Metroxylon warburgii: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
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Metroxylon warburgii

1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent
Metroxylon warburgii ist im westlichen Pazifik heimisch und kommt in Vanuatu, den Salomonen und möglicherweise auch auf den Santa-Cruz-Inseln vor. Es gibt auch umstrittene Funde aus Samoa und Tonga, die möglicherweise auf frühere Einführungen oder Fehlidentifizierungen zurückzuführen sind. Diese beeindruckende Palme bewohnt Küsten- und Tieflandgebiete vom Meeresspiegel bis in 400 Meter Höhe und zeigt eine ausgeprägte Vorliebe für Strandwälle, Küstenebenen und Gebiete, die von Strandvegetation zu Tieflandwäldern übergehen.
Taxonomische Klassifizierung und wissenschaftliche Klassifizierung
Synonyme
- Sagus warburgii Heim (Basionym, 1903)
- Metroxylon salomonense Becc. (1914)
- Metroxylon squarrosum sensu auct., nicht Becc.
- Coelococcus warburgii (Heim) W.Wight
- In der Literatur manchmal mit M. amicarum verwechselt
Gebräuchliche Namen
- Deutsch: Warburgs Sagopalme, Strand-Sagopalme
- Vanuatu: Natangura (am häufigsten)
- Solomon Islands Pijin: Niu saksak
- Chinesisch:瓦堡西谷椰子
- Französisch: Palmier sagou de Warburg
Expansion in der Welt
- Einige Exemplare im pazifischen botanischen Garten
- Hawaii (eingeschränkter Erfolg)
- Nord-Queensland, Australien (Küstengebiete)
- Singapur (kämpft mit Salzmangel)
- Nicht in Florida ansässig
- Saatgut ist im Handel kaum erhältlich
- Status der Roten Liste der IUCN: Nicht bewertet, aber wahrscheinlich gefährdet
Der begrenzte Anbau spiegelt sowohl die eingeschränkte natürliche Verbreitung als auch die spezifischen Anforderungen des Küstenlebensraums wider.
2. Biologie und Physiologie
Morphologie
Stamm
M. warburgii entwickelt einen massiven, solitären Stamm (sehr selten gruppenbildend), der 20–30 Meter hoch und 60–100 cm im Durchmesser wird. Damit ist sie eine der robustesten Metroxylon-Arten. Der Stamm ist in jungen Jahren auffällig hellgrau bis fast weiß, dunkelt mit zunehmendem Alter nach und ist mit markanten, eng beieinander liegenden Ringnarben versehen. Charakteristischstes Merkmal sind die verbliebenen Blattbasen, die deutlich länger bestehen bleiben als bei anderen Arten, wodurch der obere Stamm zottig aussieht. Bei ausgewachsenen Exemplaren ist die Basis deutlich abgestützt.
Blätter
Die Krone ist massiv und ausladend und besteht aus 25–35 gefiederten Blättern, die ein breiteres, offeneres Blätterdach bilden als bei M. vitiense. Einzelne Blätter sind 7–10 Meter lang und gehören damit zu den längsten Palmblättern. Der Blattstiel (1,5–2,5 m) ist mit charakteristischen, abgeflachten, schwarzen, bis zu 8 cm langen, in Wirteln angeordneten Stacheln besetzt. Pro Seite gibt es 100–140 Blättchen, die regelmäßig angeordnet sind, aber charakteristischerweise herabhängen. Jedes Blättchen ist 120–180 cm lang und 6–9 cm breit, auf der Oberseite hellgrün und auf der Unterseite mit einem auffälligen blauweißen Belag versehen.
Wurzelsystem
- Große seitliche Ausbreitung (bis zu 20 m vom Stamm entfernt)
- Salzfiltermechanismen
- Pneumatophoren an wassergesättigten Standorten
- Tiefe Pfahlwurzel für Stabilität
Blütenstand
Wie alle Metroxylon-Arten ist M. warburgii hapaxanthisch. Der endständige Blütenstand ist massiv, aber kompakter als bei M. vitiense und erreicht eine Höhe von 2–4 Metern und eine Breite von 3–4 Metern. Das Verzweigungsmuster ist charakteristisch mit dickeren, steiferen Zweigen. Die gesamte Struktur hat eine charakteristische gelblich-braune Farbe durch dichtes Filz.
Blumensysteme
Einhäusig mit paarigen männlichen und weiblichen Blüten. Die männlichen Blüten sind größer als bei anderen Arten (10–12 mm), cremefarben bis hellgelb mit 6–12 Staubblättern. Die weiblichen Blüten sind kugelig, 6–8 mm groß und grünlich-gelb. Die Blütezeit beträgt 18–24 Monate von der Entstehung bis zur Fruchtreife. Die Art zeigt eine weniger ausgeprägte funktionelle Zweihäusigkeit als M. vitiense.
Lebenszyklus
M. warburgii folgt dem typischen Metroxylon-hapaxanthischen Muster:
- Keimung bis zum Sämling (0–3 Jahre): Langsame anfängliche Etablierung
- Jugendphase (3-12 Jahre): Rumpfentwicklung
- Adulte vegetative Phase (12–40 Jahre): Massives Wachstum
- Vor der Blüte (40-50 Jahre): Stärkeansammlung erreicht ihren Höhepunkt
- Blüte/Fruchtbildung (2 Jahre): Terminale Fortpflanzung
- Tod: Palme stirbt nach Fruchtreife
Spezifische Anpassungen an klimatische Bedingungen
- Salztoleranz: Außergewöhnlich für eine Sagopalme
- Windbeständigkeit: Abgestützte Basis und flexible Blätter
- Küstenanpassung: Verträgt Salznebel und sandige Böden
- Trockenresistenz: Besser als andere Metroxylon
- Cyclone Recovery: Starke Architektur
- Pionierart: Besiedelt gestörte Küstengebiete
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
Samenmorphologie und -diversität
M. warburgii produziert die größten Früchte der Gattung, massive, eiförmige bis birnenförmige Gebilde mit 10–15 cm Länge und 8–12 cm Durchmesser. Die Fruchtoberfläche ist mit äußerst sauberen, überlappenden Schuppen bedeckt, die charakteristisch hellbraun bis silbrig sind und ein fast metallisches Aussehen verleihen. Exokarp und Mesokarp sind sehr dick und korkig (bis zu 3 cm) und bieten so Auftrieb für die Verbreitung im Meer. Die Samen sind eiförmig bis unregelmäßig, 5–7 cm lang und gehören zu den größten der Metroxylon-Familie. Das Gewicht frischer Samen liegt zwischen 80 und 150 Gramm. Das Endosperm ist außergewöhnlich hart und lässt sich wie Elfenbein schnitzen.