Weißstamm-Hanfpalme
- Französisch: Palmier-Prinz, Palmier de la Porte de Pierre
- Niederländisch: Prins waaierpalm
Globale Expansion
Trachycarpus princeps wurde 1995 von westlichen Botanikern entdeckt und 1997 offiziell beschrieben. Es hat sich schnell zu einer der begehrtesten Kulturpalmen entwickelt:
- Europa: Erfolgreicher Anbau in Großbritannien, Irland, Deutschland, den Niederlanden und Frankreich seit 2000
- Nordamerika: Wachstum im pazifischen Nordwesten, insbesondere in British Columbia und Washington
- Japan: In Sammlungen geschätzt, insbesondere in Honshu
- Australien: Versuchsanbau in Tasmanien und Victoria
- Neuseeland: Immer beliebter auf der Nord- und Südinsel
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm/Stiel
Das auffälligste Merkmal von T. princeps ist sein bemerkenswerter Stamm, der in seinem Lebensraum Höhen von 15 bis 20 Metern (gelegentlich bis zu 25 Metern) erreichen kann, was ihn zur größten Trachycarpus-Art macht. Der Stammdurchmesser variiert zwischen 20 und 30 cm und bleibt von der Basis bis zur Krone relativ gleichmäßig. Am auffälligsten ist, dass der Stamm mit einer dicken, weißen Wachsschicht (Indumentum) bedeckt ist, die ihm ein fast alabasterartiges Aussehen verleiht, was besonders an jüngeren Teilen auffällt. Diese Wachsschicht kann bis zu 5 mm dick sein und dient als Schutz vor extremen Temperaturen und Feuchtigkeitsverlust. Ausgewachsene Exemplare behalten diese weiße Schicht oft noch viele Meter unterhalb der Krone.
Blätter
Die Blätter sind groß und eindrucksvoll, handförmig und mit einem Durchmesser von 100–150 cm gehören sie zu den größten der Gattung. Jedes Blatt ist auf etwa die Hälfte seiner Länge in 45–60 Segmente unterteilt, die auffallend starr und auf der Oberseite dunkelgrün sind, mit einer auffälligen blau-weißen Unterseite. Der Kontrast zwischen der dunklen Oberseite und der weißen Unterseite ist dramatisch. Die Blattstiele sind robust, 80–120 cm lang und haben kleine Randzähne. Die Krone ist voll und symmetrisch und trägt ständig 25–40 Blätter, was ihr ein majestätisches Aussehen verleiht.
Blumensysteme
T. princeps ist zweihäusig, d. h. es gibt getrennte männliche und weibliche Individuen. Die Blütenstände erscheinen im späten Frühjahr bis Frühsommer und erstrecken sich 60–100 cm zwischen den Blättern. Die Blütenstände sind die kräftigsten der Gattung und haben dicke, weiß-wachsartige Zweige. Männliche Blütenstände sind stark verzweigt und tragen Tausende kleiner, cremefarbener Blüten. Weibliche Blütenstände sind ähnlich kräftig, haben aber weniger Zweige. Die Blüten haben einen Durchmesser von 4–5 mm, duften und ziehen verschiedene Insekten an.
Lebenszyklus
Klimaanpassungen
- Kältetoleranz: Außergewöhnlich, überlebt -15 °C bis -18 °C
- Schneeanpassung: Weißer Stamm reflektiert Strahlung, isoliert
- Monsuntoleranz: An starke saisonale Niederschläge angepasst
- Trockenresistenz: Wachsartige Beschichtung reduziert Wasserverlust
- Windbeständigkeit: Starker Stamm, flexible Blätter
- Höhenanpassung: Gedeiht in dünner Luft, intensiver UV-Strahlung
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
Die Samen gehören zu den größten der Gattung, sind nierenförmig bis oval und 12–15 mm lang und 8–10 mm breit. Die Samenschale ist braun bis dunkelbraun, relativ dick und hart. Das Endosperm ist weiß, hart und homogen. Die Samen weisen erhebliche Größenunterschiede auf, wobei Populationen in großen Höhen größere Samen produzieren. Das durchschnittliche Gewicht der frischen Samen beträgt 0,6–0,8 Gramm. Der Embryo liegt seitlich und ist relativ groß.
Samensammlung und Lebensfähigkeitsprüfung
Die optimale Erntezeit ist erreicht, wenn die Früchte ihre Farbe von grün über violett nach blauschwarz verfärben, typischerweise im Herbst bzw. frühen Winter. Das Fruchtfleisch muss vollständig entfernt werden, da es starke Keimhemmstoffe enthält.
Protokolle zur Lebensfähigkeitsprüfung:
- Sichtprüfung: Bevorzugt pralle, schwere Samen
- Schwimmtest: Keimfähige Samen sinken in 20 °C kaltem Wasser
- Schnittprobe: Weißes, festes Endosperm essentiell
- Röntgenanalyse: Zeigt die innere Struktur
- Lebensfähigkeitsrate: 75–90 % im frischen Zustand, sinkend auf 30 % nach 6 Monaten
Behandlungen vor der Keimung
- Mechanisch: An einer Stelle durch die Samenschale feilen
- Heißes Wasser: Mit kochendem Wasser übergießen, 24 Stunden abkühlen lassen
- Säurebehandlung: Wegen der Gefahr einer Saatgutschädigung nicht empfohlen
- Warme Stratifizierung: 30°C für 4-6 Wochen
- Kalte Schichtung: 4 °C für 6–8 Wochen (imitiert den natürlichen Winter)
- Abwechselnd: 20°C/30°C Tageszyklen
- Wasserstoffperoxid: 3%ige Lösung für 24 Stunden
- Kaliumnitrat: 0,2%ige Lösung einweichen
Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken
- Samenextraktion: Alles Fruchtfleisch entfernen, in Fungizidlösung waschen
- Auswahl: Wählen Sie schwerste, unbeschädigte Samen
- Vorbehandlung: Gewünschte Skarifizierung und Einweichen durchführen
- Mediumvorbereitung: 35 % Torf, 35 % Perlite, 20 % Vermiculit, 10 % Holzkohle
- Behälter: Tiefe Einzeltöpfe zur Aufnahme der Pfahlwurzel
- Aussaat: 2 cm tief pflanzen, spitzes Ende nach unten
- Temperatur: Konstant 24-28°C halten
- Feuchtigkeit: Gleichmäßig feucht halten, niemals Staunässe
- Luftfeuchtigkeit: 75–85 % unter Plastikabdeckung
- Belüftung: Täglich lüften, um Pilzbefall vorzubeugen
- Geduld: Samen während der Keimung nicht stören
Keimungsschwierigkeit: Mittel bis schwierig
- Primäre Herausforderungen: Lange Keimdauer, Temperaturempfindlichkeit
- Entscheidende Faktoren: Saatfrische, stabile Temperaturen, Geduld
Keimzeit
- Bereich: 2–10 Monate
- Durchschnittlich: 4-6 Monate bei optimalen Bedingungen
- Schnelle Keimung: 6-8 Wochen unter optimalen Bedingungen möglich
- Verzögert: Manche Samen brauchen über ein Jahr
Sämlingspflege und frühe Entwicklung
- Monat 1 nach dem Auflaufen: Hohe Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten, keine direkte Sonne
- Monate 2-4: Schwachdünger einführen, Licht allmählich erhöhen
- Monate 4-8: Halbstarker Dünger alle zwei Wochen
- Monate 8-12: Allmählich abhärten
- Jahr 1-2: Schutz vor extremen Temperaturen
- Jahr 2-3: Kann in größere Behälter oder in den Garten umgepflanzt werden
Fortgeschrittene Keimungstechniken
Hormonelle Behandlungen
- GA3: 500–1000 ppm für 48 Stunden
- IAA + GA3: Kombinierte Behandlung steigert den Erfolg
- Rauchwasser: Handelsübliche Präparate wirksam
- Fulvosäure: Fördert die Wurzelentwicklung
- Erfolgssteigerung: Bis zu 40 % bessere Keimraten
4. Anbauanforderungen
Lichtanforderungen
Artspezifische Lichttoleranz
- Sämlinge (0–2 Jahre): 60–70 % Schatten erforderlich
- Jungtiere (2–5 Jahre): 40–50 % Schatten oder geflecktes Licht
- Subadulte Pflanzen (5–10 Jahre): 20–30 % Schatten bis volle Sonne
- Erwachsene (10+ Jahre): Volle Sonne bevorzugt
- Saisonale Schwankungen: Mehr Schattenverträglichkeit im Sommer
Saisonales Lichtmanagement
- Sommer: Nachmittagsschatten ist in heißen Klimazonen von Vorteil
- Winter: Maximale Sonneneinstrahlung
- Frühling: Allmähliche Erhöhung der Belichtung
- Herbst: Natürliche Lichtreduzierung toleriert
Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau
- Typ: Metallhalogenid oder Vollspektrum-LED
- Intensität: 200-300 μmol/m²/s für Erwachsene
- Dauer: 12-14 Stunden täglich
- Abstand: 50-100 cm von der Krone
- UV-Ergänzung: Vorteilhaft für die Stammfärbung
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement
Optimale Temperaturbereiche
- Ideales Wachstum: 20–28 °C (68–82 °F)
- Sommerverträglichkeit: Bis 35°C bei ausreichender Wasserzufuhr
- Winterminimum: Winterhart bis -15°C bis -18°C
- Wurzelzone: Bevorzugt das ganze Jahr über kühle Bedingungen
Kältetoleranz und Winterhärte
- Winterhärtezone: USDA-Zonen 7a-10a
- Außergewöhnliche Winterhärte: Zu den widerstandsfähigsten Trachycarpus
- Jungpflanzen: Brauchen Schutz unter -8°C
- Etablierte Pflanzen: Überstehen -18 °C mit geringen Schäden
- Erholung: Hervorragend bei Kälteschäden
Feuchtigkeitsanforderungen
- Optimaler Bereich: 60–75 % relative Luftfeuchtigkeit
- Toleranzbereich: 40-85%
- Anpassung an große Höhen: Verträgt trockene Luft besser als Tieflandarten
- Besprühen: Vorteilhaft in trockenen Klimazonen
Boden und Ernährung
Ideale Bodenzusammensetzung
- pH-Bereich: 6,5–7,5 (neutral bis leicht alkalisch)
- Kalksteintoleranz: Ausgezeichnet (calcicole Arten)
- Textur: Gut entwässernd, aber feuchtigkeitsspeichernd
- Bio-Anteil: 15-25% optimal
- Empfohlene Mischung: 40 % Lehm, 20 % Kalksteinsplitt, 20 % Kompost, 20 % Perlite
Nährstoffbedarf
- NPK-Verhältnis: 10-5-10 optimal für das Wachstum
- Calcium: Wichtig aufgrund des Kalksteinlebensraums
- Aufwandmenge: 150-200g pro ausgewachsener Pflanze monatlich
- Langsam freisetzend: 8-9 Monate Formulierungen ideal
- Bio-Optionen: Knochenmehl ist gut für Kalzium
Mikronährstoffmanagement
- Magnesium: Entscheidend für die Entwicklung des weißen Stammes
- Eisen: Mittlerer Bedarf, bei Bedarf in chelatierter Form
- Mangan: Wichtig für Hochlandarten
- Bor: Spurenmengen unerlässlich
- Zink: Gelegentliche Ergänzung vorteilhaft
Wassermanagement
Bewässerungsanforderungen
- Wachstumsperiode: 2-3 Mal wöchentlich gründlich gießen
- Ruhezeit: Reduzieren Sie auf wöchentlich oder weniger
- Volumen: 30–50 Liter pro ausgewachsener Pflanze pro Bewässerung
- Methode: Tiefes Einweichen bevorzugt
Dürretoleranz
- Etablierte Pflanzen: Gute Trockenheitstoleranz
- Wachsartige Beschichtung: Reduziert den Wasserverlust erheblich
- Stressindikatoren: Blattfalten, vermindertes Wachstum
Wasserqualität
- pH-Toleranz: 6,5–8,0
- Hartes Wasser: Gut verträglich durch Kalkanpassung
- Salzempfindlichkeit: Mäßig
Entwässerungsanforderungen
- Kritisch: Muss über eine ausgezeichnete Drainage verfügen
- Kalksteinsubstrat: Sorgt natürlich für eine gute Drainage
- Containerkultur: Zusätzliche Drainageschicht unerlässlich
5. Krankheiten und Schädlinge
Häufige Probleme
- Transplantationsschock: Häufig aufgrund tiefer Pfahlwurzel
- Stammschaden: Weiße Beschichtung, empfindlich gegen mechanische Beschädigungen
- Langsame Etablierung: Normal für diese Art
- Nährstoffungleichgewichte: Insbesondere Kalziummangel
Krankheitsidentifizierung
Pilzkrankheiten
- Pestalotiopsis-Blattflecken: Braune Flecken mit konzentrischen Ringen
- Phytophthora-Wurzelfäule: Ernsthaft bei schlechter Drainage
- Graphiola-Blattfleckenkrankheit: Falscher Brand, gelbe Flecken
- Armillaria-Wurzelfäule: Bei gestressten Pflanzen
Bakterielle Erkrankungen
- Bakterielle Blütenfäule: Selten, aber ernst
- Blattbrand: Unter feuchten Bedingungen
Schädlingsidentifizierung
Insektenschädlinge
- Roter Palmrüssler: Potenziell verheerend
- Schildläuse: Verschiedene Arten befallen Blätter
- Palmenblattläuse: An neuem Wachstum
- Thripse: Verursachen eine Versilberung der Blätter
- Spinnmilben: Bei Trockenheit
Andere Schädlinge
- Schnecken: Schädigung von Jungpflanzen
- Nagetiere: Können an der Stammbasis nagen
Schutzmethoden
Umwelt
- Sorgen Sie für eine perfekte Drainage
- Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation
- Vermeiden Sie Stammschäden
- Regelmäßige Inspektion
- Neue Pflanzen unter Quarantäne stellen
Chemisch
- Vorbeugende systemische Insektizide gegen Rüsselkäfer
- Fungizid-Rotationsprogramm
- Gartenbauöle für Schuppen
- Milbenbekämpfungsmittel gegen Spinnmilben
- Minimale Eingriffe, wenn möglich
6. Palmenanbau im Innenbereich
Spezifische Pflege im Innenbereich
Containeranforderungen
- Größe: Große, tiefe Behälter erforderlich
- Minimum: 60–80 cm Durchmesser für ausgewachsene Pflanzen
- Tiefe: Mindestens 60 cm für Pfahlwurzel
- Material: Schwer für Stabilität
- Entwässerung: Mehrere große Entwässerungslöcher
Umweltmanagement
- Licht: Möglichst heller Standort
- Temperatur: Kühl im Winter vorteilhaft (5-10°C)
- Luftfeuchtigkeit: 50-70% ideal
- Luftbewegung: Unverzichtbar für die Gesundheit
- Platz: Planen Sie die endgültige Größe
Umpflanzverfahren
- Häufigkeit: Alle 3-4 Jahre in jungen Jahren
- Zeitpunkt: Optimaler früher Frühling
- Wurzelbehandlung: Äußerste Vorsicht bei Pfahlwurzeln
- Container-Upgrade: 20–30 % größer
- Bodenauffrischung: Kompletter Austausch ideal
- Pflanztiefe: Ursprüngliches Niveau beibehalten
- Unterstützung: Bei Bedarf einsetzen
- Erholung: Schatten und zusätzliche Feuchtigkeit für 3 Wochen
Überwintern von Zimmerpalmen
- Temperatur: Kühl, aber frostfrei (5-12°C)
- Bewässerung: Minimal, nur Austrocknung verhindern
- Luftfeuchtigkeit: Mäßige Werte wichtig
- Licht: Maximal verfügbar
- Düngung: Keine während der Ruhephase
- Überwachung: Regelmäßig auf Schädlinge prüfen
7. Landschafts- und Freilandanbau
Designanwendungen
- Solitärbepflanzung: Außergewöhnlicher Blickfang
- Alleebepflanzung: Majestätisch in Reihen
- Große Gärten: Dominante Pflanze
- Botanische Sammlungen: Preiswürdige Exemplare
- Naturschutzgärten: Ex-situ-Erhaltung
- Asiatische Gärten: Authentisches Element
Standortauswahl
- Volle Sonne bis leichter Schatten
- Schutz vor starkem Wind in jungen Jahren
- Hervorragende Drainage unerlässlich
- Rechnen Sie mit einer Endhöhe von über 20 Metern
- Kronenbreite von 3-4 Metern berücksichtigen
- Zugang für Wartungsarbeiten
8. Anbaustrategien für kaltes Klima
Bewertung der Kälteresistenz
Temperaturschwellenwerte
- Keine Schäden: Über -8°C
- Leichte Schäden: -8°C bis -12°C
- Mäßiger Schaden: -12 °C bis -15 °C
- Schwere Schäden: -15 °C bis -18 °C
- Potenziell tödlich: Unter -18 °C
Winterschutzsysteme
Jungpflanzenschutz
- Verpackung: Unverzichtbar unter -5°C
- Mulchen: 30–40 cm dicke Schicht
- Windschutz: Kritisch
- Anti-Austrocknungsmittel: Reduzieren den Feuchtigkeitsverlust
Schutz reifer Pflanzen
- Minimale Ansprüche: Winterhart, wenn etabliert
- Extremereignisse: Nur Wickelkrone
- Schnee: Generell vorteilhafte Isolierung
Spezifikationen der Winterhärtezonen
- Zone 10: Optimal, kein Schutz
- Zone 9: Ausgezeichnetes Wachstum
- Zone 8: Gut mit Jungpflanzenschutz
- Zone 7b: Möglich mit Standortauswahl
- Zone 7a: Marginal, braucht Winterschutz
Winterschutzmaterialien
- Stammumwicklung: Sackleinen, Gartenvlies
- Kronenschutz: Vlies, gebundene Wedel
- Mulch: Rinde, Stroh, Blätter
- Windschutz: Temporäre Sichtschutzwände
- Notwärme: Glühlampen
Etablierung und Pflege in Landschaften
Pflanztechniken für den Erfolg
- Drainagetest: Muss den Perkolationstest bestehen
- Bodenverbesserung: Bei saurem Boden Kalkstein hinzufügen
- Lochmaß: 3-4x Wurzelballenbreite
- Tiefenkontrolle: Nicht tiefer als der Wurzelballen
- Ergänzungsmischung: In der gesamten Zone einarbeiten
- Jahreszeit: Frühling, nachdem sich der Boden erwärmt hat
- Wurzelinspektion: Auf Schäden prüfen
- Positionierung: Gerade, in die gewünschte Richtung zeigend
- Verfüllen: Stufenweise mit Wässern
- Festigung: Sanft, um Wurzelschäden zu vermeiden
- Unterstützung: Drei-Einsatz-System für 2 Jahre
- Erstpflege: Ausgiebiges Wässern, vorübergehender Schatten
Langfristige Wartungspläne
- Tiefenbewässerungsregime
- Düngemittelanwendung
- Inspektion des weißen Stammes
- Entfernung abgestorbener Wedel
- Schädlingsüberwachung
- Umfassende Gesundheitsbeurteilung
- Mikronährstoffanwendung
- Mulchpflege
- Fotodokumentation
- Bodenanalyse
- Großer Schnitt
- Support-Systemprüfung
- Wintervorbereitung
- Raummanagement beim Palmenwachstum
- Eventuelle Auswirkungen auf die Höhe
- Entscheidungen zur Kofferraumreinigung
- Nachfolgepflanzungsplanung
Abschließende Zusammenfassung
Trachycarpus princeps gilt als das majestätischste Mitglied seiner Gattung und vereint außergewöhnliche Zierqualitäten mit bemerkenswerter Kälteresistenz. Ihr markanter weißer, wachsartiger Stamm, der über 20 Meter hoch wird, und die großen, dramatisch zweifarbigen Blätter verleihen ihr eine unvergessliche Landschaftspräsenz, die ihren gebräuchlichen Namen „Prinzenpalme“ rechtfertigt.
Die natürliche Anpassung der Art an Kalksteinsubstrate und Höhenlagen führt zu spezifischen, aber überschaubaren Anbauanforderungen. Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren zählen eine ausgezeichnete Drainage, ein neutraler bis leicht alkalischer pH-Wert des Bodens und Geduld während der Etablierungsphase. Ihre außergewöhnliche Kältetoleranz von -15 °C bis -18 °C macht sie für den Anbau in Regionen geeignet, die bisher für den Anbau einer so eindrucksvollen Palme als ungeeignet galten.
Die weiße, wachsartige Stammschicht, einzigartig unter den kultivierten Palmen, dient sowohl funktionalen als auch ästhetischen Zwecken. Sie schützt vor extremen Temperaturen und sorgt gleichzeitig für einen beeindruckenden optischen Effekt. Diese Eigenschaft, kombiniert mit der beeindruckenden Statur und dem relativ schnellen Wachstum der Palme nach der Ansiedlung, macht sie zur ersten Wahl für bedeutende Landschaftsprojekte.
Zu den wichtigsten Anbaukriterien gehören der Schutz der Jungpflanzen bis zur Etablierung, die Gewährleistung einer optimalen Drainage, insbesondere in Regionen mit feuchten Wintern, und die Versorgung mit ausreichend Kalzium durch Kalkzusätze oder -ergänzungen. Das tiefe Pfahlwurzelsystem der Art erschwert das Umpflanzen, trägt aber zu ihrer Trockenheitstoleranz und Stabilität bei, sobald sie sich etabliert hat.
Für Sammler und öffentliche Gärten stellt T. princeps eine der bedeutendsten Trachycarpus-Entdeckungen dar und bietet eine in der Gattung unübertroffene Kombination aus Schönheit, Größe und Widerstandsfähigkeit. Die erfolgreiche Kultivierung bietet nicht nur einen außergewöhnlichen Zierwert, sondern trägt auch zum Ex-situ-Schutz dieser seltenen chinesischen endemischen Art bei.
Da die Verfügbarkeit durch gezielte Vermehrungsbemühungen zunimmt, könnte T. princeps zu einem prägenden Element der Palmenkultivierung in gemäßigten Klimazonen werden und die Grenzen des Möglichen im tropischen Gartenbau in kalten Klimazonen erweitern. Ihre majestätische Präsenz und ihre nachgewiesene Anpassungsfähigkeit sichern ihr einen Platz als eine der wichtigsten Palmen für den Gartenbau des 21. Jahrhunderts.
- Verwenden Sie frische Samen (weniger als 3 Monate alt)
- Sorgen Sie für eine perfekte Drainage – überlebenswichtig
- Fügen Sie sauren Böden Kalkstein hinzu
- Junge Pflanzen unter -8°C schützen
- Seien Sie geduldig - langsame Keimung und Etablierung
- Weiße Stammbeschichtung erhalten – Schäden vermeiden
- Planen Sie für eine mögliche Höhe von über 20 Metern
- Tiefe Pfahlwurzel erschwert das Umpflanzen