Howea belmoreana: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
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Howea belmoreana
1. Einleitung
Lebensraum und Verbreitung
Howea belmoreana, auch bekannt als Curly Palm oder Belmore Sentry Palm, ist ausschließlich auf der Lord-Howe-Insel heimisch, einer kleinen Vulkaninsel 600 Kilometer östlich des australischen Festlands. Im Gegensatz zu ihrer weiter verbreiteten Verwandten H. forsteriana besetzt diese bemerkenswerte Art eine ausgeprägte und begrenzte ökologische Nische und wächst hauptsächlich auf Basaltböden an den unteren Berghängen und in Tälern in einer Höhe von 50 bis 400 Metern.
Heimatkontinent und Schutzstatus
Wissenschaftliche Klassifikation
Synonyme
- Kentia belmoreana C. Moore & F. Muell. (Basionym)
- Denea belmoreana (C.Moore & F.Muell.) OFCook
- Grisebachia belmoreana (C.Moore & F.Muell.) H.Wendl. & Drude
Gebräuchliche Namen
- Belmore Sentry Palm (Englisch – offizieller Name)
- Curly Palm (Englisch – am aussagekräftigsten)
- Curly Kentia (Englisch – gebräuchlicher Handelsname)
- Lord Howe Island Curly Palm (Englisch - spezifisch)
- Belmore Kentia (Englisch - historisch)
Globaler Anbau – Spezialisiert aber etabliert
Obwohl H. belmoreana weniger verbreitet ist als H. forsteriana, hat sich die Kultivierung von H. belmoreana weltweit etabliert:
- Viktorianisches Erbe: In Palmenhäusern in ganz Europa und Amerika zu finden
- Botanische Gärten: Große Sammlungen weltweit bewahren Exemplare
- Innenraumbegrünung: Spezialanwendung in gemäßigten Regionen
- Mediterrane Gärten: Elegante Wahl für geschützte Standorte
- Kommerzielle Produktion: Verfügbar in Kalifornien, Hawaii, Australien
- Für Sammler interessant: Geschätzt für die markanten, geschwungenen Wedel
- Indoor-Handel: Fachmarkt für elegantes Interieur
2. Biologie und Physiologie
Morphologie - Der charakteristische „lockige“ Charakter
anmutig
Kurve!
Vorbau – größerer Ringabstand
Der einzelne, aufrechte Stamm erreicht in der Natur eine Höhe von 7–12 Metern (in Kultur typischerweise kürzer als bei H. forsteriana) und einen Durchmesser von 12–15 cm. Der Stamm ist glatt, hellgrau bis hellbraun und weist deutliche Ringnarben auf. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der größere Abstand zwischen den Blattnarben im Vergleich zu H. forsteriana. Junge Pflanzen benötigen viele Jahre, um einen sichtbaren Stamm auszubilden, und verbringen längere Zeit im „Grasstadium“.
Blätter – Der charakteristische „gelockte“ Charakter
Die gefiederten Blätter sind 2–3 Meter lang und weisen die charakteristische, stark nach hinten gebogene Form auf, die der Art ihren Namen „gelockt“ gibt. Diese Biegung ist deutlich ausgeprägter als bei H. forsteriana, wobei die Blätter in einem eleganten Bogen nach unten gebogen sind. Die Fiederblättchen sind 45–60 cm lang und 2–3 cm breit, regelmäßig in einer Ebene angeordnet, oberseits dunkelgrün, unterseits heller. Die Blattspindel weist eine markante Biegung auf, und neue Blätter wachsen vertikal, bevor sie die charakteristische Biegung annehmen. Die Krone enthält typischerweise 12–20 Blätter.
Einzigartige synchronisierte Blüte
Unterhalb des Kronenschafts wachsen Blütenstände, die 80–120 cm lang sind und aus 3–6 einfachen Ähren bestehen (nicht verzweigt wie bei vielen Palmen). Einzigartig ist die synchronisierte Blüte auf der gesamten Insel, ausgelöst durch spezifische Temperaturabfälle. Die Früchte sind eiförmig, 3–4 cm lang, im reifen Zustand gelbgrün und kleiner als bei H. forsteriana.
Lebenszyklus - Geduld erforderlich
- Keimung: 3–8 Monate (langsamer als H. forsteriana)
- Keimlingsstadium: 3-5 Jahre
- Verlängerte Jugendphase: 10-15 Jahre bis zur Stammbildung (längeres „Grasstadium“)
- Geschlechtsreife: 15-20 Jahre
- Volle Körpergröße erreicht: 30-40 Jahre
- Lebensdauer: 80-150 Jahre geschätzt
Spezialisierte Umweltanpassungen
- Bevorzugter Lebensraum im Tal: An feuchtere, geschütztere Bedingungen angepasst
- Temperaturempfindlichkeit: Benötigt kühlere Nächte als H. forsteriana
- Vulkanische Bodenspezialisierung: Effiziente Nährstoffaufnahme aus Basaltböden
- Anpassung der zurückgebogenen Blätter: Reduziert den Windwiderstand und den Wasserverlust
- Synchronisierte Blüte: Anpassung auf Populationsebene sichert Bestäubung
- Überlegene Schattentoleranz: Höher als H. forsteriana im jungen Zustand
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenreproduktion - anspruchsvollerer Prozess
Kleinere Samen mit begrenzter Genetik
Die Samen sind eiförmig bis elliptisch, 25–30 mm lang und 15–18 mm im Durchmesser – kleiner als bei H. forsteriana. Das Endosperm ist homogen mit seitlichem Embryo, die Samenschale ist dünn, aber hart. Samen von Pflanzen aus höheren Lagen sind tendenziell etwas kleiner, kältetoleranter. Die genetische Vielfalt ist aufgrund der geringen Populationsgröße begrenzt.
Anspruchsvollere Sammlung und Lagerung
- Erntezeitpunkt: Wenn die Früchte gelbgrün werden und zu fallen beginnen
- Haltbarkeit: Samen bleiben nur 3-4 Monate keimfähig, wenn sie kühl und leicht feucht gelagert werden
- Dringlichkeit der Verarbeitung: Fruchtfleisch sofort entfernen, um Gärung zu verhindern
- Keimfähigkeitsprüfung: Schwimmtest im Allgemeinen zuverlässig – keimfähige Samen sind fest und schwer
- Lagerbedingungen: In leicht feuchtem Perlite bei 15-20°C lagern
Anforderungen vor der Keimung
- Einweichzeit: Gereinigte Samen 3-5 Tage einweichen, mit täglichem Wasserwechsel
- Skarifizierung: Optional, kann aber die Keimung beschleunigen
- Keine Stratifizierung: Keine Kältebehandlung nötig
- Unterhitze: Wohltuend bei 25-28°C
- Fungizidbehandlung: Aufgrund der längeren Keimdauer empfehlenswert
- Rauchbehandlung: Einige Züchter berichten von Vorteilen durch Rauchwasser
Spezialisiertes Keimungsprotokoll
- Tiefe Behälter: Unverzichtbar für die Entwicklung langer Keimwurzeln
- Spezifisches Medium: 50 % Kokosfaser, 30 % Perlite, 20 % grober Sand
- Pflanzmethode: Samen seitlich pflanzen, halb vergraben
- Temperaturkontrolle: Halten Sie die Bodentemperatur konstant bei 24–28 °C.
- Hohe Luftfeuchtigkeit: 75–85 % essentiell (höher als Forsteriana)
- Lichtmanagement: Helles indirektes Licht, keine direkte Sonne
- Feuchtigkeitskonsistenz: Gleichmäßig feucht halten, nie austrocknen
- Geduld erforderlich: Erste Keimung typischerweise nach 12-16 Wochen
Keimungsschwierigkeit: MÄSSIG
Langsamer und unregelmäßiger als H. forsteriana. Benötigt beständigere Bedingungen und Geduld.
Verlängerte Keimzeit
- Zeitrahmen: 3-8 Monate, manchmal bis zu 12 Monate
- Spitzenzeit: Die meiste Keimung erfolgt nach 12-20 Wochen
- Unregelmäßigkeit: Unregelmäßiger als H. forsteriana
- Erfolgsrate: Im Allgemeinen niedriger als die relative
Anspruchsvolles Setzlingsmanagement
- Extrem langsames Wachstum: Anfangswachstum viel langsamer als bei H. forsteriana
- Stabile Bedingungen: Die stabilen Bedingungen müssen über 2 Jahre aufrechterhalten werden
- Schattenpräferenz: Schattentoleranter als H. forsteriana-Setzlinge
- Verzögerte Fütterung: Beginnen Sie mit der verdünnten Düngung erst mit 6 Monaten
- Späte Fiederblätter: Erstes Fiederblatt mit 2-3 Jahren
- Sensibles Umpflanzen: Vorsichtig umpflanzen – sehr empfindliche Pfahlwurzel
Fortgeschrittene Vermehrungstechniken
Professionelle Methoden
- GA3-Behandlung: 100–300 ppm können die Keimrate verbessern
- Bodenwärme-Priorität: Wichtiger als Hormone für diese Art
- Samenschalenbehandlung: Rissbildung riskant, kann aber die Keimung beschleunigen
- Gemeinschaftstöpfe: Oft erfolgreich durch Mikroklima-Bildung
- Erweiterte Pflege: Erfordert eine längere Aufmerksamkeitsspanne als die meisten Palmen
4. Anbauanforderungen
Lichtbedarf - Hervorragende Schattentoleranz
Hervorragende Leistung bei schwachem Licht
- Schattentoleranz: Schattentoleranter als H. forsteriana, gedeiht bei 30-70 % vollem Sonnenlicht
- Bedürfnisse junger Pflanzen: Bevorzugt tiefen Schatten (70–80 % Schatten) für die ersten 5+ Jahre
- Saisonale Anpassung: Kann im Winter mit helleren Bedingungen umgehen
- Sommerschutz: Benötigt Schutz vor intensiver Nachmittagssonne in heißen Klimazonen
Exzellenz im Indoor-Anbau
- Geringerer Lichtbedarf: Hervorragend für den Innenbereich geeignet
- Toleranzschwelle: Toleriert bereits 150 μmol/m²/s
- Bessere Leistung: Wächst besser bei 300-500 μmol/m²/s
- Vorteil gegenüber Forsteriana: Bessere Schwachlichttoleranz
Temperatur und Luftfeuchtigkeit – Höhere Anforderungen
Kühlere Temperatureinstellungen
- Tagestemperatur: 18–27 °C (64–81 °F)
- Nachttemperatur: 13–20 °C (55–68 °F)
- Hitzeempfindlichkeit: Hat Probleme über 32 °C (90 °F)
- Kälteresistenz: Im ausgewachsenen Zustand kurzzeitig bis -4 °C (25 °F) winterhart
- Jungpflanzenschutz: Schäden unter 0°C
- Vergleich: Kälteempfindlicher als H. forsteriana
Höhere Feuchtigkeitsanforderungen
- Optimaler Bereich: 60–80 % relative Luftfeuchtigkeit
- Mindesttoleranz: 40 % (niedriger als optimal)
- Höhere Ansprüche: Anspruchsvoller als H. forsteriana
- Vorteile des Besprühens: Regelmäßiges Besprühen hilfreich
- Herausforderung im Innenbereich: Möglicherweise ist ein Luftbefeuchter erforderlich
Boden und Nährstoffe – Vorlieben für nährstoffreiche Böden
Anspruchsvollere Bodenanforderungen
- pH-Präferenz: 6,0–7,5 (leicht sauer bis neutral)
- Reichhaltige Mischung unerlässlich: Gut durchlässig, aber nährstoffreich
- Empfohlene Rezeptur: 30 % Qualitätskompost, 30 % Kokosfaser, 20 % Perlite, 10 % Sand, 10 % Holzkohle
- Organische Substanz: Schätzt organische Substanz mehr als H. forsteriana
Sorgfältiges Nährstoffmanagement
- Fütterungsniveau: Mäßiger Fresser, aber empfindlich gegenüber Überfütterung
- Sämlinge: Sehr leichte Düngung in den ersten 2 Jahren
- Jungtiere: 18-6-12 bei 1/2 Stärke monatlich
- Erwachsene: 15-5-15 monatlich in der Wachstumsperiode
- Winteranpassung: Winterfütterung deutlich reduzieren
Mikronährstoffempfindlichkeit
- Regelmäßige Nahrungsergänzung: Wichtiger als bei H. forsteriana
- Magnesiummangel: Häufiges Problem, das Aufmerksamkeit erfordert
- Eisenbedarf: Wichtig in alkalischen Böden
- Manganmangel: Gelegentlich beobachtet
Wassermanagement – Höherer Feuchtigkeitsbedarf
Anspruchsvollerer Wasserbedarf
- Bewässerungsplan: Mittlerer bis hoher Wasserbedarf
- Konsistenz: Während des Wachstums gleichmäßig feucht halten
- Winteranpassung: Leichtes Abtrocknen zwischen den Wassergaben zulassen
- Trockenheitsempfindlichkeit: Geringere Toleranz als H. forsteriana
- Stressreaktion: Zeigt Wasserstress schneller
Wasserqualitätsempfindlichkeit
- Salzempfindlichkeit: Empfindlicher gegenüber Salzen als H. forsteriana
- Fluoridunverträglichkeit: Bevorzugt fluoridfreies Wasser
- Wasserpräferenz: Regenwasser oder gefiltertes Wasser bevorzugt
- pH-Empfindlichkeit: Bevorzugt neutrales bis leicht saures Wasser
Entwässerungsbilanz
- Drainagebedarf: Gute Drainage trotz Feuchtigkeitsbedarf unerlässlich
- Balance-Herausforderung: Feuchtigkeit und Drainage müssen ausgeglichen werden
- Wurzelfäulerisiko: Höheres Risiko bei unzureichender Drainage
5. Krankheiten und Schädlinge
Ähnliche Schädlingsprobleme wie bei H. forsteriana
- Im Allgemeinen ähnliche Schädlingsresistenz wie H. forsteriana
- Kann aufgrund des höheren Feuchtigkeitsbedarfs etwas anfälliger sein
- Insgesamt gute natürliche Widerstandsfähigkeit
Häufige Schädlingsprobleme
Hauptanliegen
- Schildläuse: Das schwerwiegendste Schädlingsproblem
- Spinnmilben: In trockenen Innenräumen
- Wollläuse: Besonders im Kronenbereich
- Pilzflecken auf Blättern: Bei schlechter Luftzirkulation
- Wurzelfäule: Bei Überwässerung und schlechter Drainage
Krankheitsmanagement
Krankheitsanfälligkeit
- Tödliche Vergilbung: Nicht als anfällig gemeldet
- Ganoderma-Stammfäule: Kann ältere Palmen befallen
- Blattflecken: Häufiger – Luftzirkulation verbessern
- Rosafäule: Bei gestressten Pflanzen
Integrierte Schädlingsbekämpfung
Managementstrategien
- Regelmäßige Kontrolle: Wichtiger aufgrund des höheren Feuchtigkeitsbedarfs
- Systemische Behandlungen: Können bei hartnäckigen Schuppen erforderlich sein
- Gartenbauöl: Sicher und wirksam bei den meisten Problemen
- Natürliche Fressfeinde: Fördern Sie nützliche Insekten
- Quarantäneprotokoll: Unverzichtbar für die Einführung neuer Pflanzen
6. Palmenanbau im Innenbereich
Überlegene Leistung im Innenbereich
- Hervorragende Leistung bei schwachem Licht: H. forsteriana bei schwachen Lichtverhältnissen überlegen
- HVAC-Toleranz: Verträgt Klimaanlagen und Heizungen besser
- Wachstumsrate: Langsameres Wachstum eignet sich perfekt für den Innenbereich
- Elegante Form: Geschwungene Wedel sorgen für einen außergewöhnlichen dekorativen Reiz
Meisterung der Containerkultur
Container-Spezifikationen
- Hohe Töpfe: Unverzichtbar für ein tiefes Wurzelsystem
- Umtopfhäufigkeit: Alle 2-3 Jahre, wenn jung
- Langzeitbehälter: Kann nach der Reife viele Jahre im selben Behälter verbleiben
- Drainagemanagement: Regelmäßiges Auslaugen verhindert Salzablagerungen
Vorteile der Indoor-Pflege
- Bessere Anpassung an schwaches Licht als die meisten großen Palmen
- Elegant geschwungene Wedel sorgen für eine überragende Ästhetik
- Langsameres Wachstum bedeutet weniger häufiges Umtopfen
- Historischer Erfolg in viktorianischen Wintergärten
- Professionelles, anspruchsvolles Erscheinungsbild
Anforderungen an die Innenpflege
- Feuchtigkeitsregulierung: Möglicherweise ist zusätzliche Feuchtigkeit im Innenbereich erforderlich
- Regelmäßige Düngung: Wichtig bei begrenzter Kübelerde
- Wasserqualität: Verwenden Sie nach Möglichkeit gefiltertes oder Regenwasser
- Luftzirkulation: Sanfte Luftbewegung wohltuend
- Rotation: Vierteldrehung monatlich für gleichmäßige Entwicklung
7. Landschafts- und Freilandanbau
Spezialisierte Landschaftspalme
- Stark geschwungene Wedel schaffen ein einzigartiges architektonisches Interesse
- Aufgrund des langsameren Wachstums und der geringeren Größe besser für kleinere Gärten geeignet als H. forsteriana
- Die lockigen Wedel bewegen sich anmutig im Wind
- Am besten pflanzen Sie es dort, wo die charakteristische Blattkrümmung aus mehreren Blickwinkeln sichtbar ist.
Designanwendungen
Spezialanwendungen
- Geschützte Innenhöfe: Ideal für geschützte Außenbereiche
- Unterholzbepflanzung: Hervorragend geeignet für tropische Gärten
- Akzentexemplare: Dramatische Blickpunkte für schattige Bereiche
- Containergärten: Hervorragend geeignet für große Containerbeete
- Wintergartengärten: Traditionelle Wahl für Glashaussammlungen
Standortanforderungen
Standorteinstellungen
- Erforderlicher Schutz: Geschützt vor heißem Wind und intensiver Sonne
- Feuchtigkeitsverfügbarkeit: Konstante Bodenfeuchtigkeit wichtig
- Mikroklima: Vorteile feuchtigkeitsspeichernder Standorte
- Luftzirkulation: Gute, aber nicht übermäßige Luftbewegung
Begleitpflanzungen
- Schattenpflanzen: Farne, Begonien, Kaladien
- Andere Palmen: Funktioniert gut mit anderen schattentoleranten Arten
- Tropische Sträucher: Rhododendren, Kamelien in geeigneten Klimazonen
- Bodendecker: Liriope, Funkien, Impatiens
8. Anbaustrategien für kaltes Klima
Begrenzte Kälteresistenz
- USDA-Zonen: 9b-11 (weniger winterhart als H. forsteriana)
- Temperaturgrenzen: Im ausgewachsenen Zustand kurzzeitig winterhart bis -4°C (25°F)
- Empfindlichkeit der Jungpflanze: Schäden unter 0°C
- Vergleich: Kälteempfindlicher als sein Verwandter
Verbesserter Winterschutz
Schutzstrategien
- Frostschutz: In jungen Jahren unerlässlich
- Stammverpackung: Stamm unter -2°C verpacken
- Starkes Mulchen: Rund um den Boden zum Schutz der Wurzeln
- Anti-Austrocknungssprays: Hilfreich zur Reduzierung von Kälteschäden
- Standortauswahl: Muss an geschützten Standorten erfolgen
Mikroklima-Erstellung
- Windschutz: Unverzichtbar bei kaltem Wind
- Wärmespeicherung: Nutzen Sie die thermische Masse (Steine, Beton) in der Nähe
- Überkopfschutz: Temporäre Abdeckungen bei Kälteeinbrüchen
- Verbesserung der Drainage: Verhindern Sie das Einfrieren der Wurzeln in nassem Boden
Einrichtung und Pflege
Sorgfältiges Pflanzprotokoll
- Standortauswahl: Wählen Sie den geschütztesten Standort abseits von kaltem Wind
- Bodenanreicherung: Reichern Sie den Boden stärker mit organischer Substanz an als bei H. forsteriana
- Pflanztiefe: Gleiche Tiefe wie Behälter, nicht tiefer
- Unterstützungssystem: Nur einsetzen, wenn es unbedingt nötig ist
- Mulchen: Dicker Mulch zur Erhaltung der Feuchtigkeit und zur Regulierung der Temperatur
- Anfangsschatten: Sorgen Sie anfangs für noch mehr Schatten als bei H. forsteriana
Intensivwartungsplan
- Monatlich: Feuchtigkeitsgehalt prüfen, auf Schädlinge untersuchen, Wachstumsbedingungen überwachen
- Zweimonatlich: Düngen während der Wachstumsperiode (vorsichtiger als bei H. forsteriana)
- Vierteljährlich: Alte Wedel entfernen, Drainage prüfen
- Jährlich: Mit Kompost düngen, Umpflanzbedarf prüfen
- Alle 3-5 Jahre: Prüfung auf Umpflanzungsbedarf (empfindlicher als H. forsteriana)
Abschließende Zusammenfassung
Howea belmoreana gilt als eine der klassischen Palmenarten der Gartenkunst und ziert seit über 150 Jahren viktorianische Wintergärten mit ihren markanten, geschwungenen Wedeln, die ihr den charmanten Namen „Curly Palm“ eingebracht haben. Diese endemische Pflanze der Lord-Howe-Insel, deren Wildpopulation auf 2.000 bis 3.000 Exemplare begrenzt ist und sich in geschützten Tälern konzentriert, bietet im Vergleich zu ihrer häufigeren Verwandten H. forsteriana eine höhere Schattenverträglichkeit und unübertroffene architektonische Eleganz.
Die stark zurückgebogenen Blätter verleihen der Palme eine unverwechselbare Schönheit, die in der Palmenwelt ihresgleichen sucht. Ihre hervorragende Anpassungsfähigkeit an die Topfkultur und ihre ausgezeichnete Schwachlichtverträglichkeit machen sie für die Innenraumbepflanzung unverzichtbar. Diese Art zeigt dort ihre Stärken, wo H. forsteriana Probleme hat – bei schwachen Lichtverhältnissen – und ist daher die ideale Wahl für Innenräume und schattige Gartenstandorte.
Um erfolgreich zu sein, muss man verstehen, dass die Art kühlere, feuchtere Bedingungen als H. forsteriana bevorzugt, und Geduld mitbringen, da sie langsamer wächst und länger jung bleibt. Die Art benötigt eine gleichmäßigere Pflege und bevorzugt Temperaturen von 18–27 °C, eine höhere Luftfeuchtigkeit (60–80 %) und reichere, organischere Bodenmischungen. Die Keimung erfolgt langsamer und unregelmäßiger (3–8 Monate gegenüber 2–6 bei H. forsteriana), und die Stammbildung dauert 10–15 Jahre gegenüber 8–10 Jahren bei ihrem Verwandten.
Die Winterhärte ist eingeschränkt (USDA-Zonen 9b-11), die Pflanze ist empfindlich gegenüber Temperaturen unter -4 °C und benötigt daher mehr Schutz als H. forsteriana. Die Wasserempfindlichkeit und der höhere Feuchtigkeitsbedarf machen sie anspruchsvoller, aber auch lohnender für engagierte Züchter, die ihren einzigartigen Charakter zu schätzen wissen.
Die Art belohnt die richtige Pflege mit jahrzehntelanger, anmutiger Schönheit, die von keiner anderen Palme erreicht werden kann. Während der Schutz aufgrund etablierter Kultivierung weniger kritisch ist als bei vielen seltenen Palmen, bleiben die wilden Populationen begrenzt und spezialisiert. Für alle, die eine klassische Palme mit unvergleichlicher Eleganz für schattige Gärten oder anspruchsvolle Innenräume suchen, ist H. belmoreana konkurrenzlos in der Kombination von unverwechselbarem Charakter, historischer Bedeutung und Anpassungsfähigkeit an anspruchsvolle Wachstumsbedingungen.
Zu den größten Herausforderungen zählen langsameres Wachstum, höhere Kulturanforderungen und eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Umweltbedingungen als bei H. forsteriana. Diese Herausforderungen werden jedoch durch die überlegene Leistung bei schwachem Licht, die außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit an Innenräume und die einzigartige architektonische Wirkung der anmutig geschwungenen Wedel ausgeglichen, die sich bei der leichtesten Brise wie lebende Skulpturen bewegen.
H. belmoreana erfordert zwar mehr Geschick und Geduld als H. forsteriana, belohnt engagierte Züchter jedoch mit unvergleichlicher Eleganz und Charakter. Diese Palme ist für alle geeignet, die Subtilität, Raffinesse und die Zufriedenheit schätzen, die die erfolgreiche Züchtung einer anspruchsvolleren, aber letztlich unverwechselbareren Art mit sich bringt.