Podococcus barteri: Ein umfassender Anbauleitfaden für Enthusiasten und Sammler.
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Podococcus barteri

✓ ANPASSUNGSFÄHIGERE ARTEN
Die bessere Wahl für den Anbau zwischen den beiden Podococcus-Arten. Heimisch in westafrikanischen Küsten- und Tieflandregenwäldern mit höherer ökologischer Toleranz. Vielversprechend für den Unterwuchsanbau in tropischen Gärten.
1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent
Podococcus barteri ist in den Küsten- und Tieflandregenwäldern Westafrikas heimisch, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Sierra Leone über Liberia, die Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Benin, Nigeria bis in den Westen Kameruns. Anders als ihr Verwandter P. acaulis zeigt diese Art eine größere ökologische Amplitude und wächst vom Meeresspiegel bis in 1.000 Meter Höhe sowohl in Primärwäldern als auch in alten Sekundärwäldern. Sie gedeiht in Gebieten mit 1.500–3.000 mm Jahresniederschlag und verträgt eine kurze Trockenzeit besser als P. acaulis. Die Palme wächst typischerweise im Unterholz von Wäldern, kann aber auch in Lücken und an Rändern überdauern und zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lichtverhältnisse. Sie bildet oft dichte Kolonien entlang von Bächen und in Sumpfgebieten, wo das Kronendach offener ist.
Natürliches Verbreitungsgebiet: Westafrikanische Küstenwälder
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Taxonomische Klassifizierung und wissenschaftliche Klassifizierung
Synonyme
- Podococcus acaulis var. barteri (G.Mann & H.Wendl.) A.Chev.
- Podococcus barteri var. barteri (Autonym)
- Podococcus triloba Engl. & K. Krause
- Cocos barteri (G.Mann & H.Wendl.) Hook.f.
Gebräuchliche Namen
- Barters Podococcus (Englisch)
- Kleinstämmige Palme (Englisch)
- Palmier de Barter (Französisch)
- Ope (Yoruba – Nigeria)
- Ukpaka (Igbo - Nigeria)
- Alale (Mutterschaf - Ghana/Togo)
Expansion in der Welt
Podococcus barteri ist in der Kultur etwas besser vertreten als P. acaulis:
- Aburi Botanical Gardens, Ghana (in-situ)
- Botanischer Garten von Entebbe, Uganda
- Begrenzte Präsenz in tropischen afrikanischen Gärten
- Fairchild Tropical Botanic Garden (Versuch)
- Nicht in europäischen Sammlungen
- Gelegentlich von afrikanischen Pflanzensammlern angeboten
- Kein etablierter Anbau außerhalb Afrikas
Aufgrund der größeren ökologischen Toleranz ist das Anbaupotenzial besser als bei P. acaulis, aber weltweit immer noch äußerst selten.
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm
P. barteri entwickelt einen kurzen, schlanken Stamm, der 1–3 Meter hoch (selten bis zu 5 Meter) und einen Durchmesser von 5–10 cm erreicht. Der Stamm ist mit faserigen Blattbasen bedeckt, die ihm ein raues, zottiges Aussehen verleihen. Im Gegensatz zu P. acaulis zeigt diese Art eine deutlich oberirdische Stammentwicklung, bleibt aber relativ kurz. Der Stamm neigt oder krümmt sich oft und folgt leichten Lücken im Kronendach. Gelegentlich bilden sich basale Schösslinge, insbesondere bei Beschädigung des Hauptstamms.
Blätter
Die Krone besteht aus 6–12 gefiederten Blättern, die ein offenes, ausladendes Blätterdach bilden. Die Blätter sind kleiner als bei P. acaulis und messen einschließlich des 0,5–1 Meter langen Blattstiels 2–3,5 Meter lang. Die Blattspindel trägt 30–50 Blättchen pro Seite, die regelmäßig angeordnet, aber in leicht unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind. Die Blättchen sind lanzettlich, 30–50 cm lang und 3–6 cm breit, oberseits hellgrün und unterseits blasser. Ein wesentlicher Unterschied zu P. acaulis ist der glatte, unbewehrte Blattstiel. Neue Blätter treiben hellgrün bis gelblich aus und werden mit zunehmendem Alter dunkler.
Blumensysteme
Wie P. acaulis ist auch P. barteri zweihäusig mit getrennten männlichen und weiblichen Pflanzen. Die Blütenstände wachsen zwischen den Blättern und nicht am Boden, zunächst umschlossen von 2–3 holzigen Hochblättern. Männliche Blütenstände sind verzweigt, 40–80 cm lang, hängend und tragen zahlreiche kleine weiße bis cremefarbene Blüten. Weibliche Blütenstände sind kürzer und kompakter, 30–50 cm lang und aufrechter. Beide Geschlechter duften, besonders am frühen Morgen. Die Blütezeit ist ganzjährig, mit Höhepunkten zu Beginn und Ende der Regenzeit.
Lebenszyklus
P. barteri hat einen kürzeren Lebenszyklus als P. acaulis, der auf 60–100 Jahre geschätzt wird:
- Keimung bis zum Sämling (0-3 Jahre): Relativ schnellere Etablierung
- Jugendphase (3–10 Jahre): Die Rumpfentwicklung beginnt
- Subadulte Phase (10–20 Jahre): Schnelle Wachstumsphase
- Adultphase (20–70 Jahre): Fortpflanzungsreife
- Seneszenzphase (70–100 Jahre): Verfall und Tod
Die erste Blüte erfolgt früher als bei P. acaulis, typischerweise im Alter von 15–20 Jahren.
Spezifische Anpassungen an klimatische Bedingungen
- Lichtplastizität: Verträgt ein breiteres Spektrum an Lichtverhältnissen
- Stammentwicklung: Ermöglicht das Erreichen von Kronenlücken
- Saisonale Toleranz: Bewältigt kurze Trockenperioden
- Koloniales Wachstum: Bildet dichte Bestände durch Samen
- Uferpräferenz: Oft in der Nähe von Wasser
- Sekundärwaldfähigkeit: Bleibt nach Störung bestehen
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
P. barteri bildet kleinere, zahlreichere Früchte als P. acaulis. Die Früchte sind eiförmig bis ellipsoid, 3–5 cm lang und 2–3 cm im Durchmesser und typischerweise einsamig. Das Epikarp ist glatt, grün und reift orange oder rot; das Mesokarp ist dünn und leicht süßlich; das Endokarp ist hart, aber dünner als bei P. acaulis. Die Samen sind eiförmig, 2–3 cm lang und haben ein flach wiederkäuendes Endosperm. Das Frischgewicht der Samen beträgt 3–8 Gramm. Größere Populationen und Genfluss zwischen Kolonien sorgen für eine höhere genetische Vielfalt.
Detaillierte Samensammlung und Lebensfähigkeitsprüfung
- Zugänglicher als P. acaulis
- Früchte reifen das ganze Jahr über
- Orange/rote Farbe zeigt Reife an
- Vor dem Verzehr von Wildtieren sammeln
Lebensfähigkeitsmuster:
- Frische Lebensfähigkeit: 90-95 %
- Widerspenstig, aber weniger extrem
- Eine Woche: 75–80 %
- Zwei Wochen: 50–60 %
- Ein Monat: 20–30 %
- Sechs Wochen: <10 %
Keimzeit
- Erste Keimung: 60-120 Tage
- Spitzenkeimung: 120–180 Tage
- Gesamtprozess: 240 Tage
- Erfolgsquote: 60-80%
Abschließende Zusammenfassung
Podococcus barteri ist die anpassungsfähigere und kultivierungsfreundlichere Art dieser seltenen afrikanischen Palmengattung. Die Entwicklung eines kurzen, oberirdischen Stammes, die größere ökologische Flexibilität und die Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lichtverhältnissen machen ihn deutlich einfacher zu kultivieren als die stammlose P. acaulis. Diese Art stammt aus den westafrikanischen Küstenwäldern von Sierra Leone bis Kamerun und zeigt in ihrem natürlichen Lebensraum eine bemerkenswerte Plastizität. Sie wächst erfolgreich sowohl im tiefen Unterholz als auch an Waldrändern.
Die wichtigsten Vorteile gegenüber P. acaulis sind schnelleres Wachstum, frühere Reife (Blütezeit nach 15–20 Jahren gegenüber 20–30 Jahren), bessere Lichtverträglichkeit, weniger strenge Feuchtigkeitsanforderungen und etwas länger keimfähige Samen. Der vorhandene Stamm, auch wenn er kurz ist, bietet erhebliche Anbauvorteile, da er der Krone ermöglicht, sich dem verfügbaren Licht zuzuwenden, und das Risiko der Kronenfäule, die bei bodennahen P. acaulis auftritt, verringert wird.
Für eine erfolgreiche Kultivierung sind warme Temperaturen (über 15 °C), hohe Luftfeuchtigkeit (70–85 %), gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe und ein angemessener Schattengrad erforderlich, der mit zunehmendem Alter der Pflanze angepasst werden kann. Die Art gedeiht gut in nährstoffreichen, leicht sauren Böden, die ihren ursprünglichen Waldboden nachahmen. Obwohl P. barteri eine Herausforderung darstellt, bietet sie realistische Möglichkeiten für den Anbau in tropischen und subtropischen botanischen Gärten, Gewächshäusern und sorgfältig gepflegten Privatsammlungen.
Für Palmenliebhaber, die seltene afrikanische Arten züchten möchten, bietet P. barteri innerhalb der Gattung Podococcus die beste Möglichkeit. Ihre moderate Größe, attraktive Form und relative Anpassungsfähigkeit machen sie zu einer wertvollen Ergänzung für Spezialsammlungen. Erfolg erfordert Geduld, Beachtung der Umweltbedingungen und die Akzeptanz, dass es sich um eine langsam wachsende Art handelt. Die Belohnung besteht jedoch darin, eine der einzigartigen Palmengattungen Afrikas zu kultivieren, zum Ex-situ-Schutz beizutragen und gleichzeitig einen wirklich seltenen botanischen Schatz zu genießen. Mit der Verbesserung klimatisierter Anbautechniken und zunehmender Erfahrung der Züchter mit dieser Art könnte P. barteri allmählich verfügbarer werden, obwohl sie wahrscheinlich immer eine Palme für Spezialisten bleiben wird.
- Anpassungsfähiger als P. acaulis
- Kurzer Kofferraum bietet Vorteile
- Mäßige Wachstumsrate für die Gattung
- Lichtverträglichkeit von Schatten bis Halbschatten
- Temperatur mindestens 15°C
- Hohe Luftfeuchtigkeit (70–85 %) unerlässlich
- Nur Anbau in Zone 10b-11
- 60-80% Keimerfolg möglich
- Blüht mit 15-20 Jahren
- Besserer Kandidat für den Anbau