Hyophorbe vaughanii: A comprehensive Growing Guide for Enthusiasts & Collectors.

Hyophorbe vaughanii

1. Einleitung

Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent: Hyophorbe vaughanii ist auf Mauritius, den Maskarenen, endemisch und ursprünglich in den trockenen Küstenwäldern im Norden und Westen der Insel zu finden. Der natürliche Lebensraum umfasste Gebiete um Pamplemousses, die Tombeau-Bucht und die nördlichen Küstenebenen, wo die Art auf Korallensand und verwittertem Basalt vom Meeresspiegel bis in 100 Meter Höhe wuchs. Diese Gebiete erhalten 800–1.500 mm Jahresniederschlag mit einer ausgeprägten Trockenzeit. Wildpopulationen sind inzwischen ausgestorben; das letzte nachgewiesene wilde Exemplar starb in den 1950er Jahren. Die Art kommt nur noch in Kultur vor.

Taxonomische Klassifizierung und wissenschaftliche Klassifizierung Reich: Pflanzen Klade: Tracheophyten Klade: Bedecktsamer Klade: Monokotyledonen Klade: Commeliniden Ordnung: Arecales Familie: Arecaceae Unterfamilie: Arecoideae Tribus: Chamaedoreae Untertribus: Hyophorbeae Gattung: Hyophorbe Art: H. vaughanii Binomialname: Hyophorbe vaughanii LHBailey

Synonyme

  • Mascarena vaughanii (LHBailey) LHBailey
  • In der alten Literatur oft mit H. amaricaulis verwechselt

Gebräuchliche Namen

  • Vaughans Flaschenpalme
  • Palmiste Marron (mauritisches Kreol)
  • Mauritius-Flaschenpalme (obwohl dieser Name auch für andere Arten gilt)

Die weltweite Verbreitung dieser Palme begann Ende des 19. Jahrhunderts in den botanischen Gärten von Mauritius mit der Kultivierung und rettete sie so vor dem völligen Aussterben. Der Botanische Garten Pamplemousses bewahrte wichtige Exemplare auf. Die internationale Verbreitung begann in den 1960er Jahren mit Samenlieferungen nach Hawaii und Florida. Die Kultivierung in Europa begann in den 1970er/80er Jahren. Heute ist sie selten, aber in spezialisierten Sammlungen weltweit vorhanden. Weltweit existieren wahrscheinlich weniger als 1.000 ausgewachsene Exemplare. Der Schutz durch Kultivierung hat das völlige Aussterben verhindert.

2. Biologie und Physiologie

Morphologie Stamm: Solitärer Stamm, 6–10 Meter hoch, mit mäßiger flaschenförmiger Schwellung. Basisdurchmesser an der breitesten Stelle 35–45 cm, verjüngt sich unterhalb der Krone auf 18–25 cm. Schwellung weniger ausgeprägt als bei H. lagenicaulis, aber deutlich erkennbar. Graue bis braune Rinde mit 8–12 cm Ringabstand. Einige Exemplare zeigen eine minimale Schwellung.

Blätter: Krone aus 8–14 Blättern, jedes 2,5–3 Meter lang. Die Blätter wölben sich elegant und leicht gedreht. Blattstiel 30–45 cm, grün bis gelbgrün. 90–120 Blättchen in mehreren Ebenen angeordnet. Blättchen 50–65 cm lang, 3–5 cm breit, hellgrün ohne die Wachsschicht anderer Arten.

Blütensystem: Blütenstand 70–100 cm, unterhalb des Kronenschafts. Dreifach verzweigt mit orangefarbenem Blütenstiel. Blüten cremefarben bis hellgelb, süß duftend. Blüht üppiger als bei anderen Flaschenpalmen.

Lebenszyklus: Keimung in 2–3 Monaten. Mäßiges Wachstum für Hyophorbe – 20–30 cm jährlich in jungen Jahren. Stammverdickung sichtbar ab dem 5.–6. Lebensjahr. Erste Blüte nach 10–15 Jahren. Ganzjährige Blüte mit Spitzen. Lebensdauer 80–100+ Jahre basierend auf kultivierten Exemplaren.

Spezifische Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen . Mäßige Trockenheitstoleranz durch Lagerung im Stamm. Weniger extreme Anpassungen als andere Hyophorbe-Arten. Bevorzugt gleichmäßige Feuchtigkeit gegenüber extremen Nass-Trocken-Zyklen. Mäßige Salztoleranz. Gute Windbeständigkeit dank flexibler Blätter. Zeigt eine größere Umweltplastizität als andere endemische Arten.

3. Reproduktion und Vermehrung

Samenvermehrung

Samenmorphologie: Ellipsoid, 25–30 mm lang, 15–20 mm breit. Frischgewicht 4–7 Gramm. Dünnes schwarzes Mesokarp, leicht entfernbar. Endokarp mäßig hart. Gute Samenproduktion im Anbau.

Sammlung und Keimfähigkeit: Samen von Kulturpflanzen sind ganzjährig verfügbar. Die Keimfähigkeit ist gut – 70 % frisch, 40 % nach einem Monat. Bessere Lagereigenschaften als H. lagenicaulis.

Behandlung vor der Keimung: Innerhalb von 24 Stunden gründlich reinigen. 48–72 Stunden in warmem Wasser einweichen. Endokarp an beiden Enden feilen. GA3-Behandlung (300 ppm) vorteilhaft.

Keimungstechniken:

  1. Standard-Tiefbehälter
  2. Mischung: 40 % Torf, 40 % Perlite, 20 % Sand
  3. 3-4 cm tief pflanzen
  4. Temperatur 26-30°C
  5. Luftfeuchtigkeit 75-85%
  6. Helles indirektes Licht
  7. Gleichmäßig feucht halten
  8. Umpflanzen im 4-5-Blatt-Stadium

Keimungsschwierigkeit: Mittel – einfacher als bei anderen Flaschenpalmen.

Keimzeit: 2–3 Monate durchgehend.

Sämlingspflege: Schnelleres Wachstum als andere Hyophorbe. Regelmäßige Düngung ab sechs Monaten. Langsame Sonneneinstrahlung wichtig.

Fortgeschrittene Keimtechniken. Gemeinschaftskeimung erfolgreich. Bodenwärme beschleunigt den Prozess. Frische Samen können ohne Behandlung keimen.

4. Anbauanforderungen

Lichtanforderungen und -toleranz: Sämlinge: 50–70 % Schatten. Jungpflanzen: 30–50 % Schatten oder gefilterte Sonne. Erwachsene Pflanzen: Volle Sonne bis leichter Schatten. Schattentoleranter als H. lagenicaulis.

Optimale Belichtung: Morgensonne mit Nachmittagsschutz in heißen Klimazonen ideal.

Bedarf im Innenbereich: mindestens 15.000–20.000 Lux für gesundes Wachstum.

Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement Temperaturvorlieben: Optimal 24–32 °C. Minimum 8 °C, leichte Frostschäden bei 5 °C. Bessere Kältetoleranz als andere mauritische Arten.

Kälteresistenz: Übersteht im ausgewachsenen Zustand kurze Temperaturen von 5 °C. Junge Pflanzen werden bei Temperaturen unter 10 °C geschädigt.

Zonen: USDA 10a-11, marginal in 9b mit erheblichem Schutz.

Luftfeuchtigkeit: Bevorzugt 60–80 %, verträgt 50 %, wenn etabliert.

Boden und Nährstoffe Bodenanforderungen: Gut durchlässig, aber feuchtigkeitsspeichernd. Mischung: 35 % Kompost, 25 % Sand, 20 % Mutterboden, 20 % Perlite. pH 6,0–7,5.

Düngung:

  • Jung: 18-6-12 monatlich während des Wachstums
  • Reife: 8-2-12+4Mg vierteljährlich
  • Organische Zusätze sind vorteilhaft

Besondere Bedürfnisse: Höherer Nährstoffbedarf als andere Flaschenpalmen. Regelmäßige Mikronährstoffgaben wichtig.

Wassermanagement Bewässerungsbedarf: Mittel bis hoch – bevorzugt konstante Feuchtigkeit. Nicht so trockenheitsresistent wie andere Hyophorbe.

Gießplan: Regelmäßiges Gießen während des Wachstums, im Winter reduziert. Niemals vollständig austrocknen.

Qualität: Empfindlich gegenüber hohem Salzgehalt. Bevorzugt Regenwasser oder gefiltertes Wasser.

Drainage: Trotz höherem Wasserbedarf ist eine gute Drainage unerlässlich.

5. Krankheiten und Schädlinge

Häufige Probleme: Anfälliger für Probleme als andere Flaschenpalmen. Schildläuse sind häufig. Spinnmilben bei Trockenheit. Pilzflecken auf den Blättern bei hoher Luftfeuchtigkeit. Wurzelfäule bei schlechter Drainage. Anfälligkeit für tödliche Vergilbung ungewiss.

Management

  • Regelmäßige Kontrollen unerlässlich
  • Gartenbauöl für Schuppen
  • Verbessern Sie die Luftzirkulation bei Pilzproblemen
  • Vorbeugende Fungizide in der Regenzeit
  • Sorgen Sie für eine optimale Ernährung

6. Palmenanbau im Innenbereich

Potenzial: Bessere Zimmerpflanze als andere Flaschenpalmen. Verträgt Zimmerbedingungen recht gut. Benötigt helles Licht, aber keine volle Sonne. Regelmäßiges Besprühen ist von Vorteil. Geeignet für helle Räume oder Wintergärten.

Pflegehinweise: Achten Sie auf Spinnmilben. Für gleichmäßiges Wachstum drehen. Eventuell zusätzliche Luftfeuchtigkeit erforderlich. In Innenräumen langsameres Wachstum.

7. Landschafts- und Freilandanbau

Ausgezeichnete mittelgroße Exemplarpalme. Weniger spektakulär als H. lagenicaulis, aber vielseitiger einsetzbar. Gruppen bilden einen Waldeffekt. Gut geeignet für kleinere Gärten, in denen andere Palmen zu groß sind. Lässt sich gut mit tropischen Blattpflanzen kombinieren. Berücksichtigen Sie beim Pflanzen den Naturschutz.

8. Anbaustrategien für kaltes Klima

Kältetoleranz: Mäßig für die Gattung – kurzes Überleben bei 5 °C möglich.

Schutzmöglichkeiten: Stammumwicklung von Vorteil. Frostschutz von oben. Containerkultur für Mobilität. Einige Erfolge in warmen mediterranen Klimazonen.

Zone Pushing: Geschützte 9b-Standorte mit Hingabe möglich.

Anpflanzung und Pflege : Im Frühjahr nur in Randbereichen. Reichhaltige Bodenvorbereitung wichtig. Bei Bedarf zunächst anbinden.

Wartung:

  • Regelmäßiger Bewässerungsplan
  • Monatliche Düngung in der Saison
  • Schädlingsüberwachung wichtig
  • Jährliche Mikronährstoffanwendung
  • Bewahren Sie möglichst alle Wedel auf

Abschließende Zusammenfassung

Hyophorbe vaughanii ist ein Beispiel für erfolgreichen Artenschutz durch Kultivierung. Botanische Gärten bewahrten die Art vor dem Aussterben, nachdem ihre wilden Populationen verschwunden waren. Diese auf Mauritius endemische Art hat einen mittelgroßen flaschenförmigen Stamm, wächst schneller als H. lagenicaulis und ist besser an unterschiedliche Bedingungen anpassbar. Zu den wichtigsten Kultivierungsanforderungen zählen warme Temperaturen (24–32 °C), konstante Feuchtigkeit mit guter Drainage, regelmäßige Düngung und ein Standort in voller Sonne bis leichtem Schatten. Die Samen keimen problemlos nach 2–3 Monaten. Die Art verträgt Kälte besser als andere mauritische Hyophorbe-Arten (übersteht kurzzeitig 5 °C) und ist eine hervorragende Landschaftspalme für kleinere Flächen. H. vaughanii ist winterhart in den Zonen 10a–11 (Randzone 9b) und beweist, dass in der Wildnis ausgestorbene Arten in Kultivierung gedeihen können. Jedes gezüchtete Exemplar trägt dazu bei, das völlige Aussterben dieser attraktiven, mittelgroßen Flaschenpalme zu verhindern, die eine Brücke zwischen der extremen H. lagenicaulis und der dezenten H. verschaffeltii schlägt.


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