Daemonorops fissa:
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Daemonorops fissa
1. Einleitung
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Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent: Daemonorops fissa ist in den tropischen Regenwäldern Südostasiens heimisch. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt auf der Insel Borneo, wo er in den Regionen Sarawak, Sabah, Brunei und Kalimantan (Indonesien) vorkommt. Er gedeiht als Teil des Unterholzes in Tiefland- und Hügelwäldern mit Dipterofruchtfrüchten, typischerweise in Höhen unter 1.000 Metern. Er bevorzugt feuchte, schattige Standorte mit reichhaltigem, feuchtem Boden und kommt häufig in der Nähe von Bächen oder in feuchten Tälern vor.
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Taxonomische Klassifizierung und Arten dieser Palmen, wissenschaftliche Klassifizierung: Daemonorops fissa gehört zur Familie der Arecaceae, die alle Palmen umfasst. Sie ist Teil der Unterfamilie Calamoideae, einer Gruppe, die sich durch ihre schuppigen Früchte und ihre oft stachelige, kletternde Natur (Rattans) auszeichnet.
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Königreich: Pflanzen
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Klade: Tracheophyten
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Klade: Angiospermen
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Klade: Monokotyledonen
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Klade: Commeliniden
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Befehl: Arecales
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Familie: Arecaceae
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Unterfamilie: Calamoideae
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Stamm: Calameae
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Gattung: Daemonorops
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Spezies: D. fissa
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Synonyme: In der botanischen Literatur wird diese Art gelegentlich mit ihrem Synonym bezeichnet, Calamus fiss . Das Verständnis von Synonymen ist bei der Recherche älterer Texte oder Seedlisten von entscheidender Bedeutung.
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Gebräuchliche Namen: Aufgrund seines regionalen Charakters Daemonorops fissa hat keine allgemein anerkannten internationalen Namen. In seiner Heimatregion ist es im Allgemeinen unter lokalen Begriffen für Rattan bekannt, z. B. „Rotan“, gefolgt von einer spezifischen Beschreibung. Aufgrund der Form seiner Blättchen wird es manchmal beschreibend als Fischschwanz-Rattan bezeichnet, obwohl dieser Name auch auf andere Palmen zutreffen kann.
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Verbreitung dieser Palme in der Welt: Die globale Expansion von Daemonorops fissa Die Verbreitung ist äußerst begrenzt. Aufgrund ihres aggressiven, stacheligen Kletterwuchses und ihrer strengen tropischen Ansprüche ist sie keine häufige Zier- oder Landschaftspalme. Ihre Verbreitung erfolgte hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen durch die Ernte ihrer Stäbe für die Rattanmöbel- und Kunsthandwerksindustrie. Gartenbaulich ist sie eine Sammlerpalme, die fast ausschließlich in botanischen Gärten, spezialisierten Wintergärten und den Sammlungen engagierter Palmenliebhaber zu finden ist, die über die entsprechenden Einrichtungen verfügen.
2. Biologie und Physiologie
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Morphologie:
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Stamm (Stamm/Stock): Daemonorops fissa ist eine horstige, hochkletternde Rattanpalme. Sie bildet mehrere schlanke, biegsame und sehr lange Stämme aus einem zentralen Wurzelstock. Die Stämme können Längen von 30 Metern und mehr erreichen, wenn sie in die Baumkronen des Waldes klettern. Die Stämme selbst sind von widerstandsfähigen, röhrenförmigen Blattscheiden bedeckt, die mit beeindruckenden, scharfen, schwärzlichen Stacheln versehen sind, die der Palme Schutz bieten und sie bei der Verankerung unterstützen.
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Blätter: Die Blätter sind gefiedert (federartig) und können mehrere Meter lang werden. Ein wesentliches Merkmal dieser Gattung ist die Zirrus , eine peitschenartige, stachelige Verlängerung an der Spitze der Blattspindel. Diese Ranke dient als Enterhaken, der sich an der umgebenden Vegetation verfängt und der Palme hilft, zum Licht zu klettern. Die Blättchen sind zahlreich, oft lanzettlich und können entlang der Spindel gruppiert sein. Der Artname fissa bezieht sich auf das oft gespaltene oder fischschwanzartige Aussehen der Endblättchen.
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Blütensysteme (Blütenstand): Die Art ist zweihäusig, d. h. die einzelnen Pflanzen sind entweder männlich oder weiblich. Der Blütenstand entspringt der Blattachsel und wird durch stachelige, bootförmige Hochblätter geschützt. Für die Bildung keimfähiger Samen sind daher sowohl eine männliche als auch eine weibliche Pflanze in der Nähe erforderlich, damit eine Bestäubung stattfinden kann.
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Lebenszyklus von Palmen: Der Lebenszyklus beginnt mit einem Samen, der zu einem Sämling heranwächst. In seinem jugendlichen Stadium D. fissa bleibt ein kleiner, einigermaßen selbsttragender Strauch auf dem Waldboden. Mit zunehmendem Alter beginnt er zu klettern und bildet die charakteristischen langen Stängel und Ranken. Er nutzt die umliegenden Bäume und die Vegetation als Stütze, um das hellere Licht des Blätterdachs zu erreichen, wo er schließlich blüht und Früchte trägt und so den Zyklus abschließt.
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Spezifische Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen: Daemonorops fissa ist hochspezialisiert für ein stabiles, tropisches Klima. Seine primären Anpassungen betreffen das Leben in einem wettbewerbsintensiven Regenwald: seine Kletterfähigkeit (Cirrus), um dem dunklen Unterholz zu entkommen, seine beeindruckenden Stacheln zur Verteidigung gegen Pflanzenfresser und seine Physiologie, die auf konstant hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme eingestellt ist und weder Frost noch anhaltende Dürre verträgt. Es hat keine natürlichen Anpassungen an kaltes oder trockenes Klima.
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
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Samenmorphologie und -diversität: Die Frucht von Daemonorops fissa ist eine Steinfrucht mit charakteristischen, säuberlich angeordneten, gelblichen bis bräunlichen Schuppen, die typisch für die Unterfamilie der Calamoideae sind. Im Inneren der schuppigen Frucht befindet sich eine dünne Schicht Fruchtfleisch, die einen einzelnen, harten, eiförmigen bis kugelförmigen Samen umgibt.
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Detaillierte Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung: Die Samen müssen geerntet werden, wenn die Früchte vollreif sind. Frische ist entscheidend, da Rattansamen bekanntermaßen eine kurze Keimfähigkeit haben. Die Keimfähigkeit lässt sich grob testen, indem man gereinigte Samen in Wasser legt; keimfähige Samen sinken typischerweise, während nicht keimfähige Samen schwimmen können (der sogenannte „Schwimmtest“). Dies ist jedoch nicht narrensicher. Am besten besorgen Sie sich die Samen von einem seriösen Händler und pflanzen sie sofort nach Erhalt ein.
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Behandlungen vor der Keimung (Skarifizierung, Wärmebehandlungen):
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Reinigung: Im ersten Schritt wird das gesamte Fruchtfleisch vollständig entfernt, da es Keimhemmstoffe enthält.
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Einweichen: Weichen Sie die gereinigten Samen 24–48 Stunden in warmem Wasser ein und wechseln Sie das Wasser täglich.
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Skarifizierung: Mechanisches Skarifizieren (leichtes Anschleifen der Samenschale) kann manchmal die Wasseraufnahme unterstützen, ist aber sehr riskant und kann den Embryo schädigen, was zu Fäulnis führen kann. Für Anfänger wird es generell nicht empfohlen.
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Hitze: Der wichtigste Faktor ist eine gleichbleibend hohe Hitze.
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Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken:
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Bereiten Sie ein Keimmedium aus 50/50 Torfmoos und Perlit vor oder verwenden Sie reines Sphagnummoos. Befeuchten Sie das Medium, bis es feucht, aber nicht durchnässt ist.
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Legen Sie die eingeweichten Samen in das Medium und vergraben Sie sie nur leicht.
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Verschließen Sie den Behälter (z. B. einen Plastikbehälter zum Mitnehmen oder einen Druckverschlussbeutel – die „Beutelmethode“), um eine Luftfeuchtigkeit von 100 % zu gewährleisten.
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Stellen Sie den Behälter an einen gleichmäßig warmen Ort. Ein idealer Temperaturbereich ist 28–35 °C (82–95 °F) . Eine Heizmatte mit Thermostat ist sehr zu empfehlen.
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Überprüfen Sie regelmäßig, ob Keime vorhanden sind oder Anzeichen von Schimmel vorhanden sind.
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Keimungsschwierigkeiten: Extrem schwierig. Die Keimung ist bekanntermaßen langsam, unregelmäßig und hat eine niedrige Erfolgsquote. Geduld ist unerlässlich.
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Keimzeit: Dies kann von 2 Monate bis weit über ein Jahr , selbst unter idealen Bedingungen. Samen können über einen langen Zeitraum sporadisch keimen.
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Sämlingspflege und frühe Entwicklungsstadien: Sobald eine Wurzel und ein kleiner Blattstiel erscheinen, sollte der Setzling vorsichtig in einen tiefen Topf mit gut durchlässiger, reichhaltiger Erdmischung umgepflanzt werden. Tiefe Töpfe bieten Platz für die lange Pfahlwurzel. Setzlinge benötigen hohe Luftfeuchtigkeit, warme Temperaturen und schattige oder lichtarme Bedingungen, die den Waldboden nachahmen. Sie reagieren äußerst empfindlich auf Austrocknung.
Fortgeschrittene Keimungstechniken
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Hormonelle Behandlungen: Das Einweichen der Samen in einer Gibberellinsäurelösung (GA3) für 24 Stunden nach dem ersten Einweichen kann manchmal helfen, die Keimruhe zu beenden und eine gleichmäßigere und schnellere Keimung zu fördern. Häufig wird eine Konzentration von 500–1000 ppm verwendet.
4. Anbauanforderungen
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Lichtbedarf: Als Jugendlicher D. fissa benötigt wenig Licht oder tiefen Schatten. Wenn sie reift und zu klettern beginnt, sucht sie helleres, aber dennoch gefiltertes Licht, ähnlich dem des Blätterdachs. Direkte, sengende Sonneneinstrahlung schädigt die Blätter. Für den Indoor-Anbau eignet sich ein Platz in der Nähe eines Nord- oder Ostfensters oder weit entfernt von einem Süd- oder Westfenster.
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Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement: Diese Palme ist rein tropisch.
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Optimale Temperatur: 24–32 °C (75–90 °F). Es sollte keinen Temperaturen unter 15 °C (60 °F) ausgesetzt werden.
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Kältetoleranz: Keine. Es wird durch Frost beschädigt oder getötet.
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Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht verhandelbar. Eine Umgebungsfeuchtigkeit von 70 % oder mehr ist erforderlich. In Innenräumen ist hierfür ein Luftbefeuchter, die Platzierung in einem Badezimmer oder Gewächshaus oder die Gruppierung mit anderen Pflanzen auf einem Kiestablett erforderlich.
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Boden und Ernährung:
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Idealer Boden: Ein nährstoffreicher, lehmiger und gut durchlässiger Boden ist am besten geeignet. Eine gute Mischung besteht aus Torfmoos, Perlit, Kiefernrindenmehl und Kompost. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral (6,0–7,0) sein.
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Ernährung: Düngen Sie während der Wachstumsperiode (Frühling/Sommer) mit einem ausgewogenen, langsam freisetzenden Palmendünger, der Mikronährstoffe enthält. Die Palme schätzt regelmäßiges Düngen, um ihr kräftiges Wachstum zu fördern, sobald sie sich etabliert hat.
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Mikronährstoffmangel: Wie viele Palmen kann sie bei unzureichender Ernährung zu Magnesium-, Kalium- und Manganmangel neigen, was zu gelben oder krausen Blättern führen kann.
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Wassermanagement:
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Bewässerung: Halten Sie den Boden konstant feucht, aber nicht zu nass. Lassen Sie die oberste Schicht zwischen den Wassergaben leicht austrocknen.
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Trockenheitstoleranz: Sehr niedrig. Die Palme verkümmert schnell, wenn sie vollständig austrocknet.
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Wasserqualität: Es reagiert empfindlich auf hartes, alkalisches Wasser. Die Verwendung von Regenwasser, destilliertem Wasser oder Umkehrosmosewasser ist vorteilhaft.
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Drainage: Um Wurzelfäule zu vermeiden, ist eine gute Drainage entscheidend. Der Topf muss über ausreichend Drainagelöcher verfügen.
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5. Krankheiten und Schädlinge
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Häufige Probleme: Die häufigsten Probleme sind auf falsche Kulturbedingungen zurückzuführen, vor allem auf niedrige Luftfeuchtigkeit und falsche Bewässerung.
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Identifizierung von Krankheiten und Schädlingen:
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Schädlinge: In Innenräumen oder Gewächshäusern ist es anfällig für Spinnmilben (insbesondere bei Trockenheit), Schmierläuse , Und Schildläuse . Die Stacheln können das manuelle Entfernen erschweren.
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Krankheiten: Wurzelfäule Die größte Krankheitsgefahr besteht durch Überwässerung oder schlechte Drainage. Pilzflecken auf den Blättern können in stehender, feuchter Luft auftreten.
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Methoden zum Schutz der Umwelt und Chemikalien:
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Umwelt: Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, um Spinnmilben fernzuhalten. Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation, um Pilzbefall vorzubeugen. Gießen Sie ausreichend.
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Chemisch/Organisch: Bei Schädlingen ist die regelmäßige Anwendung von Gartenbauöl, Neemöl oder insektizider Seife die sicherste Methode. Bei starkem Befall können systemische Insektizide erforderlich sein, aber Vorsicht ist geboten.
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6. Palmenanbau im Innenbereich
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Besondere Pflege bei Wohnverhältnissen: Anbau D. fissa drinnen ist eine große Herausforderung. Es erfordert ein Gewächshaus, einen Wintergarten oder einen speziellen warmen, feuchten Raum. Die größte Herausforderung besteht darin, einen starken, hohen Stützstruktur Damit die Pflanze klettern kann, ist ein großes Spalier, ein Drahtsystem oder ein speziell gebauter Zimmerbaum erforderlich. Regelmäßiges Besprühen oder ein Luftbefeuchter sind unerlässlich.
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Umpflanzen und Überwintern: Umtopfen Sie die Palme nur, wenn die Wurzeln stark eingeengt sind, normalerweise alle 2–3 Jahre. Verwenden Sie einen tiefen Topf, um das Wurzelsystem optimal zu nutzen. In gemäßigten Klimazonen muss die Palme in einem beheizten Raum im Haus stehen, der alle Temperatur- und Feuchtigkeitsanforderungen erfüllt. Im Freien kann sie nicht stehen bleiben.
7. Landschafts- und Freilandanbau & 8. Anbaustrategien für kaltes Klima
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Kälteresistenz und Winterhärtezone: Daemonorops fissa hat keine Winterhärte. Es ist nur geeignet für USDA-Winterhärtezone 11+ , wo die Temperaturen das ganze Jahr über zuverlässig über 10 °C (50 °F) bleiben. Es ist eine echte tropische Pflanze.
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Winterschutz & Systeme: In jedem Klima außerhalb der echten Tropen (Zone 10 und darunter) ist ein Winterschutz für ein ausgewachsenes, kletterndes Exemplar praktisch unmöglich. Die einzige praktikable Strategie besteht darin, es als Containerexemplar zu züchten, das für den Winter in ein beheiztes Gewächshaus oder einen Wintergarten gebracht werden kann.
Etablierung und Pflege in Landschaften
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Pflanztechniken für den Erfolg: In einem geeigneten tropischen Klima (Zone 11+), Pflanze D. fissa am Fuße eines großen, robusten Baumes mit rauer Rinde, der ihm langfristig als Wirt und Stütze dienen kann. Er sollte an einem Standort mit gefiltertem Sonnenlicht und Schutz vor starkem Wind gepflanzt werden. Aufgrund seiner stacheligen Beschaffenheit muss er weit entfernt von Wegen, Terrassen und allen Bereichen mit menschlichem Verkehr gepflanzt werden. Verbessern Sie den Boden beim Pflanzen mit reichlich organischer Substanz und halten Sie ihn gut bewässert, damit er sich etablieren kann.
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Langfristige Wartungspläne: Einmal in der Landschaft etabliert, erfordert die Pflanze relativ wenig Pflege, außer dass sie während Trockenperioden gut mit Wasser versorgt wird. Sie wächst aggressiv und klettert selbstständig an ihrem Stützbaum. Ein Rückschnitt ist in der Regel nicht erforderlich oder möglich. Langfristig gilt es vor allem, ihre Ausbreitung einzudämmen und auf ihre mächtigen Stacheln zu achten.
Abschließende kurze Zusammenfassung
Daemonorops fissa ist eine spektakuläre, aber anspruchsvolle, dornige, kletternde Rattanpalme, die in den Regenwäldern Borneos heimisch ist. Sie zeichnet sich durch ihre Ansprüche an streng tropische Bedingungen aus: große Hitze, konstant hohe Luftfeuchtigkeit und gefiltertes Licht. Die Vermehrung aus ihren kurzlebigen Samen ist außerordentlich schwierig und langsam. Obwohl ihre Stängel wirtschaftlich wichtig sind, ist ihre gärtnerische Verwendung auf spezialisierte Sammler mit Gewächshäusern oder Personen beschränkt, die in Klimazonen der USDA-Zone 11+ leben, wo sie einen großen Wirtsbaum zum Klettern benötigt. Aufgrund ihrer aggressiven Stacheln und strengen Umweltanforderungen ist sie keine geeignete Palme für Anfänger, die normale Indoor-Kultur oder gemäßigte Landschaften.