Butia microspadix

Butia microspadix: Ein umfassender Anbauleitfaden für Liebhaber und Sammler.

Butia microspadix

1. Einleitung

Butia microspadix ist eine kleine Palmenart, die in Südamerika heimisch ist und insbesondere in den südlichen Regionen Brasiliens, vor allem in den Bundesstaaten Paraná und Santa Catarina, vorkommt. Diese Palme gehört zum Atlantischen Regenwaldbiom, wo sie in Grasland und an Hängen in Höhen zwischen 800 und 1200 Metern wächst. Im Vergleich zu anderen Butia-Arten ist die natürliche Verbreitung der Art relativ begrenzt.

Taxonomisch gesehen gehört Butia microspadix zum Reich Plantae, Abteilung Tracheophyta, Klasse Liliopsida, Ordnung Arecales, Familie Arecaceae, Unterfamilie Arecoideae, Tribus Cocoseae und Gattung Butia. Die Art wurde erstmals 1930 vom deutschen Botaniker Max Burret beschrieben.

Die Art war im Laufe der botanischen Geschichte unter mehreren Synonymen bekannt, darunter Cocos microspadix Burret und Syagrus microspadix (Burret) Glassman. Gebräuchliche Namen für diese Palme sind Zwerg-Geleepalme, Mini-Butia und in ihrer Heimat Brasilien wird sie oft als „Butiá-anão“ oder „Butiazinho“ bezeichnet.

Trotz ihres eingeschränkten natürlichen Verbreitungsgebiets erfreut sich Butia microspadix im Ziergartenbau großer Beliebtheit und wurde weltweit eingeführt. Besonders erfolgreich ist sie in gemäßigten und subtropischen Regionen Europas, Nordamerikas, Australiens und Teilen Asiens, wo kälteresistente Palmenarten gefragt sind. Ihre Verbreitung als Kulturpflanze ist auf ihren Zierwert, ihre relativ geringe Größe und ihre im Vergleich zu vielen tropischen Palmen bemerkenswerte Kältetoleranz zurückzuführen.

2. Biologie und Physiologie

Morphologisch zeichnet sich Butia microspadix durch ihre geringe Größe im Vergleich zu anderen Palmen der Gattung Butia aus. Der Stamm (oder Stamm) erreicht im ausgewachsenen Zustand typischerweise eine Höhe von 1–2 Metern und einen Durchmesser von 10–15 cm. Der Stamm ist mit hartnäckigen Blattbasen bedeckt, die eine charakteristische raue Textur erzeugen, die mit zunehmendem Alter dunkler wird.

Die Blätter der Butia microspadix sind gefiedert (federartig) und gewölbt und bilden eine elegante Krone an der Spitze des Stängels. Jedes Blatt ist etwa 1–1,5 Meter lang und besteht aus zahlreichen Blättchen, die entlang einer zentralen Rhachis angeordnet sind. Die Blättchen sind graugrün bis bläulichgrün gefärbt, was der Palme ein leicht blaugrünes Aussehen verleiht. Die Blattstiele sind an den Rändern mit kleinen Stacheln besetzt – ein charakteristisches Merkmal der Gattung Butia.

Das Blütensystem von Butia microspadix besteht aus verzweigten Blütenständen, die zwischen den Blättern hervortreten. Diese Blütenstände sind von einem holzigen Deckblatt (Spatha) umgeben, das sich bei der Blütenentwicklung öffnet. Die Art ist monözisch, d. h. männliche und weibliche Blüten befinden sich an derselben Pflanze, jedoch an verschiedenen Stellen des Blütenstandes. Auf die kleinen cremefarbenen bis gelblichen Blüten folgen kleine, runde bis eiförmige Früchte, die im reifen Zustand gelb bis orange sind.

Der Lebenszyklus von Butia microspadix folgt dem typischen Muster von Palmen. Er beginnt mit der Samenkeimung, gefolgt von einer Jugendphase, in der die Palme eine Blattrosette ohne oberirdischen Stamm entwickelt. Diese Jugendphase kann mehrere Jahre dauern, bevor die Palme beginnt, ihren charakteristischen Stamm zu entwickeln. Sobald die Palme ausgewachsen ist, blüht sie je nach Wachstumsbedingungen jährlich oder zweimal jährlich und kann mehrere Jahrzehnte alt werden.

Butia microspadix hat sich so angepasst, dass sie saisonaler Dürre, periodischer Kälte und relativ kargen Böden standhält. Ihre wachsartige Blattschicht reduziert den Wasserverlust in Trockenperioden, während ihre kompakte Größe und ihr tiefes Wurzelsystem ihre Widerstandsfähigkeit in anspruchsvollen Umgebungen erhöhen. In ihrem natürlichen Lebensraum kommt es gelegentlich zu Frost, was zur bemerkenswerten Kälteresistenz der Art beiträgt.

3. Reproduktion und Vermehrung

Die primäre Vermehrungsmethode von Butia microspadix ist die Samenvermehrung. Die Samen sind in harten Endokarpen eingeschlossen, die Teil der Fruchtstruktur sind. Jede Frucht enthält typischerweise 1–3 Samen mit einem Durchmesser von etwa 1–1,5 cm. Die Samen haben einen hohen Ölgehalt und ein hartes, steiniges Endokarp, das Schutz bietet, aber auch die Keimung erschwert.

Die Samen sollten gesammelt werden, wenn die Früchte vollreif sind, was an ihrer gelb-orangen Farbe und ihrer leichten Weichheit zu erkennen ist. Nach der Ernte sollte das Fruchtfleisch durch Einweichen und manuelle Reinigung entfernt werden, um eine Gärung zu verhindern, die die Keimung hemmen kann. Die Keimfähigkeit kann mit einem Wasserflotationstest geprüft werden; keimfähige Samen sinken im Wasser, während nicht keimfähige Samen dazu neigen, aufzuschwimmen.

Um die Keimruhe von Butia microspadix-Samen zu überwinden, sind Vorkeimungsbehandlungen unerlässlich. Zu den Skarifizierungsmethoden gehört das vorsichtige Feilen oder Einschneiden der Samenschale, um das Eindringen von Wasser zu ermöglichen und gleichzeitig eine Beschädigung des Embryos zu vermeiden. Wärmebehandlungen mit abwechselnd warmen und kalten Temperaturen (Stratifizierung) können ebenfalls helfen, die Keimruhe zu beenden. Einige Züchter berichten von Erfolgen beim Einweichen der Samen in Gibberellinsäure (GA3)-Lösung zur Keimungsförderung.

Der Keimprozess von Butia microspadix ist bekanntermaßen schwierig und langsam. Die Samen sollten in ein gut durchlässiges Substrat aus gleichen Teilen Sand und Torfmoos gepflanzt und etwa bis zum doppelten Durchmesser eingegraben werden. Optimale Keimbedingungen sind Temperaturen zwischen 25–30 °C tagsüber und 20–25 °C nachts bei hoher Luftfeuchtigkeit (80–90 %). Bodenwärme kann die Keimrate deutlich verbessern.

Die Keimzeit variiert erheblich und liegt typischerweise zwischen 3 und 12 Monaten. Manche Samen benötigen bis zu 18 Monate, um zu keimen. Diese lange Keimzeit ist eine der größten Herausforderungen bei der Vermehrung dieser Art. Das Keimmuster ist röhrenförmig, d. h. der Embryo dehnt sich vom Samen aus, bevor er sein erstes Blatt bildet.

Die Pflege der Sämlinge ist entscheidend für eine erfolgreiche Anpflanzung. Junge Sämlinge sollten in einer warmen, feuchten Umgebung mit gefiltertem Licht (30–50 % volle Sonne) gehalten werden. Das Nährmedium sollte durchgehend feucht gehalten werden, darf aber nicht zu nass sein. Das Umpflanzen in einzelne Behälter sollte erst erfolgen, wenn der Sämling mindestens zwei echte Blätter entwickelt hat. Die frühe Entwicklung verläuft langsam; Sämlinge benötigen 1–2 Jahre, um eine für den Garten geeignete Größe zu erreichen.

Zu den fortschrittlichen Keimtechniken gehört der Einsatz von Hormonbehandlungen wie Gibberellinsäure (GA3) in Konzentrationen von 500–1000 ppm zur Steigerung der Keimrate. Einige spezialisierte Züchter berichten von Erfolgen mit In-vitro-Embryokulturtechniken, die das harte Endokarp vollständig umgehen, aber Laborbedingungen und Fachwissen erfordern.

4. Anbauanforderungen

Der Lichtbedarf von Butia microspadix variiert je nach Entwicklungsstadium und Klima. Junge Pflanzen profitieren von gefiltertem Licht (30–50 % volle Sonne), während ausgewachsene Exemplare in voller Sonne bis Halbschatten gedeihen. In tropischen Regionen ist etwas Schatten am Nachmittag von Vorteil, um Blattverbrennungen zu vermeiden, insbesondere in den Sommermonaten. In gemäßigten Regionen hingegen wird maximale Sonneneinstrahlung empfohlen, um ausreichendes Wachstum und Entwicklung zu gewährleisten.

Saisonale Lichtschwankungen sollten durch eine angepasste Platzierung oder Schattenstrukturen ausgeglichen werden. Im Winter ist in gemäßigten Regionen eine maximale Lichteinwirkung entscheidend für die Pflanzengesundheit. Beim Indoor-Anbau kann künstliche Beleuchtung mit Vollspektrum-LED-Wachstumslampen, die 6–8 Stunden zusätzliches Licht liefern, das unzureichende natürliche Licht ausgleichen, was besonders an kürzeren Wintertagen wichtig ist.

Die Temperaturregulierung ist entscheidend für den erfolgreichen Anbau von Butia microspadix. Der optimale Temperaturbereich für das Wachstum liegt zwischen 18 und 30 °C. Ausgewachsene Exemplare vertragen bei entsprechender Akklimatisierung kurzfristig Temperaturen von -10 bis -12 °C, längere Kälteperioden unter -8 °C können jedoch Schäden verursachen. Aufgrund dieser Kältetoleranz gehört die Art zu den USDA-Winterhärtezonen 8b–11 und ist damit eine der kälteresistentesten Zierpalmen überhaupt.

Die Palme benötigt mäßige Luftfeuchtigkeit. Sie bevorzugt eine relative Luftfeuchtigkeit von 40–60 %. In trockenen Innenräumen oder in ariden Klimazonen können Techniken zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit wie regelmäßiges Besprühen, das Gruppieren der Pflanzen oder die Verwendung von Kiesschalen mit Wasser dazu beitragen, die Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanze aufrechtzuerhalten.

Die Bodenzusammensetzung beeinflusst maßgeblich die Gesundheit und das Wachstum von Butia microspadix. Der ideale Boden ist gut durchlässig, aber feuchtigkeitsspeichernd und hat einen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0. Eine empfohlene Mischung besteht aus 60 % hochwertigem Lehm, 20 % grobem Sand oder Perlite und 20 % organischen Stoffen wie Kompost oder gut verrottetem Mist. Im Container gezüchtete Exemplare profitieren von zusätzlichem Perlite oder Bimsstein, um eine ausreichende Drainage zu gewährleisten.

Der Nährstoffbedarf variiert je nach Wachstumsphase. Junge Pflanzen profitieren von einer ausgewogenen Düngung (NPK 10-10-10), die während der Wachstumsperiode monatlich mit einer Viertelstärke verabreicht wird. Ausgewachsene Exemplare reagieren gut auf kontrolliert freisetzende Düngemittel mit höherem Kaliumgehalt (z. B. NPK 8-4-12), die zweimal jährlich zu Beginn und in der Mitte der Wachstumsperiode verabreicht werden. Organische Düngemethoden mit Komposttee, Fisch-Emulsion oder gut abgelagertem Mist liefern hervorragende Ergebnisse und verbessern mit der Zeit die Bodenstruktur.

Mikronährstoffmängel bei Butia microspadix äußern sich häufig in Form von vergilbten Blättern (Eisenmangel), bräunlichen Blattspitzen (Kupfermangel) oder fleckigem Neuwuchs (Manganmangel). Diese können durch gezielte Mikronährstoffsprays oder durch Anpassung des pH-Werts des Bodens zur Verbesserung der Nährstoffverfügbarkeit behoben werden.

Das Wassermanagement erfordert sorgfältige Aufmerksamkeit, da Butia microspadix konstant feuchte, aber nicht staunasse Bedingungen bevorzugt. Die Bewässerungshäufigkeit hängt von Klima, Bodenart und Pflanzengröße ab, folgt aber im Allgemeinen einem gründlichen Bewässerungsmuster, sobald die oberen 2–3 cm des Bodens trocken sind. Während aktiver Wachstumsphasen bedeutet dies in gemäßigten Klimazonen typischerweise eine Bewässerung alle 5–7 Tage, während Ruhephasen weniger häufiges Gießen erfordern.

Die Art zeigt nach der Etablierung eine mäßige Trockenheitstoleranz und kann in gemäßigten Klimazonen 2-3 Wochen ohne zusätzliches Wasser auskommen. Längere Trockenperioden beeinträchtigen jedoch Wachstum und Aussehen. Zur Berücksichtigung der Wasserqualität sollten Sie stark gechlortes oder salzhaltiges Wasser vermeiden, da dies zu Blattspitzenverbrennungen führen kann. Bei stark chlorhaltigem Leitungswasser sollte es vor der Verwendung 24 Stunden stehen gelassen werden, damit sich das Chlor verflüchtigt.

Eine gute Drainage ist unerlässlich, da stehendes Wasser schnell zu Wurzelfäule führt. Erhöhte Pflanzbeete, die Einarbeitung von Drainagematerialien in den Boden und die Auswahl geeigneter Behälter mit ausreichend Drainagelöchern sind wichtige Faktoren für einen erfolgreichen Anbau.

5. Krankheiten und Schädlinge

Häufige Probleme beim Anbau von Butia microspadix sind Pilzerkrankungen, Insektenbefall und physiologische Störungen aufgrund unsachgemäßer Anbaubedingungen. Um diese Probleme wirksam zu bewältigen, sind eine frühzeitige Erkennung und Intervention entscheidend.

Zu den Pilzkrankheiten dieser Palme zählen die Blattfleckenkrankheit (Pestalotiopsis sp.), die sich als braune Flecken mit gelben Ringen auf dem Laub zeigt, und die Wurzelfäule, die durch Phytophthora- und Pythium-Arten verursacht wird und unbehandelt zu vergilbendem Laub, Wachstumsstörungen und schließlich zum Absterben der Pflanze führt. Die Rosafäule (Gliocladium vermoeseni) kann den Stamm und die Blattbasen befallen und sich als rosafarbene Sporenansammlungen auf geschädigtem Gewebe zeigen.

Zu den Schädlingen zählen Schildläuse, die als kleine, unbewegliche Beulen auf Blättern und Stängeln erscheinen und Honigtau absondern, der das Wachstum von Rußtau fördert. Spinnmilben können bei Trockenheit problematisch werden, da sie Flecken auf den Blattoberflächen und feine Gespinste zwischen den Blättchen verursachen. Wollläuse können die Krone und die Blattbasen befallen und erscheinen als weiße, watteartige Massen, die die Pflanze durch Saftentzug schwächen.

Zu den Umweltschutzmaßnahmen gehören die Einhaltung des richtigen Pflanzenabstands zur Gewährleistung der Luftzirkulation, der Verzicht auf Überkopfbewässerung, um das Laub trocken zu halten, und das regelmäßige Entfernen von Pflanzenresten, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Kulturelle Kontrollen wie die Quarantäne neuer Pflanzen vor der Aufnahme in bestehende Sammlungen können Schädlingsbefall vorbeugen.

Chemische Schutzmaßnahmen sollten mit den am wenigsten toxischen Optionen beginnen. Gartenbauöle und insektizide Seifen bekämpfen viele Schadinsekten wirksam, wenn sie alle 7–10 Tage gründlich angewendet werden. Bei Pilzerkrankungen können kupferbasierte Fungizide oder systemische Fungizide mit Propiconazol erforderlich sein. Bei schwerer Wurzelfäule kann eine Behandlung mit speziellen Fungiziden mit Metalaxyl oder Fosetyl-Aluminium erforderlich sein. Beachten Sie bei der Anwendung chemischer Behandlungen stets die Anweisungen des Herstellers und die örtlichen Vorschriften.

6. Palmenanbau im Innenbereich

Die Kultivierung von Butia microspadix in Innenräumen stellt besondere Herausforderungen dar, kann aber mit der richtigen Pflege erfolgreich sein. Indoor-Exemplare müssen in der Nähe von Süd- oder Westfenstern platziert werden, um ausreichend Licht zu erhalten. Zusätzliche Beleuchtung mit Vollspektrum-Wachstumslampen ist vorteilhaft, insbesondere in den Wintermonaten in gemäßigten Regionen.

Zu den besonderen Pflegemaßnahmen bei der Haltung gehört die Einhaltung einer Temperatur zwischen 18 und 24 °C tagsüber und nicht unter 15 °C nachts. Die Luftfeuchtigkeit sollte durch regelmäßiges Besprühen oder den Einsatz von Luftbefeuchtern bei 40–60 % gehalten werden, insbesondere in klimatisierten oder beheizten Umgebungen, die eher trocken sind.

Die Topfwahl ist für Zimmerpflanzen entscheidend. Wählen Sie Gefäße, die der Pflanzengröße entsprechen, typischerweise 25–30 % breiter als der Wurzelballen sind und über ausreichend Drainagelöcher verfügen. Terrakotta-Töpfe eignen sich besonders gut, da sie die Erde atmen lassen und Staunässe verhindern. Als Pflanzsubstrat eignet sich eine gut durchlässige, palmenspezifische Mischung oder eine Mischung aus 60 % hochwertiger Blumenerde, 20 % Perlite und 20 % grobem Sand oder feinem Kies.

Das Umtopfen sollte erfolgen, sobald Wurzeln an den Drainagelöchern oder an der Erdoberfläche sichtbar werden, typischerweise alle 2–3 Jahre bei jungen Pflanzen und alle 4–5 Jahre bei ausgewachsenen Exemplaren. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr, sobald neues Wachstum einsetzt. Lösen Sie beim Umtopfen den Wurzelballen vorsichtig und setzen Sie die Palme in die gleiche Tiefe, in der sie zuvor gewachsen ist. Nach dem Umtopfen gründlich gießen, aber 4–6 Wochen lang nicht düngen, damit sich die Wurzeln festsetzen können.

Um Zimmerpflanzen zu überwintern, muss die Bewässerungshäufigkeit während der Ruhephase (typischerweise vom Spätherbst bis in den Winter) um etwa 50 % reduziert werden. Auf Düngung sollte während dieser Zeit vollständig verzichtet werden. Halten Sie die Temperatur über 15 °C und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit, wenn die Heizungsluft zu trocken ist. Schützen Sie die Pflanzen vor kalter Zugluft in der Nähe von Fenstern und Türen, da diese selbst bei ansonsten erträglichen Temperaturen zu Blattschäden führen kann.

7. Landschafts- und Freilandanbau

In der Landschaftsgestaltung eignet sich Butia microspadix hervorragend als Solitärpflanze, Unterholzpalme oder Kübelpflanze. Ihre kompakte Größe macht sie für kleine Gärten geeignet, während ihre architektonische Form in größeren Landschaften das ganze Jahr über für Interesse sorgt. Die Art passt gut zu niedrig wachsenden Stauden, Ziergräsern und kleinen Sträuchern, die nicht um Ressourcen konkurrieren.

Für den erfolgreichen Anbau dieser Palme in Randgebieten sind Anbaustrategien für kaltes Klima besonders wichtig. Die für eine Palme beeindruckende Kälteresistenz bei etwa -10 °C bis -12 °C (14 °F bis 10 °F) für kurze Zeiträume erfordert jedoch eine ordnungsgemäße Anpflanzung und Vorbereitung der Pflanze auf die Winterbedingungen.

Der Winterschutz in den Zonen 8b-9a umfasst das Auftragen einer dicken Mulchschicht (10-15 cm) um den Palmenstamm, um den Wurzelbereich zu isolieren. Bei starkem Kälteeinbruch kann die Krone mit Frostschutzvlies, Sackleinen oder handelsüblichen Palmenhüllen geschützt werden. Antitranspirant-Sprays, die vor Frost auf das Laub aufgetragen werden, bieten zusätzlichen Schutz, indem sie den Feuchtigkeitsverlust in Zeiten reduzieren, in denen die Wurzeln Wasser aus kaltem Boden nicht ausreichend aufnehmen können.

In den USDA-Winterhärtezonen 8b und wärmer kann Butia microspadix nach dem Anwachsen (nach 3–5 Jahren im Boden) typischerweise ohne umfangreichen Winterschutz angebaut werden. In Zone 8a können bei extremer Kälte zusätzliche Maßnahmen wie temporäre Strukturen mit Glühlampen erforderlich sein. In kälteren Zonen als 8a wird die Containerkultur mit Winterschutz in einer unbeheizten Struktur wie einer Garage oder einem Schuppen empfohlen.

Winterschutzsysteme für etablierte Palmen in Randzonen umfassen den Bau von temporären Rahmen, die mit Frostschutzvlies oder Sackleinen um die gesamte Pflanze herum abgedeckt sind. Diese sollten vor dem ersten Frost installiert und nach dem Ende der Frostgefahr wieder entfernt werden. Für besonders wertvolle Exemplare bietet die Installation von Heizkabeln, die über einen Thermostat gesteuert werden und bei 2 °C (36 °F) aktiviert werden, zuverlässigen Schutz bei strengen Kälteperioden.

8. Einrichtung und Pflege in Landschaften

Die erfolgreiche Etablierung von Butia microspadix in der Landschaft beginnt mit der richtigen Standortwahl und -vorbereitung. Wählen Sie Standorte mit gut durchlässigem Boden und ausreichend Sonnenlicht (in gemäßigten Regionen mindestens 6 Stunden täglich). Graben Sie Pflanzlöcher, die doppelt so breit wie der Wurzelballen sind, aber nicht tiefer, da zu tiefes Pflanzen zu Kronenfäule und Absterben führen kann.

Zu den erfolgreichen Pflanztechniken gehört das vorsichtige Herausnehmen der Palme aus dem Behälter, ohne den Wurzelballen zu beschädigen, das Einpflanzen in die gleiche Tiefe wie zuvor und das Auffüllen mit Mutterboden, der mit 30 % organischer Substanz angereichert ist. Das Anlegen eines flachen Beckens um die Pflanzfläche hilft, das Wasser während der Anwachsphase in den Wurzelbereich zu leiten. Nach dem Einpflanzen eine 7–10 cm dicke Schicht organischen Mulchs auftragen und dabei mindestens 10 cm Abstand zum Stamm halten, um Fäulnis zu vermeiden.

Die Anwachsphase dauert in der Regel 6–12 Monate. Regelmäßiges Gießen ist dabei unerlässlich. Gießen Sie während der Wachstumsperiode zweimal wöchentlich und in den kühleren Monaten einmal wöchentlich gründlich und berücksichtigen Sie dabei die Niederschlagsmenge. Vermeiden Sie in den ersten drei Monaten nach der Pflanzung Düngung, um Wurzelbrand zu vermeiden und die Wurzelbildung zu fördern, bevor Sie das Wachstum der oberen Schichten vorantreiben.

Zu den langfristigen Pflegeplänen gehört die jährliche Gabe eines ausgewogenen Langzeitdüngers im Frühjahr und Frühsommer. Der Rückschnitt sollte minimal sein und sich auf das Entfernen abgestorbener oder beschädigter Wedel beschränken, indem Sie diese nah am Stamm abschneiden. Entfernen Sie niemals grüne Wedel, da dies die Palme schwächt und wertvolle Nährstoffe entzieht, die sonst durch die natürliche Vergilbung der Wedel wieder in die Pflanze gelangen würden.

Zur jährlichen Pflege gehört das Auffrischen der Mulchschichten im Frühjahr, die Überprüfung der Bewässerungssysteme auf ihre ordnungsgemäße Funktion und die Untersuchung auf frühe Anzeichen von Schädlings- oder Krankheitsbefall. Alle 3–5 Jahre können Bodenuntersuchungen helfen, pH-Wert- oder Nährstoffmängel zu beheben, die sich im Laufe der Zeit entwickeln können.

Abschließende Zusammenfassung

Butia microspadix ist eine außergewöhnliche Wahl für Palmenliebhaber in gemäßigten Klimazonen und verbindet dekorativen Reiz mit bemerkenswerter Anpassungsfähigkeit. Diese in Südamerika heimische Pflanze besticht durch ihr markantes blaugrünes Laub, ihren kompakten Wuchs und ihre beeindruckende Kältetoleranz. Dadurch eignet sie sich sowohl für die Landschafts- als auch für die Kübelkultur in einem weiten geografischen Gebiet. Die Keimung ist zwar eine Herausforderung, die Geduld und spezielle Techniken erfordert, doch etablierte Exemplare belohnen den Gärtner mit jahrzehntelanger Schönheit, die kaum Pflege erfordert. Mit der richtigen Pflege für Licht, Bodenentwässerung und Winterschutz in Randzonen kann Butia microspadix weit über ihr natürliches Verbreitungsgebiet hinaus gedeihen und gemäßigten Gärten weltweit einen Hauch tropischer Eleganz verleihen.

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