Ceroxylon pityrophyllum

Ceroxylon pityrophyllum: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.

Ceroxylon pityrophyllum

1. Einleitung

Lebensraum und Verbreitung, Heimatkontinent

  • Heimisch in den hochgelegenen Nebelwäldern Kolumbiens und Venezuelas
  • In Höhenlagen zwischen 2.000 und 3.000 Metern in den Anden zu finden
  • Wächst hauptsächlich in feuchten Bergwäldern mit häufiger Wolkendecke

Taxonomische Klassifizierung und Art dieser Palme, wissenschaftliche Klassifizierung

  • Königreich: Plantae
  • Klade: Tracheophyten
  • Klade: Angiospermen
  • Klade: Monokotyledonen
  • Klade: Commeliniden
  • Ordnung: Arecales
  • Familie: Arecaceae
  • Unterfamilie: Ceroxyloideae
  • Gattung: Ceroxylon
  • Art: C. pityrophyllum

Synonyme

  • Ceroxylon pityrophyllum Martius
  • Klopstockia pityrophylla (Mart.) Drude
  • Ceroxylon schultzei Burret

Gebräuchliche Namen

  • Palma de cera menor (Spanisch)
  • Kleine Wachspalme
  • Kleine Wachspalme
  • Pityranthus-Palme

Verbreitung dieser Palme in der Welt

  • Begrenzter Anbau außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets aufgrund spezifischer Klimaanforderungen
  • Wird hauptsächlich in botanischen Gärten und Spezialsammlungen angebaut
  • Erfolgreicher Anbau in hochgelegenen Gebieten von Hawaii und Teilen Kaliforniens
  • Das Interesse an der Erhaltung europäischer Palmensammlungen nimmt zu

2. Biologie und Physiologie

Morphologie (Stamm, Blätter, Blütensysteme)

  • Stamm: Solitär, schlanker Stamm bis 15-25 Meter hoch, 20-30 cm Durchmesser
  • Mit weißlicher Wachsschicht überzogen
  • Stammreste mit alten Blattnarben umringt
  • Blätter: Gefiedert, gewölbt, 3-4 Meter lang
  • Oberseite dunkelgrün, Unterseite silbrig-weiß
  • Fiederblättchen regelmäßig angeordnet, schmal-lanzettlich
  • Blütensysteme: Einhäusig mit großen Blütenständen
  • Unterblättrige Rispen bis zu 2 Meter lang
  • Cremefarbene bis gelbliche Blüten in verzweigten Büscheln

Lebenszyklus von Palmen

  • Keimung: 6-12 Monate
  • Jugendphase: 5-10 Jahre
  • Adulte/reproduktive Phase: Nach 15-20 Jahren
  • Lebensdauer: Geschätzte 80-120 Jahre
  • Die Blüte erfolgt jährlich, sobald sie reif ist

Spezifische Anpassung an unterschiedliche Klimabedingungen

  • Kältetoleranz: Übersteht Temperaturen bis -5 °C (23 °F)
  • An hohe Luftfeuchtigkeit und Bewölkung angepasst
  • Gedeihen bei konstant kühlen Temperaturen
  • Verträgt die schwachen Lichtverhältnisse in Nebelwäldern
  • Wurzelsystem an gut durchlässige, aber feuchtigkeitsspeichernde Böden angepasst

3. Reproduktion und Vermehrung

Samenvermehrung

Samenmorphologie und -diversität

  • Samen kugelig bis leicht eiförmig
  • 1,5-2 cm Durchmesser
  • Im reifen Zustand dunkelbraun bis schwarz
  • Hartes Endokarp mit faserigem Mesokarp
  • Einzelner Embryo seitlich positioniert

Detaillierte Samensammlung und Lebensfähigkeitsprüfung

  • Ernten Sie, wenn die Früchte dunkelviolett/schwarz werden
  • Schwimmtest: Keimfähige Samen sinken im Wasser
  • Schnitttest: weißes, festes Endosperm zeigt Lebensfähigkeit an
  • Tetrazolium-Test zur präzisen Beurteilung der Lebensfähigkeit
  • Bei 20°C und 10-15% Feuchtigkeitsgehalt lagern

Behandlungen vor der Keimung (Skarifizierung, Wärmebehandlungen)

  • Mechanische Skarifizierung: leichtes Feilen des Endokarps
  • Einweichen in heißem Wasser: 60 °C für 10 Minuten, dann 24–48 Stunden kalt einweichen
  • Chemische Skarifizierung: kurze Schwefelsäurebehandlung (nur für Profis)
  • Rauchbehandlung: kann die Keimrate verbessern

Schritt-für-Schritt-Keimungstechniken mit Feuchtigkeits- und Temperaturkontrolle

  1. Kerne reinigen, alles Fruchtfleisch entfernen
  2. 48 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen
  3. Keimmedium vorbereiten: 50 % Perlite, 50 % Torfmoos
  4. Temperatur halten: 25–28 °C (77–82 °F)
  5. Halten Sie die Luftfeuchtigkeit bei 80–90 %
  6. Verwenden Sie verschlossene Behälter oder Plastiktüten
  7. Wöchentlich auf Verunreinigungen prüfen
  8. Erwarten Sie die Keimung in 6-12 Monaten

Keimung schwierig

  • Als mittelschwer bis schwierig einzustufen
  • Inkonsistente Keimraten (30–60 %)
  • Erfordert Geduld und präzise Bedingungen

Keimzeit

  • Mindestens: 6 Monate
  • Durchschnittlich: 8-10 Monate
  • Maximal: 12-18 Monate

Sämlingspflege und frühe Entwicklungsstadien

  • Das erste Blatt erscheint 2-3 Monate nach der Keimwurzel
  • Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit (70–80 %)
  • Sorgen Sie für helles, indirektes Licht
  • Monatlich mit verdünntem Volldünger düngen
  • Umpflanzen, wenn sich 3-4 Blätter entwickeln

Fortgeschrittene Keimungstechniken

Hormonelle Behandlungen zur Keimungsförderung

  • GA3 (Gibberellinsäure): 100–500 ppm Lösung
  • Samen 24 Stunden vor der Aussaat einweichen
  • Auxinbehandlungen: IBA oder NAA bei 50–100 ppm
  • Kombinierte Hormonbehandlungen können die Erfolgsraten erhöhen

4. Anbauanforderungen

Lichtanforderungen

Artspezifische Lichttoleranzbereiche

  • Sämlinge: 1.500–3.000 Lux (heller Schatten)
  • Jungtiere: 3.000–5.000 Lux (gefiltertes Sonnenlicht)
  • Erwachsene: 5.000–10.000 Lux (teilweise Sonne)
  • Verträgt vollen Schatten, wächst aber langsam

Saisonale Lichtschwankungen und -management

  • Winter: Erhöhen Sie die Lichteinwirkung, wenn möglich
  • Sommer: Sorgen Sie in heißen Klimazonen für Schatten am Nachmittag
  • Frühling/Herbst: Ideal für eine allmähliche Lichtakklimatisierung

Künstliche Beleuchtung für den Indoor-Anbau

  • LED-Wachstumslampen: 6.500 K Spektrum
  • Dauer: 12-14 Stunden täglich
  • Abstand: 30-60 cm vom Laub
  • Natürliches Licht ergänzen, statt es zu ersetzen

Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement

Optimale Temperaturbereiche nach Art

  • Tag: 18–24 °C (64–75 °F)
  • Nacht: 12–18 °C (54–64 °F)
  • Mindestüberlebensdauer: -5 °C (23 °F)
  • Maximale Toleranz: 30 °C (86 °F)

Kältetoleranzschwellenwerte mit Winterhärtezonenkarten

  • USDA-Zonen: 9b-11
  • Ausgewachsene Pflanzen: Winterhart bis -5 °C (23 °F)
  • Junge Pflanzen: Unter 0 °C (32 °F) schützen
  • Ideale Zonen: 10a-10b

Feuchtigkeitsanforderungen und Modifikationstechniken

  • Optimal: 60–80 % relative Luftfeuchtigkeit
  • Mindestens: 50 %
  • Verwenden Sie Luftbefeuchter oder Kiesschalen
  • Pflanzen gruppieren
  • Bei Trockenheit regelmäßig besprühen

Boden und Ernährung

Ideale Bodenzusammensetzung und pH-Werte

  • pH-Wert: 5,5–6,5 (leicht sauer)
  • Zusammensetzung: 40 % organische Substanz, 30 % Perlite, 30 % grober Sand
  • Hervorragende Drainage unerlässlich
  • Hoher Bio-Anteil bevorzugt

Nährstoffbedarf in den Wachstumsphasen

  • Sämlinge: Halbstarker Volldünger (10-10-10)
  • Jungtiere: Volle Stärke, ausgewogen mit Mikronährstoffen
  • Erwachsene: Höheres Kaliumverhältnis (8-4-12)
  • Häufigkeit: Monatlich während der Wachstumsperiode

Organische vs. synthetische Düngemethoden

  • Bio: Komposttee, Fisch-Emulsion, Knochenmehl
  • Synthetisch: Palmendünger mit langsamer Freisetzung
  • Kombinationsansatz oft am effektivsten

Mikronährstoffmängel und Korrekturen

  • Magnesium: Vergilbung älterer Blätter - Bittersalz anwenden
  • Mangan: Frizzletop - Blattspray
  • Bor: Verkümmertes Neuwachstum – Bodenanwendung
  • Eisen: Chlorose - Chelat-Eisen-Ergänzung

Wassermanagement

Bewässerungshäufigkeit und -methode

  • Wachstumsperiode: Durchgehend feucht halten
  • Winter: Zwischen den Wassergaben leichtes Abtrocknen zulassen
  • Tiefes Gießen ist häufigerem oberflächlichem Gießen vorzuziehen
  • Gießen, bis eine Drainage erfolgt

Bewertung der Dürretoleranz nach Arten

  • Geringe Trockenheitstoleranz
  • Benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit
  • Kurze Trockenperioden werden von ausgewachsenen Pflanzen toleriert
  • Sämlinge reagieren extrem empfindlich auf Trockenheit

Überlegungen zur Wasserqualität

  • Bevorzugen Sie Regenwasser oder gefiltertes Wasser
  • Vermeiden Sie einen hohen Fluorid-/Chlorgehalt
  • pH 6,0-7,0 ideal
  • Niedriger Salzgehalt unerlässlich

Entwässerungsanforderungen

  • Schnell entwässernder Boden zwingend erforderlich
  • Drainagelöcher im Topf sind unerlässlich
  • Vermeiden Sie unbedingt Staunässe
  • Hochbeete für die Landschaftsbepflanzung empfohlen

5. Krankheiten und Schädlinge

Häufige Probleme beim Anbau

  • Wurzelfäule durch Überwässerung
  • Nährstoffmangel in alkalischen Böden
  • Kälteschäden an Wachstumspunkten
  • Pilzflecken auf Blättern bei hoher Luftfeuchtigkeit

Identifizierung von Krankheiten und Schädlingen

  • Ganoderma-Knochenfäule: Weißer Pilzbefall an der Basis
  • Phytophthora: Schwarze Läsionen an Wurzeln/Stängeln
  • Schildläuse: Braune Beulen an Blättern/Stängeln
  • Spinnmilben: Feines Gespinst, gepunktete Blätter
  • Wollläuse: Weiße, watteartige Massen

Umwelt- und Chemikalienschutzmethoden

  • Umwelt: Richtiger Abstand, Luftzirkulation
  • Biologische Schädlingsbekämpfung: Nützliche Insekten
  • Chemikalie: Neemöl, Gartenbauöle
  • Systemische Fungizide bei schweren Infektionen
  • Neue Pflanzen unter Quarantäne stellen

6. Palmenanbau im Innenbereich

Besondere Pflege bei Wohnverhältnissen

  • Standort: In der Nähe von Ost- oder Westfenstern
  • Drehen Sie die Pflanze monatlich für gleichmäßiges Wachstum
  • Achten Sie auf Probleme mit trockener Luft
  • Verwenden Sie Feuchtigkeitsschalen
  • Vermeiden Sie kalte Zugluft und Wärmeabzüge

Umpflanzen und Überwintern

  • Umtopfen alle 2-3 Jahre im Frühjahr
  • Topf nur geringfügig größer verwenden
  • Winterpflege: Gießen reduzieren, Düngen einstellen
  • Halten Sie mindestens 10 °C (50 °F) ein
  • Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit in beheizten Häusern

7. Landschafts- und Freilandanbau

Standortauswahl

  • Geschützte Standorte bevorzugt
  • Vermeiden Sie Frostlöcher
  • Berücksichtigen Sie die Größe für ausgewachsene Tiere
  • Sorgen Sie für eine gute Drainage
  • Morgensonne, nachmittags Schatten ideal

Mischkultur

  • Andere Arten des Nebelwaldes
  • Schattenliebende Farne und Begonien
  • Vermeiden Sie konkurrierende Wurzelsysteme

8. Anbaustrategien für kaltes Klima

Kälteresistenz

  • Ausgewachsene Pflanzen: -5 °C (23 °F)
  • Junge Pflanzen: Empfindlicher
  • Allmähliche Eingewöhnung unerlässlich

Winterschutz

  • Um die Basis herum reichlich Mulch anbringen
  • Kofferraum mit Isolierung umwickeln
  • Wachstumspunkt schützen
  • Verwenden Sie bei Kälteeinbrüchen Frostschutztücher

Winterhärtezone

  • USDA-Zonen 9b-11
  • Marginal in Zone 9a mit Schutz
  • Mikroklimatische Überlegungen wichtig

Winterschutzsysteme und -materialien

  • Frostdecken
  • Wärmekabel
  • Temporäre Gewächshäuser
  • Windbarrieren
  • Platzierung der thermischen Masse

Etablierung und Pflege in Landschaften

Pflanztechniken für den Erfolg

  1. Graben Sie ein Loch mit der doppelten Breite des Wurzelballens
  2. Boden mit organischer Substanz verbessern
  3. In gleicher Tiefe wie im Behälter pflanzen
  4. Nach dem Pflanzen gründlich wässern
  5. Mulchen, um die Feuchtigkeit zu bewahren
  6. Bei Bedarf im ersten Jahr abstecken

Langfristige Wartungspläne

  • Monatlich: Auf Schädlinge prüfen, Wasserbedarf
  • Vierteljährlich: Düngen während der Wachstumsperiode
  • Jährlich: Abgestorbene Wedel abschneiden, Mulch auffrischen
  • Halbjährlich: Bodenuntersuchung
  • Alle 5 Jahre: Wachstumsspielraum bewerten

Abschließende kurze Zusammenfassung

Ceroxylon pityrophyllum ist eine hochgelegene Andenwachspalme, die kühle Temperaturen (18–24 °C), hohe Luftfeuchtigkeit (60–80 %) und gut durchlässigen, sauren Boden benötigt. Die Vermehrung durch Samen ist mit einer Keimzeit von 6–12 Monaten anspruchsvoll. Diese Art ist winterhart in den USDA-Klimazonen 9b–11 und verträgt im ausgewachsenen Zustand kurze Zeiträume bis zu -5 °C. Eine erfolgreiche Kultivierung erfordert gleichmäßige Feuchtigkeit, Schutz vor extremen Temperaturen und die Beachtung des Nährstoffbedarfs, insbesondere der Mikronährstoffe. Diese Palme ist zwar für erfahrene Züchter geeignet, belohnt aber geduldige Kultivierung mit ihren charakteristischen silbrig-weißen Blattunterseiten und ihrer eleganten Form sowohl im Freiland als auch im Kübel.

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