Syagrus duartei: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.

Syagrus duartei

Duartes Palme – Brasiliens vom Aussterben bedrohtes Cerrado-Juwel
🔥 VOM AUSSTERBEN GEFÄHRDET - <50 wilde Individuen - An Feuer angepasster Cerrado-Spezialist
80-150cm Acaulescent
80-150 cm
Blatthöhe
<50
Wilde Individuen
pH 4,5-6,0
Saurer Boden
9b-11
USDA-Zonen

1. Einleitung

Lebensraum und Verbreitung

Syagrus duartei ist eine extrem seltene und vom Aussterben bedrohte Palmenart, die im brasilianischen Cerrado-Biom endemisch ist. Diese Art kommt ausschließlich im Bundesstaat Goiás, insbesondere in der Gemeinde Cristalina und Umgebung, vor. Sie bewohnt Campo-Limpo-Grasland (sauberes Feld) und Campo-Sujo-Gebiete (schmutziges Feld) in Höhen zwischen 900 und 1.100 Metern. Die Palme wächst in tiefen, gut durchlässigen, sauren Böden, die typisch für den Cerrado sind, oft in Gebieten mit saisonalen Bränden und ausgeprägten Nass-Trocken-Zyklen.

Heimatkontinent

Südamerika – insbesondere endemisch in Zentralbrasilien im Biodiversitäts-Hotspot Cerrado. Diese Art ist eine der geografisch am stärksten eingeschränkten Palmen der Gattung Syagrus.

📍 Verbreitungsgebiet:

  • Gemeinde Cristalina: Primärer Lebensraum
  • Bundesstaat Goiás: Zentralbrasilien
  • Cerrado Biome: Campo Limpo und Campo Sujo
  • Höhenlage: 900-1.100 m
  • Besiedlungsfläche: Weniger als 10 km²

Heimisches Verbreitungsgebiet: Cristalina, Goiás, Brasilien
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Wissenschaftliche Klassifikation

Königreich: Plantae
Klade: Tracheophyten
Klade: Angiospermen
Klade: Monokotyledonen
Klade: Commeliniden
Ordnung: Arecales
Familie: Arecaceae (Palmae)
Unterfamilie: Arecoideae
Stamm: Cocoseae
Untertribus: Attaleinae
Gattung: Syagrus
Art: S. duartei
Binomialname: Syagrus duartei Glassman

Synonyme

  • Keine anerkannten Synonyme (Art erst 1968 beschrieben)
  • In der älteren Literatur wird es manchmal mit S. glazioviana verwechselt

Gebräuchliche Namen

  • Portugiesisch: Palmeirinha-do-cerrado, Coco-de-duarte
  • Deutsch: Duarte-Palme, Cristalina-Palme
  • Lokale Namen: Coquinho-do-campo (regionale Goiás)

Globale Expansion

Aufgrund seines Status als stark gefährdet und seiner erst kürzlich erfolgten Entdeckung ist die Verbreitung von Syagrus duartei außerhalb seines natürlichen Lebensraums äußerst begrenzt:

  • Botanische Gärten: Nur wenige Exemplare in brasilianischen Botanischen Gärten (Rio de Janeiro, Brasília)
  • Konservierungssammlungen: Montgomery Botanical Center (Florida, USA)
  • Europäische Sammlungen: Seltene Exemplare in Kew Gardens und Palmengarten Frankfurt
  • Private Sammlungen: Begrenzte Präsenz unter spezialisierten Palmensammlern
  • Kommerzieller Handel: Aufgrund der Seltenheit und des Schutzstatus praktisch nicht vorhanden

Die Ausbreitung der Art wird durch ihre speziellen Lebensraumanforderungen und ihren Gefährdungsstatus stark eingeschränkt, und die meisten Kultivierungsbemühungen konzentrieren sich eher auf die Ex-situ-Erhaltung als auf die Verwendung als Zierpflanze.

2. Biologie und Physiologie

Morphologie

Acaulescent Palm Size Comparison 1.7m Human 80-150cm S. duartei Acaulescent 10-15m Typical palm 50-80cm Other acaulescent

Stamm/Stiel

Syagrus duartei ist eine stammlose Palme mit kurzem Stamm, deren Stamm typischerweise unterirdisch oder kaum hervorsteht. Sichtbar ist der Stamm nur 10–30 cm über dem Boden und hat einen Durchmesser von 8–12 cm. Der unterirdische Teil kann 50–100 cm tief reichen und dient als feuerbeständiges Speicherorgan. Der Stamm ist mit spiralförmig angeordneten, hartnäckigen Blattbasen bedeckt, die eine raue, faserige Textur erzeugen.

Blätter

Die Palme bildet gleichzeitig 4–8 gefiederte Blätter mit einer Länge von jeweils 80–150 cm. Der Blattstiel ist 30–50 cm lang und hat markante Ränder, die glatt oder fein gezähnt sind. Die Anzahl der Blättchen beträgt 20–35 Paare und ist regelmäßig entlang der Rhachis angeordnet. Die einzelnen Blättchen sind linealisch-lanzettlich, 15–25 cm lang und 1–2 cm breit, mit einer charakteristischen bläulich-grünen Farbe und einem leicht wachsartigen Überzug. Die Blätter wachsen in einem Winkel von 45–60 Grad und bilden eine elegante vasenförmige Krone.

Blumensysteme

Syagrus duartei ist einhäusig mit interfoliaren Blütenständen. Der Blütenstand ist einhäusig und 30–60 cm lang. Der Blütenstiel ist 20–35 cm lang und trägt eine holzige, beständige Spatha, die sich längs teilt. Es gibt 8–20 Rachillen, jede trägt drei Blüten (zwei männliche, eine weibliche) im proximalen Bereich und paarweise oder einzelne männliche Blüten im distalen Bereich. Männliche Blüten haben 6–12 Staubblätter und sind cremefarben, während weibliche Blüten etwas größer sind und einen dreikarpellierten Stempel haben.

Lebenszyklus

Life Cycle Timeline (Years) 0 0.3 3 6 8 40 60+ Germination 0-4 months Slow initial Juvenile 4 months-3 years Underground stem Sub-adult 3-6 years Full-size leaves Adult vegetative 6-8 years Regular leaves Reproductive 8+ years Annual flowering
  • Keimphase (0–4 Monate): Langsame anfängliche Etablierung
  • Jugendphase (4 Monate–3 Jahre): Entwicklung eines unterirdischen Stammes
  • Subadulte Phase (3–6 Jahre): Erste Blätter erreichen ihre volle Größe
  • Adulte vegetative Phase (6-8 Jahre): Regelmäßige Blattproduktion
  • Fortpflanzungsreife (8+ Jahre): Jährliche Blüte und Fruchtbildung
  • Lebensdauer: Geschätzte 40–60 Jahre im Lebensraum

Klimaanpassungen

Temperature 40°C max 30°C 20°C 5°C min 20-30°C Optimal
Drought 4-6 months High tolerance Dry season adapted
Fire Fire resistant Underground stem Survives burning
  • Feuerbeständigkeit: Unterirdischer Stamm übersteht regelmäßige Cerrado-Brände
  • Anpassung an Dürre: Tiefe Pfahlwurzel, wachsartige Blattbeschichtung, reduzierte Blattzahl
  • Temperaturtoleranz: Überlebt 5–40 °C, mit optimalem Wachstum bei 20–30 °C
  • Saisonale Ruhe: Reduziertes Wachstum während der Trockenzeit (Mai-September)
  • Nährstoffeffizienz: Angepasst an nährstoffarme, saure Böden

3. Reproduktion und Vermehrung

Samenvermehrung

Samenmorphologie und -diversität

Die Samen sind eiförmig bis ellipsoid, 2,0–2,5 cm lang und haben einen Durchmesser von 1,5–1,8 cm. Das Endokarp ist dick und holzig mit drei markanten Poren. Das Frischgewicht liegt zwischen 3–5 Gramm. Das Endosperm ist homogen und weiß mit hohem Ölgehalt. Die Farbe der Samenschale variiert bei Reife von hellbraun bis dunkelbraun. Der Embryo ist basal und im Vergleich zu anderen Syagrus-Arten relativ groß.

Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung

  • Erntezeitpunkt: Wenn die Früchte von grün nach orange-gelb wechseln (März-Mai)
  • Verarbeitung: Fruchtfleisch sofort entfernen, um Gärung zu verhindern
  • Keimfähigkeit: Bei richtiger Lagerung bleiben die Samen 3-6 Monate keimfähig
  • Lagerbedingungen: 15-20°C bei 40-50% Luftfeuchtigkeit
  • Lebensfähigkeitstests: Schwimmtest unzuverlässig; verwenden Sie Schnitttest oder Tetrazolium
Kritisch: Diese Art hat ein unregelmäßiges Keimmuster. Geduld ist wichtig, da die Keimung 3-12 Monate dauern kann.

Behandlungen vor der Keimung

Skarifizierung:
  • Mechanisch: Feilen Sie eine der Keimporen
  • Chemisch: Wegen der Gefahr einer Saatgutschädigung nicht empfohlen
  • Natürlich: Lassen Sie die Früchte vor der Extraktion 2–3 Wochen lang gären
Temperaturbehandlungen:
  • Warme Schichtung: 30-35°C für 30 Tage
  • Keine Kälteschichtung erforderlich

Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken

  1. Obstverarbeitung: Früchte 3-5 Tage einweichen, Fruchtfleisch vollständig entfernen
  2. Saatgutreinigung: Gründlich waschen, 24 Stunden an der Luft trocknen
  3. Skarifizierung: Eine Keimpore vorsichtig ausfeilen
  4. Einweichen: 48 Stunden in warmem Wasser (25-30°C)
  5. Aussaatmedium: 50 % Sand, 30 % Vermiculit, 20 % organische Substanz
  6. Pflanztiefe: 2-3 cm tief, waagerecht positioniert
  7. Temperatur: Konstant 25–30 °C halten
  8. Feuchtigkeit: Halten Sie das Medium feucht, aber nicht durchnässt
  9. Licht: Zunächst Vollschatten

Keimungsschwierigkeit: Mittel bis schwierig

Hauptherausforderungen: Langsame und unregelmäßige Keimung, niedrige Keimraten

Keimzeit

  • Bereich: 3-12 Monate
  • Durchschnittlich: 5-7 Monate
  • Keimrate: 30-50 % unter optimalen Bedingungen

Sämlingspflege und frühe Entwicklung

  • Monate 1-3: Tiefer Schatten (80%), hohe Luftfeuchtigkeit
  • Monate 3-6: Erhöhen Sie das Licht allmählich auf 50 % Schatten
  • Monate 6-12: Beginnen Sie mit der Düngung mit einem ausgewogenen Dünger mit niedriger Konzentration
  • Jahr 1-2: In Behältern aufbewahren, vor extremen Temperaturen schützen

Fortgeschrittene Keimungstechniken

Hormonelle Behandlungen
  • GA3: 500 ppm für 24 Stunden verbessern die Keimgeschwindigkeit
  • Rauchwasser: Traditionelle Cerrado-Behandlung, 1:10 Verdünnung
  • Ethylen: Kurze Exposition (100 ppm) unterbricht die Ruhephase
  • Kombinierte Behandlungen: GA3 + mechanische Skarifizierung am effektivsten

4. Anbauanforderungen

Lichtanforderungen

Artspezifische Lichttoleranz

  • Sämlinge (0–2 Jahre): 60–80 % Schatten erforderlich
  • Jungtiere (2–5 Jahre): 40–60 % Schatten
  • Erwachsene (5+ Jahre): Volle Sonne bis 30 % Schatten
  • Optimal: Volle Sonneneinstrahlung, die die natürlichen Cerrado-Bedingungen nachahmt

Saisonales Lichtmanagement

  • Regenzeit: Maximale Sonneneinstrahlung für Wachstum
  • Trockenzeit: Leichter Schatten kann Stress reduzieren
  • Übergang: Allmähliche Anpassung über mehrere Wochen

Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau

  • Typ: Vollspektrum-LED mit UV-Anteil
  • Intensität: 150-250 μmol/m²/s
  • Photoperiode: 12 Stunden täglich
  • Abstand: 40-60 cm vom Scheitel

Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement

Optimale Temperaturbereiche

  • Tagestemperatur: 25–32 °C (77–90 °F)
  • Nachttemperatur: 15–22 °C (59–72 °F)
  • Saisonale Schwankungen sind von Vorteil: Sie ahmen den natürlichen Lebensraum nach
  • Extreme Toleranz: Kurze Einwirkung von mindestens 5 °C, höchstens 42 °C

Kältetoleranz und Winterhärte

  • Winterhärtezone: USDA 9b-11
  • Frosttoleranz: Leichter Frost gelegentlich, nicht langanhaltend
  • Kälteschäden: Tritt unter 5°C auf

Feuchtigkeitsanforderungen

  • Optimal: 50–70 % relative Luftfeuchtigkeit
  • Toleranzbereich: 30-80%
  • Anpassung an die Trockenzeit: Verträgt 30 % Luftfeuchtigkeit

Boden und Ernährung

Ideale Bodenzusammensetzung

80-150cm Acaulescent
  • pH-Bereich: 4,5–6,0 (sauer essentiell)
  • Textur: Sandiger Lehm mit ausgezeichneter Drainage
  • Organische Substanz: 2–5 % (nicht übermäßig)
  • Mischungsrezept: 50 % grober Sand, 30 % Muttererde, 20 % Kiefernrinde

Nährstoffbedarf

  • Geringe Fruchtbarkeitspräferenz: An nährstoffarme Böden angepasst
  • Düngung: 8-4-8 NPK vierteljährlich bei 1/4 Stärke
  • Mikronährstoffe: Jährliche Gabe von Spurenelementen
  • Bio-Optionen: Leichter Komposttee monatlich während der Wachstumsperiode

Mikronährstoffmanagement

  • Eisen: Kritisch in alkalischen Böden, verwenden Sie chelatisierte Formen
  • Mangan: Mangel häufig, Blattspray wirksam
  • Magnesium: Bittersalz vierteljährlich

Wassermanagement

Bewässerungsanforderungen

  • Wachstumsperiode: Wöchentlich gründlich gießen
  • Trockenzeit: Auf monatlich reduzieren oder ganz einstellen (Ruhezustandssimulation)
  • Methode: Tiefes, seltenes Gießen bevorzugt

Dürretoleranz

  • Hoch: Überlebt 4–6 Monate ohne Bewässerung
  • Anpassungen: Tiefe Wurzeln, reduzierte Transpiration

Wasserqualität

  • pH-Präferenz: Leicht sauer (5,5–6,5)
  • Salzempfindlichkeit: Mäßig, Salzwasser vermeiden
  • Best Practice: Regenwasser oder gefiltertes Wasser

Entwässerungsanforderungen

  • Kritisch: Muss über eine ausgezeichnete Drainage verfügen
  • Bodenversickerung: Mindestens 10 cm/Stunde
  • Behälterentwässerung: Mehrere große Löcher erforderlich

5. Krankheiten und Schädlinge

Häufige Probleme

  • Wurzelfäule: Hauptproblem beim Anbau, verursacht durch Überwässerung
  • Nährstoffungleichgewichte: Gelbfärbung durch falschen pH-Wert
  • Hitzestress: Blattbrand bei extremen Temperaturen ohne Akklimatisierung

Krankheitsidentifizierung

Pilzkrankheiten

  • Blattflecken: Selten, bei Bedarf mit Kupferfungizid behandeln
  • Wurzelfäule (Phytophthora): Tödlich, wenn sie sich festsetzt, Prävention entscheidend
  • Knospenfäule: Betroffenes Gewebe entfernen, systemisches Fungizid anwenden

Bakterielle Erkrankungen

  • Aufgrund der Anpassung an trockene Lebensräume im Allgemeinen resistent

Schädlingsidentifizierung

Insektenschädlinge

  • Schildläuse: Gelegentlich, mit Gartenbauöl behandeln
  • Palmrüssler: Selten, aber gefährlich. Verwenden Sie Pheromonfallen.
  • Heuschrecken: Können Setzlinge im Lebensraum schädigen

Andere Schädlinge

  • Nagetiere: Können Samen fressen und Wurzeln beschädigen
  • Blattschneiderameisen: Gelegentliches Problem im natürlichen Verbreitungsgebiet

Schutzmethoden

Umwelt

  • Sorgen Sie für eine perfekte Drainage
  • Vermeiden Sie Überkopfbewässerung
  • Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation
  • Neue Pflanzen unter Quarantäne stellen

Chemisch

  • Minimaler chemischer Eingriff erforderlich
  • Vorbeugendes Fungizid bei Nässe
  • Systemisches Insektizid nur bei Schädlingsbefall

6. Palmenanbau im Innenbereich

Spezifische Pflege im Innenbereich

Containeranforderungen

  • Größe: Tiefe Töpfe (40+ cm) für Pfahlwurzel
  • Material: Terrakotta, bevorzugt für die Drainage
  • Drainageschicht: 5-10 cm Kies unbedingt erforderlich

Umweltkontrolle

  • Licht: Hellster verfügbarer Standort
  • Temperatur: Konstant 20-28°C
  • Luftfeuchtigkeit: 40-60% ausreichend
  • Luftzirkulation: Unverzichtbar zur Vorbeugung von Pilzbefall

Umpflanzverfahren

  • Häufigkeit: Nur alle 3-4 Jahre
  • Zeitpunkt: Frühes Frühjahr vor dem Wachstum
  • Wurzelstörung: Minimieren, sehr empfindlich
  • Behältergröße: Schrittweise erhöhen
  • Bodenauffrischung: Obere Schicht jährlich ersetzen

Überwintern von Zimmerpalmen

  • Temperatur: Kühlere Periode vorteilhaft (15-20°C)
  • Gießen: Deutlich reduzieren
  • Düngung: Ende November-Februar
  • Licht: Maximieren Sie die Belichtung
  • Ruhesimulation: Wichtig für die Gesundheit

7. Landschafts- und Freilandanbau

Designanwendungen

  • Steingärten: Ausgezeichnete Wahl mit guter Drainage
  • Xeriscape: Perfekt für wassersparende Gärten
  • Gärten mit einheimischen Pflanzen: Themen des brasilianischen Cerrado
  • Container-Exemplar: Markante architektonische Form
  • Naturschutzgärten: Wichtig für den Artenschutz

Standortauswahl

  • Volle Sonne bis leichter Schatten
  • Hervorragende Drainage zwingend erforderlich
  • Geschützt vor kaltem Wind
  • Hochbeete ideal
  • Abseits von Bewässerungssystemen

8. Anbaustrategien für kaltes Klima

Bewertung der Kälteresistenz

Temperaturschwellenwerte

  • Optimales Wachstum: 25–32 °C
  • Wachstum verlangsamt sich: Unter 20 °C
  • Wachstumsstopp: Unter 15°C
  • Schädigungsschwelle: 5°C
  • Tödliche Temperatur: 0 °C über längere Zeit

Winterschutzsysteme

Outdoor-Schutz

  • Mulchen: Dicke Schicht über der Wurzelzone
  • Umhüllung: Isolierbehälterpalmen
  • Mikroklima: Südwände
  • Frühbeete: Für kleine Exemplare

Spezifikationen der Winterhärtezonen

  • Zonen 10-11: Kein Schutz erforderlich
  • Zone 9b: Leichter Schutz bei Kälteeinbrüchen
  • Zone 9a: Regelmäßiger Winterschutz
  • Zone 8 und darunter: Nur Indoor-Anbau

Winterschutzmaterialien

  • Mulch: Kiefernnadeln oder Rindenmulch
  • Isolierung: Luftpolsterfolie für Container
  • Abdeckungen: Frostdecken für den Notfall
  • Heizung: Normalerweise nicht erforderlich oberhalb von Zone 9

Etablierung und Pflege in Landschaften

Pflanztechniken für den Erfolg

Standortvorbereitung
  • Entwässerungstest: Kritisch – muss innerhalb von 1 Stunde ablaufen
  • Bodenversauerung: Schwefel hinzufügen, wenn der pH-Wert über 6,0 liegt
  • Pflanzloch: Breit, aber nicht tief
  • Änderung: Minimal – hauptsächlich Verbesserung der Entwässerung
  • Mykorrhiza-Impfung: Vorteilhaft für die Etablierung
Pflanzvorgang
  • Zeitpunkt: Frühjahr nach Frostgefahr
  • Wurzelbehandlung: Extrem schonend
  • Pflanztiefe: Entspricht der Behälterhöhe
  • Verfüllung: Ursprünglicher Boden bevorzugt
  • Gießen: Zuerst gründlich gießen, dann sparsam
  • Mulchen: Ja, aber von der Krone fernhalten
  • Abstecken: Normalerweise nicht erforderlich

Langfristige Wartungspläne

Monatliche Aufgaben
  • Visuelle Gesundheitsprüfung
  • Feuchtigkeitsprüfung (normalerweise keine Aktion erforderlich)
  • Entfernen Sie abgestorbene Blätter, falls vorhanden
Saisonale Aufgaben
  • Frühjahr: Düngung wieder aufnehmen, auf Schädlinge kontrollieren
  • Sommer: Auf Hitzestress achten
  • Herbst: Gießen reduzieren, letzte Düngung
  • Winter: Schutz bei Bedarf, minimale Pflege
Jährliche Aufgaben
  • Boden-pH-Test
  • Leichtes Düngeprogramm
  • Fotodokumentation (Naturschutzrelevant)
  • Samensammlung, sofern verfügbar

Abschließende Zusammenfassung

Syagrus duartei ist eine der am stärksten gefährdeten Palmenarten Brasiliens. Ihr gesamter Wildbestand ist auf kleine Gebiete des schnell verschwindenden Cerrado-Lebensraums beschränkt. Diese bemerkenswerte Anpassung an feuergefährdete, nährstoffarme Graslandschaften hat eine Palme mit einzigartigen Anbauanforderungen hervorgebracht, die traditionelle Palmenanbaupraktiken in Frage stellen.

Die unterirdische Stammstruktur der Art, die regelmäßige Brände übersteht, macht sie nach ihrer Ansiedlung außergewöhnlich trockenheits- und hitzeresistent. Diese Anpassung erfordert jedoch eine perfekte Drainage und saure Bodenbedingungen, die bei der Kultivierung sorgfältig eingehalten werden müssen. Das langsame Wachstum und das unregelmäßige Keimmuster erfordern Geduld von den Züchtern, da die Sämlinge 8–10 Jahre brauchen, um die Fortpflanzungsreife zu erreichen.

Entscheidende Erfolgsfaktoren sind die Aufrechterhaltung eines sauren Boden-pH-Werts (4,5–6,0), eine gute Drainage und die Berücksichtigung der natürlichen Ruhephase der Pflanze in der Trockenzeit. Im Gegensatz zu vielen Palmen gedeiht S. duartei auch bei relativ geringer Bodenfruchtbarkeit und kann durch übermäßige Düngung oder organische Stoffe geschädigt werden. Die Toleranz der Art gegenüber voller Sonne und Trockenheit sowie ihre kompakte Größe machen sie zu einer ausgezeichneten Wahl für xerophytische Gärten in geeigneten Klimazonen.

Die Bedeutung des Artenschutzes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden – da weniger als 50 wildlebende Exemplare bekannt sind, dient jedes kultivierte Exemplar dem Schutz vor dem Aussterben. Gärtner, die diese Art kultivieren, tragen direkt dazu bei, das Aussterben zu verhindern. Die Saatgutproduktion im Anbau ist für das Überleben der Art unerlässlich, und Züchter sollten sich mit botanischen Institutionen vernetzen, um genetisches Material auszutauschen.

Der Anbau in Innenräumen ist möglich, aber anspruchsvoll und erfordert helles Licht, kontrollierte Bewässerung und die Simulation saisonaler Zyklen. Die tiefe Pfahlwurzel erfordert hohe Behälter und sorgfältiges Wassermanagement. Um erfolgreich zu sein, muss man verstehen, dass es sich nicht um eine typische tropische Palme handelt, sondern um eine spezialisierte Cerrado-Art mit besonderen Ansprüchen.

In geeigneten Klimazonen (USDA 9b-11) bietet S. duartei die seltene Gelegenheit, eine der am stärksten gefährdeten Palmen der Welt zu züchten und gleichzeitig ein schönes, pflegeleichtes Exemplar zu erhalten, das die Geschichte des bedrohten Cerrado-Ökosystems Brasiliens erzählt.

Wichtige Erkenntnisse:
  • Vom Aussterben bedroht – weniger als 50 wilde Exemplare
  • Feuerangepasst mit unterirdischem Stamm
  • Benötigt sauren Boden (pH 4,5–6,0)
  • Hervorragende Drainage unerlässlich
  • Nach der Etablierung dürreresistent
  • Langsame Keimung (3–12 Monate)
  • Geringe Fruchtbarkeitsanforderungen
  • Jedes kultivierte Exemplar trägt zum Naturschutz bei
  • Geeignet für die Zonen 9b-11
  • Perfekt für Xeriscape-Gärten
Acaulescent Palm Size Comparison 1.7m Human 80-150cm S. duartei Acaulescent 10-15m Typical palm 50-80cm Other acaulescent
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