Thrinax parviflora (Berg-Strohpalme): Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
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Thrinax parviflora
1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung
Thrinax parviflora ist in den Bergregionen Jamaikas endemisch und kommt vor allem in den Blue Mountains und John Crow Mountains in Höhen zwischen 300 und 1.500 Metern vor. Diese bemerkenswerte Palmenart hat sich an kühlere, feuchtere Bedingungen als ihre Verwandten im Tiefland angepasst und gedeiht in Bergwäldern und Kalksteinfelsen. Sie wächst häufig an steilen Hängen, Felswänden und auf Waldlichtungen, wo sie durch das Blätterdach gefiltertes Sonnenlicht erhält. Die Art spielt eine entscheidende ökologische Rolle in Jamaikas Bergökosystemen, bietet Nahrung für endemische Vögel und dient als Pionierart in gestörten Gebieten.
Heimatkontinent
Wissenschaftliche Klassifikation
Synonyme
- Thrinax argentea var. parviflora (Sw.) Becc.
- Thrinax martii Griseb. & H.Wendl.
- Thrinax montana Lodd. ex Mart.
- Porothrinax parviflora (Sw.) HEMoore
- Thrinax microcarpa Sarg. (falsch angewendet)
Gebräuchliche Namen
- Deutsch: Berg-Strohpalme, Kleinblütige Strohpalme, Jamaikanische Bergpalme
- Einheimischer Jamaikaner: Bergstroh, Hochland-Silberstroh, Besenstroh
- Gartenbau: Jamaikanische Bergfächerpalme, Blue Mountain-Stroh
- Spanisch: Palma de montaña de Jamaica
Globale Expansion
Aufgrund seiner hochspezialisierten Anforderungen an den Lebensraum in den Bergen wurde Thrinax parviflora außerhalb Jamaikas nur begrenzt eingeführt:
- Karibik: Experimenteller Anbau in Hochlagen von Puerto Rico und Hispaniola
- Hawaii: Erfolgreicher Anbau in Höhenlagen in botanischen Gärten
- Mittelamerika: Begrenzte Versuche in costaricanischen Nebelwäldern
- Europa: Selten in Spezialsammlungen (Edinburgh, Kew)
- USA: Sehr begrenzter Anbau in den kalifornischen Küstenbergen
- Australien: Versuch in den Atherton Tablelands in Queensland
Aufgrund der besonderen klimatischen Anforderungen, des langsamen Wachstums und der sehr begrenzten Verfügbarkeit von Saatgut wird die Art in Kultur nur äußerst selten gezüchtet.
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm/Stiel
Thrinax parviflora entwickelt einen schlanken, meist solitären Stamm (gelegentlich auch durch Wurzelschäden), der 5–10 Meter hoch und 8–12 cm im Durchmesser wird. Der Stamm ist bei jüngeren Exemplaren mit faserigen Blattbasen bedeckt, die mit zunehmendem Alter glatter werden, aber ihre charakteristische graubraune Farbe mit sichtbaren Blattnarben behalten. Das Wachstum ist bemerkenswert langsam und beträgt durchschnittlich nur 10–20 cm pro Jahr. Der Stamm weist oft leichte Krümmungen auf, die auf Hanglage und Lichtverhältnisse in seinem Berglebensraum reagieren.
Blätter
Die handförmigen Blätter sind kleiner als die der Thrinax-Arten aus dem Tiefland, haben einen Durchmesser von 60–90 cm und sind in 30–40 Segmente unterteilt, die etwa zwei Drittel der Blattlänge einnehmen. Die Blätter sind auf der Oberseite dunkelgrün gefärbt, auf der Unterseite silbrig-weiß, was auf eine dichte Behaarung zurückzuführen ist. Der Blattstiel ist 40–70 cm lang, schlank und völlig unbewehrt. Die Krone besteht aus 15–25 Blättern, die in einem kompakten, kugelförmigen Muster angeordnet sind. Die Hastula ist klein, aber deutlich erkennbar und hat eine abgerundete Form.
Blumensysteme
Der Blütenstand ist mit 50–80 cm kürzer als bei verwandten Arten und wächst als verzweigte Rispe zwischen den Blättern hervor. Die besonders kleinen Blüten (2–3 mm) sind weiß bis cremefarben, zwittrig und duften. Jede Blüte enthält 6–9 Staubblätter und produziert reichlich Nektar. Die Blütezeit erfolgt hauptsächlich im späten Frühjahr bis Frühsommer (Mai–Juli), wobei kühlere Temperaturen in den Bergen die Blütezeit verlängern. Die Verzweigung ist typischerweise zwei- oder dreigliedrig.
Lebenszyklus
- Keimung: 3–8 Monate (temperaturabhängig)
- Etablierung der Sämlinge: 1-3 Jahre
- Jugendphase: 3-10 Jahre
- Subadult: 10–20 Jahre (Rumpfentwicklung)
- Geschlechtsreife: 20-25 Jahre
- Erwachsenenphase: 25–80+ Jahre
- Lebenserwartung: Geschätzte 80-120 Jahre
Klimaanpassungen
- Temperaturpräferenz: Kühler als Tieflandpalmen (optimal 15–25 °C)
- Höhenanpassung: Spezialisiert für 300–1.500 m Höhe
- Feuchtigkeitsbedarf: Hoch (70-90%) - an Nebelwald angepasst
- Windwiderstand: Mäßig – geschützt durch das Blätterdach des Waldes
- Nebelernte: Blattstruktur fängt Feuchtigkeit aus Wolken ein
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
Die Samen sind für die Gattung bemerkenswert klein, kugelig, 4–6 mm im Durchmesser und haben im frischen Zustand eine glatte, weiße bis blassgelbe Fruchtwand. Das Endosperm ist homogen und hart, mit einem kleinen basalen Embryo. Das Samengewicht beträgt durchschnittlich 0,2–0,3 Gramm. Jede Frucht enthält einen einzelnen Samen, wobei die Größe der Samen zwischen Populationen in unterschiedlichen Höhenlagen stark variiert. Populationen in höheren Lagen produzieren tendenziell etwas größere Samen mit dickeren Fruchtwänden.
Samensammlung und Lebensfähigkeitsprüfung
Der Zeitpunkt der Ernte ist entscheidend – die Früchte reifen in ihrem natürlichen Lebensraum von September bis November:
- Ernten Sie, wenn die Früchte von grün nach weiß-gelb wechseln
- Sofort verarbeiten – die Rentabilität sinkt rapide
- Entfernen Sie das Perikarp durch leichtes Reiben in Wasser
- Lebensfähigkeit frischer Samen: 70–80 %
- Lebensfähigkeit nach 1 Monat: <40 %
- Widerspenstige Samen können nicht unter 30 % Feuchtigkeit getrocknet werden
Behandlungen vor der Keimung
- Kühlschichtung vorteilhaft: 15°C für 30 Tage
- Imitiert Temperaturschwankungen in den Bergen
- Verbessert die Gleichmäßigkeit der Keimung
- 48–72 Stunden in kaltem Wasser (20 °C) einweichen
- Wasser alle 12 Stunden wechseln
- Fügen Sie Fungizid hinzu, um Bergpilzproblemen vorzubeugen
Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken
- Samenreinigung: Entfernen Sie gründlich das gesamte Perikarpgewebe
- Schichtung: Optionale Kühlbehandlung für 30 Tage
- Vorweichen: 48–72 Stunden in Fungizidlösung
- Medium: 40 % Torf, 30 % Perlite, 20 % Orchideenrinde, 10 % Holzkohle
- Behälter: Tiefe Töpfe mit hervorragender Drainage
- Saattiefe: 5mm tief, knapp bedeckt
- Temperatur: 22–25 °C (kühler als Tieflandarten)
- Feuchtigkeit: Konstant, aber nicht durchnässt
- Luftfeuchtigkeit: 75-85 % bei guter Luftzirkulation
- Licht: Tiefer Schatten (70–80 % Schattentuch)
Keimungsschwierigkeit: Mittel bis schwierig
- Herausforderungen: Temperaturempfindlichkeit, Pilzanfälligkeit, kurze Lebensfähigkeit
- Erfolgsquote: 50-70% mit frischem Saatgut unter optimalen Bedingungen
Keimzeit
- Bereich: 3-8 Monate
- Durchschnittlich: 4-5 Monate bei optimalen Temperaturen
- Langsamer bei kühleren Bedingungen
- Erstes Anzeichen: Wurzelradikalausbruch
Sämlingspflege und frühe Entwicklung
- Monate 1-3: Keine Düngung, hohe Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten
- Monate 3-6: Zweiwöchentlich sehr verdünnten Dünger (1/8 Stärke)
- Monate 6-12: Reduzieren Sie den Schatten schrittweise auf 60 %
- Jahr 1-2: Kühle Temperaturen beibehalten (<28 °C)
- Jahr 2-3: Langsame Gewöhnung an mehr Licht
Fortgeschrittene Keimungstechniken
Hormonelle Behandlungen
- GA3: 200–400 ppm verbessern die Keimrate
- Rauchwasser: Anpassungsreaktion bei Bergbränden
- Mykorrhiza-Impfung: Essenziell für die Nährstoffaufnahme
- B-Vitamine: B1-Präparat fördert die Wurzelentwicklung
4. Anbauanforderungen
Lichtanforderungen
Artspezifische Lichttoleranz
- Sämlinge (0–2 Jahre): 70–80 % Schatten erforderlich
- Jungtiere (2–5 Jahre): 50–70 % Schatten
- Subadulte Tiere (5–10 Jahre): 30–50 % Schatten
- Erwachsene: Gefilterte Sonne bis Halbschatten bevorzugt
Saisonales Lichtmanagement
- Mehr Schatten in heißen Perioden
- Bergarten - vermeiden Sie intensive direkte Sonneneinstrahlung
- Morgensonne besser verträglich als Nachmittagssonne
Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau
- Geringerer Lichtbedarf als Tieflandarten
- 150-300 μmol/m²/s ausreichend
- Kaltweiße LEDs bevorzugt
- 12–14 Stunden Photoperiode
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement
Optimale Temperaturbereiche
- Idealbereich: 15–25 °C (59–77 °F)
- Tolerierbarer Bereich: 5–30 °C (41–86 °F)
- Belastung über: 32°C (90°F)
- Kälteschäden: Unter 0 °C (32 °F)
Kältetoleranz und Winterhärte
- Winterhärtezone: USDA 9b-11 (mindestens 25 °F/-3,9 °C)
- Bessere Kältetoleranz als Tiefland-Thrinax
- Frost: Übersteht leichten Frost mit Schutz
Feuchtigkeitsanforderungen
- Optimal: 70–90 % relative Luftfeuchtigkeit
- Mindestens: 60 %
- Anpassung an Nebelwälder: Benötigt konstante Feuchtigkeit
- Besprühen ist für den Anbau von Vorteil
Boden und Ernährung
Ideale Bodenzusammensetzung
- pH-Präferenz: 6,0–7,5 (leicht sauer bis neutral)
- Hoher organischer Anteil: 30–40 % Humusgehalt
- Textur: Gut entwässernd, aber feuchtigkeitsspeichernd
- Mischung: 30 % Torf, 25 % Kiefernrinde, 20 % Perlite, 15 % Kompost, 10 % Holzkohle
Nährstoffbedarf
- Geringer Düngebedarf: 6-6-6 Langzeitdünger
- Häufigkeit: Zweimonatlich während der Wachstumsperiode
- Preis: Halbe Standard-Palm-Preise
- Bio bevorzugt: Komposttee, Wurmkot
Mikronährstoffmanagement
- Eisen: Normales chelatiertes Eisen in alkalischen Böden
- Magnesium: Bittersalz vierteljährlich
- Spurenelemente: Kelp-Mahlzeitenergänzungsmittel
- Überdüngung vermeiden: Empfindliche Wurzeln
Wassermanagement
Bewässerungsanforderungen
- Konstante Feuchtigkeit: Niemals vollständig trocken
- Frequenz: 2-3 mal wöchentlich im Sommer
- Volumen: Mäßig – Staunässe vermeiden
- Wassertemperatur: Kühles Wasser bevorzugt
Dürretoleranz
- Benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit
- Bei Trockenheit tritt das Welken schnell ein
- Langsame Erholung nach Dürrestress
Wasserqualität
- pH-Präferenz: 6,0–7,0
- Niedrige Salztoleranz: <500 ppm TDS
- Regenwasser oder RO-Wasser ideal
- Chlorempfindlich: Leitungswasser entchloren
Entwässerungsanforderungen
- Kritisches Gleichgewicht: Feucht, aber nicht durchnässt
- Versickerung: 5-10 cm/Stunde ideal
- Erhöhte Bepflanzung vorteilhaft
- Mulchen, um die Feuchtigkeit zu bewahren
5. Krankheiten und Schädlinge
Häufige Probleme
- Hitzestress: Am häufigsten im Anbau
- Wurzelfäule: Durch schlechte Drainage
- Nährstoffmangel: In alkalischen Böden
- Langsames Wachstum: Natürliche Eigenschaft
Krankheitsidentifizierung
Pilzkrankheiten
- Phytophthora: Kronen- und Wurzelfäule bei Nässe
- Blattflecken: Verschiedene Pilze bei hoher Luftfeuchtigkeit
- Anthraknose: Schwarze Flecken auf Blättern
- Cylindrocladium: Blattbrand bei Sämlingen
Bakterielle Erkrankungen
- Bakterielle Blattfäule: Wassergetränkte Flecken
- Kronenfäule: Tödlich, wenn nicht frühzeitig erkannt
Schädlingsidentifizierung
Insektenschädlinge
- Schildläuse: Weiße oder braune Schuppen auf Blättern
- Wollläuse: Weiße, watteartige Massen
- Thripse: Versilberung der Blätter
- Spinnmilben: Bei Trockenheit
Andere Schädlinge
- Schnecken: Schädigung von Jungpflanzen
- Trauermücken: Bei zu feuchter Erde
Schutzmethoden
Umwelt
- Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation
- Vermeiden Sie Überkopfbewässerung
- Sorgen Sie für die richtige Luftfeuchtigkeit ohne übermäßige Feuchtigkeit
- Abgestorbenes Material umgehend entfernen
Chemisch
- Kupferfungizide vorbeugend
- Systemische Fungizide gegen Wurzelkrankheiten
- Insektizide Seife für Weichkörperinsekten
- Minimaler Einsatz von Chemikalien bevorzugt
6. Palmenanbau im Innenbereich
Spezifische Pflege im Innenbereich
Containeranforderungen
- Breite, flache Töpfe eignen sich für faserige Wurzeln
- Hervorragende Drainage unerlässlich
- Mindestens 30 cm Durchmesser für ausgewachsene Pflanzen
- Tontöpfe helfen, die Feuchtigkeit zu regulieren
Umweltanforderungen
- Kühle Temperaturen entscheidend (15-25°C)
- Hohe Luftfeuchtigkeit (70 %+) stellt in Innenräumen eine Herausforderung dar
- Helles indirektes Licht
- Gute Luftzirkulation
Besondere Überlegungen
- Für mehr Feuchtigkeit mit anderen Pflanzen gruppieren
- Kiesschalen unverzichtbar
- Regelmäßiges Besprühen (nur morgens)
- Vermeiden Sie Wärmequellen
Umpflanzverfahren
- Zeitpunkt: Optimaler früher Frühling
- Häufigkeit: Alle 2-3 Jahre in jungen Jahren
- Wurzelbehandlung: Extrem schonend – empfindliche Wurzeln
- Topfvergrößerung: Allmählich - 10-15 % größer
- Bodenauffrischung: Kompletter Mediumaustausch
- Erholung: Kühl, feucht, schattig
Überwintern von Zimmerpalmen
- Temperatur: Ideal 10–18 °C (50–65 °F)
- Bewässerung: Reduzieren, aber Feuchtigkeit beibehalten
- Luftfeuchtigkeit: Erhöhen, um die Erwärmung auszugleichen
- Düngung: Oktober-März aussetzen
- Licht: Maximieren Sie das verfügbare Licht
- Lüften: Kalte Zugluft vermeiden
7. Landschafts- und Freilandanbau
Designanwendungen
- Unterholzbepflanzung: Natürliches Waldgartenelement
- Schattengärten: Perfekt für Standorte mit Nordausrichtung
- Farne: Ergänzung zu Farnen und Schattenpflanzen
- Nebelwald-Nachbildungen: Mit Bromelien und Orchideen
- Containergärten: Geeignet für die Topfkultur
- Konservierungssammlungen: Erhaltung seltener Arten
Standortauswahl
- Geschützt vor der Nachmittagssonne
- Bereiche mit hoher Luftfeuchtigkeit in der Nähe von Wasserspielen
- Geschützt vor starkem Wind
- Kühles Mikroklima bevorzugt
- Unter hohen Baumkronen ideal
8. Anbaustrategien für kaltes Klima
Bewertung der Kälteresistenz
Temperaturschwellenwerte
- Optimal: 15–25 °C (59–77 °F)
- Keine Schäden: Über 5 °C (41 °F)
- Lichtschäden: 0–5 °C (32–41 °F)
- Mäßiger Schaden: -2–0 °C (28–32 °F)
- Schwere Schäden: Unter -2 °C (28 °F)
Winterschutzsysteme
Leichter Schutz (Zonen 10–11)
- Um die Basis herum reichlich Mulch anbringen
- Erhöhen Sie wenn möglich die Luftfeuchtigkeit
- Anti-Austrocknungssprays
Mäßiger Schutz (Zone 9b)
- Krone mit Frosttuch umwickeln
- Mit Schutzbarriere umgeben
- Zusätzliche Heizung in den kältesten Nächten
Starker Schutz (Zone 9a)
- Komplettgehäuse mit Rahmen
- Wärmequelle erforderlich
- Überwachen Sie ständig die Temperatur
Spezifikationen der Winterhärtezonen
- Zonen 10b-11: Idealer Freilandanbau
- Zone 10a: Erfolgreich mit der Standortwahl
- Zone 9b: Mit Schutz möglich
- Zone 9a und darunter: Nur Container
Winterschutzmaterialien
- Schattentuch zur Temperaturpufferung
- Frostschutzdecken für Krone
- Kiefernstrohmulch (15-20 cm)
- Feuchtigkeitszelte in trockenen Wintern
- Zusatzheizung für Extreme
Etablierung und Pflege in Landschaften
Pflanztechniken für den Erfolg
- Schattenbewertung: Sorgen Sie für ausreichend Schatten
- Bodenverbesserung: Fügen Sie erhebliche organische Substanz hinzu
- Drainageprüfung: Muss abfließen, aber Feuchtigkeit behalten
- pH-Wert-Einstellung: Bei Bedarf ansäuern
- Begleitpflanzung: Mit anderen Schattenpflanzen
- Zeit sorgfältig planen: Kühle Jahreszeit bevorzugt
- Sanft behandeln: Extrem empfindliche Wurzeln
- Pflanzenebene: Gleiche Tiefe wie Container
- Sorgfältig verfüllen: Keine Lufteinschlüsse
- Sofort gießen: Erde sanft absetzen
- Stark mulchen: Feuchtigkeit bewahren
- Schattenschutz: Unverzichtbar im ersten Jahr
Langfristige Wartungspläne
- Feuchtigkeitsüberwachung entscheidend
- Feuchtigkeitsbewertung
- Schädlingsinspektion
- Entfernung abgestorbener Wedel
- Leichte Düngung (Wachstumsperiode)
- Mikronährstoffanwendung
- Mulcherneuerung
- Wachstumsdokumentation
- Bodenuntersuchungen
- Kronendachbewertung für Schattenstufen
- Wurzelzonenerweiterung
- Gesundheitsbewertung
- Sorgen Sie für eine konstante Feuchtigkeit
- Auf Hitzestress achten
- Bergähnliche Verhältnisse bewahren
- Richtlinie zur minimalen Störung
Abschließende Zusammenfassung
Thrinax parviflora repräsentiert Jamaikas bemerkenswerte Anpassung an die Bergpalme und besetzt eine einzigartige ökologische Nische in den Bergwäldern der Insel. Diese kleinblütige Strohpalme zeigt eine außergewöhnliche Spezialisierung auf kühlere, feuchtere Umgebungen, was sie sowohl zu einer Herausforderung für den Anbau als auch zu einem begehrten Exemplar für engagierte Sammler macht.
Die wichtigsten Anbauanforderungen dieser Art sind die Nachbildung ihres Berglebensraums: kühle Temperaturen (optimal 15–25 °C), hohe Luftfeuchtigkeit (70–90 %), gefiltertes Licht und gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe. Diese spezifischen Bedürfnisse machen sie ungeeignet für typische tropische Tieflandgärten, aber ideal für die Nachbildung von Nebelwäldern, Unterholzpflanzungen und den Anbau in kontrollierter Umgebung.
Der Erfolg von T. parviflora erfordert ein sorgfältiges Temperaturmanagement. Die Art reagiert bei Temperaturen über 30 °C und gedeiht unter Bedingungen, die für die meisten tropischen Palmen zu kühl wären. Ihre Anpassung an hochgelegene Nebelwälder führt zu außergewöhnlichen Feuchtigkeitsanforderungen im Anbau, die in trockeneren Klimazonen oft den Einsatz von Nebelsystemen, Feuchtigkeitszelten oder den Anbau im Gewächshaus erfordern.
Das extrem langsame Wachstum (10–20 cm pro Jahr) und die Reifezeit von 20–25 Jahren erfordern geduldige Züchter, doch die Belohnung ist eine elegante, kompakte Palme, die sich perfekt für kleinere Flächen und die Kübelkultur eignet. Ihre geringere Wuchshöhe (5–10 Meter) im Vergleich zu Thrinax-Arten aus dem Tiefland macht sie für den Anbau in Wohngebieten geeignet.
Zu den Herausforderungen bei der Vermehrung zählen die geringe Keimfähigkeit der Samen, spezifische Temperaturanforderungen für die Keimung und die Anfälligkeit für Pilzbefall bei hoher Luftfeuchtigkeit. Durch sorgfältige Beachtung der Temperatur (22–25 °C) und des Feuchtigkeitsmanagements können Keimraten von 50–70 % bei frischem Saatgut erreicht werden.
Die Art gedeiht in den USDA-Zonen 10b-11, wobei ein Anbau in Zone 9b unter Schutz möglich ist. Aufgrund ihrer besseren Kältetoleranz im Vergleich zu echten tropischen Arten, kombiniert mit Hitzeempfindlichkeit, eignet sie sich für die kalifornische Küste, das Hochland von Hawaii und ähnliche milde, feuchte Klimazonen.
Beim Indoor-Anbau besteht die größte Herausforderung darin, für ausreichend Luftfeuchtigkeit und kühle Temperaturen zu sorgen und gleichzeitig Pilzbefall vorzubeugen. Voraussetzung für den Erfolg sind helles, indirektes Licht, Temperaturen unter 25 °C und eine Luftfeuchtigkeit von über 70 % – Bedingungen, die in Wintergärten leichter zu erreichen sind als in typischen Wohnumgebungen.
Die Landschaftsgestaltung konzentriert sich auf Unterholz- und Schattengärten, wo ihre elegante, kompakte Form und die silbrig-rückseitigen Blätter für eine interessante Struktur sorgen. Die Palme harmoniert wunderbar mit Farnen, Orchideen und anderen Nebelwaldpflanzen und schafft so eine authentische Nachbildung des Berglebensraums.
Die Bedeutung für den Naturschutz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Da es sich um eine in Jamaika endemische Art mit eingeschränkter Verbreitung und spezifischen Lebensraumanforderungen handelt, trägt die Kultivierung dazu bei, die genetische Vielfalt zu erhalten und Forschern Ex-situ-Populationen für Studien zur Verfügung zu stellen. Der Klimawandel stellt eine besondere Bedrohung für in den Bergen vorkommende Arten wie T. parviflora dar, weshalb Kultivierungsbemühungen zunehmend wichtiger werden.
Die Kombination aus moderater Größe, elegantem Aussehen und einzigartigen ökologischen Anpassungen macht Thrinax parviflora zu einer wertvollen Art für Spezialsammlungen, botanische Gärten und engagierte Liebhaber, die bereit sind, die spezifischen Bedingungen zu schaffen, die diese Bergpalme benötigt. Der erfolgreiche Anbau ist zwar anspruchsvoll, belohnt aber Züchter mit einer der markantesten und ökologisch faszinierendsten Palmenarten der Karibik.