Coccothrinax borhidiana: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.
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Coccothrinax borhidiana
Diese Struktur bietet eine umfassende Studie über/für Coccothrinax borhidiana, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrenere Züchter und Liebhaber nützlich sein wird.
1. Einleitung
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Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent: Coccothrinax borhidiana ist in einer sehr kleinen, spezifischen Region an der Nordküste der Provinz Matanzas in Kuba, Nordamerika, heimisch. Sie ist in diesem Gebiet endemisch, das heißt, sie kommt nirgendwo sonst auf der Welt vor. Ihr Lebensraum sind küstennahe Serpentinböden und „diente de perro“-Kalksteinfelsen (Hundezahn), wo sie voller Sonne, großer Hitze, Salzwasser und Dürre ausgesetzt ist. Aufgrund ihres extrem begrenzten Verbreitungsgebiets und der Zerstörung ihres Lebensraums gilt sie als vom Aussterben bedroht.
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Taxonomische Klassifizierung und Arten dieser Palmen, wissenschaftliche Klassifizierung:
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Königreich: Plantae
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Stamm: Tracheophyta
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Klasse: Liliopsida
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Ordnung: Arecales
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Familie: Arecaceae (Palmengewächse)
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Gattung: Coccothrinax
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Spezies: C. borhidiana
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Synonyme: Diese Art ist klar definiert und hat keine allgemein anerkannten wissenschaftlichen Synonyme.
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Allgemeine Namen: Old Man Palm, Borhidis Guano Palme. Der Name "Old Man Palm" wird manchmal für andere Palmen verwendet, aber er wird häufig angewendet auf C. borhidiana aufgrund des faserigen, bartartigen Materials an seinem Stamm.
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Verbreitung dieser Palme in der Welt: Aufgrund ihrer Seltenheit, ihres langsamen Wachstums und ihres Status als stark gefährdete Art erfolgt ihre Verbreitung nicht durch großflächige kommerzielle Landschaftsgestaltung. Stattdessen wird ihre Verbreitung sorgfältig durch botanische Gärten und engagierte Palmensammler und -liebhaber auf der ganzen Welt gesteuert, die sie zum Schutz der Art und wegen ihres immensen Zierwerts kultivieren.
2. Biologie und Physiologie
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Morphologie (Stamm, Blätter, Blütensysteme):
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Stamm (Stamm): Es handelt sich um eine Solitärpalme (bildet keine Horste) mit einem sehr schlanken, einzelnen Stamm, der schließlich eine Höhe von 3–5 Metern erreichen kann. Der Stamm ist dicht mit einer dicken, gewebten Matte aus hellbraunen oder gräulichen Fasern bedeckt, was ihm ein rustikales Aussehen verleiht.
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Blätter: Die Blätter sind das spektakulärste Merkmal. Sie sind handförmig (fächerförmig), außergewöhnlich steif und ledrig. Sie sind fast perfekt kreisrund (orbikulär), haben einen Durchmesser von etwa 50–60 cm und sind tief in starre Segmente gespalten. Die Oberseite ist dunkel, glänzend grün, während die Unterseite mit einem auffälligen silbrig-weißen oder blaugrünen Filz (einer Schicht feiner Härchen) bedeckt ist, was einen brillanten Kontrast erzeugt. Die Blattstiele sind glatt und unbewehrt (keine Stacheln).
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Blumensysteme: Der Blütenstiel ist verzweigt und wächst zwischen den Blattbasen hervor, typischerweise kürzer als die Blätter. Er trägt kleine, zwittrige, gelbliche Blüten. Die Frucht ist eine kleine, kugelförmige Steinfrucht, die im reifen Zustand purpurschwarz wird.
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Lebenszyklus von Palmen: Coccothrinax borhidiana hat einen extrem langsamen Lebenszyklus. Von der Samenkeimung bis zum kleinen, stammbildenden Exemplar kann es ein Jahrzehnt oder länger dauern. Seine Wachstumsrate ist eine der langsamsten der Gattung. Unter idealen Bedingungen kann er eine sehr lange Lebensdauer von über 50 Jahren erreichen.
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Spezifische Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen: Seine Biologie spiegelt seinen rauen natürlichen Lebensraum wider. Die steifen, wachsartigen Blätter mit der silbrigen Unterseite reflektieren intensives Sonnenlicht und reduzieren den Wasserverlust (Transpiration). Sein tiefes Wurzelsystem ist an die Wassersuche in porösem Kalkstein angepasst, und seine Toleranz gegenüber Böden mit hohem pH-Wert ist eine wichtige Anpassung. Sobald er sich etabliert hat, ist er auch sehr tolerant gegenüber Salznebel und Trockenheit.
3. Reproduktion und Vermehrung
Samenvermehrung
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Samenmorphologie und -diversität: Die Frucht enthält einen einzelnen, kleinen, kugelförmigen Samen. Für die Keimfähigkeit ist Frische von größter Bedeutung.
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Detaillierte Samensammlung und Keimfähigkeitsprüfung: Die Samen müssen aus vollreifen (dunkelviolett/schwarz) Früchten gewonnen werden. Das Fruchtfleisch sollte sofort entfernt werden, um Gärung und Pilzbefall zu verhindern, da dies den Embryo abtötet. Um die Keimfähigkeit zu testen, können saubere Samen in Wasser gelegt werden. Keimfähige Samen sinken typischerweise, während nicht keimfähige Samen schwimmen (Schwimmtest).
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Behandlungen vor der Keimung (Skarifizierung, Wärmebehandlungen): Eine Skarifizierung ist nicht notwendig. Die wichtigste Vorbehandlung besteht darin, das Fruchtfleisch gründlich zu entfernen und die sauberen Samen 24–48 Stunden in Wasser einzuweichen. Das Wasser wird täglich gewechselt. Fortgeschrittene Züchter verwenden manchmal ein Fungizidbad. Konstante hohe Hitze ist die wirksamste Behandlung.
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Schrittweise Keimtechniken mit Feuchtigkeits- und Temperaturkontrolle:
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Verwenden Sie ein steriles, gut entwässerndes Medium wie eine 50/50-Mischung aus Perlit und Torfmoos oder Sphagnummoos.
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Geben Sie das Medium in einen Topf oder einen Druckverschlussbeutel („Beutelmethode“). Befeuchten Sie es, sodass es feucht, aber nicht nass ist.
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Säen Sie die Samen etwa 1 cm tief.
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Halten Sie konstant hohe Temperaturen zwischen 29 und 35 °C (85–95 °F) aufrecht. Bodenwärme durch eine Keimmatte ist sehr empfehlenswert und oft unerlässlich.
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Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, indem Sie den Topf abdecken oder den Beutel verschließen.
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Keimung schwierig: Die Keimung ist bekanntermaßen langsam, unregelmäßig und schwierig. Geduld ist die wichtigste Voraussetzung.
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Keimzeit: Die Keimung kann zwischen zwei Monaten und über einem Jahr dauern, wobei einige Samen in diesem Zeitraum sporadisch keimen.
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Sämlingspflege und frühe Entwicklungsstadien: Nachdem der Samen seine erste Wurzel gebildet hat (Fernkeimung), pflanzen Sie ihn vorsichtig in einen tiefen, schmalen Topf mit besonders gut durchlässiger Erdmischung. Achten Sie darauf, die empfindliche Verbindung zwischen Samen und Keimling nicht zu beschädigen. Halten Sie die Keimlinge warm, in hellem, indirektem Licht und lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben austrocknen. Das Wachstum ist extrem langsam.
Fortgeschrittene Keimungstechniken
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Hormonelle Behandlungen zur Keimungsförderung: Manche Züchter experimentieren mit dem Einweichen von Samen in einer Gibberellinsäurelösung (GA3), um die Keimruhe zu unterbrechen und eine gleichmäßigere Keimung zu fördern. Diese Technik ist jedoch fortgeschritten und sollte mit Vorsicht angewendet werden, da falsche Konzentrationen schädlich sein können.
4. Anbauanforderungen
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Lichtbedarf: Sobald sie sich etabliert hat, gedeiht sie in voller, direkter Sonne. Volle Sonneneinstrahlung verstärkt die silberne Färbung der Blattunterseiten. Sämlinge und sehr junge Pflanzen bevorzugen Schutz vor greller, direkter Nachmittagssonne und gedeihen am besten in hellem, indirektem Licht oder im Halbschatten.
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Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement: Diese tropische Palme liebt Wärme. Optimales Wachstum wird bei konstant warmen bis heißen Temperaturen erreicht. Sie ist mäßig winterhart und verträgt im ausgewachsenen Zustand kurze Temperaturen bis etwa -3 °C, erleidet aber wahrscheinlich Blattschäden. Sie eignet sich am besten für die USDA-Winterhärtezone 10a und höher. Sie verträgt einen großen Feuchtigkeitsbereich, gedeiht aber am besten bei mittlerer bis hoher Luftfeuchtigkeit.
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Boden und Ernährung: Dies ist der wichtigste Faktor für den Erfolg. Der Boden muss außergewöhnlich gut durchlässig. Sie gedeiht in alkalischen (hohen pH-Wert) Böden. Zum Eintopfen mischen Sie eine handelsübliche Kakteen-Palmen-Mischung mit mindestens 50 % Splitt, z. B. grobem Sand, Perlite, Bimsstein oder Granitsplitt. Die Zugabe von Kalkstein oder Austernschalen ist sehr hilfreich, um den pH-Wert zu erhöhen. Die Pflanze braucht wenig Nahrung; verwenden Sie ein- bis zweimal während der Wachstumsperiode einen ausgewogenen, langsam freisetzenden Palmendünger mit Mikronährstoffen (Magnesium, Mangan).
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Wassermanagement: Sobald die Pflanze etabliert ist, ist sie extrem trockenheitsresistent. Überwässerung ist die häufigste Ursache für Misserfolge. Gießen Sie gründlich und lassen Sie die Erde anschließend fast vollständig austrocknen, bevor Sie erneut gießen. In Töpfen bedeutet dies im Sommer etwa alle 1-2 Wochen und im Winter deutlich selteneres Gießen. Eine perfekte Drainage ist unerlässlich.
5. Krankheiten und Schädlinge
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Häufige Probleme beim Anbau: Das Hauptproblem ist Wurzelfäule, die durch schlechte Drainage und Überwässerung verursacht wird. Nährstoffmangel (vergilbende oder krause Blätter) kann in schlechtem Boden auftreten. Langsames Wachstum ist normal und sollte nicht als Problem angesehen werden.
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Identifizierung von Krankheiten und Schädlingen: Schädlinge sind selten, können aber Schildläuse, Schmierläuse und Spinnmilben umfassen, insbesondere beim Anbau in Innenräumen oder unter Stressbedingungen. Pilzflecken auf den Blättern können bei übermäßiger Feuchtigkeit und Staunässe auftreten.
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Umwelt- und Chemikalienschutzmaßnahmen: Der beste Schutz ist eine gesunde Pflanze unter den richtigen Bedingungen (Sonne, Drainage, Belüftung). Gegen Schädlinge verwenden Sie Gartenbauöl oder Insektizidseife. Bei hartnäckigem Befall kann ein systemisches Insektizid erforderlich sein. Eine gute Luftzirkulation beugt Pilzbefall vor.
6. Palmenanbau im Innenbereich
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Besondere Pflege bei den Wohnverhältnissen: Sorgen Sie für ein möglichst sonniges Fenster (z. B. nach Süden ausgerichtet). Verwenden Sie eine körnige, schnell abfließende Blumenerde wie oben beschrieben. Achten Sie besonders im Winter darauf, nicht zu viel zu gießen.
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Umpflanzen und Überwintern: Topfen Sie die Pflanze nur um, wenn es unbedingt nötig ist (z. B. wenn der Topf Risse bekommt), da sie Wurzelstörungen nicht mag. Setzen Sie sie immer in einen nur geringfügig größeren Topf. Wählen Sie einen tiefen Topf, um dem Wurzelsystem gerecht zu werden. Im Winter sollten Sie die Gießhäufigkeit deutlich reduzieren und nicht düngen.
7. Landschafts- und Freilandanbau
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Einrichtung und Pflege in Landschaften:
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Pflanztechniken für den Erfolg: Wählen Sie den sonnigsten und durchlässigsten Platz im Garten. Bei schwerem Boden pflanzen Sie die Palme auf einen erhöhten Hügel oder in ein spezielles Hochbeet mit verbesserter, kiesiger Erde. Gewöhnen Sie die Palme über mehrere Wochen hinweg langsam an die volle Sonne, um Blattbrand zu vermeiden.
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Langfristige Wartungspläne: Diese Palme ist sehr pflegeleicht. Einmal etabliert, benötigt sie kaum mehr als gelegentliches, kräftiges Gießen während längerer Dürreperioden. Schneiden Sie nur vollständig abgestorbene Blätter ab; entfernen Sie keine teilweise grünen, da die Palme aus diesen noch Nährstoffe zieht. Eine leichte Gabe von Langzeitdünger im Frühjahr ist ausreichend.
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8. Anbaustrategien für kaltes Klima
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Kälteresistenz: Geeignet für den langfristigen Freilandanbau in den USDA-Zonen 10a und wärmer. In Zone 9b ist sie grenzwertig und benötigt einen geschützten Standort und Winterschutz bei Frost.
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Winterschutz: Pflanzen Sie in einem Mikroklima, z. B. an einer Südwand, die Wärme absorbiert. Bei Frost unter -3 °C (26 °F) ist ein Schutz erforderlich.
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Winterhärtezone: Beste: 10a-11. Marginal: 9b.
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Winterschutzsysteme und -materialien: In Randzonen den Stamm mit atmungsaktivem Material umwickeln und die gesamte Pflanze in kalten Nächten mit einem Frostschutzvlies oder einer Decke abdecken. Eine Lichterkette mit großen Glühbirnen (C7/C9) kann unter dem Frostschutzvlies um Stamm und Krone gewickelt werden, um ein wenig Wärme zu spenden. Entfernen Sie die Abdeckungen morgens.
Abschließende kurze Zusammenfassung
Coccothrinax borhidiana , die Old Man Palm, ist eine vom Aussterben bedrohte Art aus einer kleinen Küstenregion Kubas. Sammler schätzen sie wegen ihrer außergewöhnlich steifen, runden Fächerblätter, die auf der Oberseite glänzend grün und auf der Unterseite strahlend silberweiß sind. Aufgrund ihres extrem langsamen Wachstums erfordert ihre Kultivierung Geduld. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in maximaler Sonneneinstrahlung, außergewöhnlich schnell entwässerndem und alkalischem Boden, der ihren natürlichen Kalksteinlebensraum nachahmt, und großer Hitze. Sie ist sehr trockenheitsresistent, aber sehr anfällig für Wurzelfäule durch Überwässerung. Obwohl sie mäßig winterhart ist, eignet sie sich am besten für warmes, frostfreies Klima (Zone 10a+), was sie zu einem anspruchsvollen, aber ungemein lohnenden Exemplar für jeden engagierten Palmenliebhaber macht.