Metroxylon warburgii: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.

Metroxylon warburgii

Warburgs Sagopalme – der Küstenriese des Pazifiks
⚠️ SELTEN – Endemisch an der Pazifikküste
30m
20-30 Min.
Max. Höhe
10-15 cm
Riesige Früchte
2-3 Jahre
Keimung
40-60 Jahre
Zur Blüte

1. Einleitung

Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent

Metroxylon warburgii ist im westlichen Pazifik heimisch und kommt in Vanuatu, den Salomonen und möglicherweise auch auf den Santa-Cruz-Inseln vor. Es gibt auch umstrittene Funde aus Samoa und Tonga, die möglicherweise auf frühere Einführungen oder Fehlidentifizierungen zurückzuführen sind. Diese beeindruckende Palme bewohnt Küsten- und Tieflandgebiete vom Meeresspiegel bis in 400 Meter Höhe und zeigt eine ausgeprägte Vorliebe für Strandwälle, Küstenebenen und Gebiete, die von Strandvegetation zu Tieflandwäldern übergehen.

Einzigartige Küstenanpassung: Im Gegensatz zu seinen Artgenossen zeigt M. warburgii eine bemerkenswerte Salztoleranz und wächst häufig in der Sprühzone des Ozeans. Die Art gedeiht in Gebieten mit 2.000–3.500 mm Jahresniederschlag und konstant hoher Luftfeuchtigkeit aufgrund der Nähe zum Ozean. Sie spielt in traditionellen Kulturen eine bedeutende Rolle als Quelle für Stroh und Sagostärke.
Western Pacific Distribution Vanuatu Solomon Is. Santa Cruz? Samoa/Tonga? (disputed) Confirmed native Possible native Disputed/introduced Coastal Zone Specialist 0-400m elevation Salt spray tolerance

Taxonomische Klassifizierung und wissenschaftliche Klassifizierung

Königreich: Plantae
Klade: Tracheophyten
Klade: Angiospermen
Klade: Monokotyledonen
Klade: Commeliniden
Ordnung: Arecales
Familie: Arecaceae
Unterfamilie: Calamoideae
Stamm: Calameae
Untertribus: Metroxylinae
Gattung: Metroxylon
Art: M. warburgii
Binomialname: Metroxylon warburgii (Heim) Becc. (1914)

Synonyme

  • Sagus warburgii Heim (Basionym, 1903)
  • Metroxylon salomonense Becc. (1914)
  • Metroxylon squarrosum sensu auct., nicht Becc.
  • Coelococcus warburgii (Heim) W.Wight
  • In der Literatur manchmal mit M. amicarum verwechselt

Gebräuchliche Namen

  • Deutsch: Warburgs Sagopalme, Strand-Sagopalme
  • Vanuatu: Natangura (am häufigsten)
  • Solomon Islands Pijin: Niu saksak
  • Chinesisch:瓦堡西谷椰子
  • Französisch: Palmier sagou de Warburg

Expansion in der Welt

Weltweit begrenzte Kultivierung: M. warburgii wird außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebiets nur selten kultiviert:
  • Einige Exemplare im pazifischen botanischen Garten
  • Hawaii (eingeschränkter Erfolg)
  • Nord-Queensland, Australien (Küstengebiete)
  • Singapur (kämpft mit Salzmangel)
  • Nicht in Florida ansässig
  • Saatgut ist im Handel kaum erhältlich
  • Status der Roten Liste der IUCN: Nicht bewertet, aber wahrscheinlich gefährdet

Der begrenzte Anbau spiegelt sowohl die eingeschränkte natürliche Verbreitung als auch die spezifischen Anforderungen des Küstenlebensraums wider.

2. Biologie und Physiologie

Morphologie

Metroxylon Size Comparison 1.7m Human 15-20m M. vitiense 20-30m M. warburgii LARGEST 10-15m M. sagu

Stamm

M. warburgii entwickelt einen massiven, solitären Stamm (sehr selten gruppenbildend), der 20–30 Meter hoch und 60–100 cm im Durchmesser wird. Damit ist sie eine der robustesten Metroxylon-Arten. Der Stamm ist in jungen Jahren auffällig hellgrau bis fast weiß, dunkelt mit zunehmendem Alter nach und ist mit markanten, eng beieinander liegenden Ringnarben versehen. Charakteristischstes Merkmal sind die verbliebenen Blattbasen, die deutlich länger bestehen bleiben als bei anderen Arten, wodurch der obere Stamm zottig aussieht. Bei ausgewachsenen Exemplaren ist die Basis deutlich abgestützt.

Blätter

Die Krone ist massiv und ausladend und besteht aus 25–35 gefiederten Blättern, die ein breiteres, offeneres Blätterdach bilden als bei M. vitiense. Einzelne Blätter sind 7–10 Meter lang und gehören damit zu den längsten Palmblättern. Der Blattstiel (1,5–2,5 m) ist mit charakteristischen, abgeflachten, schwarzen, bis zu 8 cm langen, in Wirteln angeordneten Stacheln besetzt. Pro Seite gibt es 100–140 Blättchen, die regelmäßig angeordnet sind, aber charakteristischerweise herabhängen. Jedes Blättchen ist 120–180 cm lang und 6–9 cm breit, auf der Oberseite hellgrün und auf der Unterseite mit einem auffälligen blauweißen Belag versehen.

Wurzelsystem

Einzigartig an die Küstenbedingungen angepasst mit:
  • Große seitliche Ausbreitung (bis zu 20 m vom Stamm entfernt)
  • Salzfiltermechanismen
  • Pneumatophoren an wassergesättigten Standorten
  • Tiefe Pfahlwurzel für Stabilität

Blütenstand

Wie alle Metroxylon-Arten ist M. warburgii hapaxanthisch. Der endständige Blütenstand ist massiv, aber kompakter als bei M. vitiense und erreicht eine Höhe von 2–4 Metern und eine Breite von 3–4 Metern. Das Verzweigungsmuster ist charakteristisch mit dickeren, steiferen Zweigen. Die gesamte Struktur hat eine charakteristische gelblich-braune Farbe durch dichtes Filz.

Blumensysteme

Einhäusig mit paarigen männlichen und weiblichen Blüten. Die männlichen Blüten sind größer als bei anderen Arten (10–12 mm), cremefarben bis hellgelb mit 6–12 Staubblättern. Die weiblichen Blüten sind kugelig, 6–8 mm groß und grünlich-gelb. Die Blütezeit beträgt 18–24 Monate von der Entstehung bis zur Fruchtreife. Die Art zeigt eine weniger ausgeprägte funktionelle Zweihäusigkeit als M. vitiense.

Lebenszyklus

⚠️ HAPAXANTHISCHER LEBENSZYKLUS – Stirbt nach der Blüte! Monocarpic Life Cycle (Years) 0 3 12 40 50 DEATH Germination 0-3 years Juvenile 3-12 years Trunk development Adult Vegetative 12-40 years Massive growth Pre-flowering 40-50 years Starch accumulation Flowering 2 years Then dies Typically flowers at 40-60 years, later than M. vitiense

M. warburgii folgt dem typischen Metroxylon-hapaxanthischen Muster:

  • Keimung bis zum Sämling (0–3 Jahre): Langsame anfängliche Etablierung
  • Jugendphase (3-12 Jahre): Rumpfentwicklung
  • Adulte vegetative Phase (12–40 Jahre): Massives Wachstum
  • Vor der Blüte (40-50 Jahre): Stärkeansammlung erreicht ihren Höhepunkt
  • Blüte/Fruchtbildung (2 Jahre): Terminale Fortpflanzung
  • Tod: Palme stirbt nach Fruchtreife

Spezifische Anpassungen an klimatische Bedingungen

Salt Tolerance EXCEPTIONAL for sago palm
Wind Resistance CYCLONE Resistant
Pioneer Species Sandy Beach COLONIZER Disturbed sites
Drought Tolerance BETTER than other Metroxylon
  • Salztoleranz: Außergewöhnlich für eine Sagopalme
  • Windbeständigkeit: Abgestützte Basis und flexible Blätter
  • Küstenanpassung: Verträgt Salznebel und sandige Böden
  • Trockenresistenz: Besser als andere Metroxylon
  • Cyclone Recovery: Starke Architektur
  • Pionierart: Besiedelt gestörte Küstengebiete

3. Reproduktion und Vermehrung

Samenvermehrung

Samenmorphologie und -diversität

M. warburgii produziert die größten Früchte der Gattung, massive, eiförmige bis birnenförmige Gebilde mit 10–15 cm Länge und 8–12 cm Durchmesser. Die Fruchtoberfläche ist mit äußerst sauberen, überlappenden Schuppen bedeckt, die charakteristisch hellbraun bis silbrig sind und ein fast metallisches Aussehen verleihen. Exokarp und Mesokarp sind sehr dick und korkig (bis zu 3 cm) und bieten so Auftrieb für die Verbreitung im Meer. Die Samen sind eiförmig bis unregelmäßig, 5–7 cm lang und gehören zu den größten der Metroxylon-Familie. Das Gewicht frischer Samen liegt zwischen 80 und 150 Gramm. Das Endosperm ist außergewöhnlich hart und lässt sich wie Elfenbein schnitzen.

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