Desmoncus giganteus:
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Desmoncus giganteus : Die Riesen-Weinpalme
1. Einleitung
Desmoncus giganteus ist ein bemerkenswertes und beeindruckendes Mitglied der Palmenfamilie, das sich durch seinen kräftigen, rankenartigen Wuchs auszeichnet und nicht durch die typische, solitäre, stammbildende Wuchsform der meisten Palmen. Als eine der größten Arten ihrer Gattung fungiert sie als neotropisches Äquivalent zu den asiatischen Rattanpalmen und bildet in ihrer natürlichen Umgebung dichte, stachelige Dickichte. Diese Studie befasst sich mit den spezifischen Eigenschaften, der Kultivierung und Pflege dieser einzigartigen Palme und bietet allen, die sich für die Zucht dieses tropischen Riesen interessieren, eine detaillierte Anleitung.
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Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent: Desmoncus giganteus ist in den feuchten tropischen Tieflandregenwäldern Südamerikas heimisch. Sein Verbreitungsgebiet konzentriert sich hauptsächlich auf das Amazonasbecken und erstreckt sich über Länder wie Brasilien, Ecuador, Peru und Kolumbien. Er gedeiht im Unterholz und an Waldrändern und wächst oft über andere Vegetation in der Nähe von Flüssen und in Gebieten mit konstant hoher Luftfeuchtigkeit und Niederschlagsmenge. Er ist ein integraler Bestandteil des komplexen, vielschichtigen Waldökosystems.
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Taxonomische Klassifizierung und Art dieser Palmen, wissenschaftliche Klassifizierung:
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Königreich: Pflanzen
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Klade: Tracheophyten
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Klade: Angiospermen
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Klade: Monokotyledonen
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Klade: Commeliniden
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Befehl: Arecales
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Familie: Arecaceae (Palmengewächse)
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Unterfamilie: Arecoideae
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Stamm: Cocoseae
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Unterstamm: Bactridinae
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Gattung: Desmoncus
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Spezies: D. giganteus
Die Gattung Desmoncus umfasst rund 24 Arten stacheliger Kletterpalmen, die alle in der Neotropis Mittel- und Südamerikas heimisch sind. Sie werden zusammenfassend als Weinpalmen oder Neotropische Rattanpalmen bezeichnet.
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Synonyme: Diese Art wurde im Laufe der Zeit unter verschiedenen Namen beschrieben, was zu Synonymen in der botanischen Literatur führte. Während Desmoncus giganteus ist der akzeptierte Name, ältere Texte beziehen sich möglicherweise auf andere Klassifizierungen, die inzwischen konsolidiert wurden.
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Allgemeine Namen: Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und Verwendung durch indigene Völker hat sie mehrere gebräuchliche Namen, die regional variieren können. Dazu gehören: Jacitara, Jupati, Atitara, Uva de Jacitara, Cane Palm, Spiny Rattancane und Giant Vine Palm.
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Verbreitung dieser Palme in der Welt: Im Gegensatz zu kommerziell bedeutenden Palmen wie der Kokosnuss oder der Ölpalme, Desmoncus giganteus Die Verbreitung der Palme über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet hinaus ist sehr begrenzt. Sie wird fast ausschließlich in botanischen Gärten, in privaten Sammlungen von Palmenliebhabern und in Forschungseinrichtungen kultiviert. Aufgrund ihrer enormen Größe, ihres starken Kletterverhaltens und ihrer imposanten Stacheln ist sie in den meisten Teilen der Welt für den allgemeinen Garten- und Landschaftsbau ungeeignet.
2. Biologie und Physiologie
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Morphologie (Stamm, Blätter, Blütensysteme):
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Stiel (Stock): Das prägendste Merkmal von D. giganteus ist sein Stamm, der kein freitragender Stamm ist, sondern ein flexibler, zäher und sehr langer Rohrstock, ähnlich dem Bambus. Er kann Längen von über 30 Metern erreichen, wenn er in die Baumkronen klettert. Die Stämme sind für ihre Länge relativ schlank, typischerweise 2-4 cm im Durchmesser, und stark mit scharfen, schwarzen oder dunkelbraunen Stacheln besetzt.
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Blätter: Die Blätter sind gefiedert (federartig) und können mehrere Meter lang werden. Ein wesentliches Merkmal der Desmoncus Gattung ist die Modifikation der Blattspitze in ein spezialisiertes Kletterorgan namens Zirrus . Dies ist eine peitschenartige Verlängerung der Blattspindel, die mit zahlreichen scharfen, nach hinten gebogenen Haken (bekannt als Akanthophylle ). Diese Haken wirken wie Enterhaken, sie verhaken sich in der umgebenden Vegetation und ermöglichen es der Palme, sich nach oben in Richtung Licht zu heben. Die Blättchen sind grün und lanzenförmig.
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Blütensysteme (Blütenstand): Der Blütenstand entspringt den Blattachseln. Es handelt sich um eine verzweigte Struktur, die sowohl männliche als auch weibliche Blüten an derselben Pflanze trägt (monözisch). Die Blüten sind klein und typischerweise cremefarben oder gelblich. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch Insekten.
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Früchte und Samen: Nach der Bestäubung bildet die Palme Trauben kleiner, kugeliger bis eiförmiger Früchte (Steinfrüchte). Im reifen Zustand verfärben sie sich leuchtend rot oder orangerot und ähneln kleinen Weintrauben. Jede Frucht enthält einen einzelnen harten, schwarzen Samen.
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Lebenszyklus von Palmen: Der Lebenszyklus beginnt mit einem Samen, der auf dem dunklen Waldboden keimt. Das Keimlingsstadium verläuft langsam, bildet ein Wurzelsystem und bildet einige kleine Blätter. Als Jungpflanze behält sie ihre strauchartige Form und beginnt, ihre charakteristischen stacheligen, kletternden Stämme zu bilden. Sobald sie sich erfolgreich an einem Wirtsbaum oder einer anderen Stütze festklammert, beschleunigt sich ihr Wachstum, während sie in Richtung der Baumkronen klettert. Bei ausreichend Licht erreicht sie die Reife, beginnt zu blühen und Früchte zu tragen und schließt damit ihren Lebenszyklus ab.
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Spezifische Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen: Desmoncus giganteus ist hochspezialisiert auf ein einziges Klima: den heißen, feuchten und nassen tropischen Regenwald. Seine primären Anpassungen sind morphologischer Natur:
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Klettergewohnheiten: Eine Anpassung, um in einem dichten Wald um Licht zu konkurrieren, ohne Energie in den Aufbau eines massiven, selbsttragenden Stammes zu investieren.
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Cirrus und Acanthophylle: Die hakenförmige Peitsche an der Blattspitze ist ein raffiniertes Werkzeug zur Sicherung ihrer Position im Blätterdach.
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Stacheln: Diese dienen der Abwehr von Pflanzenfressern.
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Physiologisch ist es nicht an Kälte, Trockenheit oder niedrige Luftfeuchtigkeit angepasst. Es ist vollständig auf die stabilen, warmen und feuchten Bedingungen seines natürlichen Lebensraums angewiesen.
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3. Reproduktion und Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt fast ausschließlich durch Samen und gilt als anspruchsvoll.
Samenvermehrung
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Samenmorphologie und -diversität: Der Samen ist typischerweise kugelförmig, hat einen Durchmesser von etwa 1–1,5 cm und ein sehr hartes, schwarzes Endokarp (Schale). Innerhalb der Art gibt es wenig morphologische Vielfalt.
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Detaillierte Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung: Die Samen müssen aus vollreifen, leuchtend gefärbten Früchten gesammelt werden. Die fleischige Außenschicht (Mesokarp) enthält Keimhemmstoffe und muss vollständig entfernt werden. Um die Keimfähigkeit zu testen, kann nach der Reinigung ein einfacher „Schwimmtest“ durchgeführt werden: Keimfähige, dichte Samen sinken typischerweise im Wasser, während nicht keimfähige oder leere Samen schwimmen. Diese Methode ist jedoch nicht narrensicher.
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Behandlungen vor der Keimung (Skarifizierung, Wärmebehandlungen):
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Reinigung: Dies ist der kritischste Schritt. Unmittelbar nach der Ernte muss das Fruchtfleisch gründlich von der Samenschale gereinigt werden, um Pilzwachstum zu verhindern und Hemmstoffe zu entfernen.
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Einweichen: Das Einweichen der sauberen Samen in warmem Wasser für 24–72 Stunden und tägliches Wechseln des Wassers kann dazu beitragen, die harte Samenschale mit Feuchtigkeit zu versorgen.
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Skarifizierung: Aufgrund der extrem harten Samenschale kann eine mechanische Skarifizierung (leichtes Abfeilen oder Einschneiden der Schale vom Embryo) die Keimung beschleunigen, da dadurch Wasser eindringen kann. Dies muss mit äußerster Vorsicht erfolgen, um eine Beschädigung des inneren Embryos zu vermeiden.
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Wärmebehandlungen: Ein Bodenheizsystem ist entscheidend. Um die Ruhephase zu beenden, sind konstant hohe Temperaturen erforderlich.
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Schrittweise Keimtechniken mit Feuchtigkeits- und Temperaturkontrolle:
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Besorgen Sie sich frische, saubere Samen.
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Verwenden Sie ein steriles, gut entwässerndes Keimmedium (z. B. eine 50/50-Mischung aus Torfmoos und Perlit oder reines Sphagnummoos).
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Pflanzen Sie die Samen etwa 1–2 cm tief in Töpfe oder eine Keimschale.
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Stellen Sie den Behälter auf eine Heizmatte, um eine konstante Bodentemperatur von 30–35 °C (86–95 °F) aufrechtzuerhalten. Dies ist für den Erfolg unerlässlich.
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Halten Sie das Medium konstant feucht, aber nicht durchnässt. Decken Sie den Behälter mit einer Plastikhaube oder einem Beutel ab, um eine Luftfeuchtigkeit von 90–100 % zu gewährleisten.
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Sei geduldig.
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Keimung schwierig: Die Keimung ist bekanntermaßen schwierig, unregelmäßig und langsam. Die Erfolgsraten sind selbst unter idealen Bedingungen oft niedrig.
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Keimzeit: Die Keimdauer ist sehr lang und beträgt typischerweise zwischen sechs Monaten und weit über einem Jahr. Manche Samen brauchen bis zu zwei Jahre, um zu keimen.
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Sämlingspflege und frühe Entwicklungsstadien: Sobald ein Sämling sprießt, sollte er in einer warmen, feuchten Umgebung mit wenig Licht (tiefem Schatten) gehalten werden, die den Waldboden nachahmt. Verwenden Sie tiefe Töpfe, um der langen Pfahlwurzel Platz zu bieten. Das Wachstum ist in den ersten Jahren sehr langsam.
Fortgeschrittene Keimungstechniken
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Hormonelle Behandlungen zur Keimungsförderung: Für extrem schwierige Samen wie Desmoncus Das Einweichen in einer Gibberellinsäurelösung (GA3) für 24 Stunden vor dem Pflanzen kann helfen, die Keimruhe zu beenden und eine gleichmäßigere Keimung zu fördern. Diese Technik eignet sich am besten für erfahrene Züchter.
4. Anbauanforderungen
Kultivierung Desmoncus giganteus ist eine Aufgabe für Spezialisten, die die Nachbildung seines Lebensraums im tropischen Regenwald erfordert.
Lichtanforderungen
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Artspezifische Lichttoleranzbereiche: Als Jungpflanze benötigt sie tiefen Schatten. Während sie wächst und zu klettern beginnt, sucht sie mehr Licht. Eine ausgewachsene Pflanze mit der Krone im Blätterdach gedeiht in voller Sonne. In der Kultur bedeutet dies, die Pflanze an einem schattigen Standort anzupflanzen und sie in einen helleren Bereich wachsen zu lassen.
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Saisonale Lichtschwankungen und -management: In Regionen außerhalb des Äquators sind jahreszeitliche Veränderungen weniger wichtig als die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Lichtintensität das ganze Jahr über.
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Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau: Für den Indoor-Anbau (Gewächshaus) sind hochintensive Wachstumslampen erforderlich, um das natürliche Licht zu ergänzen, insbesondere während der Wintermonate in gemäßigten Zonen.
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement
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Optimale Temperaturbereiche nach Art: Der optimale Temperaturbereich liegt konstant hoch, zwischen 25 und 35 °C. Kühle Temperaturen werden nicht vertragen. Unter 20 °C verlangsamt sich das Wachstum drastisch.
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Kältetoleranzschwellen mit Winterhärtezonenkarten: Diese Palme verträgt praktisch keine Kälte. Temperaturen über 4°C (40°F) schädigen sie oder töten sie ab. Frost überlebt sie nicht. Sie eignet sich nur für USDA-Winterhärtezone 11+ .
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Feuchtigkeitsanforderungen und Modifizierungstechniken: Eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit (über 80 %) ist unerlässlich. In Gewächshäusern muss diese durch Nebelsysteme oder Luftbefeuchter gewährleistet werden.
Boden und Ernährung
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Ideale Bodenzusammensetzung und pH-Werte: Der ideale Boden ist reich an organischen Stoffen, feuchtigkeitsspeichernd und gleichzeitig gut durchlässig, um Wurzelfäule vorzubeugen. Eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde, Torfmoos, Kompost und Perlite oder Sand eignet sich gut. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral (5,5 - 7,0) sein.
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Nährstoffbedarf in den Wachstumsphasen: Während der aktiven Wachstumsperiode ist die Pflanze sehr düngungsbedürftig. Regelmäßig sollte ein ausgewogener, langsam freisetzender Palmendünger angewendet werden.
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Organische vs. synthetische Düngemittelansätze: Beides kann effektiv sein. Organische Ansätze wie die Düngung mit reichhaltigem Kompost und Mist imitieren die natürliche Umgebung. Synthetische Düngemittel ermöglichen eine kontrolliertere Nährstoffzufuhr.
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Mikronährstoffmängel und -korrekturen: Wie viele Palmen kann sie anfällig für einen Mangel an Mangan, Kalium und Magnesium sein. Verwenden Sie einen speziellen Palmendünger, der diese Mikronährstoffe enthält.
Wassermanagement
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Bewässerungshäufigkeit und -methode: Der Boden sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden, darf aber nie nass sein. Gießen Sie gründlich, wenn sich die oberste Schicht des Bodens trocken anfühlt.
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Bewertung der Dürretoleranz nach Arten: Eine Trockenheitstoleranz ist nicht vorhanden. Die Pflanze verkümmert schnell, wenn sie austrocknet.
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Überlegungen zur Wasserqualität: Regenwasser ist ideal. Leitungswasser kann verwendet werden, Wasser mit hohem Salz- oder Chlorgehalt sollte jedoch nach Möglichkeit vermieden werden.
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Entwässerungsanforderungen: Eine gute Drainage ist entscheidend, um Wurzelfäule in den dafür erforderlichen ständig feuchten Bedingungen zu verhindern. Stellen Sie sicher, dass die Töpfe ausreichend Drainagelöcher haben.
5. Krankheiten und Schädlinge
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Häufige Probleme beim Anbau: Die häufigsten Probleme hängen mit der Nichterfüllung der strengen Kulturanforderungen zusammen: niedrige Luftfeuchtigkeit, niedrige Temperaturen und falsche Bewässerung.
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Identifizierung von Krankheiten und Schädlingen:
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Schädlinge: In einer Gewächshausumgebung kann es anfällig für häufige Schädlinge sein wie Spinnmilben (gedeiht bei niedriger Luftfeuchtigkeit), Schmierläuse , Und Skala . Die stachelige Beschaffenheit der Pflanze kann die manuelle Entfernung dieser Schädlinge sehr schwierig machen.
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Krankheiten: Wurzelfäule ist das Hauptkrankheitsrisiko und wird durch schlecht entwässerten Boden oder Überwässerung verursacht. Pilzflecken auf den Blättern können bei schlechter Luftzirkulation und hoher Luftfeuchtigkeit auftreten.
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Umwelt- und Chemikalienschutzmaßnahmen: Die beste Abwehr ist eine gesunde Pflanze in der richtigen Umgebung. Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, um Spinnmilben fernzuhalten. Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation. Bei Befall können Gartenbauöle oder insektizide Seifen wirksam sein, die Anwendung ist jedoch aufgrund der Stacheln schwierig. Bei starkem Befall können systemische Insektizide erforderlich sein.
6. Palmenanbau im Innenbereich
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Besondere Pflege bei der Unterbringung: Anbau Desmoncus giganteus Die Innenhaltung ist nur in einem großen, beheizten Wintergarten oder Tropengewächshaus möglich. Es handelt sich nicht um eine Zimmerpflanze. Sie benötigt einen sehr hohen Platz und vor allem eine stabile, dauerhafte Struktur (wie einen großen Baumstamm, eine Säule oder ein speziell angefertigtes Spalier) zum Klettern. Ihre aggressiven Stacheln machen sie in jedem zugänglichen Bereich zu einer Gefahr.
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Umpflanzen und Überwintern: Aufgrund der Größe, der Klettereigenschaften und der Stacheln der Pflanze ist ein Umpflanzen äußerst schwierig. Sie sollte von Anfang an in einen großen Behälter oder ein Beet gepflanzt werden. Überwinterung in gemäßigten Klimazonen bedeutet lediglich, das ganze Jahr über Gewächshausbedingungen (hohe Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit, zusätzliches Licht) aufrechtzuerhalten. Es gibt keine Ruhephase.
7. Landschafts- und Freilandanbau
Etablierung und Pflege in Landschaften
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Pflanztechniken für den Erfolg: In einem geeigneten tropischen Klima (Zone 11+) sollte er am Fuß eines großen, robusten und tiefwurzelnden Wirtsbaums gepflanzt werden, der sein Gewicht und seine Höhe tragen kann. Er sollte an einem Ort gepflanzt werden, an dem seine stachelige Natur keine Gefahr für Menschen oder Haustiere darstellt, d. h. weit entfernt von Wegen und Terrassen.
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Langfristige Wartungspläne: Der Pflegeaufwand ist minimal, erfordert aber Vorsicht. Es geht darum, ausreichend Wasser und Nährstoffe zu erhalten und die neuen Klettertriebe gelegentlich zu lenken. Der Schnitt beschränkt sich in der Regel auf das Entfernen abgestorbener Wedel, eine gefährliche Aufgabe, die Schutzhandschuhe und -kleidung erfordert.
8. Anbaustrategien für kaltes Klima
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Kälteresistenz: Extrem niedrig. Dies ist eine echte tropische Art, die weder Frost noch anhaltende Kälte verträgt.
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Winterschutz: Für diese Art ist ein wirksamer Winterschutz im Freien in kälteren Klimazonen als Zone 11 aufgrund ihrer Größe, Kletterfähigkeit und extremen Kälteempfindlichkeit praktisch unmöglich. Jeder Versuch würde den Bau einer großen, beheizten Struktur um die gesamte Pflanze und ihren Wirt erfordern.
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Winterhärtezone: Streng USDA-Zone 11 oder wärmer. In Zone 10b kann sie in einem perfekt geschützten Mikroklima überleben, wird aber in kühleren Wintern wahrscheinlich Schaden nehmen.
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Winterschutzsysteme und -materialien: Das einzig praktikable "Winterschutzsystem" für Desmoncus giganteus Außerhalb der tiefen Tropen ist ein permanentes, beheiztes Gewächshaus angebracht. Methoden wie Einwickeln oder Mulchen, die bei robusteren Palmen funktionieren, sind für diese Art völlig unzureichend.
Abschließende kurze Zusammenfassung
Desmoncus giganteus ist eine prächtige, riesige Kletterpalme aus dem Amazonas-Regenwald, die in der Neuen Welt als Rattan-Äquivalent fungiert. Charakteristisch für sie sind ihre langen, stacheligen, rohrartigen Stämme und die speziellen, hakenförmigen Blattspitzen, mit denen sie in die Baumkronen klettert. Ihre Kultivierung ist eine beachtliche Herausforderung und nur engagierten Liebhabern und botanischen Gärten mit großen, beheizten Gewächshäusern oder solchen in echtem tropischen Klima (USDA Zone 11+) vorbehalten. Die Pflanze benötigt konstant hohe Wärme, hohe Luftfeuchtigkeit, gleichmäßige Feuchtigkeit und eine stabile Stützstruktur zum Klettern. Die Keimung aus Samen ist bekanntermaßen langsam und schwierig. Obwohl sie biologisch faszinierend und von beeindruckender Größe ist, machen ihre gewaltigen Stacheln und strengen Umweltansprüche sie zu einer der am anspruchsvollsten zu züchtenden Palmen und sie ist völlig ungeeignet für die normale Nutzung im Innenbereich oder in der Landschaftspflege gemäßigter Breiten.