Dypsis bosseri:

Dypsis bosseri

1. Einleitung

  • Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent:
    Dypsis bosseri ist eine seltene und elegante Palme, die in einem sehr begrenzten Gebiet im Nordosten Madagaskars heimisch ist, dem einzigen Kontinent, auf dem sie wild vorkommt. Ihr natürlicher Lebensraum ist der feuchte Unterwuchs des Tieflandregenwaldes, insbesondere auf der Masoala-Halbinsel. Sie wächst an Hängen und in Tälern, typischerweise auf organisch reichen Böden, wo sie durch das dichte Blätterdach des Waldes vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Diese spezifischen Umgebungsbedingungen bestimmen ihre Anbauanforderungen, da sie an hohe Luftfeuchtigkeit, gleichmäßige Nässe und schwache Lichtverhältnisse angepasst ist.

  • Taxonomische Klassifizierung und Arten dieser Palmen, wissenschaftliche Klassifizierung:
    Die wissenschaftliche Einordnung stellt Dypsis bosseri fest in die Familie der Palmen eingeordnet und vermittelt ein klares Verständnis ihrer botanischen Zusammenhänge.

    • Königreich: Pflanzen

    • Stamm: Tracheophyten

    • Klasse: Liliopsida

    • Befehl: Arecales

    • Familie: Arecaceae (die Palmenfamilie)

    • Gattung: Dypsis

    • Spezies: D. bosseri

  • Synonyme:
    In botanischen und gärtnerischen Kreisen ist diese Palme auch unter ihrem primären Synonym bekannt, Chrysalidocarpus bosseri . Das Verständnis dieses Synonyms ist für die Recherche und den Erwerb von Samen oder Pflanzen von entscheidender Bedeutung, da es in einigen Baumschulen möglicherweise noch unter seinem älteren Namen geführt wird.

  • Gebräuchliche Namen:
    Dypsis bosseri ist sowohl in ihrem natürlichen Lebensraum als auch in Kultur so selten, dass sie im Englischen keinen allgemein anerkannten Namen hat. Sie wird üblicherweise mit ihrem wissenschaftlichen Namen bezeichnet. Manche nennen sie zu Ehren des Botanikers Jean Bosser „Bosser-Palme“, aber das ist nicht üblich.

  • Verbreitung dieser Palme in der Welt:
    Die globale Expansion von Dypsis bosseri Die Palme ist äußerst selten. Sie ist keine kommerzielle Landschaftspalme und findet sich fast ausschließlich in den Sammlungen engagierter Palmenliebhaber, botanischen Gärten und spezialisierten Baumschulen für seltene Pflanzen. Ihre Seltenheit ist auf ihr begrenztes natürliches Verbreitungsgebiet, die schwierige Vermehrung und die besonderen Anforderungen an den Anbau zurückzuführen. Die primäre Methode zur Verbreitung ist der sorgfältige Austausch und Verkauf von Saatgut und Setzlingen innerhalb einer kleinen, weltweiten Sammlergemeinschaft.

2. Biologie und Physiologie

  • Morphologie (Stamm, Blätter, Blütensysteme):

    • Stamm/Stamm: Dypsis bosseri ist eine Solitärpalme, d. h. sie wächst mit einem einzigen, schlanken Stamm und bildet keine Horste. Der Stamm ist relativ dünn, erreicht typischerweise nur einen Durchmesser von wenigen Zentimetern und ist durch markante, helle Blattnarbenringe gekennzeichnet. In ihrem natürlichen Lebensraum kann sie bis zu 5–6 Meter hoch werden, bleibt in Kultur aber meist kleiner. Die Palme entwickelt einen sehr charakteristischen, wachsartigen, weiß- bis bläulich-grünen Kronenschaft (die glatte, röhrenartige Struktur an der Spitze des Stammes, die von den Blattbasen gebildet wird), der eines ihrer attraktivsten Merkmale ist.

    • Blätter: Die Blätter (Wedel) sind gefiedert (federartig) und anmutig gewölbt. Sie sind typischerweise 3 bis 5 Fuß lang und haben zahlreiche, regelmäßig angeordnete, tiefgrüne Blättchen, die oft leicht hängend sind. Das Gesamtbild des Laubes ist zart und elegant und bildet ein weiches, üppiges Blätterdach.

    • Blütensysteme (Blütenstand): Der Blütenstand wächst unterhalb der Blätter (infrafoliar), direkt am Stamm unter dem Kronenschaft. Er ist verzweigt und trägt zahlreiche kleine, typischerweise gelbliche oder cremefarbene Blüten. Die Art ist monözisch, d. h. männliche und weibliche Blüten befinden sich an derselben Pflanze, was eine Selbstbestäubung ermöglicht. Fremdbestäubung führt jedoch oft zu mehr keimfähigen Samen. Nach erfolgreicher Bestäubung entwickelt sich aus dem Blütenstand eine kleine, kugelförmige Frucht, die dunkelviolett oder schwarz wird.

  • Lebenszyklus von Palmen:
    Der Lebenszyklus beginnt mit einem Samen, der unter optimalen Bedingungen zu einem Sämling heranwächst. Das Sämlingsstadium ist durch die Entwicklung der ersten einfachen oder gespaltenen Blätter gekennzeichnet. Darauf folgt eine längere Jugendphase, in der die Palme langsam ihr Wurzelsystem ausbildet und beginnt, ihre charakteristischen gefiederten Blätter und einen schlanken Stamm auszubilden. Dypsis bosseri ist eine langsam wachsende Palme. Die Reife ist erreicht, wenn die Palme blühen und Früchte tragen kann, ein Prozess, der in der Kultivierung viele Jahre dauern kann. Die Palme wächst, blüht und trägt dann für den Rest ihres Lebens Früchte.

  • Spezifische Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen:
    Dypsis bosseri ist hochspezialisiert auf ein einziges Klima: den stabilen, warmen und feuchten Unterwuchs des tropischen Regenwaldes. Zu seinen wichtigsten Anpassungen gehören:

    • Schattentoleranz: Große, tiefgrüne Blättchen sind so angepasst, dass sie in einer Umgebung mit wenig Licht ein Maximum an Licht einfangen. Direktes, intensives Sonnenlicht verträgt sie nicht, da die Blätter dadurch verbrennen.

    • Hoher Feuchtigkeitsbedarf: Seine Physiologie ist an die nahezu konstant hohe Luftfeuchtigkeit seines natürlichen Lebensraums angepasst. Trockene Luft verträgt er nicht gut, was zu braunen Blattspitzen und Schädlingsbefall führen kann.

    • Mangelnde Kältetoleranz: Da sie sich in einem frostfreien Klima entwickelt hat, verfügt sie über keine natürliche Abwehr gegen kalte Temperaturen und wird durch Frost beschädigt oder getötet.

    • Feuchtigkeitskonsistenz: Es ist an konstant feuchten Boden angepasst und verträgt keine Trockenheit. Allerdings benötigt es auch eine ausgezeichnete Drainage, um den Waldboden nachzuahmen, wo das Wasser frei zirkulieren kann.

3. Reproduktion und Vermehrung

Samenvermehrung

  • Samenmorphologie und -diversität:
    Der Samen befindet sich in einer kleinen, fleischigen Frucht. Nach dem Entfernen des Fruchtfleisches ist der Samen selbst typischerweise klein, kugelig bis eiförmig und hat eine harte Außenschale. Innerhalb der Art gibt es wenig Vielfalt; die Samen sehen im Allgemeinen einheitlich aus.

  • Detaillierte Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung:
    Bei der Saatgutsammlung muss die Frische im Vordergrund stehen. Die Samen vieler Regenwald Dypsis Arten haben eine kurze Keimfähigkeit. Samen sollten aus vollreifen (dunkelviolett/schwarzen) Früchten gesammelt werden. Das Fruchtfleisch sollte sofort entfernt werden, um Gärung zu verhindern und die Keimung zu hemmen. Die Keimfähigkeit kann grob getestet werden, indem gereinigte Samen in Wasser gelegt werden; keimfähige Samen sinken oft, während nicht keimfähige schwimmen können. Dies ist jedoch keine garantierte Methode. Am besten säen Sie frische Samen so schnell wie möglich nach der Reinigung.

  • Behandlungen vor der Keimung (Skarifizierung, Wärmebehandlungen):

    • Einweichen: Eine obligatorische Vorbehandlung besteht darin, die gereinigten Samen 24–48 Stunden lang in warmem, sauberem Wasser einzuweichen und das Wasser täglich zu wechseln. Dies trägt zur Hydratisierung des Samenembryos bei.

    • Skarifizierung: Mechanisches Skarifizieren (Einschneiden oder Feilen der Samenschale) ist im Allgemeinen nicht empfohlen oder notwendig für Dypsis bosseri .

    • Wärmebehandlungen: Sanfte Bodenwärme ist äußerst wohltuend und imitiert die Wärme des Waldbodens. Eine konstante Temperatur ist effektiver als schwankende Wärme. Extreme Wärmebehandlungen sollten vermieden werden.

  • Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken mit Feuchtigkeits- und Temperaturkontrolle:

    1. Medium: Verwenden Sie ein steriles, gut durchlässiges und feuchtigkeitsspeicherndes Medium. Ideal ist eine Mischung aus 50 % Torfmoos oder Kokosfasern und 50 % Perlit oder Vermiculit.

    2. Aussaat: Säen Sie die Samen etwa einen halben Zoll tief in einen Gemeinschaftstopf oder verwenden Sie die „Beutelmethode“. Mischen Sie dazu die eingeweichten Samen mit einer Handvoll des angefeuchteten Substrats, geben Sie sie in einen Beutel mit Reißverschluss und verschließen Sie diesen.

    3. Temperatur: Sorgen Sie für eine konstante Temperatur zwischen 27 und 32 °C. Eine Heizmatte für Setzlinge ist hierfür am effektivsten.

    4. Luftfeuchtigkeit: Der verschlossene Beutel oder ein abgedeckter Topf hält die Luftfeuchtigkeit nahezu 100 % aufrecht, was entscheidend ist.

    5. Geduld: Kontrollieren Sie regelmäßig die Keimung, aber vermeiden Sie es, die Samen zu stören. Sobald eine Wurzel (Keimwurzel) und ein erster Blattspross erscheinen, kann der Sämling vorsichtig in einen eigenen kleinen Topf umgepflanzt werden.

  • Keimung schwierig:
    Keimung von Dypsis bosseri wird berücksichtigt schwierig und unberechenbar Selbst bei frischem Saatgut und perfekten Bedingungen kann die Keimrate niedrig sein und der Prozess kann langsam und ungleichmäßig verlaufen.

  • Keimzeit:
    Die Keimung kann zwischen 2 bis 8 Monate , wobei manche Samen möglicherweise über ein Jahr brauchen, um zu keimen. Die Frische des Samens ist der wichtigste Faktor, der diesen Zeitrahmen beeinflusst.

  • Sämlingspflege und frühe Entwicklungsstadien:
    Sämlinge sind sehr empfindlich. Sie benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit, warme Temperaturen und wenig Licht (tiefer Schatten). Der Boden sollte durchgehend feucht, aber nie nass sein, um der Umfallkrankheit (einer Pilzfäule an der Bodenoberfläche) vorzubeugen. Sobald der Sämling sein zweites oder drittes Blatt entwickelt hat, kann ein schwach verdünnter Flüssigdünger ausgebracht werden.

Fortgeschrittene Keimungstechniken

  • Hormonelle Behandlungen zur Keimungsförderung:
    Fortgeschrittene Züchter, die mit hartnäckigen Samen zu kämpfen haben, können manchmal durch Einweichen in einer Gibberellinsäurelösung (GA3) die Keimruhe beenden. Dies ist ein starkes Pflanzenhormon, dessen Dosierung und Anwendung sorgfältig gemäß den Produktanweisungen erfolgen muss. Es handelt sich um eine experimentelle Technik für diese Art und sollte mit Vorsicht angewendet werden.

4. Anbauanforderungen

Lichtanforderungen

  • Artspezifische Lichttoleranzbereiche:
    Dypsis bosseri Benötigt Schatten. Sie gedeiht bei schwachem bis mittlerem indirektem Licht. Sie kann als Vollschattenpalme betrachtet werden. Direkte Morgensonne für einen sehr kurzen Zeitraum kann in feuchten Klimazonen toleriert werden, aber direkte Mittags- oder Nachmittagssonne versengt die Blätter und verursacht Gelbfärbung und braune Flecken.

  • Saisonale Lichtschwankungen und -management:
    Beim Anbau im Haus oder Gewächshaus muss der Standort möglicherweise saisonal angepasst werden. Im Winter kann die Pflanze näher an ein Fenster (z. B. ein Nord- oder Ostfenster) gestellt werden, um das verfügbare Licht zu maximieren. Im Sommer muss sie vor erhöhter direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

  • Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau:
    Diese Palme gedeiht hervorragend unter künstlichem Licht. Vollspektrum-LED-Wachstumslampen sind eine hervorragende Option, um 12 bis 14 Stunden am Tag gleichmäßiges, schwaches Licht zu liefern. Damit sind sie die perfekte Wahl für Bereiche im Haus ohne natürliches Licht.

Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement

  • Optimale Temperaturbereiche nach Art:
    Der optimale Temperaturbereich für aktives Wachstum liegt bei 21–29 °C. Temperaturen bis etwa 10 °C werden toleriert, das Wachstum kommt jedoch zum Stillstand. Temperaturen unter 4 °C können Schäden verursachen.

  • Kältetoleranzschwellenwerte mit Winterhärtezonenkarten:
    Dypsis bosseri ist nicht frostbeständig. Sie ist für den Freilandanbau nur in den USDA-Winterhärtezonen 10b und 11+ geeignet und sollte selbst in Zone 10b in einem geschützten Mikroklima vor Frost geschützt werden.

  • Feuchtigkeitsanforderungen und Modifizierungstechniken:
    Eine hohe Luftfeuchtigkeit (60 %+) ist unerlässlich. In trockenen Innenräumen kann dies erreicht werden, indem man die Palme auf eine mit Wasser gefüllte Kiesschale stellt, sie mit anderen Pflanzen gruppiert oder einen Raumbefeuchter verwendet. Regelmäßiges Besprühen kann die Luftfeuchtigkeit vorübergehend steigern, ein Luftbefeuchter ist jedoch effektiver.

Boden und Ernährung

  • Ideale Bodenzusammensetzung und pH-Werte:
    Der ideale Boden ist reich an organischen Stoffen, feuchtigkeitsspeichernd und gleichzeitig extrem durchlässig. Eine hochwertige torfbasierte Blumenerde, angereichert mit Perlite, Kiefernrindenmehl und Holzkohle, ist eine ausgezeichnete Wahl. Der pH-Wert des Bodens sollte leicht sauer bis neutral (6,0–7,0) sein.

  • Nährstoffbedarf in den Wachstumsphasen:
    Als langsam wachsende Pflanze Dypsis bosseri ist ein relativ schwacher Dünger. Während der Wachstumsperiode (Frühling und Sommer) profitiert sie von einer ausgewogenen Düngung. Sämlinge benötigen sehr verdünnten Dünger, während ausgewachsene Palmen normale Düngung vertragen.

  • Organische vs. synthetische Düngemethoden:
    Beide Ansätze funktionieren. Ein Palmendünger mit Langzeitwirkung, einem ausgewogenen NPK-Verhältnis (z. B. 8-2-12) und zusätzlichen Mikronährstoffen ist eine einfache und effektive synthetische Alternative. Organische Alternativen wie Fisch-Emulsion oder Komposttee können ebenfalls verwendet werden, allerdings häufiger, aber in geringerer Verdünnung.

  • Mikronährstoffmangel und Korrekturen:
    Wie viele Palmen kann auch diese Art anfällig für Magnesium- (Mg) und Kaliummangel (K) sein. Kaliummangel äußert sich in Form von Vergilbung/Nekrose an den Spitzen der ältesten Blätter. Magnesiummangel zeigt sich in breiten gelben Streifen an den Rändern älterer Blätter. Die beste Vorbeugungsmaßnahme ist die Verwendung eines speziellen Palmendüngers, der diese Mikronährstoffe enthält. Eine zusätzliche Gabe von Bittersalz (für Mg) kann einen Mangel beheben.

Wassermanagement

  • Bewässerungshäufigkeit und -methode:
    Gießen Sie gründlich, sobald sich die oberen 2,5 bis 5 cm Erde trocken anfühlen. Ziel ist es, die Erde gleichmäßig feucht, aber nie nass oder durchnässt zu halten. Im Winter sollten Sie die Gießhäufigkeit reduzieren, da das Wachstum nachlässt.

  • Bewertung der Dürretoleranz nach Arten:
    Diese Art hat null Trockenheitstoleranz. Der Boden sollte niemals vollständig austrocknen, da dies zu erheblichem Wedelsterben führen und die Pflanze stark belasten kann.

  • Überlegungen zur Wasserqualität:
    Diese Palme kann empfindlich auf Chemikalien und Mineralsalze im Leitungswasser reagieren. Regenwasser, destilliertes Wasser oder Umkehrosmosewasser sind ideal. Wenn Sie Leitungswasser verwenden, kann es helfen, es 24 Stunden lang stehen zu lassen, um einen Teil des Chlors zu entfernen.

  • Entwässerungsanforderungen:
    Eine hervorragende Drainage ist unerlässlich. Der Topf muss Drainagelöcher haben. Wurzelfäule, verursacht durch ständig mit stehendem Wasser gesättigten Boden, ist einer der häufigsten Gründe, warum diese Palme beim Anbau scheitert.

5. Krankheiten und Schädlinge

  • Häufige Probleme beim Anbau:
    Die häufigsten Probleme hängen mit einer falschen Kultur zusammen: braune Blattspitzen (niedrige Luftfeuchtigkeit), vergilbende Blätter (Überwässerung oder Nährstoffmangel) und verbrannte Stellen (zu viel Sonne).

  • Identifizierung von Krankheiten und Schädlingen:

    • Schädlinge: Die häufigsten Schädlinge sind solche, die in Innenräumen gedeihen. Achten Sie auf Spinnmilben (feines Gespinst unter den Blättern, besonders bei trockener Luft), Schmierläuse (kleine, weiße, watteartige Massen in den Blattachseln) und Schildläuse (kleine, harte Beulen an Blättern und Stängeln).

    • Krankheiten: Das Hauptkrankheitsrisiko ist Wurzelfäule, die durch pathogene Pilze in zu feuchtem Boden verursacht wird. Blattfleckenpilze können auch auftreten, wenn die Blätter in einer stehenden Umgebung ständig feucht gehalten werden.

  • Methoden zum Schutz der Umwelt und Chemikalien:

    • Umwelt: Die beste Verteidigung ist eine gesunde Pflanze in der richtigen Umgebung. Hohe Luftfeuchtigkeit hält Spinnmilben fern. Eine gute Luftzirkulation verhindert Pilzbefall. Vermeiden Sie Überwässerung, um Wurzelfäule zu vermeiden.

    • Chemisch/Organisch: Beginnen Sie bei Schädlingen mit der am wenigsten giftigen Methode: Wischen Sie die Schädlinge mit einem Tuch ab oder verwenden Sie einen starken Wasserstrahl. Verwenden Sie bei Bedarf Insektizidseife oder Gartenbauöl (Neemöl eignet sich hervorragend). Bei hartnäckigem Befall können systemische Insektizide erforderlich sein. Pilzbefall kann mit geeigneten Fungiziden behandelt werden, wichtiger ist jedoch die Verbesserung der Luftzirkulation und der Bewässerungsgewohnheiten.

6. Palmenanbau im Innenbereich

  • Besondere Pflege bei Wohnverhältnissen:
    Dypsis bosseri ist aufgrund ihrer geringen Lichtverträglichkeit und eleganten Form eine ausgezeichnete Zimmerpalme. Stellen Sie sie in die Nähe eines Nord- oder Ostfensters oder einige Meter von einem helleren Fenster entfernt auf. Ein Standort im Badezimmer oder in der Küche kann aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit vorteilhaft sein. Halten Sie sie von Zugluft durch Heizungs-/Klimaanlagen fern, die trockene Luft verursachen.

  • Umpflanzen und Überwintern:

    • Umpflanzen (Umtopfen): Topfen Sie die Palme erst um, wenn die Wurzeln deutlich wurzelgebunden sind (z. B. wenn sie aus den Drainagelöchern herauswachsen), typischerweise alle 2-3 Jahre. Die Palme reagiert empfindlich auf Wurzelstörungen, seien Sie also vorsichtig. Verwenden Sie einen Topf, der nur eine Nummer größer ist als der vorherige, und verwenden Sie frische, geeignete Erdmischung. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist im Frühjahr.

    • Überwinterung: Bei Zimmerpalmen bedeutet die Winterpflege, weniger zu gießen und weniger zu düngen. Die größte Herausforderung besteht darin, die trockene Raumluft durch Heizungsanlagen zu bekämpfen. Im Winter ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit mit einem Luftbefeuchter oder einer Kiesschale zu erhöhen.

7. Landschafts- und Freilandanbau

Etablierung und Pflege in Landschaften

  • Pflanztechniken für den Erfolg:
    Das Pflanzen im Freien ist nur in tropischen, frostfreien Klimazonen (Zone 10b+) möglich. Wählen Sie einen Standort, der den ganzen Tag über Voll- bis Halbschatten bietet, beispielsweise unter dem Blätterdach großer Bäume. Der Boden muss mit organischen Stoffen (Kompost, Torf) und Drainagematerial (Sand, Perlite) angereichert werden, um einen nährstoffreichen, lockeren und gut durchlässigen Boden zu schaffen. Pflanzen Sie die Palme nicht tiefer als sie im Topf gewachsen ist, da das Eingraben des Stammes zu Fäulnis führen kann. Gießen Sie die Palme nach dem Pflanzen gründlich und mulchen Sie den Bereich gut, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und Unkraut zu unterdrücken. Achten Sie jedoch darauf, dass der Mulch den Stamm nicht berührt.

  • Langfristige Wartungspläne:
    Einmal etabliert, ist die Palme relativ pflegeleicht. Sorgen Sie für gleichmäßige Feuchtigkeit, insbesondere in Trockenperioden. Düngen Sie während der Wachstumsperiode zwei- bis dreimal mit einem ausgewogenen Palmendünger. Der Rückschnitt ist minimal; entfernen Sie nur vollständig braune und abgestorbene Wedel. Schneiden Sie niemals teilweise grüne Wedel ab, da die Palme daraus noch Nährstoffe zieht.

8. Anbaustrategien für kaltes Klima

  • Kälteresistenz:
    Extrem niedrig. Diese Palme wird durch Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt (0 °C / 32 °F) beschädigt und durch tatsächlichen Frost getötet.

  • Winterschutz:
    Für Palmen, die in Randzonen wie 10a (nicht empfohlen) gepflanzt werden, wäre ein starker Winterschutz mit Umhüllung und möglicherweise einer Wärmequelle erforderlich, aber dies ist für diese Art im Allgemeinen unpraktisch und riskant.

  • Winterhärtezone:
    Kann im Freien nur in den USDA-Zonen 10b-11+ sicher angebaut werden. Für alle anderen Zonen muss es sich um eine Kübelpflanze handeln.

  • Winterschutzsysteme und -materialien:
    Die einzige praktikable Strategie für kalte Klimazonen ist die Topfkultur. Der Winterschutz besteht darin, den Topf lange vor dem ersten erwarteten Frost im Herbst an einen hellen, geschützten Ort im Haus zu stellen. Im späten Frühjahr, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, kann er wieder ins Freie gestellt werden.


Abschließende kurze Zusammenfassung

Dypsis bosseri ist eine seltene, solitäre und außergewöhnlich elegante Palme aus den Regenwäldern Madagaskars. Ihre charakteristischen Merkmale sind ein schlanker, geringelter Stamm, ein wunderschöner weiß- bis bläulich-grüner Kronenschaft und zarte, gewölbte, gefiederte Blätter. Es ist eine spezialisierte Palme, die besondere Pflege erfordert: Sie benötigt tiefen Schatten, hohe Luftfeuchtigkeit, gleichmäßige Feuchtigkeit in einem gut durchlässigen, sauren Boden und verträgt überhaupt keinen Frost (USDA-Zone 10b+). Aufgrund ihres langsamen Wachstums und geringen Lichtbedarfs ist sie ein hervorragendes, wenn auch anspruchsvolles Exemplar für die Zimmerkultur durch engagierte Liebhaber. Die Vermehrung ist schwierig und erfolgt hauptsächlich aus frischem Samen, der unregelmäßig und langsam keimt. Ihre Seltenheit und Schönheit machen sie zu einem wertvollen Juwel jeder ernsthaften Palmensammlung.


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