Pseudophoenix sargentii: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
Teilen
Pseudophoenix sargentii
1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent
Pseudophoenix sargentii ist von allen Pseudophoenix-Arten am weitesten verbreitet und kommt in Florida (USA), auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan, in Belize und auf verschiedenen karibischen Inseln vor, darunter die Bahamas, Kuba und die Turks- und Caicosinseln. In Florida ist er nur auf den Florida Keys heimisch, insbesondere auf Elliott Key und Long Key. Die Art bewohnt Küstengebiete vom Meeresspiegel bis in 100 Meter Höhe und wächst auf Kalksteinfelsen, Korallenfelsen, Sanddünen und Küstenwällen. Sie gedeiht in Gebieten mit 800–1.500 mm Jahresniederschlag, ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten, hoher Salzbelastung und häufigen Hurrikanstörungen. Dies ist die einzige Pseudophoenix-Art, die auf dem amerikanischen Kontinent heimisch ist. Benannt nach Charles Sprague Sargent, dem ersten Direktor des Arnold Arboretums in Harvard.
Taxonomische Klassifizierung und wissenschaftliche Klassifizierung
Synonyme
- Cyclospathe northropii OFCook
- Pseudophoenix vinifera var. sargentii (H.Wendl.) Chevalier
- Arikuryroba sargentii (H.Wendl.) Becc.
- Pseudophoenix floridana OFCook
Gebräuchliche Namen
- Florida-Kirschpalme (Englisch)
- Buccaneerpalme (Englisch - am häufigsten)
- Sargents Kirschpalme (Englisch)
- Palma kuká (Maya)
- Kuka (Yucatec Maya)
- Palmetto (Bahamas – verwirrender gebräuchlicher Name)
- Palma de petate (Mexikanisches Spanisch)
Expansion in der Welt
P. sargentii ist die am häufigsten kultivierte Pseudophoenix-Art:
- Weit verbreitet in Florida
- Häufig in karibischen botanischen Gärten
- Sammlungen der kalifornischen Küste
- Hawaii-Anbau erfolgreich
- Erhältlich in mehreren Baumschulen
- Regelmäßig angebotenes Saatgut
- Status der Roten Liste der IUCN: Potenziell gefährdet
Der Erfolg beim Anbau spiegelt eine größere Verbreitung, eine bessere Saatgutverfügbarkeit und eine nachgewiesene Anpassungsfähigkeit wider.
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm
P. sargentii entwickelt einen einzelnen, glatten Stamm, der 4–8 Meter (selten bis 15 Meter) hoch wird. Die charakteristische flaschenförmige Basis ist ausgeprägt, schwillt auf 30–50 cm Durchmesser an und verjüngt sich in Kronenhöhe auf 15–25 cm. Der Stamm ist hellgrau bis silbergrau mit markanten, eng beieinander liegenden Ringnarben. Die geschwollene Basis ist weniger ausgeprägt als bei P. ekmanii, aber stärker ausgeprägt als bei P. lediniana. An exponierten Küstenstandorten neigen sich die Stämme oft charakteristisch vom vorherrschenden Wind weg.
Blätter
Die Krone besteht aus 10–20 gefiederten Blättern, die ein offenes, anmutiges Blätterdach bilden. Die Blätter sind 1,5–2,5 Meter lang und weisen die für die Gattung charakteristischen gedrehten Blättchen auf. Pro Seite befinden sich 50–70 Blättchen, die unregelmäßig in Büscheln angeordnet sind und jeweils 20–35 cm lang und 2–3 cm breit sind. Die Blattfarbe variiert von grün bis blaugrün mit einer leicht wachsartigen Beschichtung. Der Blattstiel ist 30–40 cm lang und an der Basis gelbgrün bis orange. Abgestorbene Blätter reinigen sich bei den meisten Populationen selbst.
Blumensysteme
Einhäusig mit verzweigten Blütenständen, die zwischen den Blättern hervortreten. Der Blütenstand ist 60–90 cm lang und anfangs von einem papierartigen, laubabwerfenden Hochblatt umgeben. Die Anzahl der Rachillen beträgt 25–40, sie sind ausladend bis hängend. Männliche Blüten sind 3–4 mm groß, weiß bis cremefarben und haben 6–7 Staubblätter. Weibliche Blüten sind 2–3 mm groß, grünlich-weiß und stehen einzeln oder paarweise. Die Blüte erfolgt hauptsächlich im Frühjahr (März–Mai) mit einem zweiten Höhepunkt im Herbst. Die Blütenstände bleiben bestehen, während sich die Früchte entwickeln.
Lebenszyklus
P. sargentii hat einen moderaten Lebenszyklus von 80-150 Jahren:
- Keimung bis zum Sämling (0–4 Jahre): Langsame Etablierung
- Jugendphase (4–15 Jahre): Die Rumpfbasis beginnt anzuschwellen
- Subadulte Phase (15–25 Jahre): Schnelles Höhenwachstum
- Adultphase (25–100 Jahre): Regelmäßige Fortpflanzung
- Seneszenzphase (100–150 Jahre): Allmählicher Verfall
Die erste Blüte erfolgt typischerweise im Alter von 15–25 Jahren oder wenn der Stamm eine Höhe von 2–3 Metern erreicht.
Spezifische Anpassungen an klimatische Bedingungen
- Salztoleranz: Außergewöhnliche Anpassung an die Küste
- Hurrikan-Resistenz: Flexibler Stamm und Blätter
- Trockenheitstoleranz: Wasserspeicherung im Stamm
- Kalksteinanpassung: Gedeihen auf Böden mit hohem pH-Wert
- Temperaturtoleranz: Größter Bereich in der Gattung
- Hochwassertoleranz: Übersteht kurze Überschwemmungen
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
P. sargentii bildet leuchtend rote bis orangerote Früchte, kugelig bis leicht eiförmig, 1,3–2 cm Durchmesser. Das Epikarp ist dünn und glatt; das Mesokarp ist minimal, aber süß; das Endokarp ist dünn und papierartig. Die Samen sind kugelig, 1–1,5 cm im Durchmesser, mit homogenem Endosperm. Das Frischgewicht der Samen beträgt 1–2 Gramm. Es gibt morphologische Unterschiede zwischen den Populationen, wobei die Pflanzen der Florida Keys etwas größere Früchte hervorbringen als die der karibischen Populationen.
Detaillierte Samensammlung und Lebensfähigkeitsprüfung
- Höhepunkt der Fruchtbildung: Mai-August (variiert je nach Standort)
- Sammeln, wenn leuchtend rot
- Intensiver Wettbewerb um Wildtiere
- Verwenden Sie Leitern oder Stangen
- Schwimmertest zuverlässig
- Visuelle Prüfung auf Fülle
- Schnitttest zeigt weißes Endosperm
- Frische Lebensfähigkeit: 80-95 %
- 6 Monate Lagerung: 60-70 %
- 1 Jahr Lagerung: 30-40%
Behandlungen vor der Keimung
- Perikarp sofort entfernen
- Gründlich reinigen
- 24 Stunden an der Luft trocknen
- Fungizid vorteilhaft
- Leicht feilen oder schleifen
- Samenschale einkerben
- Alternative zum Einweichen in heißem Wasser
- 25–35 % Verbesserung
- Kurz heißes Wasser (60°C, 5 Minuten)
- Sofort abkühlen
- Verbessert die Keimgeschwindigkeit
Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken
- Behälter: Einzelne tiefe Töpfe
- Medium: 50 % Perlite, 30 % Torf, 20 % Sand
- Tiefe: 2cm
- Temperatur: 28–32 °C (82–90 °F)
- Luftfeuchtigkeit: 70-80%
- Licht: Heller Schatten
- Unterhitze: Wohltuend
Keimungsschwierigkeiten
Leicht bis mittelschwer – am einfachsten zu keimender Pseudophoenix.
Keimzeit
- Erstes Auftauchen: 45–90 Tage
- Spitzenkeimung: 90–150 Tage
- Abgeschlossen: Innerhalb von 200 Tagen
- Erfolgsquote: 70-90%
Sämlingspflege und frühe Entwicklung
- Wärme bewahren
- Beginnen Sie mit der Fütterung im Alter von 3 Monaten
- 60 % Schatten
- Gleichmäßig feucht halten
- Erhöhen Sie die Containergröße
- Regelmäßige Düngung
- Reduzieren Sie den Schatten schrittweise
- Achten Sie auf Mängel
- Kann im Freien gepflanzt werden
- Entwicklung einer Toleranz gegenüber voller Sonne
- Rumpfschwellung sichtbar
Fortgeschrittene Keimungstechniken
Hormonelle Behandlungen zur Keimungsförderung
- 200-400 ppm wirksam
- 24-Stunden-Einweichen
- 20–30 % Verbesserung
- Beschleunigt das Auflaufen
- Mäßig wirksam
- 1:100 Verdünnung
- Natürlicher Keimauslöser
- 30-32°C konstant
- Wirksamste Einzelbehandlung
- Reduziert die Keimzeit um 30 %
4. Anbauanforderungen
Lichtanforderungen
Artspezifische Lichttoleranzbereiche
- Sämlinge (0-2 Jahre): 500-1000 μmol/m²/s (50-70 % Schatten)
- Jungtiere (2–8 Jahre): 1000–1800 μmol/m²/s (30–50 % Schatten)
- Subadulte (8-15 Jahre): 1800-2200 μmol/m²/s (volle Morgensonne)
- Erwachsene: Optimal volle Sonne (2200+ μmol/m²/s)
Sehr anpassungsfähig an verschiedene Lichtverhältnisse.
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement
Optimale Temperaturbereiche
- Ideal: 22–32 °C (72–90 °F)
- Akzeptabel: 10–40 °C (50–104 °F)
- Mindestüberlebensdauer: 0 °C (32 °F) kurzzeitig
- Maximale Toleranz: 45 °C (113 °F)
- Größte Temperaturtoleranz der Gattung
Kältetoleranzschwellen
- Lichtschäden: 5 °C (41 °F)
- Mäßiger Schaden: 2 °C (36 °F)
- Schwere Schäden: 0 °C (32 °F)
- Tod: -3 °C (27 °F)
Winterhärtezonenkarten
- USDA-Zonen: 9a-11
- Zone 8b mit Schutz möglich
- Sonnenuntergangszonen: 16-17, 19-24, H1-H2
- Europäisch: H