Coccothrinax sp. „Cuba“: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
Teilen
Coccothrinax sp. 'Cuba'
1. Einleitung
-
Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent: Die Gattung Coccothrinax ist in der Karibik heimisch, mit dem Epizentrum der Artenvielfalt in Kuba. Weitere Arten kommen in Florida, den Bahamas, Hispaniola und anderen Inseln sowie in den Küstenregionen Mexikos und Mittelamerikas vor. Diese Palmen sind hervorragend an eine Reihe anspruchsvoller Umgebungen angepasst, darunter windgepeitschte Küstenstreifen, felsige Kalksteinhügel (Mogotes) und nährstoffarme Serpentinensavannen.
-
Taxonomische Klassifizierung und Arten:
-
Wissenschaftliche Klassifikation:
-
Königreich: Plantae
-
Klade: Tracheophyten
-
Klade: Angiospermen
-
Klade: Monokotyledonen
-
Ordnung: Arecales
-
Familie: Arecaceae (Palmengewächse)
-
Unterfamilie: Coryphoideae
-
Tribus: Cryosophileae
-
Gattung: Coccothrinax
-
-
Artbezeichnung: Der Name Coccothrinax sp. 'Cuba' ist ein Garten- oder Handelsname, keine formale botanische Klassifikation. Die Bezeichnung „sp.“ bezeichnet eine nicht näher bezeichnete Art, „Cuba“ bezeichnet deren Herkunft oder eine bestimmte Kulturform. Es handelt sich wahrscheinlich um eine der Dutzenden in Kuba heimischen Arten, wie zum Beispiel die Coccothrinax miraguama , der silberblättrige Coccothrinax macroglossa oder das berühmte faserige Coccothrinax crinita Für die Zwecke dieses Leitfadens werden wir auf die allgemeinen Merkmale der Gattung eingehen, die allgemein anwendbar sind.
-
-
Synonyme: Bestimmte Arten innerhalb der Gattung haben Synonyme, aber es gibt keine formellen Synonyme für die Handelsbezeichnung Coccothrinax sp. 'Cuba' .
-
Gebräuchliche Namen: Palmen dieser Gattung sind weithin als „Strohpalmen“ bekannt, da ihre Blätter früher als Dachdecker verwendet wurden. Für einzelne Arten gibt es spezifische Namen, wie z. B. „Old Man Palm“ für C. crinita oder "Miraguama Palm" für C. miraguama .
-
Expansion in der Welt: Aufgrund ihrer Eleganz, ihrer moderaten Größe und ihrer hohen Toleranz gegenüber Trockenheit, Wind und Salz, Coccothrinax Palmen sind in tropischen und subtropischen Regionen weltweit zu geschätzten Zierpflanzen geworden. Sie sind ein fester Bestandteil botanischer Gärten, privater Sammlungen und Küstenlandschaften in Ländern wie Florida, Kalifornien, Südostasien und dem Mittelmeerraum.
2. Biologie und Physiologie
-
Morphologie:
-
Stamm (Stamm): Typischerweise einzeln, schlank und aufrecht. Ein charakteristisches Merkmal vieler Arten ist die Bedeckung des Stammes mit gewebten, faserigen Blattbasisresten. Diese Faser kann dicht und zottig sein (wie in C. crinita ) oder bilden eine saubere, sackleinenartige Hülle, die sich schließlich ablösen kann und einen glatten, geringelten Stamm freigibt.
-
Blätter: Fächerförmig und an dünnen Blattstielen befestigt. Die Blätter sind oft tief gespalten. Die Blattfarbe variiert von sattem Dunkelgrün bis hin zu einem atemberaubenden Silberweiß auf der Unterseite, wodurch im Wind ein wunderschöner Schimmer entsteht.
-
Blütensysteme (Blütenstand): Der Blütenstand wächst zwischen den Blättern hervor. Er ist typischerweise verzweigt und kürzer oder so lang wie die Blätter. Er trägt kleine, oft unscheinbare, zwittrige Blüten, die meist gelb oder weißlich sind. Daraus entwickeln sich kleine, kugelförmige Früchte.
-
-
Lebenszyklus: Der Lebenszyklus folgt dem typischen Muster einer Palme: Samenkeimung, langsames Keimlingsstadium, verlängerte Jugendphase und schließlich Reife, gekennzeichnet durch die Fähigkeit zu blühen und Früchte zu tragen. Das Wachstum ist bekanntermaßen langsam, manche Arten benötigen Jahrzehnte, um einen nennenswerten Stamm auszubilden.
-
Spezifische Anpassung: Coccothrinax Palmen sind wahre Überlebenskünstler. Sie verfügen über ein tiefes Wurzelsystem zur Wassersuche, sind resistent gegen Salzböden und Salznebel (ideal für Küstenbepflanzungen) und gedeihen auch in nährstoffarmen, alkalischen Kalk- oder Serpentinböden, wo andere Pflanzen Probleme haben. Ihre zähen, ledrigen Blätter sind windresistent.
3. Reproduktion und Vermehrung
-
Samenvermehrung:
-
Samenmorphologie und -diversität: Die Samen sind im Allgemeinen klein, kugelförmig und verfärben sich bei Vollreife dunkelviolett oder schwarz. Sie sind von einer dünnen Schicht fleischigen Fruchtfleisches umhüllt.
-
Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung: Sammeln Sie die Samen direkt aus der Handfläche, wenn sie vollständig durchgefärbt und leicht weich sind. Um die Keimfähigkeit zu testen, entfernen Sie das Fruchtfleisch und legen Sie die Samen ins Wasser. Frische, keimfähige Samen sinken in der Regel ab. Entfernen Sie schwimmende Samen. Das Entfernen des gesamten Fruchtfleisches ist wichtig, da es keimhemmende Chemikalien enthält.
-
Behandlungen vor der Keimung: Eine Skarifizierung (Einschneiden der Samenschale) ist in der Regel nicht erforderlich oder empfehlenswert. Die wichtigste Vorbehandlung besteht darin, die gereinigten Samen 24–48 Stunden in warmem Wasser einzuweichen und das Wasser täglich zu wechseln. Wärmebehandlungen sind nicht üblich, aber gleichmäßige Wärme ist der Schlüssel zur Keimung.
-
Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken:
-
Reinigen Sie die Kerne vollständig vom Fruchtfleisch.
-
Samen 24–48 Stunden einweichen.
-
Bereiten Sie ein steriles, gut durchlässiges Keimmedium vor (z. B. eine 50/50-Mischung aus Torfmoos und Perlit oder grobem Sand).
-
Pflanzen Sie die Samen so, dass sie halb im Medium vergraben sind.
-
Stellen Sie den Topf in einen verschlossenen Plastikbeutel oder einen Anzuchtkasten, um eine hohe Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten.
-
Sorgen Sie für eine konstant hohe Temperatur zwischen 29 und 35 °C. Eine Heizmatte wird dringend empfohlen.
-
-
Keimungsschwierigkeiten: Die Keimung gilt als schwierig, da sie langsam und unregelmäßig verläuft.
-
Keimzeit: Seien Sie geduldig. Die Keimung kann zwischen zwei Monaten und über einem Jahr dauern, sogar innerhalb derselben Samencharge.
-
Pflege und frühe Entwicklung der Sämlinge: Nach der Keimung bildet die Palme zunächst eine lange Pfahlwurzel. Das erste Blatt erscheint später. Bewahren Sie die Sämlinge an einem warmen, hellen Ort mit indirektem Licht auf. Verwenden Sie einen tiefen Topf, um dem Wurzelsystem Platz zu bieten. Achten Sie darauf, nicht zu viel zu gießen; lassen Sie die Erdoberfläche zwischen den Wassergaben austrocknen.
-
-
Fortgeschrittene Keimungstechniken:
-
Hormonelle Behandlungen: Fortgeschrittene Züchter können manchmal durch Einweichen in einer schwachen Gibberellinsäurelösung (GA3) die Keimruhe beenden und eine gleichmäßigere Keimung fördern. Dies ist eine fortgeschrittene Technik und erfordert eine sorgfältige Dosierung, um abnormales Wachstum zu vermeiden.
-
4. Anbauanforderungen
-
Lichtbedarf: Reifen Coccothrinax Palmen gedeihen in voller, direkter Sonne, was die silberne Färbung auf der Blattunterseite verstärkt. Sämlinge und junge Jungpflanzen bevorzugen jedoch helles, indirektes Licht oder Halbschatten, um Verbrennungen zu vermeiden.
-
Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement: Dies sind tropische/subtropische Palmen. Die optimale Wachstumstemperatur liegt bei 21–35 °C. Die meisten Arten sind kältetolerant und vertragen nach dem Anwachsen in der Regel kurze Temperaturschwankungen von -4 bis -2 °C. Sie eignen sich am besten für die USDA-Winterhärtezonen 10a bis 11. Sie mögen Feuchtigkeit, vertragen aber aufgrund ihrer Trockenheitsresistenz auch trockenere Luft.
-
Boden und Ernährung: Die wichtigste Bodenanforderung ist hervorragende Drainage Sie sind in wassergesättigten Böden sehr anfällig für Wurzelfäule. Eine ideale Mischung ist sandig, kiesig und leicht alkalisch (pH 7,0–8,0). Sie sind an nährstoffarme Böden angepasst und benötigen daher wenig Nährstoffe. Verwenden Sie ein- bis zweimal während der Wachstumsperiode einen hochwertigen Langzeitdünger mit Mikronährstoffen (Magnesium, Mangan, Eisen). Vermeiden Sie Überdüngung.
-
Wassermanagement: Coccothrinax sind sehr trockenheitsresistent, sobald sie sich in der Landschaft etabliert haben. Bei Kübelpflanzen gründlich gießen und die oberen 5 bis 8 cm Erde vollständig austrocknen lassen, bevor erneut gegossen wird. Im Winter die Gießhäufigkeit deutlich reduzieren. Überwässerung ist weitaus wahrscheinlicher als Unterwässerung.
5. Krankheiten und Schädlinge
-
Häufige Probleme: Das häufigste Problem ist Wurzelfäule, die durch Überwässerung und schlechte Drainage verursacht wird. Langsames Wachstum ist eine natürliche Eigenschaft und kein Problem. Nährstoffmängel können auftreten, wie z. B. „Kräuselspitzen“ (deformierte neue Blätter) aufgrund von Manganmangel in alkalischen Böden.
-
Identifizierung von Krankheiten und Schädlingen: Achten Sie auf häufige Schädlinge im Innenbereich wie Spinnmilben (feine Gespinste auf Blättern) und Schildläuse (kleine, braune Beulen auf Blättern und Stängeln).
-
Umwelt- und Chemikalienschutz: Die beste Verteidigung ist eine gesunde Pflanze. Sorgen Sie für ausreichend Licht, Wasser und Luftzirkulation. Behandeln Sie Schädlinge mit Gartenbauöl oder Insektizidseife. Bei Nährstoffmangel verwenden Sie einen Palmendünger mit Mikronährstoffen.
6. Palmenanbau im Innenbereich
-
Besondere Pflege bei Wohnverhältnissen: Sorgen Sie für einen möglichst hellen Standort, z. B. an einem Südfenster. Verwenden Sie einen tiefen Topf, damit die Pfahlwurzel Platz hat. Drehen Sie die Pflanze regelmäßig, um ein gleichmäßiges Wachstum zu gewährleisten. Gießen Sie sparsam, insbesondere im Winter.
-
Umpflanzen und Überwintern: Diese Palmen reagieren empfindlich auf Wurzelstörungen. Umtopfen Sie die Pflanze daher nur, wenn es unbedingt nötig ist (z. B. wenn die Wurzeln stark eingeengt sind), typischerweise alle 3–5 Jahre. Wählen Sie beim Umtopfen einen etwas größeren Topf und verwenden Sie eine schnell durchlässige Erdmischung. Zum Überwintern reduzieren Sie einfach das Gießen und stellen Sie sicher, dass die Pflanze vor Frost geschützt ist.
7. Landschafts- und Freilandanbau & 8. Anbaustrategien für kaltes Klima
-
Kälteresistenz: Die Winterhärte variiert je nach Art, aber die meisten sind in der USDA-Zone 10a und wärmer zuverlässig. Einige, wie C. miraguama , kann mit Schutz in Zone 9b überleben, wird aber bei starkem Frost wahrscheinlich Blattschäden erleiden.
-
Winterschutz: In Randzonen (9b) pflanzen Sie die Pflanze in einem geschützten Mikroklima, beispielsweise an der Südseite eines Gebäudes oder in der Nähe eines Gewässers. Bei Kälteeinbrüchen wickeln Sie den Stamm mit Decken oder Sackleinen ein und legen eine dicke Schicht Mulch über den Wurzelbereich. Bei Frost können Frostschutztücher verwendet werden, um die gesamte Baumkrone abzudecken.
-
Winterhärtezone: Allgemeine Empfehlung: Zone 10a-11.
-
Einrichtung und Pflege in Landschaften:
-
Pflanztechniken für den Erfolg: Wählen Sie einen vollsonnigen Standort mit guter Drainage. Bei schwerem Lehmboden verbessern Sie die Drainage durch Auflockerung einer großen Fläche mit grobem Sand und organischem Material. Pflanzen Sie die Palme etwas höher, sodass die Spitze des Wurzelballens knapp über dem umgebenden Bodenniveau liegt, um sicherzustellen, dass das Wasser vom Stamm abfließt.
-
Langfristige Wartungspläne: Einmal eingerichtet, Coccothrinax sind außergewöhnlich pflegeleicht. In den meisten subtropischen Klimazonen benötigen sie wenig bis gar keine zusätzliche Bewässerung. Bei Bedarf einmal jährlich im Frühjahr leicht düngen. Ein Rückschnitt ist nur notwendig, um vollständig abgestorbene Blätter zu entfernen. Entfernen Sie keine teilweise grünen Blätter, da die Palme aus diesen noch Nährstoffe zieht.
-
Abschließende kurze Zusammenfassung
Coccothrinax sp. 'Cuba' bezeichnet eine Gruppe langsam wachsender, eleganter Fächerpalmen aus Kuba, die für ihre schlanken Stämme und oft silbrigen Blätter geschätzt werden. Der Erfolg der Kultivierung hängt von drei Schlüsselbedingungen ab: volle Sonne (für ausgewachsene Pflanzen), außergewöhnlich gut durchlässiger Boden und minimale Bewässerung Sie sind sehr trockenheitsresistent, aber extrem anfällig für tödliche Wurzelfäule durch Überwässerung. Die Keimung ist ein langsamer und schwieriger Prozess, der viel Wärme und Geduld erfordert. Diese Palmen eignen sich ideal für pflegeleichte tropische, küstennahe oder Kübelgärten und bieten Züchtern, die bereit sind, sich mit ihrem langsamen Tempo abzufinden, eine edle und langlebige Erscheinung.