Tahina spectabilis (Tahina-Palme): Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
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Tahina spectabilis
1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung
Tahina spectabilis ist eine außergewöhnliche endemische Palmenart, die ausschließlich im Nordwesten Madagaskars, genauer gesagt im Distrikt Analalava der Provinz Mahajanga, vorkommt. Diese bemerkenswerte Art wurde erst 2007 entdeckt und ist damit eine der jüngsten bedeutenden botanischen Entdeckungen. Die Palme bewohnt ein stark begrenztes Gebiet von weniger als 10 km² und wächst auf Kalksteinböden an saisonal trockenen Waldrändern und Grasland in Höhen von 10 bis 150 Metern über dem Meeresspiegel. Der Lebensraum ist durch eine ausgeprägte Trockenzeit von 6 bis 8 Monaten und jährliche Niederschläge von 1.000 bis 1.500 mm gekennzeichnet, die sich auf die Regenzeit konzentrieren.
Heimatkontinent
Wissenschaftliche Klassifikation
Synonyme
Es gibt keine Synonyme, da diese Art erst 2008 wissenschaftlich beschrieben wurde, obwohl sie vor ihrer offiziellen Entdeckung lokal bekannt war.
Gebräuchliche Namen
- Deutsch: Tahina-Palme, Selbstmordpalme, Madagaskar-Riesenpalme
- Französisch: Palmier suicidaire de Madagascar
- Madagassisch: Dimaka (lokaler Name bedeutet „gesegnet“ oder „glücklich“)
- Wissenschaftliche Gemeinschaft: Die gesegnete Palme
Globale Expansion
Aufgrund seiner jüngsten Entdeckung und seines Status als vom Aussterben bedroht ist Tahina spectabilis weltweit nur begrenzt verbreitet:
- Ex-situ-Konservierungssammlungen:
- Royal Botanic Gardens, Kew (UK) – Samen gekeimt 2008
- Fairchild Tropical Botanic Garden (USA) – Begrenzte Exemplare
- Montgomery Botanical Center (USA) – Konservierungssammlung
- Conservatoire Botanique National de Brest (Frankreich)
- Private Sammlungen: Begrenzte Verteilung an spezialisierte Palmensammler weltweit
- Kommerzielle Verfügbarkeit: Extrem selten in Kultur, Samen gelegentlich erhältlich
- Schutzstatus: Rote Liste der IUCN – Vom Aussterben bedroht (CR)
Die Ausbreitung der Art wird aus Schutzgründen streng kontrolliert. Der gesamte Anbau außerhalb Madagaskars ist Teil der Ex-situ-Schutzbemühungen zur Verhinderung des Aussterbens.
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm/Stiel
Tahina spectabilis entwickelt einen massiven, solitären Stamm, der außergewöhnliche Ausmaße erreichen kann – bis zu 18 Meter hoch mit einem Durchmesser von 50–80 cm an der Basis, der sich zur Krone hin leicht verjüngt. Der Stamm ist graubraun und weist auffällige Ringnarben von abgefallenen Blättern auf. Im Gegensatz zu vielen Palmen ist der Stamm bemerkenswert gerade und robust und trägt die enorme Krone und den massiven Blütenstand. Die innere Struktur zeigt die typische Palmenanatomie mit verstreuten Leitbündeln, jedoch mit außergewöhnlicher Dichte, um die immense Größe zu tragen.
Blätter
Die Art produziert kolossale fächerförmige (handförmige) Blätter, die zu den größten in der Palmenfamilie zählen:
- Blattspreite Durchmesser: 4-5 Meter breit
- Blattstiellänge: 3-4 Meter
- Anzahl der Segmente: 100-120 Segmente
- Blattfarbe: Blaugrün bis Graugrün mit wachsartigem Überzug
- Gesamtzahl der Blätter: 30–40 in der Krone bei Reife
- Blattanordnung: Spiralförmig angeordnet und bildet eine abgerundete Krone
- Blattstielmerkmale: Mit kleinen Zähnen an den Rändern bewehrt
Blumensysteme – Das ultimative Opfer
Tahina spectabilis weist eine spektakuläre hapaxanthische Blüte auf – die dramatischste in der Palmenfamilie:
- Blütenstandtyp: Terminal, in 4 Ordnungen verzweigt
- Größe: 4-5 Meter hoch und 4-6 Meter breit – aus dem Weltraum per Satellit sichtbar
- Blütenanzahl: Geschätzte 10–11 Millionen einzelne Blüten
- Blütentyp: Zwittrig (hermaphroditisch), klein, cremefarben
- Blüteauslöser: Nach 30-50 Jahren vegetativem Wachstum
- Blütedauer: 4-5 Monate aktive Blüte
- Energieaufwand: Die gesamten Pflanzenreserven werden für die Fortpflanzung mobilisiert
- Endergebnis: Vollständiger Tod nach der Fruchtbildung
Lebenszyklus
Die Palme folgt einem bemerkenswert bestimmten, hapaxanthischen Lebenszyklus:
- Keimphase (0–12 Monate): Langsame anfängliche Etablierung
- Keimlingsphase (1-5 Jahre): Entwicklung der Fächerblätter
- Jugendphase (5-15 Jahre): Stammbildung, Kronenbildung
- Adulte vegetative Phase (15–50 Jahre): Stetiges Wachstum, Energieansammlung
- Vorreproduktive Phase (6-12 Monate): Innere physiologische Veränderungen
- Reproduktionsschub (6–8 Monate): Massive Blütenstandsproduktion
- Tod (sofort): Völlige Erschöpfung nach der Fruchtbildung
Klimaanpassungen
- Trockenheitstoleranz: Außergewöhnlich – übersteht 6-8 Monate Trockenzeit
- Temperaturbereich: Verträgt 15-40°C, optimal 25-35°C
- Feuchtigkeitstoleranz: Angepasst an 40-90% saisonale Schwankungen
- Windbeständigkeit: Starker Stamm und flexible Blätter widerstehen Zyklonen
- Anpassung an Feuer: Dicker Stamm bietet eine gewisse Feuerbeständigkeit
- Kalksteinanpassung: Spezialisiert für alkalische, kalziumreiche Böden
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
Tahina spectabilis produziert große, markante Samen:
- Größe: 25–35 mm Durchmesser, nahezu kugelförmig
- Gewicht: 8-12 Gramm pro Samen
- Farbe: Dunkelbraun bis schwarz im reifen Zustand
- Oberfläche: Glatt mit leichter Netzstruktur
- Endosperm: Homogen, weiß, extrem hart
- Embryo: Basal, relativ klein
- Produktion: Jede Pflanze produziert bei ihrem einzigen Fortpflanzungsereignis 20.000–30.000 Samen
- Variabilität: Minimale genetische Vielfalt aufgrund kleiner Population
Samensammlung und Lebensfähigkeitsprüfung
- Optimaler Zeitpunkt: Ernten, wenn die Früchte von grün nach braun-schwarz verfärben
- Sammelmethode: Fallobst aufsammeln oder direkt ernten
- Verarbeitung: Fleischige Fruchtwand innerhalb von 48 Stunden entfernen
- Rentabilitätsindikatoren:
- Gewicht: Schwerere Samen sind keimfähiger
- Schwimmtest: Keimfähige Samen sinken
- Endospermzustand: Fest, weiß, keine Verfärbung
- Lebensfähigkeitsdauer: Widerspenstige Samen – nur 3-6 Monate lebensfähig
- Lagerung: Kühle, feuchte Bedingungen bei 15-20°C verlängern die Haltbarkeit geringfügig
Behandlungen vor der Keimung
- Mechanisch: Feilen oder ritzen Sie das harte Endokarp gegenüber dem Embryo
- Heißes Wasser: In 60 °C heißem Wasser einweichen, 24 Stunden lang natürlich abkühlen lassen
- Säurebehandlung: Aufgrund der Embryoempfindlichkeit nicht empfohlen
- Pilzimpfung: Nützliche Mykorrhiza verbessert die Keimung
- Natürliche Fermentation: 48-stündige Fermentation imitiert die natürliche Verarbeitung
Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken
- Saatvorbereitung: Gründlich reinigen, sämtliches Fruchtmaterial entfernen
- Skarifizierung: Sanfte mechanische Skarifizierung durchführen
- Einweichen: 48-72 Stunden in warmem Wasser (25-30°C), täglich wechseln
- Wachstumsmedium: 50 % grober Sand, 30 % Torf, 20 % Perlite
- Behälter: Tiefe Töpfe (mindestens 30 cm) für die Entwicklung der Pfahlwurzel
- Pflanzung: Horizontale Position, bedeckt mit 2-3 cm Substrat
- Temperatur: Konstant 28–35 °C halten
- Luftfeuchtigkeit: 70–80 % durch Plastikabdeckungen oder Besprühen
- Licht: Heller Schatten (50-70 % Schattentuch)
- Gießen: Gleichmäßig feucht halten, aber nicht durchnässt
Keimungsschwierigkeit: Mittel bis schwierig
- Hauptherausforderungen: Harte Samenschale, spezifische Temperaturansprüche, kurze Keimfähigkeit
- Erfolgsquote: 30–50 % bei frischen Samen, nimmt mit zunehmendem Alter rapide ab
Keimzeit
- Bereich: 3-8 Monate
- Durchschnittlich: 4-5 Monate unter optimalen Bedingungen
- Erstes Auftauchen: Keimblattstiel erscheint
- Erstes Blatt: Weitere 4-6 Wochen nach dem Auflaufen
Sämlingspflege und frühe Entwicklung
- Monate 1-3: Stabile Bedingungen aufrechterhalten, Störungen vermeiden
- Monate 3-6: Beginnen Sie mit einer schwachen Düngung (1/4 Stärke monatlich)
- Monate 6-12: Erhöhen Sie das Licht schrittweise auf 50 % Sonne
- Jahr 1-2: Entwickeln Sie 4-6 Blätter, bevor Sie über eine Transplantation nachdenken
- Jahr 2-3: Etablierung in endgültiger Position, Stammentwicklung beginnt
Fortgeschrittene Keimungstechniken
Hormonelle Behandlungen
- GA3 (Gibberellinsäure): 1000–1500 ppm, 48 Stunden Einweichen
- Rauchwasser: Natürlicher Keimförderer, 1:10 Verdünnung
- Cytokinin (BAP): 200 ppm kombiniert mit GA3
- Erfolgssteigerung: 15-25 % Steigerung der Keimrate
- Zeitliche Verbesserung: Reduziert die Keimzeit um 3-4 Wochen
4. Anbauanforderungen
Lichtanforderungen
Artspezifische Lichttoleranz
- Keimung: Tiefer Schatten erforderlich (70–80 % Schatten)
- Sämlinge (0-3 Jahre): 50-70 % Schatten optimal
- Jungtiere (3–10 Jahre): 30–50 % Schatten oder gefilterte Sonne
- Erwachsene (10+ Jahre): Volle Sonne bis leichter Schatten bevorzugt
- Vor der Blüte: Maximale Sonneneinstrahlung entscheidend für die Energiespeicherung
Saisonales Lichtmanagement
- Regenzeit: Volle Belichtung zur Maximierung der Photosynthese
- Trockenzeit: Leichter Schatten ist bei großer Hitze von Vorteil
- Zyklonsaison: Schutz vor Sturmschäden hat Priorität
Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau
- Typ: Metallhalogenid oder LED Vollspektrum
- Intensität: 300–500 μmol/m²/s für Erwachsene
- Photoperiode: 12-14 Stunden täglich
- Wärmemanagement: Kritisch bei Hochleistungslampen
- Machbarkeit: Aufgrund der endgültigen Größe eine Herausforderung
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement
Optimale Temperaturbereiche
- Ideale Tagestemperatur: 28–35 °C (82–95 °F)
- Nachtminimum: 18–25 °C (64–77 °F)
- Absolutes Maximum: 42 °C (108 °F) mit ausreichend Wasser
- Mindestüberlebensdauer: 10 °C (50 °F) für kurze Zeit
- Wachstumsstopp: Unter 15 °C (59 °F)
Kältetoleranz und Winterhärte
- USDA-Winterhärte: Zonen 10b-12
- Frosttoleranz: Keine – tödlich bei 0 °C (32 °F)
- Kälteschäden: Tritt unter 10°C auf
- Windchill: Zusätzlicher Schutz an windigen Standorten erforderlich
Feuchtigkeitsanforderungen
- Optimaler Bereich: 60–80 % das ganze Jahr über
- Dürreperiodentoleranz: 40–50 % über längere Zeiträume
- Modifikationsmethoden: Mulchen, Mischkultur, Bewässerung
Boden und Ernährung
Ideale Bodenzusammensetzung
- pH-Präferenz: 7,0–8,5 (neutral bis alkalisch)
- Calciumbedarf: Hoch – kalkhaltige Böden ideal
- Textur: Gut durchlässiger sandiger Lehm bis steinig
- Organische Substanz: 3-5 % ausreichend
- Besondere Anforderungen: Gute Drainage trotz Trockenheitstoleranz unerlässlich
Empfohlene Bodenmischung
- 40 % sandiger Lehm
- 20 % Kalksteinsplitter oder Korallensand
- 20 % Kompost
- 20 % Perlit oder Bimsstein
Nährstoffbedarf nach Wachstumsphase
- Sämlinge: 5-5-5 NPK monatlich, Viertelstärke
- Jungtiere: 8-4-6 NPK plus Kalzium, halbe Stärke
- Erwachsene: 12-4-8 NPK mit Mikronährstoffen, volle Stärke
- Vor der Reproduktion: Erhöhen Sie Phosphor und Kalium (8-10-10)
Düngeplan
- Regenzeit: Monatliche Anwendung
- Trockenzeit: Zweimonatlich oder ausgesetzt
- Mikronährstoffe: Vierteljährliche Anwendung
- Kalziumergänzung: Entscheidend – jährlich Kalkstein oder Gips auftragen
Mikronährstoffmangel
- Kalziummangel: Verkümmertes Wachstum, deformierte neue Blätter
- Magnesium: Gelb-orange ältere Blätter
- Eisen: Interkostalchlorose bei Neuwachstum
- Mangan: „Frizzletop“-Auftritt
- Boron: Gekräuselte, kleine Blätter
Wassermanagement
Bewässerungsanforderungen
- Regenzeit: Natürlicher Niederschlag normalerweise ausreichend
- Trockenzeit: Alle 2-3 Wochen gründlich gießen
- Volumen: 50–100 Liter pro erwachsener Pflanze pro Bewässerung
- Methode: Bevorzugt Tiefbeckenbewässerung
Dürretoleranz
- Außergewöhnlich: Überlebt 6-8 Monate ohne Bewässerung
- Anpassungen: Tiefe Pfahlwurzel, wachsartige Blattbeschichtung, Stomatakontrolle
- Strategie: Dürre-Ruhe während der Trockenzeit
Wasserqualität
- Salzgehalt: Mäßige Toleranz bis zu 2.000 ppm
- pH-Bereich: 6,5–8,0 akzeptabel
- Kalziumgehalt: Hoher Kalziumgehalt vorteilhaft
Entwässerungsanforderungen
- Kritisch: Verträgt trotz Trockenheitstoleranz keine Staunässe
- Bodenversickerung: Mindestens 10 cm/Stunde
- Lösungen: Hochbepflanzung, Steinmulch, Hangbepflanzung
5. Krankheiten und Schädlinge
Häufige Probleme
- Transplantationsschock: Hohe Sterblichkeit bei Transplantationen
- Kalziummangel: Häufig in nicht kalkhaltigen Böden
- Wurzelfäule: Bei schlecht entwässerten Bedingungen trotz Trockenheitstoleranz
- Langsames Wachstum: Normal, aber für Züchter oft besorgniserregend
Krankheitsidentifizierung
Pilzkrankheiten
- Phytophthora-Wurzelfäule: Schwarze, matschige Wurzeln; sofort die Drainage verbessern
- Blattfleckenkrankheit (Pestalotiopsis): Selten, aber bei hoher Luftfeuchtigkeit möglich
- Knospenfäule: Tödliche Kronenfäule bei Nässe; keine Heilung
- Fusarium-Welke: Vergilbung, einseitiges Absterben; Pflanze entfernen
Bakterielle Erkrankungen
- Bakterielle Blütenfäule: Übelriechender Kronenfäule
- Blattbrand: Wassergetränkte Flecken; Kupfersprays
Viruserkrankungen
- Derzeit sind keine für Tahina spezifischen viralen Erreger bekannt
Schädlingsidentifizierung
Insektenschädlinge
- Roter Palmrüssler: Noch nicht in Madagaskar vorhanden, aber große Bedrohung
- Schildläuse: Weiße oder braune Schuppen auf Blättern
- Wollläuse: Watteartige Massen in der Krone
- Palmenblattläuse: Selten, aber an neuem Wachstum möglich
Säugetierschädlinge
- Lemuren: Samenraub im Lebensraum
- Rinder: Verbissschäden in Madagaskar
- Nagetiere: Schäden an Saatgut und Setzlingen
Schutzmethoden
Umweltschutz
- Hervorragende Drainage ist entscheidend
- Großer Abstand für die Luftzirkulation
- Vermeiden Sie Überkopfbewässerung
- Abgestorbene Wedel umgehend entfernen
- Überwachen Sie den Kalziumspiegel
Chemischer Schutz
- Minimaler Einsatz von Pestiziden empfohlen
- Kupferfungizide vorbeugend in der Regenzeit
- Systemische Insektizide nur bei Bedarf
- Schwerpunkt auf kulturellen Kontrollen
- Bei der Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten muss der Erhaltungszustand berücksichtigt werden.
- Vermeiden Sie Breitbandchemikalien
- Dokumentieren Sie alle Gesundheitsprobleme für die Forschung
6. Palmenanbau im Innenbereich
Spezifische Pflege im Innenbereich
Containeranforderungen
- Größe: Mindestens 100 cm Durchmesser für langfristige
- Tiefe: 100 cm+ für Pfahlwurzeln
- Material: Schwerbeton oder Keramik für Stabilität
- Drainage: Mehrere große Drainagelöcher sind unerlässlich
- Gewichtsbetrachtung: Reife Container können über 500 kg wiegen
Umweltkontrolle
- Platzbedarf: Mindestens 6m Deckenhöhe ggf.
- Licht: Südlage unerlässlich oder kräftige Ergänzung
- Temperatur: Das ganze Jahr über 20–30 °C halten
- Luftfeuchtigkeit: 50–70 % bei Verwendung von Luftbefeuchtern
- Luftzirkulation: Ventilatoren zur Vorbeugung von Pilzbefall
Wachstumsmedium
- 40 % hochwertige Blumenerde
- 20 % Kalksteinsplitter
- 20 % Perlit
- 20 % Orchideenrinde
- Jährliche Düngung mit Kompost
Neubepflanzung und Pflege
Umtopfplan
- Sämlinge: Jährlich für die ersten 3 Jahre
- Jungtiere: Alle 2-3 Jahre
- Erwachsene: Alle 3–5 Jahre oder Wurzelschnitt an Ort und Stelle
- Endgültiger Container: Plan für die dauerhafte Platzierung
Umtopfvorgang
- Vorbereitung: 2 Tage vorher gießen, neues Gefäß vorbereiten
- Entnahme: Bei großen Proben mechanische Hilfe verwenden
- Wurzelarbeit: Minimale Wurzelstörung, nur beschädigte Wurzeln abschneiden
- Positionierung: Gleiche Pflanztiefe beibehalten
- Hinterfüllen: Schichtweise auftragen und wässern, um Lufteinschlüsse zu beseitigen
- Unterstützung: Zunächst sind Einsätze erforderlich
- Erholung: Schatten und zusätzliche Feuchtigkeit für 3-4 Wochen
Überwintern von Zimmerpalmen
Temperaturmanagement
- Minimum: 15 °C (59 °F) absolutes Minimum
- Optimal: 18–25 °C im Winter
- Vermeiden Sie: Kalte Zugluft, heiße Luft von Heizungen
Lichtergänzung
- Unverzichtbar: HID- oder LED-Wachstumslampen
- Dauer: 10-12 Stunden täglich
- Intensität: 300+ μmol/m²/s
Wasser und Dünger
- Gießen: Um 50 % reduzieren, leichtes Antrocknen zulassen
- Düngung: Aussetzen November-Februar
- Luftfeuchtigkeit: Trotz Heizung 50 %+ halten
Schädlingsüberwachung
- Spinnmilben sind in trockenen Innenräumen häufig
- Schildläuse gedeihen unter stabilen Bedingungen
- Regelmäßige Inspektion unerlässlich
7. Landschafts- und Freilandanbau
Designanwendungen
Musterpflanzung
- Ultimativer Mittelpunkt für große Anwesen
- Tafelaufsatz für den Botanischen Garten
- Naturschutz-Schaugarten
- Gedenk- oder Erinnerungsbepflanzung
Naturschutzlandschaften
- Ex-situ-Konservierungssammlungen
- Lehrreiche Ausstellungen zum Thema Artensterben
- Gärten mit Madagaskar-Thema
- Gärten zur Anpassung an den Klimawandel
Praktische Überlegungen
- Planen Sie eine Lebensdauer von über 50 Jahren vor der Blüte ein
- Berücksichtigen Sie eine endgültige Höhe von 18 m und eine Kronenbreite von 8 m
- Erklärung für massive Blüte und anschließenden Tod
- Design für einfaches Entfernen nach der Blüte
Kriterien für die Standortauswahl
- Platz: Mindestradius von 10 m zu Gebäuden
- Boden: Gut durchlässig, idealerweise auf Kalksteinbasis
- Belichtung: Volle Sonne bis leichter Schatten
- Windschutz: Schutz vor extremen Winden
- Zugang: Berücksichtigen Sie den Gerätezugang für eine eventuelle Entfernung
- Sichtbarkeit: Erstklassiger Standort für seltene Exemplare
8. Anbaustrategien für kaltes Klima
Bewertung der Kälteresistenz
Temperaturschwellenwerte
- Aktives Wachstum: Über 20 °C (68 °F)
- Überlebensbereich: 10–42 °C (50–108 °F)
- Stressbeginn: Unter 15 °C (59 °F)
- Schadensschwelle: Unter 10 °C (50 °F)
- Tödliche Temperatur: 0 °C (32 °F)
Winterschutzsysteme
Passiver Schutz
- Mulchen: 50 cm dicke organische Mulchschicht
- Umhüllung: Isolierte Stammumhüllung, Kronenschutz
- Windschutz: Unverzichtbar in Randzonen
- Thermische Masse: Große Steine/Wasser in der Nähe der Anlage
Aktiver Schutz
- Heizkabel: Für Stamm- und Wurzelbereich
- Gewächshauskonstruktionen: Temporär oder permanent
- Heizsysteme: Propanheizungen für den Notfall
- Überwachung: Drahtlose Temperatursensoren
Spezifikationen der Winterhärtezonen
- Zone 12 (>10°C Minimum): Kein Schutz erforderlich
- Zone 11 (mindestens 4-10°C): Gelegentlicher Lichtschutz
- Zone 10b (mindestens 1-4°C): Regelmäßiger Winterschutz
- Zone 10a (-1-1°C Minimum): Intensiver Schutz oder nur im Innenbereich
- Zone 9 und darunter: Nur Gewächshausanbau
Winterschutzmaterialien
Isoliermaterialien
- Gartenvlies (mehrlagig)
- Luftpolsterfolie für Kofferräume
- Strohballen als Windschutz
- Kiefernstroh oder Laubmulch
Strukturmaterialien
- PVC-Rahmen zur Abdeckungsunterstützung
- Klare Polyethylenfolie
- Schattentuch zur Belüftung
- Kabelbinder und Pfähle
Notvorräte
- Tragbare Heizgeräte
- Temperaturalarme
- Notstromquelle
- Anti-Austrocknungssprays
Etablierung und Pflege in Landschaften
Pflanztechniken für den Erfolg
Standortvorbereitungsprotokoll
- Bodenanalyse: Testen Sie pH-Wert, Kalzium, Drainage
- Aushub: Loch 1 m tief, mindestens 2 m breit
- Drainageschicht: 20 cm Kies bei Bedarf
- Bodenverbesserung: Bei einem pH-Wert unter 7,0 Kalkstein hinzufügen
- Absetzzeit: 1 Woche vor dem Pflanzen warten
Pflanzvorgang
- Zeitpunkt: Optimal zu Beginn der Regenzeit
- Transport: Wurzelstörungen minimieren
- Orientierung: Behalten Sie die ursprüngliche Kompassorientierung bei
- Pflanztiefe: Krone auf ursprünglichem Bodenniveau
- Auffüllen: Mischen Sie den Mutterboden mit Zusätzen
- Wasserbecken: Erstellen Sie ein Becken mit 2 m Durchmesser
- Erstbewässerung: 100+ Liter sofort
- Staking: Drei-Punkte-System für 2 Jahre
- Mulchen: Kalksteinmulch bevorzugt
- Schatten: Temporärer 50%-Schatten für 1 Monat