Thrinax radiata (Florida-Strohpalme): Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
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Thrinax radiata

1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung
Thrinax radiata bewohnt die Küstenregionen des gesamten Karibischen Beckens und Südfloridas und zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an raue Küstenbedingungen. Diese Art gedeiht vom Meeresspiegel bis in 50 Meter Höhe und wächst direkt an Stränden, Küstenhängematten, felsigen Küstenlinien und in trockenen Küstenwäldern. Sie zeigt eine außergewöhnliche Toleranz gegenüber Salzgischt, orkanartigen Winden und sandigen oder steinigen Kalkböden. In Florida kommt sie natürlicherweise in den Keys und im äußersten Süden des Festlands vor und ist ein wichtiger Bestandteil tropischer Hartholzhängematten. In der gesamten Karibik besiedelt sie ähnliche Küstennischen von den Bahamas über die Großen und Kleinen Antillen bis zur Halbinsel Yucatan und der mittelamerikanischen Küste.
Heimatkontinent
Wissenschaftliche Klassifikation
Synonyme
- Thrinax floridana Sarg.
- Thrinax wendlandiana Becc.
- Thrinax keyensis Sarg.
- Thrinax microcarpa Sarg.
- Thrinax drudei Becc.
- Coccothrinax radiata (Lodd. ex Schult. & Schult.f.) Sarg.
Gebräuchliche Namen
- Englisch: Florida-Strohpalme, Strohpalme, Seidenkopf-Strohpalme
- Spanisch: Palma de petate, Guano de costa, Palmicha
- Französisch: Palmier à chaume, Latanier-chapeau
- Kreolisch: Palmis pay, Latanier balai
- Maya: Chit, Xa'an
- Lokale Namen: Sea Thatch Palm (Bahamas), Silvertop (Jamaika)
Globale Expansion
Als am weitesten verbreitete Thrinax-Art wurde T. radiata weltweit erfolgreich eingeführt:
- Vereinigte Staaten: In großem Umfang in Florida, Südtexas, Arizona und Kalifornien angebaut
- Pazifische Inseln: Weit verbreitet auf Hawaii, Guam und Polynesien
- Asien: Beliebt in den Küstengebieten Südostasiens, insbesondere in Thailand und auf den Philippinen
- Australien: Häufig im tropischen Queensland und im nördlichen New South Wales
- Mittelmeer: Erfolgreich in frostfreien Küstengebieten Spaniens, Italiens und Griechenlands
- Naher Osten: Anbau in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Israel
- Afrika: An der Ostküste Südafrikas und in Madagaskar ansässig
Die außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit und Salztoleranz der Art haben sie zu einer der weltweit am häufigsten kultivierten karibischen Palmen gemacht.
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm/Stiel
Thrinax radiata entwickelt typischerweise einen einzelnen, schlanken Stamm von 5–10 Metern (gelegentlich bis zu 15 Metern) und einem Durchmesser von 10–15 cm. Der Stamm ist zunächst mit hartnäckigen, ineinander verwobenen Blattbasen bedeckt, die ein charakteristisches Flechtmuster bilden. Mit zunehmendem Alter wird er glatt und hellgrau und ist durch dichte Ringnarben gekennzeichnet. Einige Populationen zeigen gelegentlich eine Clusterbildung aus basalen Trieben. Das Wachstum ist für die Gattung moderat und beträgt unter optimalen Bedingungen durchschnittlich 20–40 cm pro Jahr. Der Stamm bleibt trotz Küstenwind bemerkenswert gerade.
Blätter
Die handförmigen Blätter haben einen Durchmesser von 100–120 cm, sind nahezu kreisrund und in 50–60 Segmente unterteilt, die etwa zur Hälfte bis zu zwei Dritteln der Blattspreite gespalten sind. Die Segmente hängen an den Spitzen herab, wodurch ein eleganter, hängender Effekt entsteht. Die Blattfarbe ist auf der Oberseite gelbgrün bis dunkelgrün mit einer markanten silberweißen Unterseite. Der Blattstiel misst 60–90 cm, ist völlig glatt (unbewehrt) und gelb bis orange gefärbt. Die Krone besteht aus 20–30 Blättern, die ein volles, abgerundetes Blätterdach bilden. Die Hastula ist markant und asymmetrisch dreieckig.
Blumensysteme
Der Blütenstand überragt die Blätter und ist 100–180 cm lang. Die Verzweigung bis zur vierten Ordnung verleiht ihm ein filigranes, zartes Aussehen. Die Blüten sind zwittrig, klein (3–4 mm), weiß und duften und ziehen zahlreiche Bestäuber an. Jede Blüte enthält 6–12 Staubblätter mit charakteristischen gelben Staubbeuteln. Die Blüte erfolgt hauptsächlich im Frühjahr und Frühsommer (März–Juni), kann in tropischen Regionen aber auch vereinzelt das ganze Jahr über auftreten. Die Art ist besonders blühfreudig, wobei ausgewachsene Palmen jährlich mehrere Blütenstände bilden.
Lebenszyklus
- Keimung: 2-4 Monate
- Keimlingsphase: 1-2 Jahre
- Jugendphase: 2–7 Jahre (Etablierung des Stammes)
- Subadulte Phase: 7–12 Jahre (schnelles Rumpfwachstum)
- Geschlechtsreife: 8-12 Jahre
- Erwachsenenphase: 12–80+ Jahre (kontinuierliche Fortpflanzung)
- Lebensdauer: schätzungsweise 80-120 Jahre
Klimaanpassungen
- Salztoleranz: Außergewöhnlich – übersteht direkten Salznebel
- Windbeständigkeit: Hervorragend – widersteht Hurrikanen der Kategorie 3
- Trockenheitstoleranz: Hoch, sobald etabliert
- Hochwassertoleranz: Mäßig – übersteht kurze Überschwemmungen
- Temperaturbereich: Optimal 20–35 °C, übersteht 0–45 °C
- UV-Beständigkeit: Hoch – angepasst an intensive Küstensonne
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
Die Samen sind kugelig, 5–8 mm im Durchmesser, mit einer glatten, dünnen Fruchtwand, die sich leicht entfernen lässt. Frische Samen sind weiß bis cremefarben mit einem harten, homogenen Endosperm und einem kleinen basalen Embryo. Das durchschnittliche Samengewicht beträgt 0,4–0,6 Gramm. Die Früchte reifen bei Vollreife von grün über gelblich-weiß zu braun. Es bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den Inselpopulationen, wobei die Populationen der Florida Keys etwas größere Samen produzieren als die der karibischen Inseln.
Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung
Verarbeitungsschritte:
- Sammeln Sie frisch gefallene Früchte oder schütteln Sie reife Trauben
- Für beste Ergebnisse innerhalb von 48 Stunden verarbeiten
- Reinigen Sie die Samen, indem Sie sie in Wasser reiben, um das Perikarp zu entfernen
- Schwimmtest: Keimfähige Samen sinken
- Lebensfähigkeit frischer Samen: 85–95 %
- Lagerung: Behält 6 Monate lang 60 % der Lebensfähigkeit, wenn es bei 20 °C feucht gehalten wird
- Nicht unter 35 % Feuchtigkeitsgehalt trocknen
Behandlungen vor der Keimung
- Frische Samen müssen nicht vertikutiert werden
- Einfaches 24-stündiges Einweichen in Wasser ausreichend
- Optional: Milde Fungizidbehandlung (Thiram 0,2%)
- 48-stündiges Einweichen mit täglichem Wasserwechsel
- Leichtes Feilen der Samenschale, wenn sie älter als 6 Monate sind
- Wasserstoffperoxidbad (1%) für 30 Minuten
Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken
- Saatvorbereitung: Gründlich reinigen, sämtliches Fruchtgewebe entfernen
- Einweichen: 24 Stunden in Wasser mit Raumtemperatur
- Wachstumsmedium: 60 % Torf, 30 % Perlite, 10 % grober Sand
- Behälter: Handelsübliche Saatschalen oder kleine Töpfe
- Aussaat: 1 cm tief, waagerecht pflanzen
- Temperatur: 25-30°C halten (Unterhitze hilfreich)
- Feuchtigkeit: Durchgehend feucht halten, aber nicht gesättigt
- Luftfeuchtigkeit: 60–70 % ausreichend (niedriger als bei Regenwaldarten)
- Licht: Heller Schatten (50 % Schattentuch)
- Keimbereich: Gut belüftet, um Pilzbefall vorzubeugen
Keimungsschwierigkeit: Einfach
- Minimale Herausforderungen mit frischem Saatgut
- Erfolgsquote: 80-90% mit frischen Samen
Keimzeit
- Bereich: 6–16 Wochen
- Durchschnittlich: 8–10 Wochen bei optimaler Temperatur
- Erstes Anzeichen: Riss in der Samenschale
- Entstehung: Ährenförmiger Keimblattstiel
Sämlingspflege und frühe Entwicklung
- Woche 1-4: Feuchtigkeit halten, kein Dünger
- Monat 2-6: Beginnen Sie mit der wöchentlichen Flüssigdüngung (1/4 Stärke)
- Monat 6-12: Erhöhung auf halbe Düngerstärke
- Jahr 1: Umpflanzen, wenn 3–4 Blätter vorhanden sind
- Jahr 2: Kann unter Schutz in die Landschaft gepflanzt werden
Fortgeschrittene Keimungstechniken
Hormonelle Behandlungen
- GA3: 100–250 ppm marginale Verbesserung
- Algenextrakt: Fördert die Wurzelentwicklung
- Mykorrhiza-Inokulation: Verbessert die Etablierung
- B-Vitamin-Komplex: Reduziert den Transplantationsschock
4. Anbauanforderungen
Lichtanforderungen
Artspezifische Lichttoleranz
- Sämlinge (0–1 Jahr): 50 % Schatten von Vorteil
- Jungtiere (1–3 Jahre): 30 % Schatten bis volle Sonne
- Subadulte Pflanzen (3–8 Jahre): Volle Sonne bevorzugt
- Erwachsene: Volle Sonne für bestes Wachstum
Saisonales Lichtmanagement
- In den Tropen das ganze Jahr über konstant
- Keine speziellen saisonalen Anpassungen erforderlich
- Verträgt unterschiedliche Lichtverhältnisse gut
Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau
- Minimum: 300 μmol/m²/s für Wachstum
- Optimal: 500+ μmol/m²/s
- Dauer: 14–16 Stunden Photoperiode
- Typ: Metallhalogenid oder LED Vollspektrum
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement
Optimale Temperaturbereiche
- Idealbereich: 24–32 °C (75–90 °F)
- Tolerierbarer Bereich: 5–42 °C (41–108 °F)
- Wachstum verlangsamt sich: Unter 18 °C (65 °F)
- Kälteschäden: Unter 0 °C (32 °F)
Kältetoleranz und Winterhärte
- Winterhärtezone: USDA 10a-12 (mindestens 30 °F/-1 °C)
- Toleranz der ausgewachsenen Palme: Kurze Abkühlungen bis -2°C
- Jungpflanzen: Schäden unter 2°C
Feuchtigkeitsanforderungen
- Optimal: 60–80 % relative Luftfeuchtigkeit
- Mindesttoleranz: 40 %
- Küstenanpassung: Bewältigt Feuchtigkeitsschwankungen
Boden und Ernährung
Ideale Bodenzusammensetzung
- pH-Bereich: 6,5–8,5 (sehr anpassungsfähig)
- Textur: Sandig bis steinig, gut entwässernd
- Organische Substanz: 10–20 % nützlich, aber nicht unbedingt erforderlich
- Salztoleranz: Hoch – wächst im Strandsand
- Containermischung: 50 % Sand, 25 % Torf, 25 % Kiefernrinde
Nährstoffbedarf
- Allgemeindünger: 8-2-12+4Mg Palmen Spezial
- Aufwandmenge: 1,5 kg pro Meter Höhe pro Jahr
- Häufigkeit: Vierteljährliche Bewerbungen
- Küstenböden: Möglicherweise sind Mikronährstoffergänzungen erforderlich
Organisch vs. synthetisch
- Beide sind wirksam, wenn sie richtig angewendet werden
- Langsame Freisetzung bevorzugt in sandigen Böden
- Organischer Mulch sorgt für stetige Nährstoffversorgung
Mikronährstoffmanagement
- Mangan: Kritisch in alkalischen Böden
- Eisen: Chelatisierte Formen bei hohem pH-Wert
- Magnesium: Bittersalz oder Kieserit
- Bor: Geringe Mengen beugen Mangel vor
Wassermanagement
Bewässerungsanforderungen
- Einrichtung: Regelmäßiges Wasser im ersten Jahr
- Ausgewachsene Palmen: Trockenheitsresistent
- Häufigkeit: Wöchentliches, gründliches Gießen in der Trockenzeit
- Volumen: 30-40 Liter pro ausgewachsener Palme
Dürretoleranz
- Mechanismen: Tiefe Wurzeln, wachsartige Nagelhaut
- Erholung: Schnell mit Wiederaufnahme der Wasseraufnahme
Wasserqualität
- Salzgehaltstoleranz: Hoch – bis zu 5.000 ppm
- pH-Bereich: 6,0–8,5 toleriert
- Chlor: Standardmäßige kommunale Werte akzeptabel
Entwässerungsanforderungen
- Unverzichtbar: Verträgt keine Staunässe
- Strandanpassung: Gedeiht in reinem Sand
- Behälterentwässerung: Mehrere Löcher erforderlich
5. Krankheiten und Schädlinge
Häufige Probleme
- Tödliche Vergilbung: Historisch problematische, aber resistente Sorten erhältlich
- Nährstoffmangel: Häufig in reinem Sand
- Salzbrand: Nur bei extremer Belastung
- Windschäden: Selten aufgrund der Flexibilität
Krankheitsidentifizierung
Pilzkrankheiten
- Ganoderma-Stummelfäule: An der Basis keimend, tödlich
- Graphiola-Blattfleckenkrankheit: Falscher Brand, geringfügiges Problem
- Pestalotiopsis: Blattflecken bei Feuchtigkeit
- Diamant-Skala: Rumpfläsionen, selten schwerwiegend
Bakterielle Erkrankungen
- Tödliche Vergilbung (Phytoplasma): Jetzt selten bei resistentem Bestand
- Bakterielle Knospenfäule: Bei geschädigten Palmen
Schädlingsidentifizierung
Insektenschädlinge
- Palmetto-Rüsselkäfer: Larven bohren sich in die Krone
- Königspalmenwanze: Gelbfärbung der Wedel
- Palmenblattlaus: Geringe Honigtauproduktion
- Schildläuse: Verschiedene Arten, behandelbar
Andere Schädlinge
- Palmratten: Fressen Früchte und beschädigen die Krone
- Landkrabben: Geringe Wurzelschäden in Küstengebieten
Schutzmethoden
Umwelt
- Wählen Sie resistente Sorten für tödlich vergilbte Bereiche
- Die richtige Ernährung beugt den meisten Problemen vor
- Eine gute Luftzirkulation reduziert Pilzprobleme
- Regelmäßige Kontrollen zur Früherkennung
Chemisch
- Antibiotika-Injektionen gegen tödliche Gelbfärbung (Oxytetracyclin)
- Systemische Insektizide gegen Bohrer
- Gartenbauöle gegen Schildläuse und Blattläuse
- Insgesamt minimaler Pestizidbedarf
6. Palmenanbau im Innenbereich
Spezifische Pflege im Innenbereich
Behälterauswahl
- Minimum: 45 cm Durchmesser für ausgewachsene Pflanzen
- Tiefe Töpfe: Platz für Pfahlwurzel
- Schwere Behälter: Für Stabilität
- Hervorragende Drainage: Unverzichtbar
Lichtanforderungen
- Maximale Lichteinwirkung: Entscheidend
- Beste Fenster: Süd oder West
- Zusätzliche Beleuchtung: Normalerweise erforderlich
- Rotation: Monatlich für gleichmäßiges Wachstum
Umweltkontrolle
- Temperatur: 18-28°C ideal
- Luftfeuchtigkeit: 50-70% ausreichend
- Luftzirkulation: Wichtig
- Vermeiden Sie: Kalte Zugluft
Umpflanzverfahren
- Zeitpunkt: Spätfrühling optimal
- Häufigkeit: Alle 2-3 Jahre in jungen Jahren
- Wurzelschnitt: Minimal, nur beschädigte Wurzeln
- Topfgröße: Erhöhen Sie 20-25 %
- Boden: Frische, gut durchlässige Mischung
- Tiefe: Wie bei der vorherigen Bepflanzung
- Nachbehandlung: Wasser zunächst reduzieren
Überwintern von Zimmerpalmen
- Temperatur: Mindestens 13 °C (55 °F)
- Licht: Maximieren Sie die Belichtung, fügen Sie Wachstumslichter hinzu
- Wasser: Reduzieren Sie die Häufigkeit um 40–50 %
- Düngen: Aussetzen November-März
- Luftfeuchtigkeit: Achten Sie auf Spinnmilben
- Inspektion: Monatlich auf Schädlinge prüfen
7. Landschafts- und Freilandanbau
Designanwendungen
- Küstengärten: Erstklassige salztolerante Palme
- Hurrikanzonen: Windresistente Landschaftsgestaltung
- Strandbepflanzungen: Stabilisiert sandige Böden
- Exemplarpalme: Eleganter Blickfang
- Gruppenpflanzungen: Wirkungsvoll in Clustern
- Straßenbäume: In Küstengemeinden
- Xeriscaping: Trockenheitstolerante Option
- Poolbereiche: Salzwasserpool kompatibel
Standortauswahl
- Volle Sonneneinstrahlung: Optimal
- Gut entwässerter Standort: Unverzichtbar
- Salznebeltoleranz: Ermöglicht Strandnähe
- Windbelastung: Unproblematisch
- Platz: 6 Meter Kronenbreite einplanen
8. Anbaustrategien für kaltes Klima
Bewertung der Kälteresistenz
Temperaturschwellenwerte
- Keine Schäden: Über 5 °C (41 °F)
- Leichte Gelbfärbung: 2–5 °C (35–41 °F)
- Wedelschäden: 0–2 °C (32–35 °F)
- Schwere Schäden: -2-0 °C (28-32 °F)
- Möglicher Tod: Unter -3 °C (27 °F)
Winterschutzsysteme
Lichtschutz (Zone 10a)
- Dick mulchen (15 cm)
- Bei Frostgefahr den Stamm umwickeln
- Anti-Austrocknungsspray
Mäßiger Schutz (Zone 9b)
- Komplette Kofferraumfolierung
- Kronenschutz mit Tuch
- Weihnachtsbeleuchtung für Wärme
- Windschutz unerlässlich
Starker Schutz (Zone 9a)
- Vollständige Einhausung erforderlich
- Aktives Heizen notwendig
- Nicht für die Bepflanzung im Boden empfohlen
Spezifikationen der Winterhärtezonen
- Zonen 10b-12: Kein Schutz erforderlich
- Zone 10a: Gelegentlicher Lichtschutz
- Zone 9b: Regelmäßiger Winterschutz
- Zone 9a: Nur Containeranbau
- Zone 8 und darunter: Nur im Innenbereich
Winterschutzmaterialien
- Frosttuch zum Umwickeln der Krone
- Isolierfolie für den Kofferraum
- Heizkabel oder Lichter
- Dicker organischer Mulch
- Windschutzmaterialien
- Kunststofffolien für Rahmen
Etablierung und Pflege in Landschaften
Pflanztechniken für den Erfolg
- Entwässerungsbewertung: Muss ausgezeichnet sein
- Lochvorbereitung: 2x Wurzelballenbreite
- Bodenverbesserungsmittel: Optional in sandigen Böden
- Salzbedenken: Bei Salzablagerungen spülen
- Windbewertung: Abstecken bei exponiertem Standort
- Vorsichtig handhaben: Wurzelstörungen minimieren
- Pflanztiefe: Krone auf Bodenniveau
- Verfüllung: Angeborener Boden akzeptabel
- Gründlich wässern: Erde absetzen
- Mulch: 10 cm Schicht, vom Stamm entfernt
- Abstecken: Dreipunkt, falls erforderlich
- Erstpflege: Im ersten Monat regelmäßig gießen
Langfristige Wartungspläne
Abschließende Zusammenfassung
Thrinax radiata ist die erfolgreichste und am weitesten verbreitete Art ihrer Gattung und vereint außergewöhnliche Umweltverträglichkeit mit eleganten Ziereigenschaften. Diese Florida-Strohpalme hat sich weltweit von karibischen Stränden bis hin zu urbanen Landschaften bewährt und zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit, die sie für Züchter in unterschiedlichsten Klimazonen und Bedingungen attraktiv macht.
Der Erfolg dieser Art in der Kultivierung beruht auf ihrer beeindruckenden Toleranz gegenüber Salzwasser, Hurrikanwinden, Dürre und alkalischen Böden. Diese Anpassungen, die sich in rauen Küstengebieten entwickelt haben, führen zu einer bemerkenswert anspruchslosen Palme, die dort gedeiht, wo viele andere Arten versagen. Ihre moderate Wachstumsrate von 20–40 cm pro Jahr schafft ein Gleichgewicht zwischen schneller Etablierung und überschaubarer Größe.
Wichtige Anbaufaktoren sind eine ausgezeichnete Drainage (entscheidend für den Erfolg), volle Sonneneinstrahlung für optimales Wachstum und minimale Wassergaben nach dem Anwachsen. Die Palme gedeiht in den USDA-Zonen 10a–12, wobei ausgewachsene Exemplare kurze Temperaturstürze bis -2 °C überstehen. Ihre Salztoleranz ist außergewöhnlich: Sie wächst direkt im Strandsand und verträgt Bewässerungswasser mit einem Gesamtgehalt an gelösten Feststoffen von bis zu 5.000 ppm.
Die Vermehrung von Thrinax-Arten ist bemerkenswert einfach. Frische Samen keimen 80–90 %, und dies erfordert nur minimale Vorbehandlung. Die relativ schnelle Reifung bis zum reproduktionsfähigen Alter (8–12 Jahre) und die regelmäßige Samenproduktion machen sie leichter verfügbar als ihre selteneren Artgenossen. Die Samen bleiben sechs Monate lang keimfähig, wenn sie feucht gehalten werden, was die Verbreitung erleichtert.
Die Widerstandsfähigkeit der Palme gegen Krankheiten und Schädlinge trägt zu ihrer Attraktivität für den Anbau bei. Obwohl sie früher anfällig für die tödliche Gelbfärbung war, konnte diese Bedrohung durch resistente Populationen und Antibiotikabehandlungen weitgehend gebannt werden. Die meisten Schädlingsprobleme sind geringfügig und leicht zu bekämpfen. Die Vitalität der Palme überwindet Probleme oft ohne Eingriffe.
Beim Indoor-Anbau besteht die größte Herausforderung darin, ausreichend Licht bereitzustellen, da diese Küstenart für ein gesundes Wachstum eine hohe Lichtintensität benötigt. Der Erfolg im Innenbereich hängt von sehr hellen Standorten oder zusätzlicher Beleuchtung, gut durchlässigem Boden und sorgfältiger Wasserwirtschaft ab.
Die Anwendungsmöglichkeiten im Landschaftsbau sind vielfältig und reichen von der Strandbefestigung bis hin zum urbanen Straßenbild. Ihre Windbeständigkeit macht sie in hurrikangefährdeten Regionen unverzichtbar, während ihre Salztoleranz Bepflanzungen am Pool und an der Küste ermöglicht, die mit anderen Palmen nicht möglich wären. Die eleganten, herabhängenden Blattsegmente erzeugen im Wind eine attraktive Bewegung und verleihen Gärten so eine dynamische Note.
Wasserbewusste Gärtner schätzen ihre Trockenheitstoleranz, sobald sie sich etabliert hat. Nur in längeren Trockenperioden ist zusätzliche Bewässerung erforderlich. Diese Eigenschaft, kombiniert mit dem geringen Nährstoffbedarf und der Schädlingsresistenz, macht sie zu einer außergewöhnlich pflegeleichten Landschaftspalme. Die moderate Größe der Palme (typischerweise 5–10 Meter) eignet sich für Wohngebiete ohne überwältigende Bebauung.
Für Gärtner in Küsten- und warmen Klimazonen bietet Thrinax radiata eine unübertroffene Kombination aus Schönheit, Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Ihre Toleranz gegenüber anspruchsvollen Bedingungen, die andere Palmen beeinträchtigen, kombiniert mit minimalem Pflegeaufwand und elegantem Aussehen, hat ihr zu Recht einen Platz als eine der erfolgreichsten Palmen im weltweiten Anbau eingebracht.