Desmoncus schippii:

Desmoncus schippii

1. Einleitung

Desmoncus schippii ist eine faszinierende und anspruchsvolle Kletterpalmenart, die in den Tropen der Neuen Welt beheimatet ist. Im Gegensatz zu den bekannteren, selbsttragenden Palmen gehört diese Art zu einer Gruppe, die oft als „Amerikanische Rattanpalmen“ bezeichnet wird und mit Haken und Stacheln durch das Blätterdach des Waldes klettert, um ans Sonnenlicht zu gelangen. Ihre schlanke, elegante Form und ihr einzigartiges Wuchsverhalten machen sie zu einem begehrten, wenn auch seltenen Objekt für engagierte Palmenliebhaber und botanische Sammlungen.

  • Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent:
    Desmoncus schippii ist in Amerika, insbesondere Mittelamerika, heimisch. Sein natürliches Verbreitungsgebiet umfasst die tropischen Tieflandregenwälder von Belize, Guatemala, Honduras und Teilen Südmexikos (wie Chiapas und Veracruz). Er gedeiht im warmen, feuchten Unterholz dieser Wälder, oft in gestörten Gebieten, entlang von Flussufern oder in Waldlücken, wo er seinen Aufstieg beginnen kann. Er wächst typischerweise vom Meeresspiegel bis in Höhen von etwa 500 Metern und benötigt durchgehend feuchte Böden und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

  • Taxonomische Klassifizierung und Art dieser Palmen, wissenschaftliche Klassifizierung:
    Desmoncus schippii gehört zur Familie der Arecaceae, der einzigen Palmenfamilie. Ihre Klassifizierung unterstreicht ihre Verwandtschaft mit anderen bekannten tropischen Palmen, einschließlich Kokosnüssen.

  • Königreich: Pflanzen

  • Stamm: Tracheophyten

  • Klasse: Liliopsida

  • Befehl: Arecales

  • Familie: Arecaceae (Palmengewächse)

  • Unterfamilie: Arecoideae

  • Stamm: Cocoseae

  • Unterstamm: Bactridinae

  • Gattung: Desmoncus

  • Spezies: D. schippii

Die Gattung Desmoncus umfasst etwa 24 Arten stacheliger Kletterpalmen, die alle in der Neotropis heimisch sind.

  • Synonyme:
    Der Name Desmoncus schippii ist im Allgemeinen stabil. In der botanischen Literatur können historische Fehlidentifizierungen oder regionale Variationen jedoch manchmal zu Synonymen führen, obwohl keines davon für diese spezifische Art allgemein anerkannt ist. Die Erstbeschreibung erfolgte durch den renommierten Palmenbotaniker Max Burret.

  • Allgemeine Namen:
    Aufgrund seiner Klettereigenschaften und der Nutzung durch die lokale Bevölkerung hat er mehrere stimmungsvolle Namen. Dazu gehören:

  • Korb Ti-Tie (Belize)

  • Korbrebe

  • Bayal (ein allgemeiner spanischer Begriff für Kletterpalmen in der Region)

  • New World Rattan / Amerikanisches Rattan

  • Verbreitung dieser Palme in der Welt:
    Desmoncus schippii Die globale Verbreitung der Art ist im Gegensatz zu Zierpalmen wie der Kentia- oder Areca-Palme nicht signifikant. Ihr Anbau beschränkt sich fast ausschließlich auf botanische Gärten, Wintergärten und die Sammlungen hochspezialisierter Palmenliebhaber, vor allem aufgrund ihrer spezifischen tropischen Ansprüche, ihrer stacheligen Natur und ihres anspruchsvollen Kletterverhaltens. Sie gilt nicht als invasive Art, und ihr Vorkommen außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets ist das Ergebnis einer gezielten gärtnerischen Einführung.

2. Biologie und Physiologie

  • Morphologie (Stamm, Blätter, Blütensysteme):

  • Stiel (Stock): Desmoncus schippii ist eine horstbildende Palme, d. h. sie bildet mehrere Stämme aus einem zentralen Wurzelansatz. Die Stämme sind schlank, biegsam und rohrartig, typischerweise nur 1–2 cm im Durchmesser, können aber sehr lang werden und oft über 15 Meter in das Blätterdach des Waldes hineinragen. Die Internodien des Stammes sind mit scharfen, schwarzen, nach unten gerichteten Dornen besetzt, die der Pflanze beim Festhalten an Wirtsbäumen helfen.

  • Blätter: Die Blätter sind gefiedert (federartig). Ein wesentliches Merkmal ist die modifizierte Blattspitze. Die Rhachis (die Mittelachse des Blattes) erstreckt sich in eine lange, peitschenartige Struktur, die als Zirrus . Dieser Cirrus ist mit Paaren scharfer, zurückgebogener Haken (modifizierte Blättchen) bewaffnet, die wie Enterhaken wirken und sich an der umgebenden Vegetation festklammern, um der Palme beim Klettern zu helfen.

  • Blumensysteme: Die Art ist monözisch, d. h. männliche und weibliche Blüten wachsen an derselben Pflanze und typischerweise am selben Blütenstand. Der Blütenstand ist eine verzweigte Ähre, die aus den Blattachseln wächst. Vor dem Öffnen wird sie durch ein Hochblatt (Spatha) geschützt. Die Blüten sind klein und typischerweise gelblich oder cremefarben.

  • Lebenszyklus von Palmen:
    Der Lebenszyklus beginnt mit einem Samen, der nach einer längeren Keimzeit einen Sämling hervorbringt. Dieser wächst zunächst als kleine, strauchartige Pflanze auf dem Waldboden. Mit zunehmendem Alter bildet er seine charakteristischen langen, kletternden Stängel mit hakenförmigen Ranken. Er nutzt die umgebende Vegetation, um dem Licht entgegenzuklettern. Sobald er im Blätterdach ausreichend Licht bekommt, beginnt er zu blühen und Früchte zu tragen, womit sein Lebenszyklus abgeschlossen ist.

  • Spezifische Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen:
    Desmoncus schippii ist an ein einziges Klima angepasst: die stabilen, warmen und feuchten Bedingungen eines tropischen Tieflandregenwaldes. Seine wichtigste Anpassung ist sein kletterndes Lianenwachstum, mit dem er um Licht kämpft, ohne Ressourcen in einen dicken, selbsttragenden Stamm investieren zu müssen. Stacheln und Haken sind seine Werkzeuge für diesen Aufstieg. An Kälte, Trockenheit oder niedrige Luftfeuchtigkeit ist er kaum angepasst, was ihn sehr empfindlich gegenüber Bedingungen außerhalb seines natürlichen Lebensraums macht.

3. Reproduktion und Vermehrung

Samenvermehrung

  • Samenmorphologie und -diversität:
    Die Frucht von Desmoncus schippii ist eine kleine, kugelige bis eiförmige Steinfrucht mit einem Durchmesser von etwa 1–1,5 cm. Im reifen Zustand färbt sie sich auffällig leuchtend rot oder orangerot und lockt Vögel und Säugetiere an, die als Samenverbreiter fungieren. Im dünnen, fleischigen Fruchtfleisch befindet sich ein einzelner, harter, schwarzer Samen.

  • Detaillierte Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung:
    Für eine optimale Keimung müssen die Samen von vollreifen Früchten gesammelt werden. Das Fruchtfleisch sollte vollständig vom Samen abgewaschen werden, da es keimhemmende Chemikalien enthält. Ein einfacher Keimfähigkeitstest ist der Schwimmtest: Legen Sie die gereinigten Samen in Wasser; keimfähige, dichte Samen sinken in der Regel, während nicht keimfähige oder leere Samen schwimmen. Dieser Test ist nicht 100 % genau, bietet aber einen guten ersten Test. Frische ist entscheidend; die Keimfähigkeit sinkt schnell, sobald der Samen austrocknet.

  • Behandlungen vor der Keimung (Skarifizierung, Wärmebehandlungen):
    Die harte Samenschale stellt eine Barriere gegen Feuchtigkeit dar.

  • Skarifizierung: Eine mechanische Skarifizierung (leichtes Einschneiden der Samenschale mit einer Feile oder Abschneiden eines winzigen Stücks, wobei darauf zu achten ist, den Embryo nicht zu beschädigen) kann die Wasseraufnahme unterstützen.

  • Einweichen: Nach der Skarifizierung sollten die Samen 24–48 Stunden in warmem Wasser eingeweicht werden. Das Wasser sollte täglich gewechselt werden, um Pilzbefall vorzubeugen.

  • Wärmebehandlungen: Konstante Bodenwärme ist effektiver als schwankende Wärmebehandlungen. Für die Keimung ist eine konstante Temperatur erforderlich.

  • Schrittweise Keimtechniken mit Feuchtigkeits- und Temperaturkontrolle:
    Die „Beutelmethode“ ist sehr effektiv.

  1. Bereiten Sie ein steriles, feuchtigkeitsspeicherndes Medium wie Torfmoos, Kokosfasern oder eine 50/50-Mischung aus Torf und Perlit vor. Das Medium sollte feucht, aber nicht klatschnass sein.

  2. Legen Sie die gereinigten, eingeweichten (und möglicherweise angeritzten) Samen in das Medium in einem durchsichtigen, verschließbaren Plastikbeutel.

  3. Blasen Sie den Beutel leicht auf, um eine feuchte Luftblase zu erzeugen, und verschließen Sie ihn.

  4. Stellen Sie den Beutel an einen warmen Ort mit einer konstanten Temperatur zwischen 25 und 30 °C. Eine speziell für Setzlinge entwickelte Heizmatte ist ideal. Für die Keimung selbst wird kein Licht benötigt.

  5. Überprüfen Sie die Samen regelmäßig auf Keimung und Schimmelbildung. Falls Schimmel auftritt, reinigen Sie die Samen und verwenden Sie ein frisches, steriles Medium.

  • Keimung schwierig:
    Die Keimung ist bekanntermaßen schwierig, langsam und unregelmäßig. Dies stellt eine große Herausforderung für Züchter dar. Selbst bei frischem Saatgut und perfekten Bedingungen sind niedrige Keimraten häufig. Geduld ist unerlässlich.

  • Keimzeit:
    Die Keimung kann zwischen drei Monaten und weit über einem Jahr dauern. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Samen aus derselben Charge über einen Zeitraum von vielen Monaten sporadisch keimen.

  • Sämlingspflege und frühe Entwicklungsstadien:
    Sobald eine Wurzel und ein erster Blattspross erscheinen, sollte der Setzling vorsichtig in einen tiefen Topf mit gut durchlässiger, reichhaltiger Blumenerde umgepflanzt werden. Stellen Sie den Setzling an einen warmen, sehr feuchten Ort mit hellem, indirektem Licht. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, da diese die jungen Blätter verbrennen kann. Halten Sie die Erde durchgehend feucht.

Fortgeschrittene Keimungstechniken

  • Hormonelle Behandlungen zur Keimungsförderung:
    Bei besonders hartnäckigen Samen kann ein 24-stündiges Einweichen in einer verdünnten Gibberellinsäurelösung (GA3) manchmal helfen, die Keimruhe zu beenden und eine gleichmäßigere Keimung zu fördern. Dies ist eine fortgeschrittene Technik, die erfahrenen Züchtern empfohlen wird.

4. Anbauanforderungen

Lichtanforderungen

  • Artspezifische Lichttoleranzbereiche:
    Da es sich um eine Unterholzpflanze handelt, die bis zum Blätterdach klettert, ändert sich ihr Lichtbedarf mit dem Alter. Junge Pflanzen benötigen helles, indirektes Licht oder halbschattigen Schatten. Direkte Sonne verbrennt ihre Blätter. Ausgewachsene Pflanzen, die sich erst einmal etabliert haben und klettern, vertragen mehr direkte Morgen- oder Spätnachmittagssonne auf ihren oberen Blättern, ihre Basis sollte jedoch im Schatten bleiben.

  • Saisonale Lichtschwankungen und -management:
    In nicht-tropischen Klimazonen (z. B. im Gewächshaus) sollte das ganze Jahr über helles, gefiltertes Licht vorhanden sein. In den Wintermonaten mit geringerer Lichtintensität verlangsamt sich das Wachstum. Zusätzliche künstliche Beleuchtung kann notwendig sein, um die Vitalität zu erhalten.

  • Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau:
    Für eine erfolgreiche Langzeitkultivierung im Innen- oder Wintergarten, insbesondere im Winter, sind Vollspektrum-LED- oder Leuchtstofflampen erforderlich. Eine Photoperiode von 12–14 Stunden wird empfohlen.

Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement

  • Optimale Temperaturbereiche nach Art:
    Optimales Wachstum findet in einem engen Bereich von 22–30 °C (72–86 °F) statt. Temperaturen bis etwa 15 °C (60 °F) werden toleriert, stellen dann aber das Wachstum ein.

  • Kältetoleranzschwellen mit Winterhärtezonenkarten:
    Desmoncus schippii ist nicht frostbeständig. Temperaturen unter 5 °C (41 °F) schädigen oder töten die Pflanze und überleben keinen Frost. Sie ist nur für die USDA-Winterhärtezonen 11+ und möglicherweise sehr geschützte Mikroklimazonen in 10b geeignet.

  • Feuchtigkeitsanforderungen und Modifizierungstechniken:
    Dies ist ein entscheidender Faktor. Die Palme benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit, vorzugsweise 70 % oder mehr. Beim Anbau im Innen- oder Gewächshaus kann dies durch regelmäßiges Besprühen, die Verwendung eines Luftbefeuchters oder das Platzieren des Topfes auf einer Schale mit nassen Kieselsteinen erreicht werden.

Boden und Ernährung

  • Ideale Bodenzusammensetzung und pH-Werte:
    Der ideale Boden sollte dem eines fruchtbaren Regenwaldbodens ähneln: gut durchlässig, aber feuchtigkeitsspeichernd und reich an organischen Stoffen. Eine gute Mischung besteht zu gleichen Teilen aus hochwertiger Blumenerde, Torfmoos oder Kokosfasern, Kompost und Perlit oder Orchideenrinde für die Drainage. Der ideale pH-Wert liegt zwischen leicht sauer und neutral (6,0–7,0).

  • Nährstoffbedarf in den Wachstumsphasen:
    Während der aktiven Wachstumsperiode (Frühling und Sommer) alle 4–6 Wochen mit einem ausgewogenen, langsam freisetzenden Palmendünger oder einem auf halbe Stärke verdünnten Flüssigdünger düngen. Im Herbst und Winter die Düngung reduzieren.

  • Organische vs. synthetische Düngemittelansätze:
    Beides kann wirksam sein. Organische Ansätze wie das Düngen mit Kompost oder die Verwendung von Fisch-Emulsion ahmen die natürliche Umgebung nach. Synthetischer Palmendünger sorgt für eine kontrollierte Nährstoffzufuhr, allerdings muss darauf geachtet werden, nicht zu viel zu düngen und die Wurzeln zu verbrennen.

  • Mikronährstoffmängel und -korrekturen:
    Wie viele Palmen kann sie anfällig für Magnesiummangel (Gelbfärbung älterer Blätter) und Manganmangel (kräuselnder Neuwuchs) sein. Die beste Vorbeugungsmaßnahme ist die Verwendung eines speziellen Palmendüngers, der diese Mikronährstoffe enthält.

Wassermanagement

  • Bewässerungshäufigkeit und -methode:
    Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt. Gießen Sie gründlich, sobald sich die obersten 2,5 bis 5 cm Erde trocken anfühlen. Stellen Sie sicher, dass der Topf gut entwässert ist.

  • Bewertung der Dürretoleranz nach Arten:
    Diese Art verträgt Trockenheit nur sehr schlecht. Der Boden darf nicht vollständig austrocknen, da dies zu erheblicher Belastung, Bräunung der Blätter und möglicherweise zum Absterben der Pflanze führen kann.

  • Überlegungen zur Wasserqualität:
    Wenn Ihr Leitungswasser sehr hart ist oder einen hohen Chlor- und Fluoridgehalt aufweist, verwenden Sie am besten Regenwasser, destilliertes Wasser oder Umkehrosmosewasser, da Palmen empfindlich auf Mineralablagerungen reagieren können.

  • Entwässerungsanforderungen:
    Eine gute Drainage ist unerlässlich. In feuchter, anaerober Erde verfaulen die Wurzeln. Der Topf muss Drainagelöcher haben und die Erdmischung muss porös sein.

5. Krankheiten und Schädlinge

  • Häufige Probleme beim Anbau:
    Die häufigsten Probleme hängen mit einer falschen Kultur zusammen: braune Blattspitzen (niedrige Luftfeuchtigkeit), vergilbende Blätter (Überwässerung oder Nährstoffmangel) und verkümmertes Wachstum (zu kalt oder zu wenig Licht).

  • Identifizierung von Krankheiten und Schädlingen:

  • Spinnmilben: Kommt häufig in trockenen Innenräumen vor. Achten Sie auf feines Gespinst auf der Blattunterseite und ein punktiertes, verblasstes Aussehen.

  • Wollläuse und Schildläuse: Diese saftsaugenden Insekten erscheinen als kleine, weiße, baumwollartige Massen oder harte braune Beulen an Stängeln und Blättern.

  • Pilzflecken auf den Blättern: Kann bei stagnierender, übermäßig feuchter Luft auftreten.

  • Wurzelfäule: Verursacht durch Überwässerung und schlechte Drainage.

  • Umwelt- und Chemikalienschutzmaßnahmen:
    Bei Schädlingen erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und die Luftzirkulation. Wischen Sie Schädlinge mit einem in Reinigungsalkohol getauchten Tuch ab oder sprühen Sie sie mit Insektizidseife oder Neemöl ein. Bei Pilzbefall verbessern Sie die Luftzirkulation und reduzieren Sie die Blattnässe. Richtiges Gießen ist das einzige Mittel gegen Wurzelfäule.

6. Palmenanbau im Innenbereich

  • Besondere Pflege bei der Unterbringung:
    Anbau Desmoncus schippii Die Anzucht in Innenräumen ist eine große Herausforderung und eignet sich am besten für einen großen Wintergarten oder ein Atrium. Sie benötigt einen sehr großen Topf, eine stabile und hohe Stützkonstruktion (Spalier, mit Kokosfaser umwickelter Pfosten), sehr helles indirektes Licht (z. B. von einem Südfenster, das durch einen transparenten Vorhang gefiltert wird) und eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit. Es handelt sich nicht um eine typische Zimmerpflanze.

  • Umpflanzen und Überwintern:
    Alle 2–3 Jahre oder bei Wurzelbindung umtopfen und in einen nur geringfügig größeren Topf umtopfen. Die stacheligen Stängel mit dicken Handschuhen anfassen. Beim Überwintern im Haus ist auf ausreichend Licht durch zusätzliche Wachstumslampen und eine hohe Luftfeuchtigkeit zu achten, da die Luft in Innenräumen sehr trocken ist. Bei nachlassendem Wachstum Wasser und Dünger reduzieren.

7. Landschafts- und Freilandanbau

Desmoncus schippii ist eine spektakuläre Landschaftspflanze in geeignetem tropischen Klima (Zone 11+). Sie ist kein Solitär, sondern ein kletternder Akzent. Sie eignet sich am besten zum Bedecken einer stabilen Pergola, eines Maschendrahtzauns oder zum Klettern an großen, robusten Bäumen mit rauer Rinde. Ihre stachelige Beschaffenheit macht sie zu einer effektiven, wenn auch aggressiven Barrierepflanze. Sie sollte jedoch weit entfernt von Wegen, Terrassen und Spielplätzen gepflanzt werden.

8. Anbaustrategien für kaltes Klima

  • Kälteresistenz:
    Um es klar zu sagen: Desmoncus schippii hat keine nennenswerte Kälteresistenz. Es ist eine echte tropische Pflanze.

  • Winterhärtezone:
    USDA-Zone 11 oder wärmer. Es ist kein Kandidat für den Anbau im Freien in gemäßigten Klimazonen.

  • Winterschutz:
    In einer Randzone wie 10b ist das Überleben in einem milden Winter in einem perfekt geschützten Mikroklima (z. B. an einer Südwand unter einem dichten Blätterdach) möglicherweise möglich. Allerdings erfordert dies umfassenden Schutz vor Frost mit Frostschutztüchern und eventuell zusätzlicher Wärme. Dies ist äußerst riskant und wird nicht empfohlen. Die einzige zuverlässige Strategie für „kaltes Klima“ ist der Anbau in einem beheizten Gewächshaus oder Wintergarten.

  • Winterschutzsysteme und -materialien:
    Für einen Wintergarten ist außer der Aufrechterhaltung der Wärme kein besonderer Schutz erforderlich. Für einen risikoreichen Versuch im Freien in einer Randzone wären mehrere Schichten Frostschutzfolie oder ein provisorischer Rahmen um die Pflanze erforderlich, der mit Plastik abgedeckt ist. In den kältesten Nächten sollte im Inneren möglicherweise eine kleine Wärmequelle aufgestellt werden.

Etablierung und Pflege in Landschaften

  • Pflanztechniken für den Erfolg:
    Graben Sie ein Loch, das doppelt so breit ist wie der Wurzelballen, und reichern Sie die Erde zur Entwässerung mit Kompost und Sand an. Sorgen Sie sofort für eine dauerhafte Stützstruktur, an der der Baum klettern wird. Gießen Sie ihn gut an und mulchen Sie den Boden, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und Unkraut zu unterdrücken.

  • Langfristige Wartungspläne:
    Zur Pflege gehört es, die neuen Kletterstämme während des Wachstums an der Stützstruktur zu führen. Schneiden Sie abgestorbene oder beschädigte Blätter oder Stöcke ab, um Aussehen und Gesundheit zu erhalten. Geben Sie zu Beginn der Wachstumsperiode jährlich Langzeitdünger und sorgen Sie während Trockenperioden für gleichmäßige Bewässerung.

Abschließende kurze Zusammenfassung

Desmoncus schippii , die „Basket Ti-Tie“ oder New World Rattan, ist eine stachelige, horstbildende und kletternde Palme, die in den Regenwäldern Mittelamerikas heimisch ist. Charakteristisch für sie sind ihre schlanken, biegsamen Halme und Blätter, die in einer hakenförmigen Peitsche (Cirrus) enden, an der sie klettert. Der Anbau ist anspruchsvoll und erfordert echte tropische Bedingungen: kein Frost (USDA-Zone 11+), durchgängig hohe Luftfeuchtigkeit, helles, indirektes Licht und nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden. Die Vermehrung aus den roten Früchten ist langsam und schwierig und dauert oft über ein Jahr. Obwohl sie eine beeindruckende Pflanze für einen Wintergarten oder eine tropische Landschaft ist, wo sie eine hohe Struktur zum Klettern erhalten kann, ist sie aufgrund ihrer besonderen Bedürfnisse und ihrer stacheligen Natur eher ein Objekt für fortgeschrittene und engagierte Züchter als eine gewöhnliche Zimmerpflanze oder Gartenpflanze.

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