Syagrus caerulescens (Blaustämmige Zwergpalme): Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
Teilen
Syagrus caerulescens

1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung
Syagrus caerulescens ist in den Cerrado-Regionen (tropischen Savannen) Zentralbrasiliens endemisch, insbesondere in den Bundesstaaten Minas Gerais, Goiás und São Paulo. Diese Zwergpalme bewohnt offenes Grasland, Felsvorsprünge und sandige Böden in Höhen zwischen 600 und 1.400 Metern. Sie gedeiht in Gebieten mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten und wächst häufig in Campos Rupestres (felsigen Feldern) und Campos Limpos (sauberen Graslandschaften), wo sie nur minimaler Konkurrenz durch größere Vegetation ausgesetzt ist. Die Art hat sich an nährstoffarme, gut entwässerte Böden und Gebiete mit regelmäßigen Bränden angepasst.
Heimatkontinent
📍 Primäre Verbreitungsgebiete:
- Minas Gerais: Serra do Cipó, Region Diamantina
- Goiás: Chapada dos Veadeiros
- São Paulo: Nördliche Cerrado-Gebiete
- Höhenlage: 600–1.400 m
Natürliches Verbreitungsgebiet: Zentralbrasilianischer Cerrado
Klicken Sie auf die Markierungen, um spezifische Standortdetails anzuzeigen
Wissenschaftliche Klassifikation
Synonyme
- Syagrus sp. „azul“ (informelle Bezeichnung vor der formellen Beschreibung)
- In der älteren Literatur oft mit S. flexuosa verwechselt
- Keine formalen Synonyme aufgrund der neueren Beschreibung (2004)
Gebräuchliche Namen
- Deutsch: Blaustämmige Zwergpalme, Blauer Syagrus
- Portugiesisch: Palmeirinha-azul, Coco-azul, Licuri-do-campo-azul
- Lokaler Brasilianer: Palmeira-anã-azul
- Gartenhandel: Blaue Palme, Zwergblaue Palme
Globale Expansion
Obwohl Syagrus caerulescens von Natur aus auf den Cerrado in Brasilien beschränkt ist, erfreut es sich in der Kultivierung zunehmender Beliebtheit:
- Vereinigte Staaten: Erfolgreicher Anbau in Florida, Südkalifornien, Hawaii und Arizona
- Australien: In Sammlungen in Queensland und New South Wales gefunden
- Europa: Beschränkt auf botanische Gärten mit Tropenhäusern
- Asien: Selten in Kultur, in Spezialsammlungen in Thailand und Singapur zu finden
- Andere südamerikanische Länder: In Argentinien und Kolumbien von Palmenliebhabern kultiviert
Die Ausbreitung der Art ist vor allem auf ihren Zierwert zurückzuführen, insbesondere auf die auffällige blaugraue Färbung und die kompakte Größe, die für kleinere Gärten geeignet ist.
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm/Stiel
Syagrus caerulescens bleibt typischerweise stammlos oder entwickelt einen sehr kurzen, unterirdischen bis teilweise hervortretenden Stamm, der selten höher als 30 cm wird. Der sichtbare Stamm misst, sofern vorhanden, 5–10 cm im Durchmesser und ist mit spiralförmig angeordneten, hartnäckigen Blattbasen bedeckt. Das auffälligste Merkmal ist die blaugraue bis silbrig-blaue Färbung des Stammes und der Blattbasen, die durch eine dicke Schicht epikutikulären Wachses verursacht wird. Diese Wachsschicht dient als Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung und trägt zur Reduzierung des Wasserverlusts bei.
Blätter
Die Krone besteht aus 6–15 gefiederten Blättern, die jeweils 60–120 cm lang sind. Die charakteristische blaugraue bis silberblaue Farbe zieht sich durch das gesamte Laub und ist an neuen Trieben am intensivsten. Die Blätter sind stark gewölbt, wodurch ein elegantes, brunnenartiges Aussehen entsteht. Jedes Blatt enthält 40–60 Fiederpaare, die in leicht unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind und so ein federartiges Aussehen erzeugen. Einzelne Fiederblättchen sind 15–25 cm lang und 0,8–1,5 cm breit, wobei das Endpaar oft verwachsen ist. Der Blattstiel ist kurz (10–20 cm) oder fehlt, und die Blattspindel weist den charakteristischen blauen Wachsüberzug auf.
Blumensysteme
Einhäusige Art mit 30–60 cm langen, interfoliaren Blütenständen. Blütenstiel und Rhachis behalten ihre blaugraue Färbung. Jeder Blütenstand trägt 8–20 Rachillen, wobei sich männliche und weibliche Blüten auf derselben Rachille befinden. Die männlichen Blüten sind zahlreich, klein (5–8 mm), gelb bis cremefarben und befinden sich im oberen Teil. Die weiblichen Blüten sind weniger, größer (8–12 mm), grünlich-gelb und befinden sich an der Basis der Rachillen. Die Blüte erfolgt hauptsächlich während der Regenzeit (Oktober bis März im Verbreitungsgebiet).
Lebenszyklus
- Keimung bis zum Sämling (0–6 Monate): Erste Etablierung
- Jugendphase (6 Monate–3 Jahre): Blattentwicklung ohne Stammbildung
- Subadulte Phase (3-7 Jahre): Geschlechtsreife erreicht, minimale Rumpfentwicklung
- Erwachsenenphase (7+ Jahre): Kontinuierliche Fortpflanzung, langsames Wachstum
- Lebenserwartung: Geschätzte 40–80 Jahre im Lebensraum
Klimaanpassungen
- Trockenheitstoleranz: Dicke Kutikula und wachsartige Beschichtung reduzieren die Transpiration
- Feueranpassung: Unterirdischer Wachstumspunkt vor Cerrado-Bränden geschützt
- Temperaturtoleranz: Übersteht kurze Zeiträume nahe dem Gefrierpunkt, optimal 20–30 °C
- Lichtadaption: Hoher Lichtbedarf, Blaufärbung reflektiert überschüssige Strahlung
- Saisonale Ruhe: Reduziertes Wachstum während der Trockenzeit (Mai-September)
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
Die Samen sind eiförmig bis ellipsoid, 15–20 mm lang und 10–12 mm breit. Das Endokarp ist extrem hart, im reifen Zustand dunkelbraun bis schwarz und weist drei Keimporen auf (typisch für Syagrus). Frische Samen enthalten ein weißes, homogenes Endosperm mit hohem Ölgehalt. Das Gewicht liegt zwischen 0,8 und 1,5 Gramm pro Samen. Die Samengröße variiert stark zwischen den Populationen, wobei die Samen von höher gelegenen Standorten größer sind.
Samensammlung und Lebensfähigkeitsprüfung
Optimale Erntezeit: Die Früchte verfärben sich von grün nach gelb-orange, typischerweise 6–8 Monate nach der Blüte. Das faserige Mesokarp sollte sofort entfernt werden, um Gärung und Pilzbefall zu verhindern. Methoden zur Keimfähigkeitsprüfung:
- Schwimmtest: Keimfähige Samen sinken (bei Syagrus allerdings weniger zuverlässig)
- Sichtprüfung: Keine Risse oder Löcher im Endokarp
- Embryountersuchung: Erfordert das Knacken von Samenproben
- Die Lebensfähigkeit liegt bei frischen Samen typischerweise bei 60–80 %, nimmt nach 3 Monaten ab
Behandlungen vor der Keimung
- Mechanisch: Entscheidend für Syagrus – Feilen oder knacken Sie das harte Endokarp
- Punkt-Skarifizierung: Erstellen Sie eine kleine Öffnung in der Nähe der Keimpore
- Vollständige Entfernung: Entfernen Sie das gesamte Endokarp (höchste Erfolgsrate)
- Teilrisse: Rissbildung ohne Entfernung, wodurch Wasser eindringen kann
- Warmes Wasser: 24–48 Stunden bei 30–35 °C
- Gibberellinsäure: 100–500 ppm für 24 Stunden nach der Skarifizierung
Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken
- Obstverarbeitung: Alles Fruchtfleisch entfernen, gründlich reinigen
- Trocknen: 24–48 Stunden an der Luft trocknen
- Skarifizierung: Endokarp mit Schraubstock oder Hammer knacken, Embryoschäden vermeiden
- Einweichen: Warmes Wasser für 24 Stunden
- Pflanzmedium: 50 % Perlite, 50 % Vermiculit oder Kokosfaser
- Behälter: Tiefe Töpfe (15 cm+) für die Entwicklung der Pfahlwurzel
- Bepflanzung: Horizontal platzieren, mit 1-2 cm Substrat bedecken
- Temperatur: 25-30°C halten (Unterhitze von Vorteil)
- Feuchtigkeit: Durchgehend feucht halten, aber nicht durchnässt
- Licht: Helles indirektes Licht oder 50 % Schatten
Keimungsschwierigkeit: Mittel
- Die größte Herausforderung ist das extrem harte Endokarp
- Erfolgsrate: 70–90 % mit Endokarpentfernung, 20–40 % ohne
Keimzeit
- Mit entferntem Endokarp: 3–8 Wochen
- Bei gerissenem Endokarp: 2-4 Monate
- Intakte Samen: 6–12 Monate oder Ausfall
Sämlingspflege und frühe Entwicklung
- Erster Monat: Halten Sie eine hohe Luftfeuchtigkeit (70–80 %) und gleichmäßige Feuchtigkeit aufrecht
- Monate 2-6: Beginnen Sie mit der Düngung mit verdünntem, ausgewogenem Dünger
- Monate 6-12: Erhöhen Sie die Lichteinwirkung schrittweise
- Jahr 1-2: Umpflanzen, wenn 3-4 Blätter entwickelt sind
- Wachstumsrate: Sehr langsam, 2-3 neue Blätter pro Jahr
Fortgeschrittene Keimungstechniken
Hormonelle Behandlungen
- GA3: 500 ppm am wirksamsten nach der Skarifizierung
- Cytokinin (BAP): 50–100 ppm kombiniert mit GA3
- Rauchwasser: Simuliert Brandbedingungen, 1:10 Verdünnung
- Erfolgssteigerung: 15-25% Steigerung durch Hormonbehandlung
4. Anbauanforderungen
Lichtanforderungen
Artspezifische Lichttoleranz
- Sämlinge (0–1 Jahr): anfangs 50–70 % Schatten
- Jungtiere (1-3 Jahre): 30-50 % Schatten, allmähliche Anpassung
- Erwachsene (3+ Jahre): Für beste Farbe und Form ist volle Sonne erforderlich
- Mindestlicht: 6 Stunden direktes Sonnenlicht für ausgewachsene Pflanzen
- Farbentwicklung: Die Blaufärbung intensiviert sich bei zunehmender Lichteinwirkung
Saisonales Lichtmanagement
- Gleichmäßig viel Licht das ganze Jahr über bevorzugt
- Winterschutz vor intensiver Nachmittagssonne in Wüstenklima
- In tropischen Gebieten ist keine saisonale Anpassung erforderlich
Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau
- Typ: Hochleistungs-LED oder Metallhalogenid
- Intensität: 300-500 μmol/m²/s
- Dauer: 14-16 Stunden täglich
- Hinweis: Die Blaufärbung ist im Innenbereich schwer zu erhalten
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement
Optimale Temperaturbereiche
- Ideales Wachstum: 22–32 °C (72–90 °F)
- Nachtminimum: 15°C (59°F)
- Maximale Toleranz: 42 °C (108 °F) mit ausreichend Wasser
- Kältetoleranz: Übersteht nach der Etablierung kurzzeitig -3 °C (27 °F)
Kältetoleranz und Winterhärte
- Winterhärtezone: USDA-Zonen 9b-11
- Frosttoleranz: Leichter Frost im reifen Zustand
- Kälteschäden: Blattbrand unter -2°C
- Erholung: Gute Erholung von Kälteschäden
Feuchtigkeitsanforderungen
- Optimal: 40–60 % relative Luftfeuchtigkeit
- Anpassung: Verträgt niedrige Luftfeuchtigkeit (20-30%)
- Vorsicht bei hoher Luftfeuchtigkeit: Erhöhtes Risiko für Pilzerkrankungen
Boden und Ernährung
Ideale Bodenzusammensetzung
- Typ: Sandige, kiesige oder steinige Böden bevorzugt
- Drainage: Hervorragende Drainage unerlässlich
- pH-Bereich: 5,5–7,5, verträgt leicht alkalisches Wasser
- Organische Substanz: Niedrig bis mäßig (2–5 %)
- Mischungsrezeptur: 40 % grober Sand, 30 % Perlite, 20 % Kompost, 10 % Kies
Nährstoffbedarf
- Allgemein: Geringer bis mäßiger Fruchtbarkeitsbedarf
- NPK-Verhältnis: 8-2-12+4Mg Palm Spezial
- Häufigkeit: Alle 3 Monate während der Wachstumsperiode
- Dosierung: 50–100 g pro Pflanze und Anwendung
- Langsam freisetzend: Bevorzugt für eine gleichmäßige Ernährung
Mikronährstoffmanagement
- Magnesium: Entscheidend für die Erhaltung der blauen Farbe
- Mangan: Verhindert Frizzletop
- Eisen: Chelatisiertes Eisen zur Chlorose-Vorbeugung
- Bor: Kleine Mengen verhindern Wachstumspunktschäden
Wassermanagement
Bewässerungsanforderungen
- Wachstumsperiode: Wöchentlich gründlich gießen
- Ruhezeit: Reduzieren Sie auf zweiwöchentlich oder monatlich
- Trockenheitstoleranz: Hoch, sobald etabliert
- Überwässerung: Hauptursache für Misserfolge beim Anbau
Wasserqualität
- Salzgehalt: Mäßige Toleranz (<2.000 ppm TDS)
- pH-Präferenz: 6,0–7,5
- Hartes Wasser: Im Allgemeinen toleriert
Entwässerungsanforderungen
- Kritisch: Verträgt keine Staunässe
- Perkolationsrate: Mindestens 10 cm/Stunde
- Behälterentwässerung: Mehrere große Löcher erforderlich
5. Krankheiten und Schädlinge
Häufige Probleme
- Wurzelfäule: Durch Überwässerung oder schlechte Drainage
- Nährstoffmangel: Gelbfärbung durch Magnesiummangel
- Schildläuse: Häufigstes Schädlingsproblem
- Langsames Wachstum: Normal für die Art, kein Problem
Krankheitsidentifizierung
Pilzkrankheiten
- Fusarium-Welke: Vergilbung und Absterben der Wedel; keine Heilung
- Blattfleckenkrankheit (Bipolaris): Braune Flecken; Luftzirkulation verbessern
- Wurzelfäule (Phytophthora): Rückgang und Tod; Drainage verbessern
- Rosafäule: Selten, aber tödlich; infizierte Pflanzen entfernen
Bakterielle Erkrankungen
- Im Allgemeinen resistent gegen bakterielle Infektionen
Schädlingsidentifizierung
Insektenschädlinge
- Schildläuse: Weiße oder braune Schildläuse; mit Gartenbauöl behandeln
- Wollläuse: Weiße, watteartige Massen; insektizide Seife
- Palmblatt-Skelettierer: Selten; Bt-Behandlung falls erforderlich
- Heuschrecken: Können junge Pflanzen im Lebensraum schädigen
Schutzmethoden
Umwelt
- Sorgen Sie für eine hervorragende Drainage
- Vermeiden Sie Überkopfbewässerung
- Raumpflanzen für die Luftzirkulation
- Abgestorbene Wedel umgehend entfernen
Chemisch
- Minimaler Bedarf an Chemikalien
- Vorbeugende systemische Insektizide bei Schuppenbildung
- Kupferfungizid während der Regenzeit
6. Palmenanbau im Innenbereich
Spezifische Pflege im Innenbereich
Containeranforderungen
- Größe: Tiefe Töpfe bevorzugt (30 cm+ Tiefe)
- Breite: 40–50 cm für ausgewachsene Pflanzen
- Material: Terrakotta, bevorzugt für die Drainage
- Entwässerung: Kiesschicht am Boden
Umweltkontrolle
- Licht: Südfenster unerlässlich
- Temperatur: Über 15 °C halten
- Luftzirkulation: Verwenden Sie Ventilatoren, um Pilzbefall vorzubeugen
- Luftfeuchtigkeit: Niedrig bis mäßig, Besprühen vermeiden
Umpflanzverfahren
- Häufigkeit: Alle 3-4 Jahre
- Jahreszeit: Frühling bevorzugt
- Topfgröße: Schrittweise erhöhen (5-cm-Schritte)
- Wurzelschnitt: Minimal, nur abgestorbene Wurzeln entfernen
- Bodenauffrischung: Jährlich die oberen 5 cm ersetzen
- Nachsorge: 2 Wochen lang weniger gießen
Überwintern von Zimmerpalmen
- Temperatur: Mindestens 10 °C (50 °F)
- Gießen: Deutlich reduzieren
- Düngung: Aussetzen November-Februar
- Licht: Maximieren Sie das verfügbare Licht
- Wachstum: Erwarten Sie Ruhe, minimales Wachstum
7. Landschafts- und Freilandanbau
Designanwendungen
- Steingärten: Ideal für xerophytische Landschaften
- Containerexemplar: Hervorragend für Terrassen
- Massenpflanzung: Auffallend in Gruppen
- Akzentpflanze: Blaue Farbe sorgt für Kontrast
- Sukkulentengärten: Ergänzung zu Kakteen und Agaven
- Moderne Landschaften: Passt zu minimalistischen Designs
Standortauswahl
- Volle Sonneneinstrahlung unerlässlich
- Gut entwässerte Hänge ideal
- Vor starkem Wind schützen
- Lassen Sie Platz für eine Ausbreitung von 2 Metern
- Berücksichtigen Sie die Farbe Blau in Ihrer Designpalette
- Vermeiden Sie tiefliegende Feuchtgebiete
8. Anbaustrategien für kaltes Klima
Bewertung der Kälteresistenz
Temperaturschwellenwerte
- Optimal: 22–32 °C (72–90 °F)
- Wachstum verlangsamt sich: Unter 18 °C (64 °F)
- Ruhezustand: Unter 15 °C (59 °F)
- Schadensschwelle: -2 °C (28 °F)
- Tödlich: -5 °C (23 °F) über längere Zeit
Winterschutzsysteme
Minimaler Schutz (Zonen 9b-10a)
- Um die Basis herum reichlich Mulch anbringen
- Bei Kälteeinbrüchen den Stamm einwickeln
- Anti-Austrocknungsspray auf Blättern
Mäßiger Schutz (Zone 9a)
- Bauen Sie einen temporären Rahmen
- Mit Frostschutztuch abdecken
- Fügen Sie Weihnachtsbeleuchtung für mehr Wärme hinzu
- An warmen Tagen die Abdeckung entfernen
Spezifikationen der Winterhärtezonen
- Zonen 10-11: Kein Schutz erforderlich
- Zone 9b: Gelegentlicher Lichtschutz
- Zone 9a: Regelmäßiger Winterschutz
- Zone 8 und darunter: Nur Containerkultur
Winterschutzmaterialien
- Mulch: Kiefernnadeln oder Rindenmulch
- Verpackung: Sackleinen oder Frostdecken
- Rahmen: PVC- oder Bambusstrukturen
- Heizung: Lichterketten oder Heizkabel
Etablierung und Pflege in Landschaften
Pflanztechniken für den Erfolg
Standortvorbereitung
- Drainagetest: Entscheidend für den Erfolg
- Lochvorbereitung: Breit statt tief
- Bodenverbesserung: Sand und Kies für die Drainage hinzufügen
- Hochbepflanzung: Leicht über dem Boden
- Sorgfältig mulchen: Von der Krone fernhalten
Pflanzvorgang
- Jahreszeit: Frühling oder Frühsommer
- Handhabung: Wurzelstörungen minimieren
- Tiefe: Pflanze auf gleicher Höhe wie im Behälter
- Verfüllung: Mit verbesserter, gut durchlässiger Erde
- Erstes Gießen: Gründlich, aber trocknen lassen
- Abstecken: Aufgrund der Größe meist nicht erforderlich
Langfristige Wartungspläne
Monatliche Aufgaben
- Visuelle Inspektion auf Schädlinge
- Bodenfeuchtigkeit prüfen (vorzugsweise trocken)
- Entfernen Sie abgestorbene Wedel, falls vorhanden
Vierteljährliche Aufgaben
- Düngung während der Vegetationsperiode
- Mikronährstoffanwendung
- Überprüfen Sie, ob Probleme mit der Entwässerung vorliegen
Jährliche Aufgaben
- Bodenuntersuchungen
- Mulcherneuerung
- Beurteilung der Blaufärbung
- Ggf. Aufteilung der Cluster
Besondere Überlegungen
- Minimaler Wartungsaufwand nach der Installation
- Überfürsorglichkeit vermeiden – Vernachlässigung oft vorteilhaft
- Natürliche Cerrado-Bedingungen bevorzugt
Abschließende Zusammenfassung
Syagrus caerulescens ist eine der markantesten endemischen Palmen Brasiliens und vereint bemerkenswerte dekorative Eigenschaften mit außergewöhnlicher Anpassungsfähigkeit an die Umwelt. Ihre auffällige blaugraue Färbung, die von schützenden epikutikulären Wachsen herrührt, macht sie zu einem begehrten Sammlerstück und einer beeindruckenden Ergänzung trockener Landschaften. Dank ihrer kompakten Größe und ihres langsamen Wachstums eignet sich die Art ideal für kleinere Gärten und die Kübelkultur.
Der Erfolg von S. caerulescens hängt in erster Linie von einer guten Drainage und ausreichend Licht ab. Vermeiden Sie jedoch Überwässerung, die mehr Exemplare tötet als jeder andere Faktor. Die Art gedeiht unter Bedingungen, die viele andere Palmen belasten würden – karge Böden, intensive Sonneneinstrahlung und periodische Dürre. Diese Anpassung an die rauen Cerrado-Bedingungen führt zu einem geringen Pflegeaufwand und macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für wassersparende Gärten.
Die größte Herausforderung beim Anbau liegt in der Keimung der Samen, da das extrem harte Endokarp eine erhebliche Barriere darstellt. Mit den richtigen Skarifizierungstechniken können die Keimraten jedoch über 70 % liegen, allerdings ist aufgrund des langsamen anfänglichen Wachstums Geduld erforderlich. Einmal etabliert, sind die Pflanzen bemerkenswert widerstandsfähig und vertragen leichten Frost, Dürre und karge Böden, die weniger angepasste Arten zerstören würden.
Der Anbau im Innenbereich ist möglich, aber anspruchsvoll, da die charakteristische blaue Färbung intensive Lichtintensitäten erfordert, die in Innenräumen nur schwer zu erreichen sind. Der Anbau im Freien in Behältern bietet in kühleren Klimazonen einen guten Kompromiss, da er Winterschutz bietet und in den warmen Monaten optimale Wachstumsbedingungen gewährleistet.
Da die Art erst vor kurzem kultiviert wurde (formell beschrieben 2004), ist sie außerhalb von Spezialsammlungen noch relativ selten, obwohl ihre Verfügbarkeit zunimmt, da immer mehr Züchter ihre außergewöhnlichen Eigenschaften erkennen. Ihr einzigartiges Erscheinungsbild, das die Form einer tropischen Palme mit der Trockenheitstoleranz einer Sukkulente verbindet, füllt eine besondere Nische in der modernen Landschaftsgestaltung.
Der Cerrado-Lebensraum ist durch die zunehmende landwirtschaftliche Nutzung gefährdet. Der Anbau trägt zum Erhalt der genetischen Vielfalt bei und reduziert gleichzeitig den Sammeldruck auf wilde Populationen. Palmenliebhabern bietet S. caerulescens die Möglichkeit, eine einzigartige Art zu züchten, die die bemerkenswerte Vielfalt innerhalb der Gattung Syagrus und die außergewöhnlichen Anpassungen der brasilianischen Cerrado-Flora demonstriert.
- Markante blaugraue Färbung durch Epikutikularwachs
- Zwergwuchsform – typischerweise stammlos oder mit minimalem Stamm
- Hervorragende Trockenheitstoleranz nach der Etablierung
- Benötigt eine perfekte Drainage - verträgt keine Staunässe
- Volle Sonne ist für eine optimale Farbentwicklung unerlässlich
- Langsames Wachstum – Geduld erforderlich
- Im ausgewachsenen Zustand winterhart bis auf kurze Fröste (-3°C)
- Geringer Wartungsaufwand nach der Installation
- Ideal für Steingärten und trockene Landschaften