Coccothrinax muricata: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
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Coccothrinax muricata
1. Einleitung
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Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent:
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Coccothrinax muricata ist eine Palmenart, die auf der karibischen Insel Kuba (Nordamerika) heimisch ist. Ihr natürlicher Lebensraum sind vor allem Küstendickichte und Serpentinenwälder, insbesondere in den Provinzen Camagüey und Holguín. Sie gedeiht in offenen, sonnendurchfluteten Gebieten mit kargen, oft steinigen und alkalischen Böden und zeigt eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber Dürre und rauen Bedingungen.
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Taxonomische Klassifizierung und Arten dieser Palmen, wissenschaftliche Klassifizierung:
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Königreich: Plantae
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Klade: Tracheophyten
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Klade: Angiospermen
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Klade: Monokotyledonen
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Klade: Commeliniden
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Ordnung: Arecales
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Familie: Arecaceae
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Gattung: Coccothrinax
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Spezies: C. muricata
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Synonyme:
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Das bekannteste Synonym für diese Art ist Coccothrinax yuraguana var. Muricata . In einigen älteren Literaturstellen kann es zu Verwechslungen mit verwandten Arten kommen, aber C. muricata ist der derzeit akzeptierte wissenschaftliche Name.
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Gebräuchliche Namen:
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In Kuba ist es unter lokalen Namen bekannt wie Scharfsinn Und Yuraguano de Costa . Im internationalen Palmenhandel wird es oft einfach mit seinem wissenschaftlichen Namen bezeichnet, Coccothrinax muricata .
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Verbreitung dieser Palme in der Welt:
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Coccothrinax muricata ist keine kommerziell weit verbreitete Palme. Ihre Verbreitung wird vor allem von Palmenliebhabern, Sammlern und botanischen Gärten vorangetrieben. Sie wird in tropischen und subtropischen Regionen weltweit kultiviert, von Florida und Kalifornien in den USA bis Südostasien und Australien, und wird für ihre elegante Form, die silbrigen Blattunterseiten und ihre Robustheit geschätzt.
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2. Biologie und Physiologie
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Morphologie:
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Stamm (Stamm): Die Palme ist solitär (einstämmig) und relativ schlank. Sie wächst langsam auf eine Höhe von 3-10 Metern. Der Stamm ist ein charakteristisches Merkmal, dicht bedeckt mit einer dicken, faserigen und etwas stacheligen Hülle, die aus den hartnäckigen Blattbasen geflochten ist. Das Artepitheton Muricata bedeutet „stachelig“ oder „rau“ und bezieht sich auf diese Textur.
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Blätter: Die Blätter sind handförmig (fächerförmig), starr, ledrig und tief in zahlreiche Segmente unterteilt. Die Oberseite der Blätter ist leuchtend grün, die Unterseite hingegen kontrastiert durch eine dichte Schuppenschicht (Indumentum) mit einem atemberaubenden Silberweiß. Dies ist eine Anpassung, um intensives Sonnenlicht zu reflektieren und den Wasserverlust zu reduzieren.
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Blumensysteme: Der Blütenstand ist verzweigt und steht zwischen den Blättern, ohne weit über diese hinauszuragen. Er trägt kleine, zwittrige, weißlich-gelbliche Blüten. Nach der Bestäubung entwickeln sich daraus kleine, kugelige Früchte.
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Lebenszyklus von Palmen:
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Der Lebenszyklus beginnt mit einem Samen, der einen langsamen und oft unregelmäßigen Keimprozess durchläuft. Das Keimlingsstadium ist durch langsames Wachstum gekennzeichnet. Anschließend tritt er in die Jugendphase ein und entwickelt allmählich seinen charakteristischen Stamm und seine Fächerblätter. Nach vielen Jahren ist die Reife erreicht. Dann beginnt er zu blühen und Früchte zu tragen, und der Zyklus setzt sich fort. Diese Art ist für ihre Langlebigkeit bekannt.
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Spezifische Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen:
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Coccothrinax muricata ist hervorragend an heißes, sonniges und trockenes Klima angepasst. Die silbrigen Blattunterseiten reflektieren die Sonnenstrahlung, die wachsartige Blattkutikel verhindert Wasserverlust und das tiefe Wurzelsystem sucht in porösen, steinigen Böden nach Feuchtigkeit. Die Pflanze ist sehr resistent gegen Salznebel und eignet sich daher ideal für Küstenbepflanzungen. Am anfälligsten ist sie jedoch gegenüber Kälte und Nässe.
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3. Reproduktion und Vermehrung
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Samenvermehrung:
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Samenmorphologie und -diversität: Die Samen sind klein, kugelförmig und haben einen Durchmesser von etwa 5–7 mm. Wenn die Frucht reif ist, verfärbt sie sich von grün zu dunkelviolett-schwarz. Der Samen im Inneren ist hart und schwarz.
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Detaillierte Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung: Sammeln Sie die Früchte nur, wenn sie vollreif (dunkelviolett/schwarz) sind. Das Fruchtfleisch enthält Keimhemmstoffe und muss sofort durch Zerdrücken der Frucht in Wasser und gründliches Reinigen der Kerne entfernt werden. Die Keimfähigkeit lässt sich grob mit einem Schwimmtest prüfen; keimfähige Samen sinken in der Regel nach dem Entfernen des Fruchtfleisches im Wasser.
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Behandlungen vor der Keimung: Die wichtigste Vorbehandlung ist ein 24- bis 48-stündiges Einweichen in warmem, sauberem Wasser, um den Samenembryo zu rehydrieren. Eine Skarifizierung (Einschneiden der Samenschale) ist im Allgemeinen nicht notwendig oder empfehlenswert.
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Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken:
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Verwenden Sie ein steriles, gut entwässerndes Keimmedium (z. B. eine 50/50-Mischung aus Torfmoos und Perlit oder reines Vermiculit).
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Pflanzen Sie die Samen etwa 1 cm tief in einen Gemeinschaftstopf oder verwenden Sie die „Beutelmethode“ mit feuchtem Torfmoos.
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Entscheidend ist, dass für eine gleichmäßige Unterhitze gesorgt wird. Der optimale Temperaturbereich liegt sehr hoch und liegt zwischen 29 und 35 °C. Eine Heizmatte ist für den Erfolg unerlässlich.
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Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Der Topf sollte mit Plastik oder einem Deckel abgedeckt werden, um die Feuchtigkeit zu speichern.
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Keimungsschwierigkeiten: Hoch. Diese Art keimt bekanntermaßen langsam und unregelmäßig. Geduld ist das A und O.
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Keimzeit: Die Keimung kann zwischen drei Monaten und über einem Jahr dauern, wobei die Samen in diesem Zeitraum sporadisch sprießen.
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Sämlingspflege und frühe Entwicklungsstadien: Sobald ein Sämling sein erstes riemenförmiges Blatt gebildet hat, kann er vorsichtig in einen tiefen, schmalen Topf umgepflanzt werden. Verwenden Sie eine sehr gut durchlässige Erdmischung. Halten Sie den Sämling warm, feucht und in hellem, indirektem Licht und gewöhnen Sie ihn mit zunehmender Reife allmählich an mehr Sonne. Das Wachstum ist in den ersten Jahren sehr langsam.
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Fortgeschrittene Keimungstechniken:
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Hormonelle Behandlungen: Einige Züchter experimentieren mit dem Einweichen von Samen in einer schwachen Gibberellinsäurelösung (GA3), um die Keimrate zu beschleunigen und zu vereinheitlichen. Dies ist jedoch eine fortgeschrittene Technik, und die Ergebnisse können variieren. Der zuverlässigste Faktor bleibt konstant hohe Hitze.
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4. Anbauanforderungen
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Lichtbedarf:
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Diese Palme benötigt volle Sonne, um zu gedeihen und ihre charakteristische kompakte und robuste Form zu entwickeln. Junge Sämlinge und Jungpflanzen können von Halbschatten profitieren, um Verbrennungen zu vermeiden. Ausgewachsene Exemplare sollten jedoch an einem möglichst hellen Standort stehen.
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Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement:
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Optimale Temperatur: Sie gedeiht unter heißen Bedingungen, mit idealen Tagestemperaturen über 27 °C (80 °F).
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Kältetoleranz: Die Palme ist nicht sehr winterhart. Etablierte Palmen können sehr kurze Temperaturabfälle bis -2 °C (28 °F) überstehen, erleiden dabei aber erhebliche Blattschäden. Sie eignet sich am besten für die USDA-Winterhärtezone 10a und höher.
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Luftfeuchtigkeit: Obwohl sie Feuchtigkeit schätzt, ist sie aufgrund ihrer Trockenheitsresistenz auch an trockenere Luft anpassbar, solange sie an der Wurzel gut bewässert wird.
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Boden und Ernährung:
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Ideale Bodenzusammensetzung: Dies ist der wichtigste Faktor für den Erfolg. Der Boden muss außergewöhnlich gut entwässern. Eine sandige, kiesige Mischung ist ideal. Es ist in alkalischen (hohen pH-Wert) Kalkstein- und Serpentinböden heimisch und gedeiht daher am besten unter neutralen bis alkalischen Bedingungen. Saure Böden können mit Dolomitkalk ergänzt werden.
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Nährstoffbedarf: Da die Palme langsam wächst und nährstoffarme Böden bevorzugt, ist sie kein großer Fresser. Verwenden Sie ein- bis zweimal während der Wachstumsperiode einen ausgewogenen, langsam freisetzenden Palmendünger, der Mikronährstoffe (insbesondere Magnesium und Mangan) enthält.
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Mikronährstoffmangel: Gelbe oder gekräuselte neue Blätter können auf einen Mangan- oder Bormangel hinweisen, der in alkalischen Böden häufig vorkommt.
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Wassermanagement:
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Bewässerungshäufigkeit: Gießen Sie gründlich, aber selten, und lassen Sie die obersten Zentimeter Erde zwischen den Wassergaben vollständig austrocknen. Nach dem Anwachsen ist die Pflanze sehr trockenheitsresistent, wächst aber im Sommer mit gelegentlicher, gründlicher Bewässerung besser.
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Wasserqualität: Sie verträgt unterschiedliche Wasserqualitäten, bevorzugt aber wie die meisten Palmen Wasser mit geringem Salzgehalt.
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Drainage: Eine ausgezeichnete Drainage ist unerlässlich. In wassergesättigten oder schweren Lehmböden kommt es schnell zu Wurzelfäule.
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5. Krankheiten und Schädlinge
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Häufige Probleme: Das häufigste Problem ist Wurzelfäule aufgrund mangelnder Drainage oder Überwässerung.
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Identifizierung von Krankheiten und Schädlingen: Sie ist relativ resistent gegen Schädlinge. Unter Stress oder schlechten Bedingungen (insbesondere in Innenräumen) kann sie jedoch anfällig für Schildläuse, Schmierläuse und Spinnmilben werden. Bei zu feuchten, stagnierenden Bedingungen können Pilzflecken auf den Blättern auftreten.
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Umwelt- und Chemikalienschutz: Die beste Verteidigung ist eine gesunde Pflanze unter den richtigen Kulturbedingungen. Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation. Schädlinge können mit Gartenbauöl oder insektizider Seife bekämpft werden. Fungizide sind selten erforderlich, wenn Drainage und Luftzirkulation ausreichend sind.
6. Palmenanbau im Innenbereich
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Besondere Pflege bei Wohnverhältnissen: Anbau C. muricata Die Innenanzucht ist aufgrund des hohen Lichtbedarfs eine Herausforderung. Sie sollte möglichst sonnig stehen, beispielsweise an einem Südfenster. Verwenden Sie eine körnige, alkalische Erdmischung und einen tiefen Topf.
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Umpflanzen und Überwintern: Umtopfen Sie die Pflanze nur, wenn es unbedingt notwendig ist (z. B. wenn die Wurzeln vollständig eingeengt sind), da sie Wurzelstörungen nicht mag. Gießen Sie die Pflanze im Winter weniger häufig und stellen Sie sicher, dass sie vor kalter Zugluft geschützt ist. Düngen Sie im Winter nicht.
7. Landschafts- und Freilandanbau
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Einrichtung und Pflege in Landschaften:
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Pflanztechniken für den Erfolg: Wählen Sie einen vollsonnigen Standort mit guter Drainage. Bei schwerem Boden können Sie ihn mit Sand und Kies aufbessern oder die Palme auf einen erhöhten Hügel oder Wall pflanzen, um sicherzustellen, dass das Wasser von der Krone abfließt.
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Langfristige Wartungspläne: Diese Palme ist pflegeleicht. Nach dem Anwachsen benötigt sie nur minimale Pflege, abgesehen von gelegentlichem Gießen bei längerer Dürre und einer jährlichen Düngung. Der Rückschnitt sollte sich auf das Entfernen vollständig abgestorbener Blätter beschränken.
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8. Anbaustrategien für kaltes Klima
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Kälteresistenz: Begrenzt. Es handelt sich um eine tropische Palme, die keine Frosttemperaturen verträgt.
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Winterschutz: In Randzonen (z. B. 9b) ist ein erheblicher Schutz erforderlich. Dazu gehört das starke Mulchen des Wurzelbereichs, das Umwickeln des Stammes mit Decken oder Sackleinen und das Abdecken der gesamten Pflanze mit einem Frostschutzvlies bei vorhergesagtem Frost. Das Pflanzen in einem Mikroklima, beispielsweise an einer Südwand, kann hilfreich sein.
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Winterhärtezone: Zuverlässig winterhart in den USDA-Zonen 10a–11. In Zone 9b ist sie gefährdet und muss geschützt werden.
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Winterschutzsysteme: Für engagierte Züchter in kälteren Zonen ist der Anbau in Behältern die beste Strategie, da die Palme im Winter in ein Gewächshaus oder eine Garage gebracht werden kann.
Abschließende kurze Zusammenfassung
Coccothrinax muricata , eine auf Kuba heimische Fächerpalme mit dem Namen Acumencillo, ist eine langsam wachsende, solitäre Fächerpalme, die von Sammlern wegen ihrer eleganten Form und der auffälligen Blätter mit der silbernen Rückseite sehr geschätzt wird. Ihr Anbauerfolg hängt von drei Schlüsselprinzipien ab: ausreichend Sonne, ein außergewöhnlich schnell durchlässiger und vorzugsweise alkalischer Boden und Schutz vor Frost. Sie ist äußerst trockenheitsresistent, aber nicht winterhart und eignet sich am besten für die USDA-Zone 10a und höher. Die Vermehrung aus Samen ist eine Herausforderung, die hohe, konstante Wärme und viel Geduld erfordert, was die Robustheit und Widerstandsfähigkeit dieser wunderschönen karibischen Palme widerspiegelt.