Salacca stolonifera: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
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Salacca stolonifera

1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung
Salacca stolonifera ist in den Torfsumpfwäldern Südthailands endemisch, insbesondere in den Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala. Ein begrenztes Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis in die nördliche malaiische Halbinsel (Kedah und Perlis). Diese hochspezialisierte Palme besiedelt wassergesättigte Torfböden in Süßwassersumpfwäldern in Höhen vom Meeresspiegel bis zu 200 Metern. Die Art zeigt eine bemerkenswerte Anpassung an saure, nährstoffarme Bedingungen und gedeiht in Gebieten mit permanenten oder halbpermanenten Überschwemmungen, in denen nur wenige andere Palmen überleben können. Ihr stoloniferer Wuchs ermöglicht ihr die effektive Besiedlung offener Sumpfgebiete.
Heimatkontinent
📍 Primäre Verbreitungsgebiete:
- Provinz Narathiwat: Primärer Lebensraum in Torfsümpfen
- Provinz Pattani: Süßwassersumpfwälder
- Provinz Yala: Tiefland-Torfgebiete
- Kedah, Malaysia: Nördliche Verbreitungserweiterung
- Perlis, Malaysia: Begrenzte Populationen
- Höhenbereich: Meereshöhe bis 200 m
Natürliches Verbreitungsgebiet: Südthailand und Nordmalaysia
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Wissenschaftliche Klassifikation
Synonyme
- Salacca wallichiana var. stolonifera (Hodel) CKLim (vorgeschlagen, aber nicht allgemein akzeptiert)
- In der älteren Literatur manchmal fälschlicherweise als S. glabrescens identifiziert
Gebräuchliche Namen
- Deutsch: Ausläuferbildende Salakpalme, Kriechende Salakpalme
- Thailändisch: Sala Nam, Rakam Din, La Kham Nam
- Malaiisch: Salak paya, Asam paya
- Lokale Namen: Buah Maram (Narathiwat), Kelubi Air (Kedah)
Globale Expansion
Aufgrund der erst kürzlich erfolgten Anerkennung als eigenständige Art (1997) und der speziellen Lebensraumanforderungen ist die Kultivierung von Salacca stolonifera außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets äußerst eingeschränkt:
- Singapur: Einzelnes Exemplar im Botanischen Garten
- Indonesien: Experimenteller Anbau in Riau-Torfgebieten
- Malaysia: Naturschutzpflanzungen in Selangor
- Niederlande: Exemplare aus tropischen Gewächshäusern (Hortus Botanicus)
- Vereinigte Staaten: Selten in Spezialsammlungen (Florida, Hawaii)
Im kommerziellen Gartenbau ist die Art praktisch unbekannt, ihre Verbreitung ist durch ihre sehr spezifischen ökologischen Ansprüche und die begrenzte Verfügbarkeit von Pflanzenmaterial begrenzt.
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm/Stiel
Salacca stolonifera ist unter den Salacca-Arten einzigartig in ihrer Ausbildung ausgedehnter Stolonen (horizontale Stängel), die sich 2–5 Meter von der Mutterpflanze erstrecken können. Diese Stolonen verlaufen an oder knapp unter der Boden-/Wasseroberfläche und bilden im Abstand von 30–60 cm neue Triebe. Einzelne oberirdische Stängel sind extrem kurz oder fehlen ganz und werden selten höher als 10 cm. Der Stängeldurchmesser beträgt 3–5 cm. Die Stängel sind mit eng aneinander stehenden Blattbasen bedeckt und haben im Vergleich zu anderen Salacca-Arten relativ wenige Stacheln.
Blätter
Die gefiederten Blätter wachsen direkt aus Boden- oder Stolonknoten und erreichen eine Länge von 1,5 bis 3 Metern. Der Blattstiel ist proportional kurz (20–30 % der Gesamtblattlänge) und weniger stachelig als bei Artgenossen, mit verstreuten, kleinen (0,5–1,5 cm) Stacheln. Die Rhachis trägt 8–15 Paare regelmäßig angeordneter Blättchen. Die einzelnen Blättchen sind schmal-lanzettlich, 20–40 cm lang und 2–4 cm breit, mit ganzen Rändern und spitzen Spitzen (nicht Prämorse). Die Blätter sind auffallend kahl (glatt) mit einer charakteristischen blaugrünen Farbe, die an Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit angepasst ist.
Blumensysteme
Zweihäusig mit getrennten männlichen und weiblichen Pflanzen. Die Blütenstände wachsen zwischen den Blättern und sind kürzer und kompakter als bei anderen Salacca-Arten. Männliche Blütenstände sind 10–20 cm lang und haben 2–4 Verzweigungen mit kleinen, weißen bis cremefarbenen Blüten. Weibliche Blütenstände sind kleiner, 8–15 cm lang und typischerweise unverzweigt oder mit 2 kurzen Verzweigungen. Die Blüten sind teilweise in die Rhachis eingebettet, wobei die weiblichen Blüten charakteristische violett getönte Schuppen aufweisen. Die Blüte ist unter optimalen Bedingungen kontinuierlich, erreicht aber in den Übergangsjahreszeiten ihren Höhepunkt.
Lebenszyklus
Die Art weist ein unbestimmtes, klonales Wachstum durch Stolonen auf:
- Keimphase (0–4 Monate): Langsame anfängliche Etablierung
- Jugendphase (4 Monate–2 Jahre): Erste Blätter, Wurzelbildung
- Stolonenbildung (2-3 Jahre): Die ersten Stolonen entstehen
- Klonale Expansion (3-5 Jahre): Schnelle stolonifere Ausbreitung
- Fortpflanzungsreife (5-7 Jahre): Erste Blüte am Primärtrieb
- Kolonieentwicklung (7+ Jahre): Mehrfach blühende Ramets
- Kontinuierliche Phase (unbestimmt): Fortlaufendes klonales Wachstum und Reproduktion
Klimaanpassungen
- Temperaturtoleranz: Optimal 24-32°C, Minimum 20°C
- Feuchtigkeitsbedarf: 80-100% unbedingt erforderlich
- Hochwassertoleranz: Außergewöhnlich – übersteht dauerhafte flache Überschwemmungen
- Schattentoleranz: Hoch – gedeiht bei 70–85 % Schatten
- Torfanpassung: Spezialisiertes Wurzelsystem für anaerobe Bedingungen
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
Die Samen sind im Vergleich zu anderen Salacca-Arten klein, eiförmig bis kugelförmig, 1,2–1,8 cm lang und 1–1,5 cm breit. Die Samenschale ist dünn, hellbraun und glatt. Das Endosperm ist homogen, weiß und relativ weich. Jede Frucht enthält typischerweise 1–2 (selten 3) Samen. Das Frischgewicht der Samen liegt zwischen 1,5 und 3 Gramm. Geringe genetische Diversität aufgrund der begrenzten Populationsgröße und der Dominanz der klonalen Reproduktion.
Samensammlung und Lebensfähigkeitsprüfung
Die Früchte reifen typischerweise 5–6 Monate nach der Bestäubung zu einer dunkelviolett-braunen Farbe. Die Samen müssen sofort verarbeitet werden, da die Keimfähigkeit extrem kurz ist. Testmethoden:
- Wasserschwimmtest: Keimfähige Samen sinken
- Festigkeitstest: Weiche Samen sind nicht keimfähig
- Wegen Widerspenstigkeit sofortige Pflanzung empfohlen
- Die Lebensfähigkeit sinkt innerhalb von 5 Tagen von 60 % auf nahezu 0 %
Behandlungen vor der Keimung
Minimale erforderliche Behandlungen:
- Leichte Skarifizierung: Sanftes Feilen an der Mikropyle
- Warmwasserbad: 35 °C für 12 Stunden
- Keine Säurebehandlung: Samen zu empfindlich
- Fungizidbehandlung: Unverzichtbar bei Nässe
Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken
- Sofortige Verarbeitung: Extrahieren Sie die Samen innerhalb weniger Stunden nach der Entnahme
- Reinigung: Schonendes Waschen, um das gesamte Fruchtfleisch zu entfernen
- Behandlung: Nur leichte Skarifizierung
- Medium: 50 % Torfmoos, 30 % Perlit, 20 % Sand
- Behälter: Flache Schalen mit hervorragender Drainage
- Aussaat: Oberflächlich aussäen oder leicht bedecken (5mm)
- Umgebung: 28–30 °C, 90–95 % Luftfeuchtigkeit
- Wasser: Verwenden Sie nur Regenwasser oder destilliertes Wasser
- Licht: Tiefer Schatten (90 % Schattentuch)
- Pflege: Niemals trocknen lassen
Keimungsschwierigkeit: Schwierig
Herausforderungen: Extrem kurze Realisierbarkeit, spezifische Anforderungen
Erfolgsquote: 30-50% auch bei frischen Samen
Keimzeit
- Bereich: 2-5 Monate
- Durchschnittlich: 3 Monate unter optimalen Bedingungen
- Unregelmäßige Keimung häufig
- Erstes Blattaustrieb: 6–8 Wochen nach der Keimung
Sämlingspflege und frühe Entwicklung
- Monate 1-3: Sättigung beibehalten, 90 % Schatten
- Monate 3-6: Beginnen Sie mit einer sehr verdünnten Düngung
- Monate 6-12: Allmähliche Etablierung in Torfmedium
- Jahr 1-2: Sorgen Sie durchgehend für eine hohe Luftfeuchtigkeit
Fortgeschrittene Keimungstechniken
Hormonelle Behandlungen
- GA3: maximal 200 ppm (höhere Konzentrationen schädlich)
- Rauchwasser: 5%ige Lösung zeigt Wirkung
- Natürliche Extrakte: Kokoswasser verbessert die Keimung
Vegetative Vermehrung (Primärmethode)
- Stolon-Abteilung: Erfolgreichster Ansatz
- Zeitpunkt: Jederzeit bei warmen Bedingungen
- Stolonabschnitte: Mindestens 2-3 Knoten enthalten
- Wurzelpräsenz: Wählen Sie Abschnitte mit etablierten Wurzeln aus
- Erfolgsrate: 80–95 % Überleben
- Etablierung: 2-3 Monate in Torfmedium
4. Anbauanforderungen
Lichtanforderungen
Artspezifische Lichttoleranz
- Setzlinge (0–1 Jahr): 85–90 % Schatten (1.000–2.000 Lux)
- Jungtiere (1–3 Jahre): 80–85 % Schatten (2.000–3.000 Lux)
- Erwachsene (ab 3 Jahren): 70–80 % Schatten (3.000–5.000 Lux)
- Verträgt in keinem Stadium volle Sonne
Saisonales Lichtmanagement
- Gleichmäßiger, tiefer Schatten das ganze Jahr über
- Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung
- Reflektiertes Licht akzeptabel
Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau
- Typ: Kaltweiße LED oder Leuchtstoffröhre
- Intensität: 30-75 μmol/m²/s maximal
- Dauer: 10-12 Stunden
- Abstand: 100-150 cm von Pflanzen
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement
Optimale Temperaturbereiche
- Idealbereich: 26–30 °C (79–86 °F)
- Nachttemperatur: 22–25 °C (72–77 °F)
- Maximale Toleranz: 35°C bei hoher Luftfeuchtigkeit
- Mindestüberlebensdauer: 18 °C für kurze Zeit
Kältetoleranz und Winterhärte
- Winterhärtezone: Nur USDA-Zonen 11b-12
- Kälteschäden: Unter 20 °C
- Frosttoleranz: Keine - tödlich bei 10°C
- Keine Fähigkeit zur Kälteanpassung
Feuchtigkeitsanforderungen
- Optimaler Bereich: 85–95 % relative Luftfeuchtigkeit
- Mindesttoleranz: 80 % (mit Stress)
- Modifikationstechniken: Geschlossene Anbauflächen unerlässlich
- Luftzirkulation: Erforderlich, um Pilzbefall vorzubeugen
Boden und Ernährung
Ideale Bodenzusammensetzung
- Typ: Ätherisches Medium auf Torfbasis
- pH-Bereich: 4,0–5,5 (stark sauer)
- Organische Substanz: 60–80 % Torfmoos
- Struktur: Locker, wasserspeichernd
- Mischungsformel: 60 % Torf, 20 % Perlite, 10 % Sand, 10 % Kokosfaser
Nährstoffbedarf
- Sämlinge: 10-10-10 NPK bei 1/8 Stärke monatlich
- Jungtiere: 15-15-15 NPK bei 1/4 Stärke alle zwei Monate
- Erwachsene: 12-6-8 NPK bei halber Stärke monatlich
- Säureliebender Pflanzendünger bevorzugt
Organische vs. synthetische Düngung
- Bio stark bevorzugt: Fisch-Emulsion, Komposttee
- Synthetisch: Verwenden Sie nur säurebildende Düngemittel
- Mikronährstoffe: Unverzichtbar aufgrund des geringen Nährstoffgehalts von Torf
Mikronährstoffmanagement
- Eisen: Chelatisiertes Eisen monatlich (Torf bindet Eisen)
- Mangan: Blattanwendung erforderlich
- Kalzium: Sorgfältige Ergänzung (hält den pH-Wert niedrig)
- Spurenelemente: Kompletter Mikronährstoffmix vierteljährlich
Wassermanagement
Bewässerungsanforderungen
- Häufigkeit: Konstante Feuchtigkeit unerlässlich
- Wasserstand: Verträgt 5-10 cm stehendes Wasser
- Methode: Unterbewässerung oder Flut- und Drainagesystem ideal
- Niemals vollständig trocknen lassen
Dürretoleranz
- Keine: Das Welken tritt innerhalb von 24-48 Stunden auf
- Dauerhafte Schäden: Nach 3-4 Tagen trocken
- Kein Mechanismus zur Erholung nach schwerer Dürre
Wasserqualität
- pH-Präferenz: 4,5–6,0 (sauer)
- Salzgehalttoleranz: Extrem niedrig (<200 ppm TDS)
- Wasserart: Regenwasser oder RO-Wasser bevorzugt
- Temperatur: Umgebungstemperatur wichtig
Entwässerungsanforderungen
- Staunässetoleranz: Hoch
- Belüftung: Etwas Gasaustausch erforderlich
- Saisonale Überschwemmungen: Verträgt gut
- Drainage: Nicht kritisch im Gegensatz zu anderen Salacca
5. Krankheiten und Schädlinge
Häufige Probleme
- Wurzelersticken: In stehendem Wasser ohne Sauerstoff
- Nährstoffmangel: Häufig bei reinem Torf
- Gelbfärbung der Blätter: Normalerweise pH- oder eisenbedingt
- Fehlende Fruchtbildung: Mangel an gegengeschlechtlichen Bestäubern
Krankheitsidentifizierung
Pilzkrankheiten
- Wasserschimmel (Phytophthora): Wurzel- und Ausläuferfäule
- Blattfleckenkrankheit (Cercospora): Braune Flecken bei hoher Luftfeuchtigkeit
- Pythium-Wurzelfäule: In schlecht belüftetem Wasser
- Rost (Puccinia): Orange Pusteln auf Blättern
Bakterielle Erkrankungen
- Weichfäule: In beschädigten Ausläufern
- Bakterielle Blattfäule: Wassergetränkte Flecken
Schädlingsidentifizierung
Insektenschädlinge
- Aquatische Larven: Mücken- und Zuckmückenlarven in stehendem Wasser
- Schildläuse: Auf geschlüpften Teilen
- Wurzelläuse: Bei trockeneren Bedingungen
- Trauermücken: In Torfmedium
Andere Schädlinge
- Schnecken und Nacktschnecken: Große Gefahr für Setzlinge
- Nematoden: In kontaminiertem Torf
- Ratten: Frucht- und Ausläuferschäden
Schutzmethoden
Umwelt
- Halten Sie den Wasserfluss aufrecht, um Stagnation zu vermeiden
- Regelmäßige Schmutzentfernung
- Neue Pflanzen unter Quarantäne stellen
- Biologische Mückenbekämpfung
Chemisch
- Minimaler Pestizideinsatz in Feuchtgebieten
- Systemische Fungizide gegen Wasserschimmel
- Biologische Bekämpfung bevorzugt
- Kupferbasierte Produkte gegen Bakterien
6. Palmenanbau im Innenbereich
Spezifische Pflege im Innenbereich
Containeranforderungen
- Breite, flache Behälter oder Tabletts
- Keine Drainagelöcher (wasserhaltend)
- Kunststoff oder glasierte Keramik
- Platz für die Ausbreitung der Ausläufer
Umweltkontrolle
- Feuchtekammern oder Terrarien ideal
- Ständige Wasserpräsenz
- Stabile warme Temperaturen
- Tiefschattenbedingungen
Besondere Überlegungen
- Mini-Moorgarten anlegen
- Verwenden Sie destilliertes oder Regenwasser
- Überwachung des Algenwachstums
- Sorgen Sie für Luftzirkulation
Umpflanzverfahren
- Zeitpunkt: Jederzeit bei warmen Bedingungen
- Methode: Teilung der Ausläufer
- Mittlere Auffrischung: Jährlich 50 % Torf ersetzen
- Container-Upgrade: Breiter statt tiefer
- Wasserstand: Sofort nach
- Erholung: 2-3 Wochen bei hoher Luftfeuchtigkeit
Überwintern von Zimmerpalmen
- Temperatur: Nie unter 22°C
- Luftfeuchtigkeit: Halten Sie 85 %+ kritisch
- Wasser: Ständig feucht halten
- Düngung: Reduzieren Sie auf 1/4 normal
- Licht: Bei Bedarf zusätzlich
- Überwachung: Achten Sie auf Pilzprobleme
7. Landschafts- und Freilandanbau
Designanwendungen
- Moorgärten: Primäre Landschaftsnutzung
- Wasserelemente: Teichränder, Bachufer
- Schutzgebiete: Wiederherstellung von Torfmooren
- Spezialsammlungen: Liebhaber seltener Palmen
- Forschungsgärten: Botanische Einrichtungen
Standortauswahl
- Natürliches oder künstliches Feuchtgebiet
- Tiefer Schatten durch das Blätterdach
- Saure Wasserquelle
- Schutz vor Wind
- Berücksichtigen Sie den Ausbreitungsbereich der Ausläufer
8. Anbaustrategien für kaltes Klima
Bewertung der Kälteresistenz
Temperaturschwellenwerte
- Optimales Wachstum: 26–30 °C
- Verlangsamtes Wachstum: Unter 24 °C
- Wachstumsstopp: Unter 22°C
- Stresssymptome: Unter 20°C
- Schäden: Unter 18°C
- Tod: Unter 15 °C
Winterschutzsysteme
Nicht für den Anbau im Freien in gemäßigten Zonen geeignet
- Benötigt ganzjährig tropische Bedingungen
- Gewächshaus mindestens 22°C konstant
- Hohe Luftfeuchtigkeit ist wichtig
- Keine Ruhephase
Spezifikationen der Winterhärtezonen
- USDA Zone 12: Geringfügiger Freilandanbau
- Zone 11b: Nur geschützte Moorgärten
- Zone 11a und darunter: Nur beheiztes Gewächshaus
Winterschutzmaterialien
Nicht anwendbar – Indoor-Anbau nur in kalten Klimazonen
- Fokus auf die Kontrolle der Gewächshausumgebung
- Heiz- und Feuchtigkeitssysteme unerlässlich
Etablierung und Pflege in Landschaften
Pflanztechniken für den Erfolg
Standortvorbereitung
- Wasserspiel erstellen: Falls nicht vorhanden
- pH-Einstellung: Ansäuern auf 4,0-5,5
- Torfeinarbeitung: mindestens 50 cm tief
- Schattenstruktur: Wenn Baldachin fehlt
- Wasserstandsregelung: Managementsystem installieren
Pflanzvorgang
- Stolonvorbereitung: Wählen Sie gesunde Abschnitte aus
- Positionierung: Teilweise in Torf eintauchen
- Verankerung: Sichern bis zur Etablierung
- Erstflutung: 2-5 cm Wassertiefe
- Beschattung: mindestens 80 %
- Überwachung: Täglich im ersten Monat
Langfristige Wartungspläne
Wöchentliche Aufgaben
- Wasserstandsüberwachung
- pH-Test
- Schnelle Gesundheitsbeurteilung
- Algenbekämpfung bei Bedarf
Monatliche Aufgaben
- Düngung während der Vegetationsperiode
- Stolonenmanagement
- Entfernung abgestorbener Wedel
- Schädlingsinspektion
Vierteljährliche Aufgaben
- Wasserqualitätsprüfung
- Mittlere Ergänzung
- Umfassender Gesundheitscheck
- Vermehrung falls gewünscht
Jährliche Aufgaben
- Torferneuerung (teilweise)
- Kolonieausdünnung falls erforderlich
- Obsternte
- Wintervorbereitung (falls zutreffend)
Abschließende Zusammenfassung
Salacca stolonifera ist eine der spezialisiertesten und ökologisch am stärksten kultivierten Palmenarten mit ihrem einzigartigen Wuchsverhalten ausläuferbildend und ihren strengen Ansprüchen an saure, wassergesättigte Bedingungen. Diese Art stammt aus den bedrohten Torfsumpfwäldern Südthailands und Nordmalaysias und stellt für den Anbau außerhalb ihres natürlichen Lebensraums außergewöhnliche Herausforderungen dar, sodass sie effektiv auf die USDA-Zonen 11b-12 oder den Anbau in kontrollierter Umgebung beschränkt ist.
Zu den besonderen Merkmalen der Art gehören die umfangreiche Ausläuferproduktion, die zur Bildung sich ausbreitender Kolonien führt, die im Vergleich zu anderen Salacca-Arten geringere Bedornung und die außergewöhnliche Anpassung an dauerhaft überflutete, saure Bedingungen (pH 4,0–5,5). Für den Anbau müssen die Bedingungen eines Torfsumpfes nachgeahmt werden: konstante Feuchtigkeit oder flache Überflutung, tiefer Schatten (70–85 %), hohe Luftfeuchtigkeit (85–95 %) und warme Temperaturen (26–30 °C) das ganze Jahr über.
Die Vermehrung stellt eine große Herausforderung dar, da die Samen eine extrem kurze Keimfähigkeit (weniger als 5 Tage) und eine niedrige Keimrate (30–50 %) aufweisen. Die vegetative Vermehrung durch Stolonenteilung bietet jedoch eine zuverlässige Vermehrung mit Erfolgsraten von 80–95 % und ist daher die bevorzugte Methode zur Etablierung neuer Pflanzen. Das klonale Wachstumsmuster der Art ermöglicht nach der Etablierung eine schnelle Besiedlung geeigneter Lebensräume.
Zu den wichtigsten Anbauanforderungen gehören die Verwendung torfhaltiger, saurer Kultursubstrate, die Gewährleistung konstanter Feuchtigkeit ohne Stagnation, die Aufrechterhaltung tiefen Schattens während aller Wachstumsphasen und die Gewährleistung einer hohen Luftfeuchtigkeit. Da die Palme weder Trockenheit noch Kälte noch alkalische Bedingungen verträgt, ist sie für die allgemeine Landschaftsgestaltung ungeeignet und kann daher an den meisten Standorten nur in speziellen Moorgärten, Wintergärten oder im Gewächshaus angebaut werden.
Aufgrund der nährstoffarmen Torfumgebung ist ein sorgfältiges Nährstoffmanagement erforderlich. Eine regelmäßige Mikronährstoffergänzung ist unerlässlich. Die Anpassung der Art an nährstoffarme Bedingungen erfordert eine konservative Düngung, um Salzablagerungen und pH-Wert-Veränderungen zu vermeiden.
Für den Naturschutz dient S. stolonifera als wichtige Indikatorart für den Zustand von Torfmooren und bietet Potenzial für Projekte zur Renaturierung von Feuchtgebieten in Südostasien. Aufgrund ihrer begrenzten Verbreitung und Habitatspezialisierung ist die Ex-situ-Erhaltung in botanischen Gärten für den Artenschutz von entscheidender Bedeutung.
Der Erfolg mit dieser anspruchsvollen Art erfordert die ganzjährige Erhaltung sumpfähnlicher Bedingungen und eignet sich daher vor allem für erfahrene Züchter mit entsprechenden Einrichtungen. Trotz der Anbauschwierigkeiten belohnt S. stolonifera ausdauernde Züchter mit ihrer einzigartigen Wuchsform und ökologischen Bedeutung. Sie stellt eine der spezialisiertesten Palmenanpassungen an extreme Feuchtgebiete dar. Die Art veranschaulicht die bemerkenswerte Vielfalt innerhalb der Gattung Salacca und unterstreicht die Bedeutung des Lebensraumschutzes für spezialisierte endemische Arten.
- Einzigartiges stoloniferöses Wachstum, das sich ausbreitende Kolonien schafft
- Spezialist für extreme Lebensräume – nur saure Torfsümpfe
- pH-Wert 4,0–5,5 erforderlich – stark sauer
- Dauerhafte Überflutungstoleranz – Feuchtgebietsanpassung
- Extrem kurze Samenlebensdauer (<5 Tage)
- Vegetative Vermehrung bevorzugt (80–95 % Erfolg)
- Keine Kältetoleranz - streng tropisch
- Schutzpriorität - bedrohter Lebensraum